Gesellschaft

Feuchtfröhliche Sitzungen und große Umzüge sind tabu – Karneval im Rheinland „völlig anders, völlig neu“

11.11.2018, Nordrhein-Westfalen, Köln: Die Jecken jubeln um 11:11 Uhr auf dem Heumarkt beim Auftakt der Karnevalssession. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

AKTUALISIERT – Nach der Absage von klassischen Karnevalssitzungen und -Zügen wollen die rheinischen Narren ihr Fest während der Corona-Pandemie auf neue Art feiern. „Die Absage bezieht sich auf die Formate, wie wir sie kennen“, sagte der oberste Kölner Karnevalist Christoph Kuckelkorn am Samstag. „Ab jetzt planen wir völlig anders, völlig neu.“

Der Karneval, so wie man ihn kenne, sei dieses Mal nicht möglich. „Wir haben in den letzten Wochen immer gesagt, dass Feiern um jeden Preis nicht unser Karneval sein kann“, betonte Kuckelkorn. Mit dem Karneval sei es aber wie mit Weihnachten: „Weihnachten findet statt – auch wenn kein Weihnachtsmarkt stattfindet.“ Es gehe jetzt darum, „kreativ zu werden und das Herz des Fastelovends herauszuarbeiten“.

Kostümierte Karnevalisten, darunter ein Mann als Donald Trump verkleidet, vor der Bühne am 11.11.2016 in Köln bei der Eröffnung der Karnevalssession 2016-2017 auf dem Heumarkt. Foto: dpa

„Fastelovend“ ist der traditionelle Kölner Begriff für Karneval. Gefragt seien kleine und sichere Veranstaltungen, sagte Kuckelkorn.

So soll am 11.11., dem Beginn der Karnevalszeit, sowohl die traditionelle Eröffnungsveranstaltung in Düsseldorf – Hoppeditz‘ Erwachen – stattfinden als auch die Auftaktfeier in Köln.

Diese Feier mit den bekanntesten Karnevalsbands werde allerdings nicht wie sonst auf dem Heumarkt in der Altstadt mit vielen tausend Zuschauern abgehalten, sondern unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Kölner Wagenbauhalle. Der Westdeutsche Rundfunk werde die ganze fünfeinhalb Stunden lange Show live im Fernsehen übertragen. Der Karneval komme also zu den Mensachen nach Hause. Deshalb solle auch niemand zum Feiern in die Stadt fahren.

Normalerweise kommen am 11. November mehrere hunderttausend Menschen von auswärts nach Köln.

Zu den Details von Hoppeditz‘ Erwachen wollte der Vizepräsident des Comitee Düsseldorfer Carneval, Stefan Kleinehr, am Samstag noch nichts verraten. Es werde aber eine Form der Veranstaltung sein, die „in die Zeit passt“.

08.02.2019, Nordrhein-Westfalen, Köln: Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, probiert seine maßgeschneiderte Uniform an. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Wie berichtet, hatten am Freitag die großen Karnevalsverbände von Köln, Düsseldorf, Aachen und Bonn mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung abgesprochen, dass es in der Saison 2020/21 keinen Sitzungskarneval geben soll und keine Karnevalszüge in bekannter Form.

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) twitterte am Samstag: „Wir haben auf den Konsens mit den tausenden Engagierten im Karnevalsbrauchtum gesetzt: Karnevalsumzüge, Straßenkarneval u Party auf engem Raum wird es in der Session 2020/21 nicht geben. Danke allen für das gemeinsame Verständnis.“

Der Aachener Karnevalschef Frank Prömpeler sagte, der Karneval habe sich immer schon weiterentwickelt, und jetzt seien Ideen im kleinen Rahmen, etwa in Pfarr- und Vereinsheimen, gefragt. „Gerade dieser versteckte Karneval ist der, wo es auch viele persönliche Momente gibt“, sagte Prömpeler.

Kuckelkorn wies darauf hin, das „Konzept Konzert“ sei ja schon etabliert und biete ein Fenster auch für den Karneval. Man setze jetzt auf die „karnevalistische Kulturveranstaltung“, die sich deutlich von der klassischen Karnevalssitzung unterscheide. (dpa)

30 Antworten auf “Feuchtfröhliche Sitzungen und große Umzüge sind tabu – Karneval im Rheinland „völlig anders, völlig neu“”

      • Ja, sieht schlecht aus. Gestern sind wieder 2028 positiv in Belgien getestet worden. Dabei hat das schlechte Wetter noch nicht begonnen. Die Feiergesellschaft sieht harten Zeiten entgegen. Aber alles geht einmal vorbei.

        • Besorgte Mutter

          Weiter so, dann kommt es bald zum ganz großen Knall. Denn diese Leute wollen doch nur den neuen Ökomenschen erschaffen. Aber eines ist gewiss, dass mit dem neuen Menschen, dass haben weder die Nazis noch die Kommunisten hier in Europa geschafft.
          Ich werde auf jeden Fall die anstehenden Feste gründlich feiern und sei es eben nur im Kreise der Willigen unter Ausschluss der Angsthasen!

        • Ossenknecht

          Logisch meinte:
          „Aber alles geht einmal vorbei.“

          Dem ist wohl so. Global betrachtet geht auch der kurze Moment Erdgeschichte mit Sapiens-Menschen vorbei. Dann hat Darwin Recht behalten. Once upon a time there was a common species of naked apes that did not fit Planet Earth, and before long they went the way of the dodo.

          Denke global. Handle lokal. Und bleibe Gutmensch.

