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„Partygate“ macht Premier Boris Johnson zu schaffen

12.12.2021, Großbritannien, London: Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien. Foto: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa

Neue Vorwürfe wegen des Bruchs von Corona-Regeln in seinem Regierungssitz setzen den britischen Premier Boris Johnson in der „Partygate“-Affäre noch stärker unter Druck.

In der Downing Street hat es einem Medienbericht zufolge während der Pandemie nicht nur vereinzelte, sondern regelmäßige Zusammenkünfte gegeben, bei denen Alkohol getrunken worden sei. Das schreibt der in der Angelegenheit in der Regel gut informierte „Mirror“ am Samstag.

Johnsons Mitarbeiter hätten sich jeden Freitag zu „Wine-time Fridays“ getroffen, der Premier habe sie ermutigt, „Dampf abzulassen“ – auch wenn Treffen in Innenräumen gemäß den Lockdown-Regeln streng verboten gewesen waren. Der Regierungschef habe mehrmals selbst bei diesen Zusammenkünften vorbeigeschaut. Die Mitarbeiter hätten für die regelmäßigen Treffen eigens einen Bürokühlschrank angeschafft, um ihre Flaschen Weißwein, Prosecco und Bier kühl zu halten.

12.01.2022, Großbritannien, London: Zwei Demonstranten stehen auf einer Grünfläche auf dem Parliament Square mit Masken mit dem Konterfei des britischen Premierministers Johnson und seiner Frau Carrie und halten dabei ein Schild hoch, auf dem zu lesen ist „It’s 6pm somehwhere“ (Irgendwo ist es 18.00 Uhr), was als Rechtfertigung zu verstehen ist, zu jeder Zeit am Tag Alkohol zu trinken. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa

Freitägliche Treffen sind nach „Mirror“-Angaben seit langem eine „Downing-Street-Tradition“ gewesen, auch unter früheren britischen Regierungen. Die Zusammenkünfte wurden demnach aber auch fortgesetzt, nachdem Corona-Beschränkungen erlassen worden waren.

Johnson steht in der „Partygate“-Affäre seit längerem massiv unter Druck, mehrere Abgeordnete seiner Tory-Partei haben bereits seinen Rücktritt gefordert. Er selbst will sich politisch mit einem umfassenden Neustart aus der Bredouille befreien. Zu den Lockdown-Partys in seinem Regierungssitz laufen derzeit interne Untersuchungen, deren Ergebnisse der Premier abwarten will.

Zuletzt wurde berichtet, dass es am Vorabend der Beerdigung von Queen-Gemahl Prinz Philip im April 2021 Feiern im Regierungssitz gegeben habe. Damals galten strenge Kontakt- und Abstandsregeln. Queen Elizabeth II. musste deshalb ganz alleine in der Kapelle ihrer Residenz Windsor sitzen, als ihr Mann bestattet wurde. Die Downing Street entschuldigte sich dafür. „Es ist zutiefst bedauerlich, dass dies zur Zeit nationaler Trauer stattgefunden hat“, hatte ein Johnson-Sprecher erklärt. (dpa)

14 Antworten auf “„Partygate“ macht Premier Boris Johnson zu schaffen”

  1. Egal wie der aussieht, das steht nicht zur Debatte.
    Fakt ist,diejenigen die uns alles verbieten machen was sie wollen und wissen genau warum,de Croo, Macron und alle anderen machen Party uns lachen euch TROTTEL aus. Ihr habts nicht anders verdient.

  2. Ich finde es gut und ich finde es richtig! Warum dieser Aufschrei? Laßt den Mann doch in Ruhe feiern. Das hat er sich mehr als verdient. Er hat die letzten Jahre viel gearbeitet und kann nach seinen tollen Taten ruhig auch mal gönnen. Geben und nehmen heißt die Devise.

    An alle Neider: Setzt euch die Baumasken auf, isoliert euch, verzichtet auf die Freuden des Lebens laßt euch verdammt nochmal boostern und hört endlich auf zu jammern! Hätte Johnson nicht gefeiert wäre die Situation auch nicht besser. :D Außerdem ist der Johnson bestimmt auch geimpft!

  3. „Seht auf ihre Taten, hört nicht auf ihre Worte“. Ein Volk in Angst lässt sich leichter regieren. An diese tödliche Pandemie , die sie permanent verkünden, glauben die Politiker selbst am wenigsten.
    Ach ja, unser De Croo ist auch so einer…
    https://www.dhnet.be/actu/belgique/la-fete-de-nouvel-an-de-l-open-vld-fait-polemique-tous-les-partis-font-ce-genre-de-choses-se-defend-egbert-lachaert-60041df37b50a652f7e02b62
    Das Volk vergisst schnell, sehr schnell, Hauptsache man kann den Nachbaren anzeigen wenn er sein Maske nicht trägt….

  4. Robin Wood

    „Johnsons Mitarbeiter hätten sich jeden Freitag zu „Wine-time Fridays“ getroffen, der Premier habe sie ermutigt, „Dampf abzulassen“ – auch wenn Treffen in Innenräumen gemäß den Lockdown-Regeln streng verboten gewesen waren. Der Regierungschef habe mehrmals selbst bei diesen Zusammenkünften vorbeigeschaut. Die Mitarbeiter hätten für die regelmäßigen Treffen eigens einen Bürokühlschrank angeschafft, um ihre Flaschen Weißwein, Prosecco und Bier kühl zu halten.“

    Das Problem ist wieder mal dasselbe: Die Politik verbietet es ihren Bürgern unter harten Geldstrafen, sich zu treffen, hält sich aber selbst nicht an die Regeln. Aber dann versteht derselbe Politiker nicht, wieso denn die Bürger kein Vertrauen mehr in die Politik haben.

    Die Mitarbeiter wurden sogar ermutigt „Dampf abzulassen“. Und es wurde sogar eigens ein Kühlschrank angekauft. Natürlich von Steuergeldern, ganz nebenbei bemerkt.
    Wie bitte können denn z.B. Krankenpfleger nach Doppelschichten „Dampf ablassen“, wenn die Corona-Massnahmen es verbieten? Oder der Postbote, der kein Home Office machen kann? Oder die Kassiererin, die den Corona-Frust der Kunden ausbaden muss?
    Wer hat während der Pandemie denn mehr für die Menschen geleistet: der Krankenpfleger, Kassierer… oder der Politiker?
    Und Johnson ist nicht der einzige Politiker, der Wasser predigt und Wein säuft.

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