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Im Herbst steigt Gefahr für Wildunfälle – Was tun?

Steht ein Tier am Straßenrand, raten die Experten, kontrolliert zu bremsen, die Scheinwerfer abzublenden und zu hupen. Foto: Shutterstock

Achtung Wildwechsel! Die Gefahr dafür steigt im Herbst generell. Ganz besonders gefährlich können die Tage und Wochen nach der Zeitumstellung sein. Damit fallen Teile des Berufsverkehrs in die Dämmerung.

Wildtiere wie Reh, Wildschwein oder Hirsch sind dämmerungsaktiv. Speziell zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr steigt daher das Risiko für einen Zusammenstoß. Abends beginnt gegen 17.00 Uhr die Dämmerungsphase und fällt damit ebenfalls in die Hauptberufsverkehrzeit.

Generell suchen nun viele Wildtiere intensiv nach Nahrung, um sich auf den Winter vorzubereiten. Um die Futterplätze zu erreichen, müssen sie häufig Straßen überqueren. Hinzu kommt als Unfallrisiko die Paarungszeit von Wildschwein und Damhirsch. Im Oktober und November sind sie besonders aktiv.

Ein verendetes Reh liegt am Rande einer Straße. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Besonders wahrscheinlich sind Wildwechsel auf Straßen, die durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kante führen. Entsprechende Schilder weisen auf besonders gefährdete Bereiche hin.

– Fuß vom Gas und im schlimmsten Fall nicht ausweichen: Für mehr Reaktionszeit bei spontaner Wildbegegnung gilt, immer mit angepasster Geschwindigkeit vorausschauend zu fahren und ausreichend Abstand zu Vorausfahrenden zu halten.

Ein Beispiel: Tempo 80 statt 100 verkürzt den Bremsweg bereits um etwa 25 Meter. Und eine Kollision kann durchaus heikel werden: Große Säugetiere können erhebliche Schäden anrichten. So wirkt bei einem Zusammenstoß bei Tempo 60 ein Wildschwein mit der Wucht von dreieinhalb Tonnen.

Steht ein Tier am Straßenrand, raten die Experten, kontrolliert zu bremsen, die Scheinwerfer abzublenden und zu hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die von Menschen. Das Fernlicht blendet und macht sie orientierungslos. Das Hupen hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten.

Ein Verkehrszeichen „Vorsicht Wildwechsel“ steht an einer Landstraße. Foto: Swen Pförtner/dpa

Und da ein Tier meist nicht allein kommt: Auf Nachzügler achten, wenn ein Tier am Straßenrand auftaucht – das gilt jetzt besonders für Reh, Hirsch oder Wildschwein.

Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden: nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und voll bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichen dagegen steigert das Unfallrisiko – vor allem, wenn es am Baum oder im Gegenverkehr endet.

– Nach einem Unfall sind die nächsten Schritte: Unfallstelle sichern – Warnblinker anschalten, Warnweste anlegen, Warndreieck aufstellen. Tote Tiere sollte man nicht anfassen, Abstand zu noch lebenden halten: Schwer verletzte Tiere erleiden Todesangst, das bedeutet auch Verletzungsgefahr für Menschen.

Angefahrenes Wild nicht vom Unfallort entfernen, sonst droht eine Anzeige wegen Wilderei. Wildunfall unverzüglich der Polizei melden, speziell dann, wenn das möglicherweise verletzte Tier nach dem Aufprall flüchtete. Die Polizei informiert den zuständigen Jäger, der das Tier suchen und erlegen kann. Für die Versicherung eine Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen. Das machen Polizei oder Jagdpächter. (dpa)

34 Antworten auf “Im Herbst steigt Gefahr für Wildunfälle – Was tun?”

  1. Zuhörer

    Vergangenen Freitag fuhr ich gegen 18:00 Uhr von Eupen nach Malmedy. Was man da erleben kann, sieht man noch nicht mal im Fernsehen. Da wird gerast,als gäbe es kein Morgen. Zwei Autos überholten mich, obwohl schon kurz hinter Eupen mehrere Rehe am Straßenrand grasten. Wenn Radar Kontrollen für Sicherheit sorgen soll, warum sieht man sie dann so selten auf der Baraque Michel?

