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Online-Shopping: Immer mehr Bürger tätigen ihre Weihnachtseinkäufe per Internet

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Das Internet- oder Online-Shopping ist auf dem Vormarsch – gerade jetzt vor Weihnachten. Wie aus einer Untersuchung der Gewerkschaft SNI (Syndicat Neutre des Indépendants) hervorgeht, haben in Belgien immer mehr Einzelhändler neben ihrem traditionellen Verkaufsladen einen Webshop eingerichtet.

Die SNI befragte 118 Geschäftsinhaber, die inzwischen auch über einen Webshop verfügen. Deren Weihnachtsverkäufe via Internet sind gegenüber 2012 um 14% gestiegen.

„Der Umsatz mit dem Internet-Shopping steigt an, doch bedeutet dies nicht, dass die klassischen Geschäfte leer sind, im Gegenteil“, so SNI-Präsidentin Christine Mattheeuws, die daran erinnert, dass immer noch 96% des Gesamtumsatzes im Weihnachtsgeschäft in den Verkaufsläden erzielt werden.

Traditioneller Einkauf hat auch viele Vorteile

Nichtsdestotrotz ist im Einzelhandel eine Trendwende erkennbar. Vor allem Spielwaren, Multimedia-Artikel, Bücher und Kosmetikprodukte werden per Internet gekauft. Entscheidend ist der Zeitgewinn. Zudem bieten zahlreiche Webshops einen Gratis-Umtausch an, wenn die Ware dem Kunden nicht gefällt.

Das klassische Weihnachtsgeschäft hat viele Vorteile. Man kann die Waren anfassen,  fühlen, riechen, schmecken... Foto: Shutterstock

Das klassische Weihnachtsgeschäft hat viele Vorteile. Man kann die Waren anfassen, fühlen, riechen, schmecken… Foto: Shutterstock

Dennoch: So schnell werden sich die Geschäftsstraßen nicht leeren, schon gar nicht die Geschäfte selbst, in denen die Kunden die Ware anfassen, riechen, gegebenenfalls schmecken und besser miteinander vergleichen können als vor ihrem Computer, wo ihnen überdies die vorweihnachtliche Atmosphäre fehlt, die eine ganz besondere ist. Vor den Feiertagen geht es vielen Menschen nicht nur ums Einkaufen, sondern ums Einkaufserlebnis.

Die SNI-Gewerkschaft empfiehlt ihren Mitgliedern, egal ob klein oder groß, den Anschluss an die zunehmende Digitalisierung im Handel nicht zu verpassen und verstärkt auf e-Commerce zu setzen. Dem elektronischen Handel gehöre die Zukunft. „Das klassische Geschäft und der Webshop können sich ohne Probleme ergänzen“, so SNI-Präsidentin Mattheeuws.

Worauf man beim Online-Shopping achten sollte

Verbraucherschützer sehen bei Online-Einkäufen grundsätzlich kein höheres Risiko als im Geschäft. Sie empfehlen jedoch, keinesfalls nur auf den vermeintlich günstigen Preis, sondern vor allem auf den Gesamtauftritt zu gucken.

Der Weihnachtseinkauf kann auch sehr ermüdend sein. Da ist das Online-Shopping schon erholsamer. Foto: Shutterstock

Der Weihnachtseinkauf kann auch sehr ermüdend sein. Da ist das Online-Shopping schon erholsamer. Foto: Shutterstock

Wo liegt der Firmensitz? Ist die Handelsregisternummer verzeichnet? Auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und die Widerrufsbelehrung sollten auf der Seite leicht zugänglich sein.

Viele Artikel findet man im Internet günstiger als im stationären Handel. Dennoch sollten sich Verbraucher nicht von den niedrigsten Preisen zu einem schnellen Kauf verleiten lassen. Im Gegenteil. „Je günstiger der Preis, desto schriller müssen die Alarmglocken läuten“, sagen Verbraucherschützer, die als Faustregel empfehlen: Liegt der Preis 50% oder mehr unter dem üblichen Niveau, stimmt wahrscheinlich etwas nicht.

Was die Bezahlung betrifft, so müssen Internet-Kunden in vielen Fällen in Vorkasse treten, vor allem wenn sie zum ersten Mal dort kaufen. Kommt die Ware nicht oder ist sie fehlerhaft, sei das Geld unter Umständen weg, warnen Verbraucherschützer und betonen: „Der Kauf auf Rechnung ist der sicherste Weg.“ (SNI/dpa/cre)

 

15 Antworten auf “Online-Shopping: Immer mehr Bürger tätigen ihre Weihnachtseinkäufe per Internet”

  1. Ostbelgien Direkt

    Eine Leserin macht uns darauf aufmerksam, dass immer öfter Leute im Geschäft die Ware betrachten, anfühlen, vergleichen und sich beraten lassen, später aber die gleiche Ware im Internet bestellen und sich diese nach Hause liefern lassen. Ein großes Ärgernis für viele Einzelhändler.

    • Stimmt ja allles. Nur müssten die Einzelhändler sich da ja etwas einfallen lassen. Wenn ich ein Einzelhändler wäre, würde ich zB. folgendes machen: den potentiellen Kunden fragen, mir sein Internet-Angebot zu zeigen. Da ich ja weiss, wieviel ich für dieses Produkt im Einkauf bezahlt habe und ich daher ja meine Bruttomarge auch kenne, hätte ich flott im Kopf gerechnet, ob ich den Internetpreis evtl akzeptieren könnte. Auch würde ich dem Kunden vorschlagen, ihm das Produkt nach Feierabend zuhause abzuliefern…Das ist natürlich nicht immer und nicht bei „allen“ Produkten möglich. Aber das eine oder andere Geschäft könnte ich durch dieses Vorgehen sicherlich „retten“ … und einen zufriedenen Kunden behalten.

