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FC Brügge ist zum 19. Mal Landesmeister – Strittige VAR-Szene entscheidend – Saint-Gilloise Vizemeister

Hans Vanaken (M), Kapitän des FC Brügge, stemmt den Meisterpokal und lässt sich von den Fans feiern. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Der FC Brügge ist zum 19. Mal Landesmeister. „Blauw en Zwart“ reichte am Sonntag ein 0:0 gegen den Stadtrivalen Cercle Brügge. Union Saint-Gilloise ist Vizemeister nach einem 2:0-Sieg gegen den KRC Genk. Der RSC Anderlecht muss sich nach einer 1:3-Niederlage bei Titelverteidiger Royal Antwerp FC mit dem dritten Platz begnügen.

In einer zerfahrenen Anfangsphase war es der Cercle, der die erste Chance hatte. Der Schuss von Denkey war jedoch zu schwach, um Mignolet zu in Probleme zu bringen. Fünf Minuten später hätte Jutgla beinahe die Führung erzielt, doch er verfehlte das Tor nach einer Ecke, die von der gegnerischen Abwehr abgewehrt wurde.

Während sich der FC Brügge an das Unentschieden klammerte, witterte der Cercle die Chance, dem Rivalen die Tour zu vermasseln.

Die strittige Szene in der 81. Minute: Befand sich der Cercle-Spieler Da Silva Lopes (22) im Abseits?

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten Vanaken & Co. kurz hintereinander drei Chancen, um in Führung zu gehen. Eine Flanke von Skoras fand jedoch keinen Abnehmer, und Cercle-Schlussmann Warleson wehrte Schüsse von De Cuyper und Vanaken ab.

In der 81. Minute kam es zum Wendepunkt des Spiels. Ein Freistoß von Siquet fand Lopes, der den Ball (wahrscheinlich) über die Torlinie beförderte. Nach fast sechs Minuten entschied jedoch der VAR, dass der Ball zwar die Linie überquert hatte, Lopes aber bei der Aktion einige Zentimeter im Abseits stand. Eine Aktion, die noch für viel Gesprächsstoff sorgen dürfte.

Hätte der VAR den Treffer anerkannt, wäre die Union Saint-Gilloise Meister geworden, wenn es denn bis zum Schlusspfiff beim 1:0 für den Cercle geblieben wäre.

Der FC Brügge ist somit belgischer Meister. Die Union Saint-Gilloise belegt den zweiten Platz vor Anderlecht, das von Antwerp geschlagen wurde. Der Cercle ist als Vierter in der Qualifikation für die Europa League, weil die Union Saint-Gilloise den Landespokal gewonnen hat. Der KRC Genk muss noch gegen AA Gent, Sieger der Europe Playoffs, um einen Platz in der Qualifikation für die Conference League antreten (siehe Übersicht unten). (cre)

Die Verteilung der Plätze im Europapokal

  • FC Brügge: Gruppenphase der Champions League
  • Union Saint-Gilloise: 3. Qualifikationsrunde Champions League
  • RSC Anderlecht: Play-offs/Gruppenphase Europa League
  • Cercle Brügge: 2. Qualifikationsrunde Europa League
  • KRC Genk oder KAA Gent: 2. Qualifikationsrunde Conference League

Kortrijk bleibt nach Sieg gegen Lommel in der Jupiler Pro League

Lange Zeit galt der KV Kortrijk in der Jupiler Pro League als der meistgefährdete Abstiegskandidat. Jedoch sind die Westflamen letztlich für ihren unermüdlichen Kampf belohnt worden: Am Sonntag schafften die „Kerels“ durch einen 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen Zweitligist SK Lommel den Klassenerhalt.

Held des Tages war der erst in der 75. Minute eingewechselte französische Stürmer Thierry Ambrose mit einem Hattrick in der Verlängerung, die notwendig geworden war, weil Lommel nach 90 Minuten im Guldensporenstadion von Kortrijk 1:0 führte und damit die 0:1-Niederlage im Hinspiel ausgeglichen hatte.

