Rund 2376 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren wurden 2013 in Belgien mit dem Verdacht auf Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Das ist eine ernst zu nehmende Steigerung im Vergleich zu den Jahren zuvor. Insbesondere bei Jugendlichen liegt das sogenannte „Komasaufen“ – auch als „Binge Drinking“ oder „Rauschtrinken“ bekannt – schon seit einiger Zeit ganz besonders im Trend.
Die Zahlen gehen aus einer gemeinsamen Studie der AIM/IMA (Gemeinsame Agentur der belgischen Krankenkassen), der Universität Antwerpen und der Uniklinik Antwerpen (UZA) hervor.
Die flämische Vereinigung für Alkohol- und andere Drogenprobleme (VAD) definiert den Begriff „Komasaufen“ wie folgt: mindestens 4 Gläser Alkohol während zwei Stunden bei Frauen und mindestens 6 Gläser bei Männern.
Die gemeinsame Agentur der belgischen Krankenkassen hat eine Schätzung der Anzahl Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 vorgenommen.
Folgende Faktoren wurden dabei berücksichtigt: die Anzahl Vorfälle von Alkoholvergiftungen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser, die Krankenhausaufenthalte und die Tatsache, dass die Betroffenen am selben Tag einem Alkoholtest unterzogen waren.
2013 zählte die Agentur 2376 jugendliche Personen, die mit Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, das heißt mehr als 45 pro Woche. Zum Vergleich: 2008 lag die Anzahl bei 2209 Jugendlichen.
Alkoholvergiftungen kommen häufiger bei Jungen als bei Mädchen vor. Die Hälfte der Vorfälle gibt es an Wochenenden oder Feiertagen. Etwa 10% der Betroffenen werden jährlich mehr als einmal aus diesem Grund ins Krankenhaus eingeliefert.
Eine Vielzahl von möglichen Folgeschäden
Übertriebener Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist kein harmloses Problem. Innerhalb kürzester Zeit verursacht der Alkoholmissbrauch eine Reihe anderer Unannehmlichkeiten: aggressives Verhalten, ungeschützten Geschlechtsverkehr, sexuellen Missbrauch, Verkehrsunfälle, …
Längerfristig kann der Konsum auch schädlich sein für das Gehirn. Er beeinflusst somit die Lernfähigkeit der jungen Menschen auf negative Weise. „Ein ernst zu nehmendes Problem, das mit Sicherheit mehr und mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit verdient“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinsamen Agentur der belgischen Krankenkassen.
Durch die Bekanntmachung dieser schockierenden Zahlen sollen junge Menschen sensibilisiert und gleichzeitig die Eltern sowie Jugend- und Sportvereinigungen angesprochen werden.
Um gesetzgeberische Maßnahmen geht es natürlich auch. In 20 EU-Ländern (von 28 insgesamt) gilt bereits ein Alkoholverbot für Jugendliche unter 18 Jahren.
Siehe dazu Artikel „Auch Polizei Eifel warnt vor Alkohol am Steuer“
Siehe auch Artikel „Stimmungsvoll durch die jecke Zeit – aber bitte mit Verstand!“
Lasst mich raten, die Wallonie führt die Statistik an, Oder?!
Also ich tippe eher auf die Eifel als Spitzenreiter ;)
Die gehört doch zur Wallonie.
Wie können Sie sowas behaupten, nach der letzten Schilderdiskussion gehöhrt die DG doch nich zur Wallonie !
Sorry,…
Da habe ich dann wohl was verpasst!
wohl wieder ins Koma gesaufen was ;)
Ich wette, es dauert keine Stunde mehr, und die ersten Relativierer – früher gab#s das auch schon, laßt Jugendliche doch ihren Fun haben, usw.
Arme Jugend…
Genau genommen gab’s das früher sogar noch häufiger, nur ist da kein Marketingexperte mit dem Begriff „Komasaufen“ angekommen. Statistisch gesehen ist der Alkoholkonsum bei unter-25jährigen über die Jahrzehnte gesunken (Tiefstand seit den 1970ern).
Aber ein paar Halbstarke, die sich irgendwas mit ihrem Vollrausch beweisen müssen, gibt es immer – und darüber zu schreiben, lohnt daher nach wir vor.
Hier noch was zum relativieren. In diesem Sinne: Prost! https://www.youtube.com/watch?v=6x01h4ea9nQ
Habe ich nur drauf gewartet… Nein, früher gab’s dieses Phänomen nicht, und eine Statistik – wer hat sie zu welchem Zweck in Auftrag gegeben? – beweist gar nichts.
Wie?
Die Statistik die besagt, dass viele Jugendliche Komasaufen ist ok, aber eine andere Statistik beweist nihts?! Das verstehe ich nicht… :-(
Das Phänomen gab#s nicht als solches, Ali. Wie alt sind Sie? 12?
So in etwa…
Gleich wollen Sie mir bestimmt auch noch weis machen, dass heutzutage mehr Kinder internetsüchtig sind, als vor 30 Jahren…
Ja, absolut! Böses Internet.
Wer? Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – ich habe mir erlaubt eine deutsche Statistik anzuführen, da das Sample der Umfrageteilnehmer größer ist (5000 Menschen). Die Studie wurde 2012 durchgeführt, und im April 2014 veröffentlicht.
