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Vom Spalter Belgiens zum Vorzeigepolitiker: Wie aus Bart De Wever ein Staatsmann wurde [Zwischenruf]

19.12.2025, Belgien, Brüssel: Der belgische Premierminister Bart De Wever spricht während einer Pressekonferenz anlässlich des EU-Gipfels in Brüssel. Es war zum Haareraufen, aber für ihn hat es sich gelohnt. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

„Weshalb der neue Premierminister De Wever (N-VA) genau der Richtige ist für Belgien“ schrieb „Ostbelgien Direkt“ im Februar 2025 nach der Einigung über die Bildung der sogenannten Arizona-Koalition von N-VA, MR, Vooruit, Les Engagés und CD&V. Zehn Monate später hat sich die Prophezeiung als richtig erwiesen. Nach dem EU-Gipfel wird der Premierminister in ganz Belgien als Mann der Tat gefeiert.

Die Standhaftigkeit, mit der sich De Wever im Tauziehen um die eingefrorenen Russen-Milliarden nach stundenlangem Ringen durchsetzen konnte, hat selbst bei dessen politischen Gegnern Eindruck gemacht. So ist aus dem einst vermeintlichen Spalter Belgiens ein Vorzeigepolitiker geworden. Nach Meinung der Tageszeitung „La Dernière Heure“ hat De Wever nach dem EU-Gipfel sogar die Statur eines Staatsmannes.

26.08.2025, Berlin: Der deutsche Kanzler Friedrich Merz (l) und Premierminister Bart de Wever (r). Das Kräftemessen in Sachen Russen-Gelder konnte der Belgier zu seinen Gunsten entscheiden. Foto: Britta Pedersen/dpa

Mit seinem phlegmatischen Auftreten, wie man es eigentlich nur von einem Briten kennt, ist es dem 54-jährigen De Wever gelungen, dem Druck standzuhalten und damit wahrscheinlich auch Schaden von Belgien abzuwenden. „Für einen Politiker, von dem immer behauptet wurde, er möge Belgien nicht, verteidigt er dieses Land wie seinen Augapfel“, schreibt am Samstag die „DH“.

De Wever ist einer von denen, die es nicht nötig haben, immer in die Kameras zu lächeln und Sonntagsreden zu halten. De Wever ist ein Mann der Tat. Kein Wunder, dass auch in der DG etliche Wähler gerne für ihn und seine N-VA stimmen würden, wenn sie denn könnten. In einigen Zeitungen wurde schon behauptet, aus De Wever könne mal ein exzellenter EU-Kommissionspräsident werden.

Nach dem Brüsseler Gipfel gab es in fast allen großen Tageszeitungen viele negative Kommentare zur Lage der EU, die sich wieder einmal als zerstrittener Haufen präsentierte. De Wever trifft daran indes keine Schuld. Das ist auch der Grund, weshalb der belgische Premier nicht überstimmt wurde, denn jeder andere Regierungschef hätte sich genauso verhalten wie der grantige Flame mit dem etwas grimmigen Gesicht. Wären die anderen Staats- und Regierungschefs von Beginn an auf De Wevers Linie eingeschwenkt, wäre der EU dieser weitere Imageschaden erspart geblieben. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

6 Antworten auf “Vom Spalter Belgiens zum Vorzeigepolitiker: Wie aus Bart De Wever ein Staatsmann wurde [Zwischenruf]”

  1. Der Krieg geht weiter auf Kosten der Europäer zu Gunsten der Waffenindustire, nichts hat sich geändert. In Gaza und Westjordanland sterben die Menschen wie vorher, sowieso nichts neues mehr für diese Welt. Zum Glück könnte mal aus De Wever ein exzellenter EU-Kommissionspräsident, wie Ursula, werden. Er würde bestimmt nicht den Willen des WEF und deren Agenda2030 folgen und Belgien zum Vorbild und Vorreiter für Europa in Sachen digitalen Menschen machen, nein sicher nicht… wachten wir mal ab wie es weiter geht.

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