Politik

PFF-Neujahrsempfang mit Prominenz – aber ohne den Prominentesten

Gruppenfoto der wichtigsten Liberalen auf der Bühne im Haus Harna in Walhorn. Foto: Jannis Mattar

Am Dienstagabend lud die PFF zum Neujahrsempfang ins Haus Harna ein. Etliche Spitzenpolitiker sowie zahlreiche Mitglieder folgten der Einladung nach Walhorn – darunter auch der neue Vorsitzende der MR, Olivier Chastel. Premierminister Charles Michel, dessen Kommen im Vorfeld angekündigt und von vielen erwartet wurde, musste dem Empfang aus zeitlichen Gründen fernbleiben.

Im Mittelpunkt des Abends stand neben den Wahlergebnissen des vergangenen Jahres vor allem das Attentat auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“. Zu Beginn der Veranstaltung wurde daher eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des Überfalls abgehalten.

„Die Ereignisse der vergangenen Woche rufen uns ins Gedächtnis, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist“, so der Lontzener Sektionspräsident Patrick Thevissen: „Wir sind alle gefordert, uns gegen Angriffe auf diese Freiheit aufzulehnen, und wir müssen den Schwierigkeiten der heutigen Welt Rechnung tragen.“

Gute Ergebnisse und Michel als Premier

Die PFF-Vorsitzende und Kammerabgeordnete Kattrin Jadin bei ihrer Ansprache. Foto: Jannis Mattar

Die PFF-Vorsitzende und Kammerabgeordnete Kattrin Jadin bei ihrer Ansprache. Foto: Jannis Mattar

Auch die PFF-Vorsitzende und Kammerabgeordnete Kattrin Jadin begann ihre Rede in Gedenken an das Geschehen in Paris und schloss sich den Worten ihres Vorredners an. Jedoch wolle sie an dieser Stelle über etwas Positives sprechen: das Superwahljahr 2014.

„Wir haben auf allen Ebenen sehr gute Ergebnisse erzielt – auch regional, wenngleich wir dort leider mit der Opposition vorlieb nehmen müssen.“ In Namur sei der Wählerwille nicht respektiert worden, so Jadin. Wem das zuzuschreiben sei, müsse wohl kaum erwähnt werden.

Highlight des politischen Jahresrückblicks sei die Ernennung Charles Michels zum jüngen belgischen Premierminister gewesen. Doch auch dieser Erfolg sei mit einigen Rückschlägen verbunden gewesen. „Die ersten Wochen waren nicht einfach. Vor allem weil die PS ihre Verbannung in die Opposition nicht verdauen konnte“, so Kattrin Jadin. Dennoch hätten die Liberalen Verantwortung übernommen, so die Parteivorsitzende der PFF weiter.

Chastel: „Auf die MR kann man zählen“

MR-Präsident Olivier Chastel am Rednerpult im Haus Harna beim Neujahrsempfang der PFF. Foto: Jannis Mattar

MR-Präsident Olivier Chastel am Rednerpult im Haus Harna beim Neujahrsempfang der PFF. Foto: Jannis Mattar

Gleichzeitig lobte Jadin die mutigen Entscheidungen, die auf föderaler Ebene getroffen worden seien, und rechtfertigte die drastischen Sparmaßnahmen, die von der Regierung Michel beschlossen wurden: „Die Reformen sind nötig. Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt und müssen jetzt daran arbeiten, neue Perspektiven zu schaffen.“

Auch der Vorsitzende des MR, Olivier Chastel, sprach von einem erfolgreichen Wahljahr und versicherte, dass die Liberalen ihrer Verantwortung gerecht werden. „Man wird sehen, dass man auf die MR zählen kann. Wir werden zielstrebig für unsere Werte, für Freiheit und Fortschritt kämpfen und Belgien den Rücken stärken“, so Chastel.

JANNIS MATTAR

13 Antworten auf “PFF-Neujahrsempfang mit Prominenz – aber ohne den Prominentesten”

  1. senfgeber

    Pfffff, die Wurmfortsätze der Wallonenparteien scheuen in Kappesland noch nicht mal davor zurück, ihre Unterwürfigkeit für jedermann sichtbar öffentlich zu machen, indem sie aus Neujahrswünschen meilleurs voeux werden lassen.
    Geht’s noch etwas schleimiger?

  2. Kotzbrocken

    Mit dem Eintritt in die Förderalregierung hat die MR Mut bewiesen. Notwendige Reformen werden nun durchgesetzt, da werden auch die Gewerkschaften nichts ändern, die leider nur noch der verlängerte Arm der PS sind.

  3. Mit den Spruchbändern in Französisch beweist die PFF, wie abhängig sie von der MR ist. Jadin und Baltus-Möres verdanken ihren Platz in Kammer und Regionalparlament nur der MR. Sie danken ihr dies, indem sie es nicht einmal für nötig empfinden, die Spruchbänder auf der Bühne in deutscher Sprache zu halten. Ein Armutszeugnis für eine frankofonen-hörige Partei.

    • Die Mollah

      Kann sein, ist Walhorn doch dafür bekannt, daß es dort schon genügend Muh-Kühe gibt – oder bloß deren Erzeugnis? Wie dem auch sei, auf dem Foto einige der lokalen gut zu erkennen!
      Einfach nur eklig, diese Show, diese Selbstbeweihräucherung. das Foto von dieser… Jadin, mit erhobenem Zeigefinger – wie aktuell, sieht aus wie ein(e) Mollah! Und der Text zum Titelfoto paßt auch: „Auf der Bühne“. Showtime!

