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Nur „Liège“ statt „Liège-Lüttich“: Aachener Professor klagte gegen Land Nordrhein-Westfalen

Dieses Verkehrsschild am Europaplatz in Aachen, auf dem nur "Liège" zu lesen ist, war der Stein des Anstoßes. Foto: OD

Was in Belgien seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, gibt es jetzt auch in Deutschland: Streit um die Benennung von Städten auf Verkehrsschildern. Weil auf einem Schild am Europaplatz in Aachen nur „Liège“ steht, und nicht auch der deutsche Name „Lüttich“, ist ein Aachener Professor vor Gericht gezogen und hat das Land Nordrhein-Westfalen verklagt.

Wie der WDR meldete, geht die einsprachige Bezeichnung „Liège“ nach Meinung des Bundeslandes auf Straßen in NRW in Ordnung. Begründung: Das Land bezieht sich auf ein internationales Abkommen, in dem nur empfohlen werde, bei völlig anders klingenden Ortsbezeichnungen beide Namen zu nennen. Aber das sei bei „Liège“ und „Lüttich“ nicht der Fall. Im Mai wird das Gericht entscheiden.

In der Regel wird im Aachener Raum die Bezeichnung "Lüttich (Liège)" oder "Liège (Lüttich)" verwendet. Foto: OD

In der Regel wird im Aachener Raum die Bezeichnung „Lüttich (Liège)“ oder „Liège (Lüttich)“ verwendet. Foto: OD

In der Tat wird es gerade in mehrsprachigen Grenzregionen den Autofahrern nicht immer leicht gemacht, zumal sich diese manchmal an einem Kreisverkehr oder an einer Kreuzung sehr schnell entscheiden müssen. Am Europaplatz ist dies der Fall. Dann wäre es für den auswärtigen Verkehrsteilnehmer, sofern er deutschsprachig ist, schon hilfreich, wenn er sofort den ihm geläufigen Namen „Lüttich“ auf dem Verkehrsschild erblicken könnte.

„Liège“ und „Lüttich“ sind sich jedenfalls auf Anhieb – im Gegensatz zu dem, was das Land Nordrhein-Westfalen behauptet – weniger ähnlich als zum Beispiel „Aachen“ und „Aken“ (Niederländisch) bzw. „Bruxelles“ (Französisch) und „Brussel“ (Niederländisch) oder „Brüssel“.

Fast überall „Aachen“ statt „Aix-la-Chapelle“

Auf der belgischen Seite der Autobahn E40 ist der Name „Aix-la-Chapelle“ inzwischen fast gänzlich verschwunden zu Gunsten von „Aachen“. Hingegen steht vor dem Autobahnkreuz Battice noch immer „Trèves“ (statt „Trier“ oder „Trèves-Trier“).

Überhaupt ist eine Fahrt durch Belgien für auswärtige Autofahrer schon ein kleines Abenteuer, was die Bezeichnung von Städten betrifft: mal „Liège und mal „Luik“, mal „Anvers“ und mal „Antwerpen“, mal „Louvain“ und mal „Leuven“, mal „Waremme“ und mal „Borgworm“, mal „Jodoigne“ und mal „Geldenaken“, mal „Visé“ und mal „Wezet“… (cre)

20 Antworten auf “Nur „Liège“ statt „Liège-Lüttich“: Aachener Professor klagte gegen Land Nordrhein-Westfalen”

  1. Ich bin derselben Meinung herr Van Houtte.
    Die Ortsnamen sind nun mal so wie sie sind!
    Liège = nicht Luik oder Lüttich!
    Trier = nicht Trèves
    Mons =nicht Bergen
    Waremme = nicht Borgworm
    Aachen =nicht Aix la Chappelle
    Antwerpen = nicht Anvers
    Büllingen = nicht Bullange.
    usw…..
    Daran sollten sich gefälligst auch die Schildermacher halten!
    Und im übrigen, mal die seit zig Jahren verdrechsten und übermalten Schilder ersetzen!Sind öffentliche Schandflecken der ganzen Gegend,an den Autobahnen sowie an den Staats-Regionalstrassen!Wer kann dem Übel mal endlich Abhilfe leisten!?

  2. Norbert Schleck

    Ich hatte mal meinen Sohn zum Brüsseler Flughafen gebracht und wollte gerade wieder in meinen Wagen einsteigen, da sprach mich ein Mann an, vom Typ her ein Inder (Nein, es war nicht Lakhsmi Mittal!), der mich fragte, wie er fahren müsse, um nach „Liège“ zu kommen.
    Da musste ich dem Herrn nun erklären, dass er sich ab Flughafen und rund um Brüssel nach dem Schildern mit der Ortsbezeichnung „Luik“ orientieren müsse und irgendwann auf der Autobahn dann die Ortsbezeichnung „Liège“ auftauchen würde.
    Ich habe ihm dann diese Namen noch extra auf ein Stück Papier geschrieben.
    Wahnsinn, im Zeitalter weltweiter Mobilität;
    Genauso wie das mit Namen, Bergen und Rijssel (für Lille!) auf dem Brüsseler Ring, wo es so schon von Schildern wimmelt und bei dichtem Verkehr oft sekundenschnelle Entscheidungen getroffen werden müssen.

  3. @ Norbert Schleck

    – genau wie die letzter Tage publik gemachte Nachricht:
    Der Belgier steht am längsten im Stau.Siehe besonders um Brüssel rum!Das wissen und spûren wir seit Jahrzehnten,und kostet horrende Zeit- u Geldverluste!Ebenso lange warten wir auf richtige Schilder….und Strassen…..!
    Und keiner ändert was daran!?

  4. Als ob einem der Zacken aus der Krone bricht wenn zwei Bezeichnungen auf einem Schild stehen. Oben im grosser Schrift der Ortsübliche darunter die im Herkunftsland und der anderen Landessprache. Witzig ist Eupen mit zum Teil ausschließlich Franzosisch die dann deutsch übermalt sind. Macht einen tollen Eindruck.

  5. Seichter Otto

    Vorschlag: Wir schreiben alle Schilder mit kyrillischen oder arabischen Buchstaben an, dann versteht man überall gleich wenig, das ist gerecht für Alle. Nur mit der Transliterierung werden wir uns dann den nächsten Streit vom Zaun brechen. Ist das jetzt vom Bulgarischen oder vom Russischen übernommen oder sollte man doch besser Mongolisch nehmen?

    Alternativ könnte ich noch anbieten, die Orte in phonetischer Schreibweise zu drucken; Büttschenbach, Uttloch, Weiwochtz, Röhtsch’n, Raaahren, Imschenbrooch… oder im Dialekt. Ööpe….

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