Warum? Ich schätze mal eine Bestandsaufnahme um das Konsumverhalten Jugendlicher bei Alkohol einzuschätzen und etwaige Maßnahmen zu entwickeln.
Ich erlaube mir, zu behaupten, dass eine repräsentative Studie mehr beweist als Ihr „früher gab’s dieses Phänomen nicht“.
Quellen: http://www.bagkjs.de/media/raw/Alkoholkonsum_Jugendlicher_und_junger_Erwachsener_in_Deutschland_2012_2014.pdf
Und fuer Lesefaule: http://www.bzga.de/pdf.php?id=30c72882122c95fb900ae640242f268b (die Grafik „Regelmäßiger Alkoholkonsum*“ auf Seite 2 scheint mir besonders interessant)
Ach, wenn Sie möchten, und ich die Zeit nähme, könnte ich eine Studie aufstellen, die zeigt, daß der Tag eigentlich die Nacht ist, und umgekehrt.
Und „früher“ gab’s schon genau soviele Kinder und Jugendliche, die gemordet haben, nicht?
Wieso dann das ganze Gerede über all diese Dinge?
Ich erwarte mit Spannung die Veröffentlichung Ihrer Studie! Wie gedenken Sie denn, methodisch vorzugehen?
Verwerfen Sie sämtliche gesammelten Daten und verlassen sich lieber auf Ihre Meinung und Wahrnehmung (wie in diesem Fall), oder akzeptieren Sie für Ihre Studie die wissenschaftliche Methode?
Nicht vergessen den PDF als Link zu posten. Danke!
Die Unumkehrbarkeit der Phänomene ist, klassisch gesehen, der Beweis der Existenz der Zeit.. Wie gesagt, Daten hin oder her, in den 1970-80-90er Jahren war es nicht wie jetzt. Und ja, Wahrnehmungen und Empfindungen sind die tatsächlichen Antriebe, in diesem Leben – und nicht Mathematik, bzw. „Binär logistische Regr
essionen mit den Kovariaten Alter und in Gesamtspal
ten Geschlecht“ (S. 72).
Wat ’n Kwatsch!
Oh nein, Himmel hilf! Die Studie, basierend auf statistischen Erhebungen, enthält doch tatsächlich statistisches Fachjargon!
Wahrnehmungen und Empfindungen sind Ihnen also wichtigere Indikatoren für gesellschaftliche Phänomene als wissenschaftliche Erkenntnisse?
Sind Sie im 19. Jahrhundert stecken geblieben?
Wahrnehmungen und Empfindungen machen uns zu dem was wir sind: Lebewesen. Die Wissenschaft ist bloß ein Konstrukt, ein Sicht auf die Dinge. Mehr nicht.
Eigentlich sehe ich mich eher in einer NAturgesellschaft beheimatet, vor etlichen 1000 von Jahren – oder bei den Indianern, die man – uA im Namen der Wissenschaft – ausgerottet hat, vor 120 Jahren, in den hypermodernen USA.
PS: Ich spreche aus Erfahrung. Ich bin Wissenschaftler.
Da sind sie hier aber nicht gut aufgehoben.
Ich empfehle ans Auswandern zu denken. Am besten in den Amazonas, da gibt’s noch ein paar wenige Indianerstämme, die nicht von, sondern mit der Natur leben.
Die Wissenschaft hilft uns, einen objektiveren Blick auf Phänomene und Tendenzen zu bekommen, die wir durch unsere Wahrnehmung und Empfindung falsch analysieren und einordnen.
Tut mir Leid, aber nach dem Sie hier statistisches Fachvokabular als Grund genommen haben, eine ganze Studie zu verwerfen – Zitat: „Wat’n Kwatsch!“ [sic] – glaube ich Ihnen schlichtweg nicht, Sie seien Wissenschaftler.
Falls Sie es doch sind, sollten Sie den Glauben an die eigene Methode wiederentdecken. Ein Handwerker mit Abneigung gegen körperliche Arbeit, taugt auch nichts…
Hier relativiert keiner Koma Saufen ist Mist. Jedoch wird es in unserer Gesellschaft immer mehr arbeitslose Jugendliche geben die sich so die Zeit vertreiben. Die Sparpolitik soll endlich ein Ende finden in Europa. Wir können das kapitalistische System verteufeln jedoch zerstört die momentane Sparpolitik Europa.
@ Stimme TD
Sie glauben doch nicht im Ernst das die Masse der arbeitslosen Jugendlichen das Geld zum Komasaufen hat? Das sind doch wohl eher die „Wohlstandskinder“. Das die sich ihr Leben schönsaufen müssen kann ich allerdings verstehen.
Hat sie wahrscheinlich genau so wenig wie die „poletarischen“ Familie, die sich zwar ein Mega-Riesen-TV-Flachbildschirm leisten aber keine ordentliche Nahrung – Hauptsache, die Vergangenheit und Hierarchien werden verteufelt und die Zukunft als Fortschritt gesehen, nicht? In Der Klassenk(r)ampf geht weiter. Nee, wat ’n Kwatsch!
„Längerfristig kann der Konsum auch schädlich sein für das Gehirn.“
Ach daran liegt es. Damit wäre ja alles erklärt! :)
6 Bier in 2 Stunden ist doch kein Komasaufen, das ist ganz normales Feiern !