Gesellschaft

Mutter von Delphine Boël, der unehelichen Tochter von Albert II., kritisiert ehemaligen König: „Eine Ohrfeige“

Bild links - 21.02.2017, Belgien, Brüssel: Baronin Sybille de Selys Longchamps, Mutter von Delphine Boël, verlässt nach einer Anhörung bezüglich des Antrags ihrer Tochter auf Anerkennung als Tochter des ehemaligen Königs Albert II. von Belgien das Gerichtsgebäude. Bild Mitte - 13.12.2019, Belgien, Brüssel: Delphine Boël, Künstlerin aus Belgien, nimmt an einer Sitzung im Kassationsgericht teil. Bild rechts - Belgiens Ex-König Albert II. Fotos: Eric Lalmand/BELGA/dpa - Dirk Waem/BELGA/dpa - Lebrun Waem/PHOTONEWS POOL;epa;belga/dpa

Nach dem Bekenntnis des ehemaligen belgischen Königs Albert II. zu seiner unehelichen Tochter Delphine Boël hat sich deren Mutter über das Verhalten des früheren Staatschefs bitter beklagt.

Eine „Ohrfeige“ sei die Art und Weise, wie sich der frühere Monarch zu der Vaterschaft geäußert habe, sagte die 78 Jahre alte Baronin Sybille de Sélys Longchamps nach Angaben der Sudpresse-Gruppe (Samstag).

„Diese Haltung scheint mir unmenschlich“, wird Sélys Longchamps zitiert. „Ich suche für ihn eine mögliche Entschuldigung. Er hatte eine sehr schwere Kindheit. Er hat seine Mutter nie gekannt. Das ist ein Mangel. Er hatte all diese Geschichten, die nicht gut waren.“

Im April 2008 erschien Delphine Boëls Autobiographie „Couper le cordon“ (Die Nabelschnur zerschneiden). Darin schreibt sie, sie halte sich für das Kind Alberts. Foto: dpa

Der inzwischen 85-jährige Albert hatte am Montag nach jahrelangem Rechtsstreit eingestanden, der biologische Vater Boëls zu sein (siehe Bericht an anderer Stelle). Ein DNA-Test hatte dies nachgewiesen.

Die heute 51-jährige Künstlerin Delphine Boël hatte seit 2013 um diese Anerkennung gekämpft. Nach ihrer Darstellung hatten ihre Mutter und Albert vor Jahrzehnten eine längere Affäre, was Albert stets bestritten hatte.

Auch dem Vaterschaftstest hatte sich der Ex-König erst unter dem Druck der Justiz und der Androhung von Zwangsgeld gebeugt. In einer Erklärung seines Anwalts hieß es nun, Albert II. habe sich seit Delphine Boëls Geburt 1968 nie an deren Erziehung oder an familiären Entscheidungen beteiligt. Vielmehr habe er immer Delphine Boëls Beziehung zu ihrem rechtlichem Vater respektiert. Vierzig Jahre später habe die Tochter jedoch diese Beziehung abgebrochen und „die Familie gewechselt“.

Die Mutter reagierte nun nach Angaben der Zeitungen erstmals auf die Erklärung. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

7 Antworten auf “Mutter von Delphine Boël, der unehelichen Tochter von Albert II., kritisiert ehemaligen König: „Eine Ohrfeige“”

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