Über die Porträts der Partner der vier DG-Minister im Grenz-Echo ist hier auf „Ostbelgien Direkt“ bereits geschrieben worden. Man kann es mit Humor nehmen, so wie es der Eupener Stadtverordnete Achim Nahl (Ecolo) getan hat. Jedoch sollte die Angelegenheit nicht verharmlost werden, denn es handelt sich um einen groben Verstoß gegen das Gebot der Fairness im Wahlkampf.
Es liegt mir fern, Kollegenschelte zu betreiben, aber diese Porträtserie überschreitet jegliche Anstandsregeln in einem Wahlkampf. Es ist eigentlich ein Fall für den „Rat für Berufsethos der Journalisten“, der kürzlich auch von der DG per Dekret anerkannt wurde.
Marge deutlich überschritten
Mit dieser Porträtserie werden die Minister von einem Medium klar bevorteilt, und das geht einfach nicht. Dass die Parti Libertarien zu der Wahldebatte am Dienstag nicht eingeladen wurde, darüber lässt sich noch diskutieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass zu einer solchen Diskussionsrunde nur Parteien oder Listen zugelassen werden, die bereits in dem Parlament, das neu gewählt wird, vertreten sind.
Ich persönlich bin kein Freund von allzu strengen Regeln, was die Berichterstattung der Medien im Vorfeld einer Wahl betrifft. Da kann man nicht alles mit dem Lineal messen, sondern muss dem Journalisten eine gewisse Marge zugestehen, innerhalb derer er sich nach bestem Wissen und Gewissen bewegen kann.
Im Fall der Ministerpartner wurde diese Marge indes überschritten – und das nicht zu knapp.
Minister und Partner nicht ganz schuldlos
Die Frage ist, wieso die vier DG-Minister und deren Partner das überhaupt mitgemacht haben. Sind sie dermaßen „öffentlichkeitsgeil“, dass ihnen jedes logische Denken abhanden gekommen ist?
Man muss ja schon davon ausgehen, dass die Minister und ihre Partner mit der Vorgehensweise einverstanden waren. Sie hätten durchaus dem Grenz-Echo signalisieren können: „Danke für das Angebot, aber ein Minimum an Fairplay sollte es unter demokratischen Parteien schon geben. Wären wir Oppositionspartei, hätten auch wir diese Artikelserie bestimmt nicht gutgeheißen.“
GERARD CREMER
Siehe auch Artikel „Achim Nahl (Ecolo) spottet über Porträts der Ministerpartner im Grenz-Echo“
Siehe auch Artikel „Grenz-Echo porträtiert Partner der vier Minister“
Neben dem Mangel an Fairness sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Qualität der politischen Berichterstattung im Grenz Echo unterirdisch ist. Keinerlei Hintergrundinformationen, lediglich ein paar Interviews mit den Spitzenkandidaten; das war’s. Dass dies in erster Linie daran liegt, dass das GE (mit der Ausnahme von Zeimers) nicht einen „Journalisten“ in seinen Reihen hat, der Hintergründe bzw. Zusammenhänge versteht und diese auch wiedergeben kann, liegt auf der Hand. Dieses Blättchen braucht nun wirklich niemand, außer vielleicht um zu erfahren, wer gerade goldene Hochzeit feiert oder welcher JGV wo ein Bierfest organisiert hat.
@ Schrott Echo: Absolut richtig, was Sie schreiben.
@ Schrott Echo
alles sehr richtig was Sie schreiben!
Kein Wunder das da deren Abonnenten weglaufen!
So alt bin ich zwar noch nicht, aber ich finde die Todesanzeigen immer interessant.
Ich stehe lieber auf der ersten Seite als auf der vorletzten. Was sie schreiben ist egal.
@nmm : ich wäre auch beim Lesen der Todesanzeigen misstrauischer.
Ja! Die Minister und ihre Partner sind öffentlichkeitsgeil, wurde heute noch seitens Paasch-Gattin indirekt bestätigt!
Sowas wie der „Hausfrauenreport“, eben.
Wobei ich nicht den aus den 1970-Jahren von Oswald Kolle meine.
@ Wahlfisch. Finden Sie denn „Hausfrauenlektüre“ eventuell volksverdummend, oder was?
Na ja, ’ne Nelles Homestory wär ja so was von… gähn!
@ Kopfschüttel…
…..besser gähn,denn da schläft man wenigstens danach,als ewig mit’m Kopf zu schütteln….denn davon soll man nicht schlauer werden…….!!??
Keine Frage, diese Artikelreihe komm zumindest zum falschen Zeitpunkt. Scheint jedoch so zu sein, dass die Autorin mit ihren Reportagen gezielt die Leserinnen ansprechen will. Habe schon mehrfach gehört, dass gerade Frauen diese Burka- und Outing-Artikel lesen.