    • Peter Müller

      Ob Carneval keiner braucht sagen Sie. Was sind denn ihre Hobbys ?, braucht man die. Egal was man tut, wenn 10 Personen zusammen kommen, ist es vorbei mit Maske und Abstand. Urlaubsreisen braucht auch kein Mensch. Versuchen sie mal eine Unterkunft an den Mosel oder Ahr zu bekommen, da müssen Sie aber schon suchen.

  1. Kein Fan

    Kultur und Freude abschaffen,nur noch Arbeiten und Schnauze halten. Mit 67 sterben,so soll und wird es sein.
    Keine Grippe,kein Husten oder Schnupfen werden noch sein ,nur noch du ,Corona mein. Die Angst nun immer da,oh je ihr Arme Völkerschar.
    Auch Hexen brannten einst,ihr werdet sehen zur rechten Zeit.

    • Natürlich soll Kultur und Freude nicht abgeschafft werden. Aber während einer Pandemie ist es wenig ratsam, wie die Kaninchen aufeinander hocken. Warten wir also, bis der Mist verschwunden ist. Wenn er denn verschwinden sollte. Ich jedenfalls habe nicht zur Verbreitung des Virus beigetragen, denn ich bin noch nie und werde auch nie durch die Welt reisen.

      • @Logisch: Sie haben auch nur einen Kamm…..

        Ich habe auch immer Spaß und auch gerne ohne Alkohol.

        Was sind Exzesse für Sie?
        Ich kann ohne Alkohol bis in die Morgenstunden feiern und lachen. Solche Nächte sind immer zu schnell vorbei, so darf man die oft und gerne wiederholen.
        Nur seit der Plandemie ist überhaupt nichts möglich!

  2. Heike De Bruecker

    @ Herbert G.
    Wegen Leuten wie Ihnen, Ihren beleidigenden Postings in solchen Foren, hat ein Herr Balter seinen Posten geschmissen!!! Haben Sie einen Spiegel? Sind Sie makellos? Widerwärtig

      • Besorgte Mutter

        Lieber Herbert G. so sind diese Gutmenschen nunmal, ein Maske vom „böööösen Trump geht immer, aber ein lustiges Maske vom Reul geht gar nicht!
        Ich selber bekam von meinem Vater als Kind eine lustige Maske mit langer Nase vom deGaulle gekauft, erst nach dessen Tod durfte ich diese nicht mehr tragen.
        Die Heike de Breucker weiß aber anscheinend mehr als unsereins, denn ich wusste noch gar nicht, dass jetzt auch schon der Balter zurückgetreten ist. Das ist natürlich eine sehr traurige Nachricht, denn ich hatte gehofft dass das der neue MP der DG wird, denn er ist der Einzige hier im Parlament der noch dicke E… in der Hose hat. Balter ist schlau, redegewandt und er sieht als einziger die Gefahren hinter den leichtfertig getroffenen Entscheidungen. Eines ist sicher: bei der nächsten Wahl wähle ich die Vivantisten, es sei denn die PFF besinnt sich wieder auf die alten freiheitlichen Werte zurück. An der Hetzerei gegen Vivant erkennt man, dass die etablierten Parteien jetzt schon die Hosen vorm Balter voll haben. Hoffen5lich überlegt der M.Balter es sich noch einmal!

  3. Heike De Bruecker

    @ besorgte Mutter
    In einem Punkt gebe ich Ihnen Recht, es sollte nicht Balter , sondern Möller heißen, Entschuldigung, mein Fehler
    Zum zweiten:der Mann auf dem oben abgebildeten Photo, HAT KEINE Maske auf, es ist das Gesicht von Herrn Reul….
    Alles weitere, was Sie so von sich geben , möchte ich lieber unkommentiert lassen, denn auf so eine Stufe komm ich gar nicht runter

    • Besorgte Mutter

      Wer ist denn Möller?
      Den kenne ich jetzt gar nicht im Ostbelgischen Politzirkus!
      Am heutigen Abend scheinen die Ostbelgischen Parteien total durchzudrehen. Die bilden da anscheinend und ganz augenscheinlich eine Einheitsfront die sie wohl vor Vivant schützen soll. Mitglieder der Jungparteien, passt bitte ganz gut auf, denn in eurem Namen wird hier die Freiheit, die Toleranz und somit die Demokratie zu Grabe getragen.
      Ich traute gerade meinen Augen nicht, als ich das vor fünf Minuten auf Facebook gesehen habe.
      An die Autoren dieser Facebookaktion: Als Leserbrief kann man die Rede von Herrn Kennedy nicht bringen, denn auf das Niveau von Edmund Stoffels steigt doch kein vernünftiger Mensch herab. Erinnert ihr euch noch, dass der Edmund mal Texte vom Spiegel dem „dummen Leservolk“ als seine eigenen Leserbriefe im GE zu verkaufen versuchte.
      An die Mitglieder der Jungparteien: verlaßt diese Parteien, denn eine Einheitsfront zerstört die Demokratie, dass mussten die Menschen in der DDR leidvoll 40 Jahre lang ertragen.
      Anstelle von auf Facebook rumzupoltern und alles was nicht im Kram passt als Facenews zu diffamieren sollen sich die Parteiheinis mit den Gegenargumenten auseinandersetzen.
      Mit dieser Aktion haben sich fast alle Ostbelgischen Parteien für mich und die mir nahestehenden unwählbar gemacht, wir sitzen hier zusammen und sind fassungslos.
      Schämt euch!

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