        • Die Mollah

          Merci, Walhorner, gern geschehen! et meilleurs voeux, wa! Diese Frau war, soviel ich weiß, noch nie in ihrem Leben, außerhalb der Politik, tätig, und maßt sich permanent an, irgendwelche Werte – mit erhobenem Zeigefinger – zu „vertreten“. Und sie, ich glaube ich spinne, „behält Bart De Wever“ im Auge? Wozu? Hat sie ein Auge auf ihn geworfen? Will sie mal erste, bzw. die erste säkulare Frau im Land sein? Noch was zum Foto: Sie sieht aus wie eine… Karikatur. Und sowas ist unsere Zukunft? Oh, alle Götter, allen voran Indra, laßt Weise regnen…
          Aber, was erwartet man von einer Kinderpartei in der es nun Tradition ist, die höchsten Ämter mit Unerfahrenen zu belegen – die Liste ist lang. In Frankreich z Bsp gibt’s ja auch eine jüngere Ministerin – wenigstens ist Najat Vallaud-Belkacem eine echte Wonne fürs Auge (ja, ich bin ein Mann)! Ist überhaupt jemand erwachsen, in dieser Partei, da Fred E. nicht mehr dabei ist?

          • Walhorner

            Wer nichts wird, wird Wirt.Ist ihm (oder ihr) das nicht gelungen versucht er (oder sie) es in Versicherungen.Funktioniert das auch nicht so ganz, sucht er (oder sie) in der Politik den Glanz!
            Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied, nur sind manche Menschen schlechte Handwerker! :-)

  4. Johann Klos

    Mes meilleurs Voeux les bleu !

    Sollte es nicht heißen: auch wir die Liberalen haben mit dazu beigetragen das ein Sozialstaat wie Belgien sich sozial gegenüber seinen Bürgern aufgestellt hat auch wenn wir das nur aus Koalitionszwang und nicht aus dem Herzen kommend getan haben.

    Sicher werden Sie versuchen umzusetzen was ihren seitens EU / EZB vorgeschrieben wird – ohne aus den Fehlern anderer Länder gelernt zu haben. Sicher werden Sie eine Abwärtsspirale für den Durchschnittbürger einläuten die in keinem Verhältnis stehen wird zu ihren eventuellen Erfolgen. Sicher wird es, sollten Ihnen die NVA nicht das Licht vorzeitig ausknipsen weitere Einsparungen für den Durchschnittsbürger geben müssen. Sicherlich wird es ein lächerliches Alibi Tax-Shift geben – aber klar der gute Wille zählt ja.

    Wie war das weiterhin – Sie halten De Wever im Auge???!!

    Wer hält hier wen im Auge. Wer ist der Spielführer?

    Ist Ihnen aus ihrer frühen Kindheit die Augsburger Puppenkiste noch ein Begriff? Ist Ihnen Don Blech noch ein Begriff?
    Diese Inszenierung erinnert mich stark an Bill Bo und seine Kumpane.

    Im Auge hatte eigentlich der Strippenziehervater W. Oehmichen seine Figuren. Er schaute bei allen Aufführungen von oben drauf – oder? Gibt es hier jemanden der Herrn De Wever „ im Ernst“ diese Position streitig machen will?

    Werden wir wieder etwas ernster:

    Ein Rentner wird durch ich dazutuen bis um die 300,- Euro weniger netto haben, waren beide berufstätig werden es bis 500,- Euro, Arbeitslose um die 250 Euro, ein durchschnittlicher Berufstätiger bis 400,. Euro im Jahr, usw.

    „Wahrlich ein Grund Samba zu tanzen.“

    Da Ihnen scheinbar viel daran liegt uns wissen zu lassen das wir deutschsprachige Wallonen sind hier zum Anschluss ein Passus den ich Ihnen nicht vorenthalten will

    A l’heure actuelle, le décrochage des plus hautes rémunérations et, plus encore, la concentration extrême des patrimoines menacent les valeurs de méritocratie et de justice sociale des sociétés démocratiques.

  5. Wahnsinn

    „Meilleurs voeux 2015“, „Tournée des voeux 2015“, …: Handelte es sich um den Neujahrsempfang der PFF oder um den der MR in Lontzen? Schon sehr seltsam, dass nicht einer der Schriftzüge in deutscher Schrift verfasst war. Man wird wieder argumentieren: „Wer regt sich denn über solche Kleinigkeiten auf…?“ (s. Schilder „Willkommen in der Wallonie“). Aber tut mir leid: Ich finde es nicht normal. Vielleicht war es zu teuer, eigene Plakate herstellen zu lassen und hat sich die der wallonischen Schwesterpartei ausgeliehen.

  6. Eupenmobil

    Hätte die CSP in den 80-er Jahren bei ihrem Neujahrsempfang französischsprachige Plakate der PSC aufgestellt, hätte es einen Sturm der Entrüstung gegeben. Die PFF kann sich das erlauben.

  7. Back-to-the-Future

    Wie sagt Hr Chastel so schön : “Auf die MR kann man zählen”. Das ist gerade deutlich auf dem Plakat zu sehen, nicht fähig ein paar Worte in Deutscher Sprache auf ein popeliges Plakakt zu printen….Wird wohl an den Sprachfähigkeiten gescheitert sein? Naja…..Trauerspiel in Brüssel und in Walhorn!!!!! Nix neues unter Belgiens Polit-Prominenz Sonne. Hauptsache der Weihrauch stimmt!

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