    Vor ein paar Wochen sah ich mehrere Motorräder die ein Rennen dort veranstalteten. Wenn man mit einem Auto, mit 90 kmh einen Hirsch anfährt, glaube ich, dann hat man wenig Chancen es zu überleben. Ich habe vor 30 Jahre einen Hirsch auf dem Venn gesehen, der war so groß wie ein Elch. Bis dahin wußte ich garnicht dass die so riesig werden können. Mein erster Gedanke, wie der mir vor dem Wagen sprang, wenn du dem erwischt hättest, dann wäre ich bestimmt tot.

    Sobald es dunkel wird, stelle ich den Tempomat auf 70 kmh ein , dann brauche ich nicht auf die Geschwindigkeit zu achten.
    70 ist schnell genug, Abends für diese Strecke. ich brauche keine 5 Minuten länger, als tagsüber.
    Toller Nebeneffekt; Weniger Sprittverbrauch.

  2. Genau zugehört😁

    Zuhören:“ …wie der mir vor dem Wagen sprang, wenn du dem erwischt hättest, dann wäre ich bestimmt tot. “
    Da stellt sich mir die Frage wer „du“ ist?
    Oder ist „ich “ der Hirsch?

    Sonst haben Sie in vielen Dingen recht.
    Allerdings wenn du den Hirsch mit 70 erwischt, bin ich auch tot😜

      • Gensu zugehört

        Wenn der Hirsch 30 Meter entfernt auf die Fahrbahn springt, ist der Bremsweg mit 70 km/h zu lang.

        In dem Fall gilt dann wieder : „wie der mir vor dem Wagen sprang, wenn du dem erwischt hättest, dann wäre ich bestimmt tot. „

        • Zuhörer

          Bei Tempo 70 beträgt der Bremsweg keine dreißig Meter mehr. Bereits Autos aus den 90ern haben bei Tempo 100 kaum über 30 über 30 Meter Bremsweg.
          Warum ist denn in Flandern nur noch 70 auf Landstraßen erlaubt?
          Weil festgestellt wurde, dass es dann meistens garnicht zum Unfall kommt.
          SCHLAUMEIER

          • Genau zugehört

            Aber nur wenn Sie zusätzlich einen Anker werfen. Ansonsten : wie der mir vor dem Wagen sprang, wenn du dem erwischt hättest, dann wäre ich bestimmt tot. „

            Bei Notbremsung bei guter Sicht und trockener Stasse setzt sich zusammen aus :

            Reaktionsweg bei 70km/h
            (70:10 = 7 ) x 3 =21 Meter
            Bremsweg
            (70:10) x (70:10)=49Meter

            Macht bis zum Stillstand 80Meter

            Da Sie aber nach 30 Metern bereits auf den Hirsch prallen und erst 9 Meter vorher die Bremse traten, kann es sein, dass Sie mit der Bremswirkung des Aufpralls und wenn Ihr Wagen das Tier vor sich schiebt bereuts nach 68 Metern zum.Stillstand kommen.
            Aber nicht vor Schreck die Bremse lösen!

            • Zuhörer

              Also spielt es keine Rolle, ob ich mit 70 oder 100 oder 200 ein plötzliches Hindernis begegne.
              Dann sind 30 an Schulen auch Quatsch.
              Warum nur so blöde Vorschriften ❓
              Wie viele Unfälle hatten sie eigentlich schon ❓❓

              Ich auf 46 Jahren noch keinen einzigen
              Es ist übrigens auch bewiesen dass die meisten und schwersten Unfälle durch zu hoher Geschwindigkeit verursacht werden.
              Wäre ich damals 100 gefahren, hätte ich das Tier bestimmt erwischt.
              Rasen sie ruhig weiter übers Venn. Bestimmt werde ich Sie Mal an einem Baum Kleben sehen, weil der Bremsweg doch zu kurz war.
              Ich fahre einen großen Pick Up mit Büffelschirm drauf. Für mich ist die Gefahr kleiner, als für einen Pkw, trotzdem möchte ich keinem Tier einen qualvollen tot zufügen.
              Also Tempolimits sind für Sie qautsch 🤔😂

              • Genau zugehört

                Machen Sie mal Ihrem Namen „Zuhörer“ alle Ehre und sperren Sie Ihre Ohren und Augen auf.

