Notizen

AS spielt am Samstag bei RWDM vor leeren Rängen – Ist „Geisterspiel“ in Molenbeek für Eupen ein Vorteil?

Ähnlich leer wie auf diesem Foto mit einem Fan von RWDM werden die Tribünen des Stadions Edmond Machtens in Molenbeek auch am Samstag um 16 Uhr im Spiel gegen die AS Eupen sein. Foto: Shutterstock

Das zweite Spiel von Fußball-Erstligist AS Eupen in den Playdowns an diesem Samstag, dem 13. April, um 16 Uhr in Molenbeek gegen RWDM (live auf Eleven/DAZN) findet vor leeren Rängen statt.

Wegen der Vorfälle am 21. Januar 2024 im Meisterschaftsspiel gegen die AS Eupen wurde RWDM dazu verurteilt, ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit sowie ein Auswärtsspiel ohne seine Fans zu bestreiten.

Zur Erinnerung: Das Spiel war in der 84. Minute beim Stand von 0:1 von Schiedsrichter Nathan Verboomen abgebrochen worden, weil Zuschauer von der Tribüne aus Knallkörper auf das Spielfeld geworfen hatten. Beide Mannschaften waren nach einer 20-minütigen Unterbrechung wieder auf das Spielfeld zurückgekehrt, aber nach weiteren Böllerwürfen wurde die Begegnung abgebrochen.

21.01.2024, Belgien, Molenbeek: Schiedsrichter Nathan Verboomen (2.v.r.) bittet nach weiteren Böllerwürfen die 22 Spieler, den Platz zu verlassen. Foto: Belga

Die Partie wurde drei Tage später wieder aufgenommen, weil zu diesem Zeitpunkt die Regeln der Pro League vorsahen, dass ein Spiel, das aufgrund des Fehlverhaltens von Zuschauern abgebrochen wird, unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt wird – ab der Minute, in der der Abbruch stattgefunden hat.

Weil kein weiteres Tor fiel, blieb es beim 1:0-Sieg für die Gäste aus Eupen. In der Folge sind die Regeln für den Fall eines Spielabbruchs wegen des Fehlverhaltens von Zuschauern abermals abgeändert worden.

Es wird also ein „Geisterspiel“ werden am Samstag, so wie in den Covid-Jahren 2021 und 2022. Im Prinzip ist dies von Nachteil für die Heimmannschaft, in diesem Fall also für RWDM, und folglich von Vorteil für die Gastmannschaft aus Eupen. Ob dies tatsächlich zutrifft, bleibt indes abzuwarten, denn auch für die Gästespieler ist es durchaus motivierend, vor Zuschauern zu spielen, auch wenn diese den Gegner unterstützen.

Im konkreten Fall Molenbeek könnte es für RWDM sogar von Vorteil sein, dass das Spiel gegen Eupen vor leeren Rängen stattfindet. Weil das Publikum im Stadion Edmond Machtens von Molenbeek sehr kritisch und zum Teil auch sehr aggressiv ist, wie sich vor der Begegnung vom 21. Januar gezeigt hat, als Chaoten gegenüber Spielern von RWDM sogar gedroht hatten, dass die Partie gegen Eupen im Fall eines Rückstandes nicht zu Ende gespielt würde, kann durchaus sein, dass die Heimmannschaft am Samstag gegen Eupen ohne Zuschauer befreiter aufspielen kann, weil ihre Spieler nicht befürchten müssen, im Fall eines Fehlpasses und eines Gegentreffers von den eigenen Anhängern ausgepfiffen zu werden.

Eupens Neuzugang Renaud Emond (2.v.r., hier im Spiel bei RWDM). Eupen und Molenbeek sehen sich wieder in der Abstiegsrunde. Foto: Belga

Mal abgesehen von der Frage, ob das „Geisterspiel“ von Samstag für die Gastgeber eher von Nachteil oder von Vorteil ist, dürfte für die AS Eupen und deren Trainergespann Andersen-Fèvre eher von Belang sein, dass Molenbeek im ersten Spiel der Playdowns in Charleroi deutlich stärker aufgetreten ist als erwartet und die Partie, die 0:0 endete, eigentlich hätte gewinnen müssen.

Grundsätzlich gilt aber für beide Teams: Malheur au vaincu! Wer nach den 90 Minuten im Stadion Edmond Machtens als Verlierer den Platz verlässt, hat wohl schon ein Bein in der Challenger Pro League, wie die 2. Division oder Division 1B genannt wird.

Von den vier Teilnehmern an der Abstiegsrunde (Sporting Charleroi, AS Eupen, KV Kortrijk und RWD Molenbeek) kann sich nur einer sicher retten, vielleicht auch noch ein zweiter, auf keinen Fall mehr. Der Dritte und Vierte steigen sicher in die Challenger Pro League ab. Der Zweite kann sich eventuell noch über zwei Entscheidungsspiele gegen den Sieger der Playoffs der Challenger Pro League (Plätze 3 bis 6) retten. Der Sieger hat den Klassenerhalt sicher geschafft. (cre)

Die Tabelle der Relegation Playoffs nach dem 1. Spieltag:

1. SC Charleroi 30
2. AS Eupen 25
3. KV Kortrijk 25
4. RWD Molenbeek 24

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

11 Antworten auf “AS spielt am Samstag bei RWDM vor leeren Rängen – Ist „Geisterspiel“ in Molenbeek für Eupen ein Vorteil?”

  1. Eine alte Weisheit besagt, dass aus Molenbeek die Muffe kommen. Ob man gut daran tut neben so einem Muff für Eupen zu skandieren – da muss man unter Umständen schnell laufen können …⚽️😂

  2. Warum,dürfen eigentlich keine ASE Supporter das Spiel vor Ort anschauen?
    Ist denn,die ASEupen auch bestraft worden?
    Hab ich da etwas verpasst?
    Oder ist das wieder so eine Regelung,das die U.B.auf Nummer sicher geht,das die ASE nun endgültig Absteigt.
    Und unser selbst ernannter Fußball Experte, Phillip Albern nach zehn vergeblichen Jahren,auch endlich mal zu seinem Recht kommt.

  3. Sportmann

    Heute muss gewonnen werden – kein wenn und aber! Ein Punkt oder eine Niederlage reicht nicht! Danach geht es 2x gegen Charleroi die aktuell 5 Punkte vor uns sind und bei einer Niederlage oder unentschieden dies weiterhin wären (bzw. 4 Punkte). Sollte heute verloren werden, kann das Schicksal der KAS und ein eventueller Abstieg bereits in den nächsten 2 Spielen gegen Charleroi besiegelt werden.

    Das Heimspiel gegen Kortrijk wurde glücklich am Ende mit einem Punkt beendet. Das absolute Desaster ist abgewendet worden. Ich erwarte noch mehr Herzblut und Kampf um Spiel – ich habe gegen Kortrijk nicht den Eindruck gehabt, dass man ans Limit gegangen ist! Das muss man aber, da fußballerisch ich keine Leckerbissen erwarte. Ich persönlich verstehe nicht, wie man wieder auf das „alte“ 5-3-2 System zurückgekehrt ist, womit bereits der große Kohfeldt die ganze Hinrunde versaut hat. Na ja am Ende wird abgerechnet. Entweder hat Anderssen und Co Recht gehabt oder sie haben den Karren mit ersoffen…

    Heute für mich ein ganz entscheidendes Spiel für Eupen! Ich drücke die Daumen

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