Held des Tages war der erst in der 75. Minute eingewechselte französische Stürmer Thierry Ambrose (M )mit einem Hattrick in der Verlängerung. Foto: Belga

Zu verdanken hat der KV Kortrijk den lange Zeit fraglichen Klassenerhalt seinem isländischen Trainer Freyr Alexandersson, der nach Edward Still, Glen De Boeck und Joseph Akpala (als Interimtrainer) die Mannschaft übernommen  hatte.

Diego Rosa hatte die Gäste aus Lommel bereits in der 3. Minute in Führung gebracht. Kortrijk war bissiger, brachte die Limburger Abwehr aber nicht in Panik, wenn man einmal von einem Pfostenschuss in der 24. Minute absieht.

Nach der Pause musste De Busser, der sich am Knöchel verletzt hatte, seinen Platz im Tor von Lommel an Ivezic abtreten (46.). Der 19-jährige Torwart war schnell gefordert, doch nach einer Stunde Spielzeit musste der Schiedsrichter das Spiel aufgrund des schlechten Wetters abbrechen. Der Platz war zeitweise unbespielbar.

Nach einer 12-minütigen Unterbrechung ging es weiter. Lommel wurde immer mehr in die Defensive gedrängt, doch wollte den von ihren zahlreichen Fans frenetisch angefeuerten Gastgebern kein Treffer gelingen. Kortrijk traf nur einmal die Latte.

Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen – und das tat sie auch. Ambrose traf zweimal (96., 101.). Dann wurde Lommels Verteidiger Oware mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. (98.). Lommel schöpfte jedoch noch einmal Hoffnung, als Schoofs in der 105. Minute per Elfmeter den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Silva (109., 3:2) und noch einmal Ambrose (117., 4:2) machten dann aber alles klar.

Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans der „Kerels“ den Platz (siehe VIDEO unten). Man hätte meinen können, der KV Kortrijk sei soeben Landesmeister geworden. (cre)

14 Antworten auf “FC Brügge ist zum 19. Mal Landesmeister – Strittige VAR-Szene entscheidend – Saint-Gilloise Vizemeister”

  1. Ostbelgien Direkt

    Die Verteilung der Plätze im Europapokal

    FC Brügge: Gruppenphase der Champions League
    Union Saint-Gilloise: 3. Qualifikationsrunde Champions League
    RSC Anderlecht: Play-offs/Gruppenphase Europa League
    Cercle Brügge: 2. Qualifikationsrunde Europa League
    KRC Genk oder KAA Gent: 2. Qualifikationsrunde Conference League

  2. was für eine Farce ,der belgische Fußball!
    Von den Schiedsrichtern über die Play offs ,einfach nur lächerlich.
    kein Wunder das kein belgischer Schiedsrichter bei der EM dabei ist.
    Saint Gilloise hätte 2 der letzten 3 Meisterschaften verdient!
    Aber Fußball ist das ja alles eh nicht mehr wirklich.
    Adieu belgischer Vereinsfußball,ich tu mir das nicht mehr an.
    Wer nach der regulären Saison erster ist ,sollte auch Meister sein Punkt!!
    Glauben die oberen wirklich ,man würde nicht merken ,wer sich mit wem Abspricht,oder wo Gelder fließen!?

  3. Peter Müller

    Das Problem sind die Fans, die auf einem Auge blind sind. Wenn sie den Unsinn nicht mitmachen würden, und den Stadien fern bleiben würden, glaube ich schon das sich etwas ândern würde.

    • Alfred KOHNEN

      Der belgische Vereinsfußball ist krank; Die Zuschauerzahlen sinken(9.000 pro Spiel) und meisten Clubs sind von ausländischen Eigentümern abhängig. KV Ostende ist pleite und Standard Lüttich wird wohl auch Konkurs anmelden müssen!

  4. Das war zum zweiten mal eine superspannende Meisterschaft, wo der Meister erst in letzter Sekunde feststand. Davon können die meisten Ligen in der Welt nur träumen. Natürlich hätten viele der Union den Titel gegönnt, doch die hatte im entscheidenden Moment vier Spiele in Folge verloren.

  5. Sportman

    Jamath Shoffner (Trainer KV Oostende – keine Lizenz bekommen im Endeffekt) anscheinend mit KAS Eupen in Gesprächen für kommende Saison. Die KAS Eupen hat sich bei ihm erkundigt für kommende Saison. Das geht aus seinem Umfeld hervor, die das KAS Interesse bestätigen.

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