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Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar zurück

Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar aus gesundheitlichen Gründen zurück. Foto: dpa

Papst Benedikt XVI. gibt sein Pontifikat am 28. Februar ab. Das teilte Joseph Ratzinger (85) nach Angaben der Deutschen Presseagentur (dpa) am Montag überraschend während eines öffentlichen Konsistoriums in Rom mit. Zuletzt hatte 1294 ein Papst aus freien Stücken sein Amt abgegeben. Das war Coelestin V.

In seiner Ansprache sagte Benedikt laut dpa, er spüre das Gewicht der Aufgabe, dieses Amt zu führen, habe lange über seine Entscheidung nachgedacht und sie zum Wohl der Kirche getroffen. Er sei sich der Schwere dieser Entscheidung wohl bewusst, erklärte aber in voller Freiheit, das ihm am 19. April 2005 von den Kardinälen anvertraute Amt auf dem Stuhl Petri abzugeben. Die Kardinäle werden gebeten sein, für die Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes zusammenzukommen. Dies dürfte im März geschehen. So könnte es bis Ostern ein neues Kirchenoberhaupt geben.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel

Ein Faksimile der ominösen Titelseite der Bild-Zeitung vom 20. April 2005, dem Tag nach der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zu Papst Benedikt XVI., hängt am Mittwoch (21.09.2011) an der Fassade des Axel-Springer-Hochhauses als riesiges Banner.  Foto: dpa

Ein Faksimile der ominösen Titelseite der Bild-Zeitung vom 20. April 2005, dem Tag nach der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zu Papst Benedikt XVI., hängt am Mittwoch (21.09.2011) an der Fassade des Axel-Springer-Hochhauses als riesiges Banner. Foto: dpa

Papst-Bruder Georg Ratzinger nannte die angeschlagene Gesundheit von Benedikt XVI. als Grund für dessen Rücktritt. „Das Alter drückt“, sagte der 89-Jährige am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Sein Arzt habe dem Papst geraten, keine transatlantische Reisen mehr zu unternehmen, sagte Georg Ratzinger weiter. Auch das Gehen bereite seinem Bruder zunehmend Schwierigkeiten.

Der Dekan der katholischen Kirche, Angelo Sodano, nannte die Ankündigung einen „Blitz aus heiterem Himmel“. Benedikt, seit 2005 im Amt, hatte bereits vor einiger Zeit deutlich gemacht, dass er es sich durchaus vorstellen könne, etwa aus Gesundheitsgründen das Pontifikat abzugeben. Die Kardinäle waren eigentlich zusammengekommen, um über mehrere neue Heiligsprechungen abzustimmen.

Auf dem Petersplatz herrschte ungläubiges Staunen unter den Touristen und Gläubigen, wir die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Italiens Regierungschef Mario Monti nahm die unerwartete Nachricht erschüttert auf.

Die Erklärung von Benedikt XVI. im Wortlaut

Nachstehend die Erklärung, die der Papst laut Radio Vatikan abgegeben hat, im Wortlaut:

Liebe Mitbrüder! Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen.

Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.

Papst Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI.

Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.

Im Bewusstsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so dass ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muss.

Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.

 

16 Antworten auf “Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar zurück”

  1. Kommentator

    Ich hoffe, dass der neue Papst die erhoffte Wende in der Kirche bringt. Aber Benedikt wird vorgesorgt haben, dass dies nicht passiert. Wahrscheinlich wird es wieder einen Übergangspapst
    geben.

  2. Marc Van Houtte

    Toll Wahnsinn Schlechter als dieser Papst kann es ja kaum noch werden Der Papst ist Tod lang lebe der Papst.
    Ich hoffe es kommt ein Reformierer und keiner der das gleiche einfach weiter macht.
    Es ist 5 vor 12 für Erneuerungen bitte gebe eine Realisten eine schanze und nicht einen Nachfolger eines ewig gestrigen.
    Ein Hoffnungsvoller Christ

    • Pit Hilligsmann

      Werter Marc, du unterschreibst mit den Worten “ ein hoffnungsvoller Christ“. Wenn das wirklich so wäre, hättest du nicht so einen Mist geschrieben. (Können später in gemütlicher Runde darüber diskutieren)

      • Marc Van Houtte

        Sehe ich anders Pit

        Dieser Papst hat einen Holocaust Leugner wieder in die Kirche geholt und hält immer noch für unfehlbar.
        Seine Haltung Frauen gegenüber ist einfach Peinlich.
        Lese doch mal was unserer Pastor aus der Eifel schreibt.
        Diese Sache erwarte ich aus dem Vatikan.
        Aber Schluss jetzt wir können beim Köttel diskutieren

  3. Es reicht!

    Wer Hollocaustleugner rehabilitiert wie mit den englischen PIUS BrÜdern geschehen, hat sich als Papst selber ins Abseits geschossen.
    Trotzdem sollten wir Ihm sein Verhalten verzeihen!

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