Aber, Herr Cremer, wenn das „eigentlich ein Fall für den Rat für Berufsethos der Journalisten“ ist, dann könnten/müssten sie diesen doch auch offiziell darauf hinweisen, oder? Oder pickt der sich seine Fälle selbst heraus?
@Vereidiger: An den Rat kann sich jeder wenden, der meint, dass Regeln verletzt wurden. Das können sowohl Mitglieder des Rates sein als auch außenstehende Personen. Anfang April hat der BRF dazu einen Bericht veröffentlicht: http://brf.be/nachrichten/regional/727727/
Und Herr Cremer, haben sie sich denn jetzt an den Rat gewahnt oder nicht?
@Kopfschüttel: Nein, bisher habe ich in dieser Hinsicht nichts unternommen. Gruß
„.. an den Rat gewähnt oder nicht“
Da wähnt man sich in einer Gegend, in der „geschliffenes Deutsch“ praktiziert wird, unnd dann dies…
„und“ selbstredend…
Herr Cremer, können Sie uns hier mal die von den lokalpolitischen Größen bewilligten Beträge nennen, mit denen diese Lokalpostille jährlich von den Steuerzahlern alimentiert wird?
Das dürfte doch kein Geheimnis bleiben.
Und ist diese Postille ohne die gewährten Steuermittel überhaupt überlebensfähig?
Ein besonders abstoßendes Beispiel der Verletzung von Unparteilichkeit ist der Ausschluss von Berens an einer Debatte.
@senfgeber: Wenn ich richtig informiert wurde, beläuft sich die Pressebeihilfe fürs Grenz-Echo auf jährlich 174.000 Euro. Hinzu kommen die Buchkäufe durch die DG. Gruß
Logisch, dass bei solchen Zuschüssen , die lokale Presse das macht was die Minister vorschreiben
Dafür hat im Gegenzug der Nelles viermal eine ganze Seite im Blättchen gehabt …
Also das ist jawohl an Arroganz nicht mehr zu übertreffen. Da postet doch ein PRO DG Mitglied den Grenz-Echo Artikel mit der Überschrift: Ein schönes Porträt unserer „First Lady“.
Hier stellt PRO DG sich nun schon über den Wähler und krönt bereits einen Nachfolger, ehe die Leute zu den Wahlurnen gegangen sind.
Diese Partei sollte man zum Wohl der Bevölkerung isolieren. Ist denen nicht bewusst, dass sie selbst mit 6 Sitzen keine absolute Mehrheit haben? Man sollte sich überlegen, ob dies nicht in Zukunft eine Option wäre.
Mir ist schleierhaft, wieso so gebildete Leute wie Oliver Paasch und Heike Verheggen sich für diesen Quatsch hergeben. Da überkommen mich doch starke Zweifel.
Passt zu der Bananenrepublik Ostbelgistan. Ohne Programme nur Personenkult auf niedrigstem Niveau
Als nächstes veröffentlicht das GrenzEcho die Online-Serie „Ostbelgien kocht“ wie heute zu lesen war. Ich vermute einmal danach kommt anstatt „Berlin – Tag &Nacht “ (RTL II) eine Soap „Eupen – Tag&Nacht“.
Warum danach? Eupen bei Nacht ist schon online
http://www.bilder-plus.de/bilder/farbmischung/schwarz.jpg
Ich bin untröstlich. Wieso wurden noch nicht alle „Spitzen“-Politiker-Partner matlrätiert,pardon porträtiert? Habe noch nichts von Nelles gelesen, oder habe ich da was übersehen im Grunz-Echo. Im übrigen finde ich die bisherigen Artikel zu oberflächig (typisch GE).Man könnte doch mehr detailliert berichten, wir sind doch alle voyeure oder nicht? Warum wird dem geneigten Leser nicht mitgeteilt, was die Damen ihren Männern an Lieblingsspeisen so kochen. Über wie viel Haustiere verfügt man? Welche Hunderasse wird bevorzugt? Dackeln, Schäferhunde oder gar Rottweiler. Und nach welchen Kriterien wurde diese Auswahl getroffen? Je nach Charakter des Politikers? Und noch weiteres interessiert den Bürger : kocht, wäscht, putzt die Partnerin noch selbst?
Wie oft geht sie zum Frisör oder kommt einer ins Haus? Alles Fragen, die den Bürger brennend interessieren oder etwa doch nicht?
@Wahlfisch: Auch Nelles ist vom GrenzEcho interviewt worden. Zwar viel Blabla, aber immerhin
– Viel Show gehört nun mal dazu,zu der Politik,gerade und besonders „vor den Wahlen“!
Viel Empfänge,Einladungen,Interviews,Festchen hier und feste dort…. usw…!
