Topnews

BRF kündigt Sparplan an: TV-Magazin „Blickpunkt“ nicht mehr täglich, sondern nur einmal wöchentlich

BRF-Direktor Alain Kniebs bei der Vorstellung des Festprogramms zum 80-jährigen Bestehen des BRF. Foto: Helmut Koch

Der Verwaltungsrat des Belgischen Rundfunks (BRF) hat in seiner letzten Sitzung den Sparplan 2026 einstimmig genehmigt. Hintergrund ist die aktuelle Haushaltslage der Deutschsprachigen Gemeinschaft: Die BRF-Dotation für das Jahr 2026 wurde auf dem Stand des Vorjahres eingefroren (6.783.000 Euro).

Angesichts steigender Personal- und Sachkosten ist der Sender gezwungen zu handeln, um eine finanzielle Schieflage im kommenden Jahr zu vermeiden. Bereits in den vergangenen Jahren hatte der BRF aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen interne Sparmaßnahmen umgesetzt.

Der jetzt verabschiedete Sparplan umfasst mehr als 20 Einzelmaßnahmen mit den Zielen,

• Kosten zu senken,
• gezielt in Zukunftsbereiche zu investieren und
• den öffentlich-rechtlichen Kernauftrag weiterhin zu erfüllen.

Premierminister Bart De Wever (r) beim Interview mit dem BRF. Foto: Helmut Koch

Zu den beschlossenen Maßnahmen zählen unter anderem:

• Geplante Personalabgänge werden in den kommenden Jahren nicht oder nur teilweise ersetzt.
• Das beliebte Unterhaltungsformat „Doheem is Karneval“ wird nicht mehr produziert.
• Die Live-Präsenz beim Eupen Musik Marathon wird spürbar reduziert.
• Die Ausstrahlung der BRF-Hörfunkprogramme im Großraum Brüssel erfolgt ausschließlich über das Digitalradio DAB+. Die Abschaltung der UKW-Frequenz 95,2 MHz ist bereits erfolgt.

– Einschnitte im linearen TV-Programm: Die weitreichendste Veränderung betrifft die lineare TV-Ausstrahlung: Ab Januar 2026 wird das Fernsehmagazin „Blickpunkt“ nicht mehr täglich, sondern einmal wöchentlich im BRF-Fernsehen ausgestrahlt – jeweils freitags und am Wochenende.

Die „Blickpunkt“-Sendung des BRF. Foto: Screenshot BRF

Für die digitalen Kanäle (brf.be, BRF Mediathek, Social Media, Auvio usw.) werden hingegen weiterhin tagesaktuell Video-Beiträge produziert und veröffentlicht.

Durch diese Umstellung werden zusätzliche Personalressourcen in Redaktion und Technik frei, die künftig gezielt in den Ausbau digitaler Formate investiert werden. Der BRF setzt mit dem Sparplan 2026 auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit – mit dem klaren Ziel, den Sender auch unter schwierigen Rahmenbedingungen als verlässlichen Informations- und Medienanbieter für die Menschen in der DG und darüber hinaus zu sichern.

BRF-Direktor Alain Kniebs: „Wir sind uns der Tragweite dieser Programmreform bewusst und wissen, dass wir die Zuschauer unseres klassischen linearen Fernsehformats enttäuschen werden. Allerdings zwingt uns die finanzielle Lage dazu. Wir wollen über reine Sparmaßnahmen hinausgehen und gezielt in Zukunftsbereiche investieren – insbesondere in unsere digitalen Kanäle. Mit unseren Angeboten im Hörfunk, dem reduzierten Fernsehprogramm und dem Ausbau digitaler Formate sind wir überzeugt, weiterhin Mehrwerte für unsere Nutzer zu schaffen und unseren öffentlich-rechtlichen Auftrag bestmöglich zu erfüllen.“ (cre)

4 Antworten auf “BRF kündigt Sparplan an: TV-Magazin „Blickpunkt“ nicht mehr täglich, sondern nur einmal wöchentlich”

  1. Bandsalat

    Mal ganz ehrlich gesagt man sollte den gesamten BRF einstellen viel zu teuer und überflüssig. Außerdem haben wir dutzende andere Sender in allen Sprachen die uns täglich rund um die Uhr informieren. Die BRF Mitarbeiter könnte ja dann Radio Vatikan oder der benachbarte WDR übernehmen.

  2. Mainstreammedien

    Das kann dann mal weg. Vielleicht sollte die Leitung des BRF´s mal überlegen, wie sie ihr Programm auch ohne die Regierung finanzieren. Wenn wir uns das Gebäude des BRF ansehen, dann wissen wir, dass es alles eine Nummer zu gross aus für unsere kleine Gemeinschaft.

  3. Die Live-Präsenz beim EMM einzustampfen, macht tatsächlich Sinn, schließlich handelt es sich doch um ein Volks- als um ein Musikfestival. Diejenigen, die daran Interesse haben, sind ohnehin alle vor Ort.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern