Was die Videoaufnahmen zeigen, wirkt völlig willkürlich. Warum haben es drei Polizisten auf einen Musikproduzenten abgesehen? Die Bilder empören – und heizen die Debatte über Polizeigewalt in Frankreich an.
Faustschläge. Immer wieder. Gedränge. Drei gegen einen. Verstörende Szenen. Was passiert da?, fragt sich ganz Frankreich.
Es ist das Video eines Polizeieinsatzes, das fassungslos und wütend macht. Ein Musikproduzent wird im Eingang seines Pariser Tonstudios von drei Polizisten brutal attackiert – am Ende ist es er, der in Polizeigewahrsam landet. Sein Glück: Eine private Überwachungskamera filmt den Vorfall. Sogar Präsident Emmanuel Macron reagiert – es heißt, er sei „sehr schockiert“. Reicht das?
Es ist das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass brutales Vorgehen der Polizei Frankreich erschüttert. Vor ein paar Tagen waren es Videoaufnahmen von der aggressiven Räumung eines Migrantencamps in Paris, die viele sprachlos machten.
Die Vorfälle heizen die Debatte um ein Sicherheitsgesetz an, mit der die Regierung die Polizei besser schützen will und gleichzeitig Videoaufnahmen von Polizeieinsätzen einschränken möchte.
Immer wieder kommt es in Frankreich zu Polizeigewalt – oft aufgedeckt durch Videoaufnahmen. Es reicht ein Blick in die jüngste Vergangenheit. Während der „Gelbwesten“-Proteste machten Bilder brutaler Polizeieinsätze die Runde. Die Sicherheitskräfte gingen mit Hartgummigeschossen auch gegen friedliche Demonstrierende vor, mehrere Menschen wurden schwer im Gesicht verletzt, verloren ein Auge. Es gab internationale Kritik.
Im Januar starb ein Rollerfahrer nach einer Polizeikontrolle – seine Autopsie ergab einen Kehlkopfbruch. Auch hier zeigt ein Video den Vorfall. Im Sommer demonstrierten Tausende gegen Rassismus und Polizeigewalt. Organisiert wurden die Proteste von der Schwester eines jungen Schwarzen, der 2016 bei einer Festnahme starb. Viele sehen ein strukturelles Problem bei der französischen Polizei.
Polizisten haben „Uniform der Republik beschmutzt“
Auch der Musikproduzent Michel Z. ist schwarz. Er gibt an, von den Beamten mehrmals rassistisch beleidigt worden zu sein. Er schildert, dass er in der Nähe seines Studios im 17. Arrondissement ohne Corona-Maske unterwegs gewesen sei, obwohl dies Pflicht ist. Dann sei ein Polizeiauto gekommen, er sei in das wenige Meter entfernte Studio gegangen. Die Polizisten seien ihm gefolgt. Dann beginnt die Aufnahme der Überwachungskamera, achteinhalb Minuten etwa.
Die Bilder zeigen, wie die Beamten Z. in den Eingang drängen, schlagen. „Ich habe mir immer gesagt: Wenn du jetzt zu Boden fällst, bleibst du dort. Dann kommst du nicht mehr hoch“, schildert der Produzent dem Magazin „Loopsider“, das die Aufnahmen veröffentlicht hat. Mithilfe von Musikern aus dem Studiokeller kann er die Polizisten schließlich aus dem Studio drängen. Wenige Minuten später fliegt eine Tränengaskartusche in das Studio. Berichten zufolge geben die Beamten an, Z. habe sie angegriffen.
Die Aufnahmen zeigen anderes. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Die drei beteiligten Beamten und einer ihrer Kollegen wurden suspendiert und am Freitagnachmittag zur Befragung selbst in Polizeigewahrsam genommen.
Innenminister Gérald Darmanin gerät unter Druck. Er fordert die Entlassung der Beamten, sollte sich das Fehlverhalten bestätigen. Sie hätten „die Uniform der Republik beschmutzt“. Dennoch wirkt er eher trotzig. Darmanin gilt als konservativer Hardliner, als Gesicht von Recht und Ordnung. Er verteidigt die Polizei. Und ja, diese steht auch wegen der Terroranschläge im Land unter Druck.
Macron: Bilder von Polizeigewalt „inakzeptabel“
Darmamin ist es auch, der trotz massiver Kritik das neue Sicherheitsgesetz verteidigt. Es solle „diejenigen schützen, die uns schützen“. Ein umstrittener Artikel sieht vor, dass die Veröffentlichung von Bildern von Sicherheitsbeamten im Einsatz, die das Ziel verfolgt, die körperliche oder seelische Unversehrtheit von Polizistinnen oder Polizisten zu verletzen, bestraft wird. Eine butterweiche Formulierung mit riesigem Interpretationsspielraum. Viele Medien fürchten um die Pressefreiheit.
Die Regierung behauptet zwar immer wieder, dass die Pressefreiheit nicht in Gefahr gerate – überzeugen tut das kaum. Premierminister Jean Castex wollte nun, dass eine „unabhängige Kommission“ an der Formulierung des Artikels arbeitet – das Parlament ging auf die Barrikaden, Castex machte einen Rückzieher. Einen Demonstrationszug gegen das Gesetz an diesem Samstag in Paris hatte die Polizei zunächst verboten.
