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Mega-Fusion im Radsport ist offenbar geplatzt

Wout Van Aert (l) von Jumbo-Visma und Remco Evenepoel (r) von Soudal-QuickStep jeweils im Trikot des belgischen Landesmeisters im Einzelzeitfahren bei der Tour der France und beim Giro d'Italia. Fotos: Shutterstock - Jasper Jacobs/Belga/dpa

AKTUALISIERT – Der Zusammenschluss zwischen Jumbo-Visma und Soudal-QuickStep hielt die Radsport-Welt in Atem. Nun ist das Projekt offenbar vom Tisch.

Die geplante Fusion zwischen den Radsport-Teams Jumbo-Visma und Soudal-QuickStep ist geplatzt. Das berichteten am Freitag mehrere belgische Medien übereinstimmend. Demnach könnte Amazon den Verlust von Hauptsponsor Jumbo bei der niederländischen Mannschaft auffangen.

03.09.2023, Spanien, Oliva: Der Belgier Remco Evenepoel (l) von Soudal Quick-Step und der Däne Jonas Vingegaard von Jumbo-Visma überqueren die Ziellinie. Beide Fahrer könnten künftig in einem Team fahren. Foto: Pep Dalmau/belga/dpa

Die Zukunft der belgischen Équipe Soudal-QuickStep ist bis mindestens 2025 gesichert, der Verbleib von Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel allerdings unklar.

Der Zusammenschluss der beiden Schwergewichte, im Fußball in etwa mit einer Fusion des FC Liverpool mit Manchester City vergleichbar, war das bestimmende Thema der vergangenen beiden Wochen im Radsport. Jumbo hat in diesem Jahr als erstes Team der Geschichte alle drei großen Landesrundfahrten gewonnen. Allerdings hatte der Hauptgeldgeber, eine Supermarktkette, bereits vor Monaten seinen Rückzug spätestens Ende 2024 angekündigt. Soudal galt lange als Klassiker-Team, baute jedoch eine Mannschaft um Jungstar Evenepoel auf, der in Belgier als neuer Eddy Merckx gefeiert wird.

Viele Fahrer bangten im Zuge der Verhandlungen um ihre Zukunft, da in einem Team maximal 30 Profis unter Vertrag stehen dürfen. Zusammen hätten Jumbo und Soudal 50 Fahrer unter Vertrag gehabt. Nahezu der komplette Transfermarkt kam zum Erliegen, weil andere Rennställe die Entwicklung abwarten wollten.

16.09.2023, Spanien, Guadarrama: Radsport: UCI WorldTour – Vuelta a Espana, Manzanares – Guadarrama (207,80 km), 20. Etappe: Primoz Roglic aus Slowenien von Jumbo-Visma spricht mit Journalisten im Zielbereich. Der Slowene wechselt zum deutschen Top-Team Bora-hansgrohe. Foto: Alberto Gardin/ZUMA Press Wire/dpa

Unterdessen hat der deutsche Top-Rennstall Bora-hansgrohe Primoz Roglic verpflichtet und peilt im nächsten Jahr den Sieg bei der Tour de France an. Teamchef Ralph Denk bestätigte am Freitag den Transfer des 33 Jahre alten Slowenen, der bisher für das Team Jumbo-Visma fuhr. Mit dem früheren Skispringer kann der Rennstall aus dem bayrischen Raubling 2024 ernsthaft um den Gesamtsieg bei der Tour konkurrieren. Die Strecke wird am 25. Oktober vorgestellt.

In seinem Team Jumbo-Visma war Roglic in der Rangordnung hinter Jonas Vingegaard zurückgefallen, der in diesem Jahr schon zum zweiten Mal die Tour gewann. Als er sich bei der spanischen Vuelta der Teamorder beugen und den US-Amerikaner Sepp Kuss gewinnen lassen musste, stieg die Unzufriedenheit des Routiniers.

Roglic ist neben Vingegaard und seinem Landsmann Tadej Pogacar der aktuell beste Rundfahrer der Welt. 2020 stand er kurz vor dem Gewinn des wichtigsten Rennens der Welt, wurde auf der vorletzten Etappe aber noch von Pogacar abgefangen. Er gewann dreimal die Spanien-Rundfahrt und in diesem Jahr erstmals den Giro d’Italia. Zum Team Bora-hansgrohe gehört das erst 20-jährige belgische Tour-Talent Cian Uijtdebroeks. (dpa/cre)

8 Antworten auf “Mega-Fusion im Radsport ist offenbar geplatzt”

    • Petronella

      @ Hallo Peter, haben sie und der @ Logisch wirklich nichts anders im Sinne , als zu jedem Kommentar ihren Gelabers zu verzapfen .
      Macht mal eine Runde um eure Gemächer, oder versucht mal Schmitze Beb zu beglücken, das ist doch auch was sinnvolles anstatt immer auf der Tastatur herum zu hauen .

  1. Es geht nicht nur ums Geld. Zurzeit gibt es mit Vingegaard, Roglic, Kuss, Pogacar und Evenepoel fünf Rundfahrt-Spezialisten. Chancen auf einen Rundfahrtsieg haben sie aber nur, wenn jeder in einer anderen Mannschaft fährt. Wie es aussieht, wird das im nächsten Jahr der Fall sein. Für die Spannung ist das besser, denn die letzte Vuelta war ja nun ein Langweiler von Anfang an. Schaun mer mal, wie der Kampf um diese fünf Weltklassefahrer aufgelöst wird.

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