Fußball-Drittligist RFC Union Kelmis hat am Sonntag mit einem 3:2-Sieg im „Abstiegsduell“ in Verviers einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Die Kelmiser drehten nach einem 0:2-Rückstand noch das Spiel. Unterdessen verlor Zweitligist AS Eupen beim KV Ostende mit 0:1. Die Küstenstädter stehen damit vorzeitig als Meister und Aufsteiger fest. Trotz der Niederlage sind die Verantwortlichen der AS jetzt schon mit der Saison zufrieden.
In Verviers sah es lange Zeit danach aus, als würden die Kelmiser dieses so wichtige Spiel im Kampf gegen den Abstieg verlieren. Zur Pause lag die Union mit 0:1 zurück, und kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Verviers auf 2:0.
In der 54. Minute verkürzte Martin-Suarez auf 2:1. Kelmis schöpfte wieder Hoffnung. In der 75. Minute gelang Chareton per Foulelfmeter der Ausgleich, und in der 88. Minute erzielte Thelen sogar noch den Siegtreffer für die Union, die jetzt 7 Punkte mehr hat als Verviers.
„Wir sind bemüht, 40 Punkte zu erreichen, mit dem Dreier von heute sind wir bei 38, somit sind wir unserem Ziel Klassenerhalt schon sehr viel näher gekommen“, freute sich Union-Pressesprecher Charles Bougard nach dem Sieg in einem Interview mit dem BRF. Bougard hatte wahrlich allen Grund, den Erfolg im Stade Bielmont zu genießen: „Ein Sieg im Derby, dem einzigen Derby in dieser Serie, ist immer etwas Besonderes, zumal wir auch das Hinspiel gewonnen hatten.“
Bougard glaubt sogar, dass das vor dem Saisonstart gesetzte Ziel, einen Platz in der ersten Tabellenhälfte zu erreichen, noch möglich ist.
Henkel: „Sportlich mit Saison der AS sehr zufrieden“
Unterdessen ist es eine Klasse höher der AS Eupen nicht gelungen, dem Spitzenreiter KV Ostende die vorzeitige Meister- und Ausiegsfeier zu vermasseln. Die Küstenstädter gewannen gegen die Ostbelgier mit 1:0 und kehren nach 15 Jahren ins Oberhaus zurück. Den Siegtreffer für Ostende erzielte Schmisser kurz vor der Halbzeitpause nach einer Standardsituation. AS-Torhüter Deumeland sah in dieser Szene nicht gut aus.
Trotz der Niederlage von Sonntag in Ostende sind die Verantwortlichen der AS mit der Saison jetzt schon sehr zufrieden. „Wir wissen ja, dass der Erfolg nicht linear ist. Es gibt immer ein Auf und Ab. Der Gesamttrend ist aber so, dass wir jetzt ziemlich genau einschätzen können, was man zukünftig noch brauchen wird, um noch erfolgreicher spielen zu können“, sagte Generaldirektor Christoph Henkel am Samstag in einem Interview mit dem Grenz-Echo: „Wir sind nun auch in der Lage, die Spieler besser zu bewerten, inwiefern jeder Einzelne in der Lage ist, durch seine weitere Entwicklung zum Erfolg beitragen zu können. Das sind ganz wichtige Erkenntnisse. Wir haben viel gelernt.“
Enttäuschend war in dieser Saison aus Sicht der AS-Führung die Zuschauerresonanz, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Dazu sagte Henkel dem Grenz-Echo: „Eine Steigerung der Zuschauerzahl ist ein ganz klar definiertes Ziel. Wir wollen das Angebot um die Spiele herum attraktiver gestalten, um den Besuch im Stadion anziehender zu machen – vor allem auch für ein jüngeres Publikum. Die Mannschaft hat ihren Teil dazu beigetragen. Jeder, der sich die Spiele mit Fußballsachverstand angeschaut hat, hat eine hohe Qualität an Spielen und an Spielern sehen können. Wir haben nur ein ganz klares Manko: Das ist unsere Effektivität, unsere Torchancenverwertung. Das ist überhaupt keine Frage. Wenn man die Attraktivität der Spiele nur nach dem Ergebnis beurteilt, dann sind sicherlich einige Zuschauer in dem einen oder anderen Spiel enttäuscht zurückgeblieben. Das kann ich aus deren Sicht nachvollziehen. Für uns sind aber andere Maßstäbe auch wichtig. Ich bin überzeugt davon, dass wir durch unsere Qualität künftig auch im Ergebnis erfolgreicher sein werden.“ (cre)
Glückwunsch an unsere Freunde aus Ostende!
Eupen & Ostende United
Nächtes Jahr darf die AS dann den direkten Aufstieg feiern.
Das hängt davon ab, ob die Mannschaft tatsächlich verstärkt werden kann. Die Aspire-Spieler müssen gehalten werden und besser werden, aber auch die anderen Spieler müssen besser sein als diese Saison. Santos und Deumeland würde ich halten, aber dazu ein paar Routiniers holen. Dieses Jahr war der Kader insgesamt nicht stark genug.