Das nennen diese Leute dann:hart arbeiten und eine Menge noch dabei!
Und dann natürlich die fürstlichen Entlohnungen dafür!
Nach all dem vorherigen,müssen sie sich nicht wundern,dass der Bürger und Wähler den ganzen Spokes regelrecht satt hat!Er hat sie alle durchschaut!
Und denkt sich sein Zeugnis selbst!Recht hat er!!
Sonst tut man beim GE so, als sei man 100% korrekt. Zum Beispiel konnten Leserbriefe zur Wahl nur noch bis heute 13 Uhr aufgegeben werden. Weshalb eigentlich? Ich kann verstehen, dass man keine Leserbriefe mehr am Samstag vor der Wahl veröffentlicht, aber weshalb soll damit schon am Dienstag Schluss sein? Da schreiben mal endlich mehr Leute Leserbriefe als sonst, dann ist es den Herrschaften auch wieder nicht recht.
Das ist damit die Bürger die Podiumsdiskussion von nachher nicht mehr kommentieren können.
Man merkt schon, dass die Mehrheit im PDG bei allen Meriten, die sie zweifellos hat, doch am Ende eines Zyklus angelangt ist . Das gilt vor allem für den amtierenden Ministerpräsidenten. Wer seit 1990 Minister und seit 1999 Ministerpräsident ist , der sollte sich zurückziehen. Da ist einiges faul. Die Vereinnahmung des GrenzEchos durch die Regierung ist meiner Ansicht nach ein Alarmsignal.
@ Kommentator
Guter und wahrheitstreuer Kommentar,Kommentator!
Es war sicher nicht alles schlecht was diese letzte Regierung getan hat!
Jedoch,Fakt ist,dass die Bürger den Wechsel wollen!
Schon allein für da neue Ideen rein zu bringen!
Der Herr MP Lambi soll seinen Hut „zur Zeit nehmen“….und nicht wie schon so viele vor ihm….die Bürger noch länger auf die Folter spannen!Die besten Jahre liegen hinter ihm!
Es ist höchste Zeit für den Wechsel
Vielleicht sollte jemand auch Nathalie Wimmer beibringen, was Fingerspitzengefühl ist. Das hat sie ja auch bei der Burka-Aktion vermissen lassen. Ich kann auch nicht verstehen, wie die Leitung der Redaktion und des Verlags so etwas durchgehen lassen konnte.
Das hätte es zu Zeiten von Heinz Michael („Henri Michel“) mit Sicherheit nicht gegeben.
Da wäre nur ein Bericht über die Gattin („Lebensgefährtinnen“ gab es damals noch nicht) des CSP-Kandidaten veröffentlicht worden. Und gar einen Bericht über einen geschiedenen und wiederverheirateten Politiker…
Kein Scherz!
„Rote“ oder „liberale“ Wahlwerbung gab es damals im GE nicht.
Man sieht, es gibt doch Fortschritte..
Schade um die Leserbriefe, da wird oft( nicht immer) besser argumentiert als in allen hausgemachten Artikeln .
Zu: „Porträts der Partner der vier DG-Minister: Grober Verstoß gegen Fairness“.
In der Politik gibt es kein „Fairness“, nur Kampf für die „Besten/Schönsten und höchstdotierten Stellen/Sitze“.
Damit sich der Wähler ein Bild machen kann, wohin er sein Kreuz malen soll, folgende wichtige Informationen: Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz trinkt gerne Leffe brune vom Fass und genießt den dabei servierten Käse ohne Selleriesalz. Oliver Paasch bevorzugt hingegen Cola-Bier. Übrigens sind alle vier Minister trinkfest. Zumindest in diesem Bereich kann Karl-Heinz Berens konkurrieren und Sympathiepunkte sammeln. Sein bevorzugtes Getränk: Duvel.
Warum ist das GrenzEcho bislang nicht auf diese wichtigen Informationen eingegangen oder kommt das noch bis Samstag?
Mein bevorzugtes Bier ist Chimay bleu weil, wie auf dem Etikett vermerkt ist, es „in einer Trappistenabtei gebraut wird und der Hauptanteil vom Erlös sozialen Hilfsprogrammen zufließt“.
Was mich am meisten aufgeregt hat an diesen sogenannten Homestorys, Wahlinseraten mit den Abbildungen der kleinen Kinder. Die Kinder sind noch zu klein, um sich gegen eine Veröffentlichung in der Presse zu wehren. Die Partner der Minister wissen ja hoffentlich was sie tun. Kinderfotos und Homestorys raus aus dem Wahlkampf!!!!
Das war ganz einfach geschmacklos,
Und mit Ruhm bekleckert hat sich wohl niemand. Ganz im Gegeteil!