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„New York Times“ will künftig in ihrer internationalen Ausgabe auf politische Karikaturen verzichten

Foto: Shutterstock

Die „New York Times“ will künftig keine politischen Karikaturen mehr in ihrer internationalen Ausgabe abdrucken. Damit folge man den Vorgaben, die auch für die US-Ausgabe gälten, teilte das Blatt mit.

Die Zeichnungen sollen ab dem 1. Juli aus der weltweiten Ausgabe der „Times“ verschwinden.

Erst im April hatte sich die „New York Times“ für eine Karikatur entschuldigt, die als antisemitisch und beleidigend wahrgenommen wurde. Sie hatte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als Hund gezeigt, der den blinden US-Präsidenten Donald Trump führt. Auch US-Präsident Donald Trump hatte die Zeitung daraufhin kritisiert.

Zu der Entscheidung der „New York Times“, nicht mehr politische Karikaturen abzudrucken, schrieb am Mittwoch die flämisch Zeitung „De Standaard“:

„Was niemand für möglich gehalten hat, scheint jetzt zu geschehen. Ein wichtiger Bannerträger der freien Medien gibt der Kritik nach. Anstatt sich zu verteidigen, verordnet sich die Zeitung Selbstzensur. Dies ist nach wie vor der einfachste Weg, um zu vermeiden, dass man jemanden vor den Kopf stößt. Die Meinungsfreiheit bleibt das wichtigste Gut in einer demokratischen Gesellschaft. Das bedeutet aber auch, dass wir mit Meinungen oder Interpretationen konfrontiert werden, die uns nicht gefallen, die sogar beleidigend sein können.“ (dpa)

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