Nach einer Gerichtsentscheidung kann der Protestmarsch nun doch stattfinden. Auch eine Versammlung auf der Place de la République ist erlaubt. Dort war die Lage gerade erst eskaliert – bei der Räumung des Migrantencamps.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat auf die Veröffentlichung des brutalen Polizeivideos reagiert. Die gesehenen Bilder seien „inakzeptabel“, schrieb er am Freitag auf Twitter. „Frankreich darf sich niemals für Gewalt oder Brutalität entschließen, woher sie auch komme.“
Macron forderte die Regierung auf, schnell Vorschläge im Kampf gegen Diskriminierung und zur Stärkung des Vertrauens in die Polizei vorzulegen. (dpa)
Nachfolgend das VIDEO von dem brutalen Einsatz von Polizisten:
Scheinbar gab es in den letzten Tagen auch ein Fall von Polizeigewalt in Eupen, so berichtet zumindestens das GrenzEcho. Für die Frau Staatsanwältin war aber alles OK.
Vielleicht muss die Polizei sich jetzt schon auf die Auflösung von illegalen Weihnachtsessen
in größeren Familien vorbereiten, wer weiß wer weiß.
Ist wie unser Berfusleben, immer mehr Kampf … !
Alles wird rauer
So ein Video zeigt das was sensationsgeile Zuschauer sehen wollen.
Was wirklich zu sehen ist, wird die Staatsanwaltschaft klären.
Ich kann sehen, wie ein Polizist am Hals umklammert wird und mehr befreien kann, worauf die Kollegen auf die Arme des Klammerers schlagen, damit der loslässt.
Aber jeder sieht das was er sehen will.
Die Beamten haben ausgesagt, der Mann habe sie in diesen Vorraum gezerrt, um sie dort anzugreifen. Offenbar wussten sie nichts von der Existenz der Überwachungskamera.
Was sehen sie da? Also der hat die alle darein gezogen alleine!? Und Warum Tränengas? Zum Abschied, dafür ist das aber nicht da?
Ich kann das auch nicht verstehen,früher gab es auch Polizisten in Eupen und die waren mit Sicherheit nicht so Ausgebildet wie die heutige Generation ,aber da brauchte es keine 5 Personen um eine einzige festzunehmen,und vor allem wurde da auch nicht der berühmte Kniedruck auf Rücken und Nacken angewandt.
Diese Leute schafften es auch einfach,vielleicht menschlicher und Sachlicher.Das heisst jetzt nicht das ich gegen Festnahmen bin aber es fragt sich immer wie!! Und ich weiss das die Polizei Kampftraining macht und daher keine 5 Personen für sowas braucht,aber es war und ist ja immer laut ……….. der Lage entsprechend richtig
Zum Kamptraining, wäre zu sagen, jeder der das kann, wird es in der Lage des Angriffes automatisch auch tun, und hier würde ich bitten um Nachsicht ;)
Ich könnte jetzt nicht sagen, was passiert, wenn mich einer angreift, und ich tatsächlich mal das live anwenden dürfte was ich mal gelernt habe….aber so ohne wäre das bestimmt nicht.
Wäre man dann Angreifer oder ein sich währender gegen Willkür?
Ob einer jetzt im Affekt noch Worte findet, wäre eine interessante Auslegung….
Das f ist flöten….
es gab eine Zeit da gingen die Bürger zur Arbeit, heute gehen viele von dieser Polizeibekannten Klientel zur Kampfsportausbildung und glauben dann/oder sowieso, sie könnten machen was sie wollen.
Die Polizei sollte härter durchgreifen.
Dieses Gesülze über die böse Polizei ist nicht zum aushalten. Die müssen sich wohl behandeln lassen wie im Dannenberger Forst und bekommen dann noch eine Anzeige
Was ist das hier für ein ein Geschreibsel über die „böse“ Polizei? Es gibt gesetzestreue Polizisten, das sollte hoffentlich die eindeutige Mehrheit sein, und solche, die auch mal ungerechtfertigt Gewalt anwenden. Es geht also darum, den jeweiligen Sachverhalt anzusehen. Im OD-Artikel ist das Thema die Verprügelung des Musikproduzenten Michel Z. im videoüberwachten Eingangsbereich seines Studios. Anlass der Tatsache, dass die Polizisten ihn verfolgten, war keine Festnahme, sondern dass er keine Gesichtsmaske trug. Das Video zeigt, wie er in seinen Laden gehen wollte und dann von den Beamten verfolgt und zusammengeschlagen wurde. Was soll an dieser Gewaltanwendung zu rechtfertigen sein? Die Polizei hat keine Lizenz zum Gesetzesbruch.
Monsieur Macron wollte mal die ganze E U umkrempeln, bekommt aber in seinem Laden keine Ordnung rein. Gelbwesten, Mme Le Pen, und jetzt das hier.