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Im EU-Korruptionsskandal bezeichnet Kailis Anwalt die Haftbedingungen als „Folter“

07.12.2022, Belgien, Brüssel: Die ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Eva Kaili, sitzt noch immer in Belgien in Untersuchungshaft. Foto: Eric Vidal/European Parliament/dpa

Die wegen Verdachts auf Korruption inhaftierte Ex-Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Eva Kaili, bleibt weiter in Haft. Das entschied das zuständige Gericht am Donnerstag.

Kailis Anwalt hatte zuvor bekräftigt, dass seine Mandantin unschuldig sei. Die Justiz legt Kaili und weiteren Verdächtigen die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption zur Last. Dabei geht es um mutmaßliche Einflussnahme auf politische Entscheidungen des EU-Parlaments durch Katar und Marokko. Ermittler hatten dies im Dezember aufgedeckt.

Kailis Anwalt machte den belgischen Behörden indes Vorwürfe wegen ihrer zwischenzeitlichen Haftbedingungen. „Die Zustände in der Zelle der Polizei in Brüssel erinnern ans Mittelalter“, sagte Michalis Dimitrakopoulos vor internationalen Medien am Donnerstagnachmittag. „Das alles ist Folter.“ Dimitrakopoulos behauptete, Kaili sei in Isolationshaft gewesen und vom Schlafen abgehalten worden.

Insgesamt habe sie sich vom 11. bis zum 12. Januar auf der Polizeistation aufgehalten und sei nun im Gefängnis in Haren untergebracht, bestätigte Dimitrakopoulos der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Nach Angaben einer Sprecherin des Justizministeriums sind Inhaftierte in dem kürzlich erst eröffneten Gefängnis in eigenen Zellen mit Dusche untergebracht. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

19 Antworten auf “Im EU-Korruptionsskandal bezeichnet Kailis Anwalt die Haftbedingungen als „Folter“”

  1. delegierter

    das soll ja auch abschreckend auf Nachahmer wirken. Sie hat doch bestimmt noch ein paar Scheine bei sich die sie gezielt einsetzen kann ;). Ich habe von ehemalige Häftlingen gehört, nach der U-Haft kriegst du für Geld alles. Diese hat sie ja sicher bald überstanden.

  2. Robin Wood

    Eine (!) Nacht konnte sie nicht schlafen. Ein Schlag ins Gesicht der Menschen, die wirklich gefoltert werden.
    Sie kann sich gerne bei Nils Melzer beschweren, UN-Sonderberichterstatter über Folter.

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