      • 00Schneider

        Haargenau, die Einzelhändler müssen mal endlich aufwachen uns sich was einfallen lassen. Nicht nur dauernd jammern!

        Ich wollte zb vor kurzem ein Produkt in Eupen kaufen (Leder/Schreibwaren, nix Spezielles). Habe es gut gemeint :-) und bin in Eupen in DREI Geschäften gewesen. Nirgendwo hatten sie sowas. Geht dann 3x so „Hamm wer nicht auf wiedersehen“.
        Wie wäre es wenn die Händler sagen würden: „Ich hole mal Kataloge, wir finden das schon und ich bestelle es ihnen dann“? Pustekuchen! Bin 1 Stunde durch Eupen gerannt ohne Ergebnis. Im Internet war´s nach 3 Minuten bestellt und kostenlos an die Haustür geliefert!

        Gleiches im Schuhgeschäft. Hatte meinen Traumschuh gefunden, aber meine Größe war nicht da. Also sagt der Händler „Pech gehabt auf Wiedersehen“. Habe die Schuhe zuhause im Internet bestellt, 15 Euro billiger und kostenlos geliefert. Ein schlauer Händler hätte gesagt :“kein Problem ich besorge ihnen den Schuh in ihrer Größe und rufe sie an sobald er da ist“.

        Nix da, zu faul, zu uninteressiert, nur jammern, aber selber nix tun.
        Sind dann auch noch beleideigt wenn man ohne zu kaufen aus dem Geschäft geht. Typisch Eupen!! Jammern auf hohem Niveau

  2. Watsolldat?

    Einkaufen im Internet wird von allen Seiten „gepusht“ und dann all diese Einfuhrsteuern, „frais de présentation“, usw. auf alles, was nicht aus der E.U. kommt. Das sind ca. 40% Aufpreis. Wie blöd ich doch bin da mi zu machen…

  3. Eupenmobil

    Beim Online-Shopping könnte sich die Eupener Geschäftswelt mehr bewegen als bisher. Weshalb sollen die Kunden nicht per Internet Ware bestellen, und sie wird ihnen danach nach Hause geliefert? Das wäre doch ein interessantes Modell für Eupen. Nicht immer nur im eigenen Laden stehen und auf Kunden warten, die nur noch kommen, wenn sie einen Mehrwert erwarten können, zum Beispiel die Lieferung nach Hause.

    • Clevere Geschäftsleute machen beides :
      sowohl Online-Shopping als auch die Kunden in ihrem Geschäft empfangen. Das eine schließt das andere nicht aus. So viel ich weiß, praktizieren beispielsweise einige Sankt Vither Geschäftsleute das so und zwar mit Erfolg.Scheinbar läuft das Weihnachtsgeschäft dort gut genug, ansonsten wäre¨ein PKW als erster Preis bei der alljährlichen Weihnachtsverlosung der Geschäftsleute ja kaum drin. Nehme an, dass dies in Eupen ähnlich abläuft…

  4. Watsolldat?

    Super Idee! Damit noch mehr Kurierdienste die Strassen für sich beanspruchen und verstopfen…
    Aber AMAZON entwickelt ja gerade Drone, die einem die Einkäufe nach Hause… fliegen.
    Brave neue Welt!

      • Watsolldat?

        1 Transporter? Wer hat denn das Monopol? Die Post, FedEx, UPS, DHL, TNT, XYZ, usw.
        Die Wirklichkeit sieht so aus: 50 Transporter UND 50 Autos; denn das Eine wird das Andere nicht ersetzen, sondern beides wird gleichzeitig geschehen. Ist doch jetzt schon so; die Strassen sind nur noch der reinste Slalom weil all diese Kurierdienste UND Privatfahrzeuge auf der Fahrbahn halten.
        Ein Produkt, das man nicht einfach lokal beziehen kann im Internet kaufen, das macht Sinn; ein Brot, ein Kasten Bier per Inernet? Krimineller Schwachsinn.

          • Watsolldat?

            Si glauben wohl nicht im Ernst, dass diese Form von Bequemlichkeit sich vernünftig verhielt und sich auf die Weihnachtszeit begrenzen könnte. Ich höre schon die Stimmen, „Meine Investition in E-Commerce muss sich rentieren! Nur im Dezember? Kommt nicht in Frage! Hab‘ viel Geld für die Webseite bezahlt“ Schliesslich wissen wir ja jetzt, dank unser lieben DG-Regierung, was sowas kostet :=))))
            Überlegungen scheinen nicht zu Ihrer Stärke zu zählen, 00,0Schneider!!!

  5. Anonymous

    Auf lokaler Ebene stelle ich mehr ein System à la Delhaize direct vor: Man trifft seine Auswahl im Internet, gibt seine Bestellung mit eventuellen Zusatzwünschen (Geschenkverpackung etwa) ab, zahlt bequem online per Kreditkarte oder Überweisung und holt das Ganze dann gegen Vorlage des Zahlungsnachweises im Geschäft ab, wo man dann vielleicht auch noch das eine oder andere sieht und dazukauft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das für Einzelhändler nicht realisierbar sein sollte.

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