Gesellschaft

Letzte Ferienwoche für frankophone Schüler: Schuljahr beginnt am 29. August 2022 und endet am 7. Juli 2023 mit zwei Wochen Ferien an Allerheiligen und Karneval

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Die kommende Woche ist für die Schüler in der Französischen Gemeinschaft bereits die letzte Woche der Sommerferien. Das neue Schuljahr beginnt nicht mehr am 1. September, sondern bereits am 29. August. Und es endet erst am 7. Juli 2023, also eine Woche später als zum Beispiel für die Schüler in der DG.

Mit dem neuen Schuljahr tritt in der Föderation Wallonie-Brüssel, wie man die Französische Gemeinschaft offiziell nennt, die Schulferien-Reform in Kraft, die schon länger im frankophonen Landesteil für Diskussionen sorgt.

Für 100.000 Lehrkräfte, 900.000 Schüler und deren Eltern wird dies eine kleine Revolution sein. Vorbei ist es mit dem Kalender, der zwei volle Ferienmonate im Sommer vorsah. Die beiden Monate der großen Ferien werden gekürzt, um die Ferien an Allerheiligen und Karneval zu verdoppeln (also zwei Wochen statt einer).

Der neue Schulferien-Kalender für die Französische Gemeinschaft ab dem Schuljahr 2022-2023.

Das Prinzip besteht darin, dass sich sieben Wochen Unterricht mit zwei Wochen Pause abwechseln. Deshalb spricht man auch von der „7+2-Reform“. Sie fördert angeblich das Wohlbefinden der Kinder und sorgt dafür, dass sich der Schulkalender besser an ihren chronobiologischen Rhythmus anpasst. „Ein ausgeruhter Schüler lernt besser und man bekämpft auch den Schulabbruch, denn die zwei Monate langen Ferien sind für das Lernen besonders ungünstig, was vor allem den Schülern mit den größten Schwierigkeiten schadet“, so die Argumentation der Befürworter.

In der Praxis beginnt das neue Schuljahr also am Montag, dem 29. August, und die Allerheiligen-Ferien füllen den Terminkalender zwischen Freitag, dem 22. Oktober, und Sonntag, dem 6. November. Die Weihnachtsferien sind vom 24. Dezember bis zum 8. Januar programmiert. Die zwei Wochen Karneval erstrecken sich von Freitag, dem 18. Februar 2023, bis Sonntag, dem 5. März 2023, und Osterferien gibt es vom 29. April bis zum 14. Mai 2023 (siehe Kalender anbei).

10.02.2022, Belgien, Brüssel: Die Schulferien-Reform der Französischen Reform hat nicht nur Befürworter, wie dieses Plakat auf einer Kundgebung von Lehrern in Brüssel zeigt. Foto: Shutterstock

Die Osterferien weichen am meisten von den bisherigen Gepflogenheiten und damit vom Schulferien-Rhythmus der beiden anderen Gemeinschaften ab, denn in der Französischen Gemeinschaft haben die Osterferien mit Ostern nichts mehr zu tun: Ostermontag ist am 10. April, aber die Osterferien beginnen erst zwei Wochen später.

Bildungsministerin Caroline Désir (SP) hat einige Anpassungen vorgenommen. Es muss nicht immer strikt ein 7+2-Rhythmus sein. Es kann auch mal 6+2 oder 8+2 sein, um nicht allzu sehr von den Ferienrhythmen der beiden anderen Gemeinschaften abzuweichen.

Keine der frankophonen politischen Parteien war prinzipiell gegen die Reform. Allerdings bemängelte die Partei „Les Engagés“ (früher CdH), die Umsetzung der Reform sei überhastet erfolgt. Skeptiker weisen aber vor allem darauf, dass die unterschiedlichen Schulferien in den verschiedenen Gemeinschaften für Eltern mit Kindern in zwei Gemeinschaften mit Problemen verbunden ist. Dem erwidert  allerdings Unterrichtsministerin Désir, dass es in mindestens 11 von 15 Wochen gemeinsame Ferien für alle drei Gemeinschaften geben wird. (cre)

4 Antworten auf “Letzte Ferienwoche für frankophone Schüler: Schuljahr beginnt am 29. August 2022 und endet am 7. Juli 2023 mit zwei Wochen Ferien an Allerheiligen und Karneval”

    • Gedächtnis

      Das gabs auch 1 Jahr lang unter Unterrichtsminister Gentges (1999-2004). Ist wieder abgeschafft worden.
      Die Politik kramt 20 Jahre olle Kamellen aus, und schon sind die Wähler glücklich.

  1. @Gedächtnis,

    Und wo in Belgien soll das bitte gewesen sein ? In der DG jedenfalls nicht da ich da 4 Kinder in der Schule hatte.
    Um ehrlich zu sein finde ich diese Idee inklusive Umsetzung ganz großen Mist.

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