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Kreuzfahrtschiff rammt Touristenboot in Venedig

02.06.2019, Italien, Venedig: Das Kreuzfahrtschiff „Msc Opera“ ist beim Anlanden an der Anlegestelle San Basilio im Kanal von Giudecca mit einem Touristenboot zusammengestoßen. Die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete, vier Menschen seien auf dem kleineren Schiff leicht verletzt worden. (zu dpa "Kreuzfahrtschiff rammt Touristenboot in Venedig - mehrere Verletzte") Foto: Vigili del Fuoco/dpa

Ein riesiges Kreuzfahrt-Schiff hat in Venedig eine Anlegestelle gerammt und ist mit einem Touristenboot kollidiert. Nach Medien wurden mehrere Menschen verletzt. Das Unglück ereignete sich am Sonntag im zentralen Kanal von Giudecca an der Haltestelle San Basilio, wie die Feuerwehr mitteilte.

Der Kreuzfahrt-Gigant „Msc Opera“ sei gegen das geparkte Ausflugschiff gestoßen, berichtete die Zeitung „La Repubblica“. Einige Passagiere des kleineren Schiffes seien aus Angst ins Wasser gesprungen, so die Zeitung „Nuova Venezia“ unter Berufung auf Augenzeugen. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt, wie die Nachrichtenagentur ADN Kronos berichtete. Die Situation sei unter Kontrolle, twitterte die italienische Feuerwehr.

Auf einem Video war zu sehen, wie das Kreuzfahrtschiff mit lautem Sirenengeheul Richtung Anlegestelle fährt und Menschen an Land in Panik davonlaufen. An Bord des Ausflugsschiffs sollen rund 130 Menschen gewesen sein.

02.06.2019, Italien, Venedig: Das Kreuzfahrtschiff „Msc Opera“ ist beim Anlanden an der Anlegestelle San Basilio im Kanal von Giudecca mit einem Touristenboot zusammengestoßen. Die Zeitung ´Corriere della Seraª berichtete, vier Menschen seien auf dem kleineren Schiff leicht verletzt worden. Foto: Andrea Merola/ANSA/AP/dpa

Auf der „Msc Opera“ haben mehr als 3.500 Menschen Platz. Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Spekuliert wurde, dass das Tau des Schleppers gerissen sei oder dieser die Kontrolle über das Kreuzfahrtschiff verloren habe.

Seit Jahren wird über die Schiffskolosse in der Unesco-Welterbestadt gestritten, die von Millionen Touristen besucht wird. Kritiker wollen die großen Kreuzfahrtschiffe komplett aus der Lagunenstadt verbannen. Bisher fahren sie im Kanal von Giudecca in Sichtweite von Sehenswürdigkeiten wie dem Markusplatz.

Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, erklärte, das Unglück sei „der x-te“ Beweis, dass in dem Kanal keine Kreuzfahrtriesen mehr fahren könnten. Auch Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli erklärte, die Stadt müsse besser geschützt werden.

Geplant ist, dass die besonders großen Kreuzfahrtschiffe eine weniger spektakuläre Route um die Stadt fahren und in der Industriegegend Marghera anlegen. Über dieses Projekt wird allerdings auch seit Jahren debattiert.

Die Unesco hat Venedig bereits gewarnt, dass die Riesenschiffe das Welterbe gefährdeten. Umweltschützer mahnen wegen Risiken für das besondere Ökosystem der Lagune. Unternehmer sehen dagegen ihr Geschäft in Gefahr. (dpa)

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