Notizen

Peinliche Pleite für Bayern München beim VfL Bochum – Wieder trifft ein Belgier für den VfL Wolfsburg [VIDEO]

12.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Bochum: Münchens Robert Lewandowski (vorne, 9) schießt einen Freistoß. Foto: Bernd Thissen/dpa

Wie schon beim 0:5 Ende Oktober beim Pokal-Knockout in Gladbach kam in der Fußball-Bundesliga der FC Bayern auch beim 2:4 in Bochum mächtig unter die Räder. Das nahm Joshua Kimmich zum Anlass, an der Mentalität des Teams zu zweifeln.

Kimmich wirkte konsterniert wie lange nicht. Sichtlich verärgert redete der Nationalspieler nach dem peinlichen 2:4 (1:4) des bisher so souveränen Tabellenführers aus München Klartext.

„Wir haben alle Tugenden vermissen lassen und müssen uns fragen, ob das die Mentalität ist, die der FC Bayern normalerweise verkörpert“, klagte Kimmich. Kopfschüttelnd erinnerte der Mittelfeldspieler im ersten TV-Interview bei Sky an das ähnlich bittere Pokal-Aus Ende Oktober bei Borussia Mönchengladbach: „Das passiert uns ja nicht zum ersten Mal. Das kenne ich aus der Vergangenheit so nicht von uns, dass wir vier, fünf Gegentore bekommen.“

12.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Bochum: Münchens Omar Richards (l) im Duell mit Bochums Patrick Osterhage (M), rechts steht Münchens Joshua Kimmich. Foto: Bernd Thissen/dpa

Wie schon beim deutlichen 0:5 in Mönchengladbach wurde der deutsche Rekordmeister auch in Bochum phasenweise vorgeführt. Nach Toren von Christopher Antwi-Adjei (14), Jürgen Locadia (38./Handelfmeter), Christian Gamboa (40.) und Gerrit Holtmann (44.) lag er schon zur Halbzeit mit 1:4 hinten. Vier Gegentore vor der Pause hatte es für die Münchner schon lange nicht mehr gegeben. Mehr als drei Treffer in den ersten 45 Minuten mussten sie zuletzt am 22. November 1975 hinnehmen. Damals stand es bei Eintracht Frankfurt zur Pause 0:5 – und am Ende 0:6.

Dass Kimmich die Mentalitätsfrage stellte, fand die Zustimmung von Julian Nagelsmann: „Ich finde es gut, wenn so etwas aus der Mannschaft kommt und nicht von mir. Da wird ein Stück Wahrheit drin stecken, das sollte allen eine Lehre sein.“ Gleichwohl nahm der Bayern-Coach sein Team in Schutz und gab sich selbst eine Teilschuld: „Es gibt von mir keine große Kritik an der Mannschaft. Wir hatten einen Plan, der nicht aufging. Ich hätte eher regieren müssen.“

Von der Party an der Castroper Straße mit Tanzeinlagen der Bochumer Himmelstürmer und ihren euphorisierten Fans bekamen die meisten Bayern nichts mehr mit. Schon kurz nach dem Schlusspfiff war ein Großteil der Mannschaft frustriert in der Kabine verschwunden. Dagegen ließen die Bochumer ihrer Freude über den Coup freien Lauf.

12.02.2022, Nordrhein-Westfalen, Bochum: Münchens Joshua Kimmich (l) und Niklas Süle stehen auf dem Platz. Foto: Bernd Thissen/dpa

„Wir haben fantastisch zusammen gespielt. Es waren Traumtore. Ein tolles Spiel von uns», schwärmte VfL-Kapitän Anthony Losilla. Ähnlich begeistert war Trainer Thomas Reis: «Wir sind sehr, sehr froh, dass wir drei Punkte geholt haben, die nicht jeder eingeplant hat.“

Der Stromausfall im Stadion zu Spielbeginn entzog nur den Bayern Energie. Bereits in den ersten Minuten deuteten die Bochumer mit mutigem Offensivfußball an, dass sie wenig Lust auf eine ähnliche Schlappe wie beim 0:7 Mitte September im Hinspiel verspürten. Selbst der frühe Rückstand durch Robert Lewandowski (9.), der nach Vorarbeit von Kingsley Coman aus kurzer Distanz gleich die erste Chance für die Gäste eiskalt nutzte, zeigte kaum Wirkung.

Ein ähnlicher Auftritt am Mittwoch in Salzburg dürfte die Bayern auch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League ins Wanken bringen. „Mir ist nicht bange“, kommentierte Nagelsmann voller Hoffnung, dass sein Team aus der Niederlage die richtigen Schlüsse zieht. Aber am Ende konnte der Coach sich Kritik an seinen Profis dann doch nicht verkneifen: „Das war ein beschissenes Spiel. Wir sollten nicht an Spannung verlieren, nur damit es in der Bundesliga wieder spannender wird. Das war ein Gesamtpaket in der ersten Halbzeit, das einfach nicht geht.“

Nach Vranckx jetzt Lukebakio: Wolfsburg setzt sich ab

12.02.2022, Hessen, Frankfurt: Wolfsburgs Belgier Dodi Lukebakio nach seinem 0:2. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Neuzgang Max Kruse und Joker Dodi Lukebakio haben dem VfL Wolfsburg drei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga beschert und den internationalen Ambitionen von Eintracht Frankfurt einen herben Dämpfer verpasst.

Beim 2:0 (1:0) brachte der vom 1. FC Union Berlin gekommene Stürmer die Gäste am Samstag vor 10.000 Zuschauern in der 28. Minute per Foulelfmeter in Führung. Der eingewechselte belgische Nationalspieler Lukebakio (90.+3) sicherte in der Nachspielzeit endgültig den zweiten Erfolg nacheinander für die Niedersachsen, die sich mit 27 Punkten vorerst aus der Gefahrenzone absetzten. Die Hessen hängen nach der dritten Heimpleite in Serie mit 31 Zählern weiter im Tabellenmittelfeld fest. Am Sonntag, dem 6. Februar, hatte der Belgier Aster Vranckx gegen Greuther Fürth gleich zwei Treffer für Wolfsburg erzielt. (dpa/cre)

Nachfolgend ein VIDEO zur Niederlage des FC Bayern beim VfL Bochum:

4 Antworten auf “Peinliche Pleite für Bayern München beim VfL Bochum – Wieder trifft ein Belgier für den VfL Wolfsburg [VIDEO]”

  1. Politikmüll

    Was für ein Drama! Bayern nach schlechtem Spiel, und Ausnahmetoren gefühlt nur noch 6 Punkte vor Dortmund. Wie gesagt „gefühlt“. Wenn das nicht noch Mal eng wird mit der Konstanz von Dortmund. 😉

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