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Belgier van Aert gewinnt das Einzel-Zeitfahren – Pogacar vor Gesamtsieg bei der Tour

17.07.2021, Frankreich, Saint-Emilion: Wout Van Aert aus Belgien vom Team Jumbo-Visma freut sich auf dem Podium über seinen Etappensieg. Foto: David Stockman/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Der letzte Glanzpunkt bleibt aus, doch Tadej Pogacar ist als Gesamtsieger der 108. Tour de France nicht mehr zu verdrängen. Im Einzel-Zeitfahren gewinnt plötzlich Ventoux-Sieger und Alleskönner Wout van Aert aus Belgien.

Tadej Pogacar streckte erschöpft die Zunge raus und ballte ganz kurz die Faust, dann waren die Qualen in der Hitze für den Dominator der Tour de France beendet. Ohne einen weiteren Glanzpunkt hat der 22 Jahre alte Slowene seine überdeutliche Gesamtführung am Samstag verteidigt und steht vor der Schlussetappe nach Paris unmittelbar vor der Titelverteidigung beim größten Radrennen der Welt.

17.07.2021, Frankreich, Saint-Emilion: Wout Van Aert aus Belgien vom Team Jumbo-Visma in Aktion. Van Aert gewann die Etappe. Foto: Pete Goding/BELGA/dpa

„Ich bin so froh, dass es nun zu Ende geht. Es waren drei harte Wochen“, sagte Pogacar nach den 30,8 Kilometern von Libourne nach Saint-Emilion, die er als Achter beendete.

Der Tagessieg ging an den Belgier Wout van Aert, der nach seinem furiosen Ritt zum Mont Ventoux an diesem Samstag nachlegte. „Das ist natürlich etwas Besonderes bei der Tour. Das war immer eines meiner ganz großen Ziele, so etwas mal zu schaffen“, sagte der Allrounder von Jumbo-Visma. Sein Teamkollege Jonas Vingegaard wurde Tagesdritter und verteidigte souverän seinen zweiten Gesamtrang.

Der auf dem Podium sichtlich berührte Pogacar, der am Sonntag auf dem Weg in Frankreichs Hauptstadt traditionell nicht mehr angegriffen wird, wird die dreiwöchige Rundfahrt mit einem Vorsprung von über fünf Minuten auf Vingegaard und Richard Carapaz aus Ecuador beenden. „Ich war glücklich, als ich über die Ziellinie gekommen bin. Das Zeitfahren war nichts für mich. Am Ende war es genug, um den dritten Platz zu verteidigen“, sagte Carapaz.

17.07.2021, Frankreich, Saint-Emilion: Tadej Pogacar (M) aus Slowenien vom UAE Team Emirates trägt auf dem Podium das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Foto: Christophe Ena/AP/dpa

So wie der Allrounder Pogacar in diesem Jahr hat die Tour seit dem inzwischen als Dopingsünder entlarvten Lance Armstrong vor rund 20 Jahren niemand mehr dominiert. „Pogacar ist im Vergleich zu mir auf einem anderen Level. Ich konnte einfach nichts dagegen ausrichten“, lobte Herausforderer Carapaz den Gelb-Träger, dem das Hitzerennen am vorletzten Tour-Tag sichtbar zu schaffen machte.

Auf die Idee, sich nach Tagessiegen am Col du Portet und in Luz Ardiden zu schonen, war der Slowene in der prallen Sonne trotzdem nicht gekommen. Auf dem flachen Kurs inmitten einer der edelsten Weinregionen der Welt machte Pogacar von Anfang an Tempo, doch die Spezialisten im Kampf gegen die Uhr waren diesmal im Vorteil – und zu stark. Zwischen Sieger van Aert und dem Dritten Jonas Vingegaard schaffte es in Kasper Asgreen ein weitere Däne aufs Tagespodest. (dpa)

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