                Genau zugehört😁
                05/11/2024 16:11
                ….Sonst haben Sie in vielen Dingen recht.
                Allerdings wenn du den Hirsch mit 70 erwischt, bin ich auch tot😜

                Danke für den netten Worte und die lieben Wünsche🤣
                Immer schön sich mit Leuten ,die nur so vor Wissen sprudeln, zu fachsimpeln

                Zuhörer:“Bei Tempo 70 beträgt der Bremsweg keine dreißig Meter mehr. Bereits Autos aus den 90ern haben bei Tempo 100 kaum über 30 über 30 Meter Bremsweg.“

              • Peter Müller

                46 Jahre , Fûhrerschein mit +- 20 Jahre gemacht, ergibt 66 Jahre. Wohnen in der Eifel, fahren mit Tempomat, und natürlich immer den Fuss bereit auf die bremse haben. !. Unfallfrei ,? ausser ein Paar Parkrempler die man selber nicht merkt :-) Vorbildlich, so sollten alle fahren.

            • ne Hondsjong

              49 m zum Stillstand von Tempo 70, fahren Sie einen Käfer aus den 70er ?
              Ein Dacia Duster (der bestimmt nicht das beste Auto in der Disziplin ist) brauch gut 35 m von Tempo 100, ein 10 Jahre alter Golf laut ADAC Test nach 33 m

                • ne Hondsjong

                  https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/erwerb/bremsweg-berechnen/
                  „Weil der Bremsweg stark davon abhängt, ob die Fahrerin oder der Fahrer normal bremst oder bei Gefahr eine Vollbremsung durchführt, gilt für die Faustformel: Eine Notbremsung kann den Bremsweg halbieren. Bei 50 km/h verkürzt sich also bei einer Gefahrenbremsung der Bremsweg auf etwa 12,5 Meter.“
                  Also wenn ich ein Wildtier am Straßenrand sehe mache ich eine Notbremsung.
                  Dann wäre die richtige Rechnung bei 70km/h : 21+24,5 = 45,5 m
                  und bei 90 km/h : 27+40,5 = 67.5 m

                  Also in Zukunft bis zum Ende lesen bevor Sie hier den Oberlehrer machen !

                  • Genau zugehört

                    Auch Quatsch, Herr Oberoberlehrer.
                    *Notbremsung hatte ich bereits erwähnt. Lesen hilft.
                    *Reaktionszeit im Idealfall 1 Sekunde. Brauch man nur ne Sekunde länger um zu erkennen und voll auf die Bremse zu treten, verdoppelt sich die zurückgelegte Strecke, bevor eine Bremswirkung eintritt.
                    * Zugehört fährt keinen Porsche. Er fährt ein Pick-Up mit Büffelfänger ( Schirm wie er das nennt)
                    Da sind das Gewicht des Pick-up und die grobstolligen in die Rechnung aufzunehmen.

                    Ende vom Lied. Bei 70km/h Hirsch tot

                    • ne Hondsjong

                      Lesen Sie sich den Artikel mal komplett durch und versuchen Sie ihn zu verstehen, danach können Sie sich ja nochmal melden. Oder verstehen Sie nur youtube Filmchen?

                • ne Hondsjong

                  Ich will auf keinen Fall ein Auto schlecht machen, ich wollte nur Autos als Beispiel nehmen die man vermehrt im Straßenverkehr antrifft. Ein Porsche, Audi oder BMW mit Sportbremsen schneidet natürlich besser ab.
                  Die Rechnung von „genau zugehört“ geht aber mit modernen Autos nicht auf !

                  • Genau zugehört

                    Das ist nicht meine Rechnung. Das ist die aktuelle und offizielle Berechnungsmethode.

                    “ Zugehört ist mindestens 66 Jahre.
                    Dafür gibt’s noch was obendrauf auf die Reaktionszeit.
                    Das ist auch nicht meine Rechnung. Das ist Naturgesetz

  3. Genau zugehört

    Hängt davon ab.
    Mir ist mal ne Taube in Malmedy durch das Vorderrad vom Motorrad geflogen. Glaube das war für sie mit 40km/h angenehmer.
    Mit meinem Geländewagen ist mir in Vaals mal ein Hase unter den Reifen gelaufen. Da fuhr etwa 40 km/h. Glaube das war dem angenehmer als es mit 10km/h gewesen wäre.
    Mit dem Audi habe ich mal ne Fledermaus erwischt. Da fuhr ich erwa 90km/h.
    Sofort tot. Mit 10km/h hätte ich sie vielleicht nur verletzt und sie wäre qualvoll verendet.
    Fazit. Mit 10km/h werden Sie Ihren Hirsch,mit Ihrem Büffelfänger wohl nur tötlich verletzen und zusehen müssen, wie er unter Schmerzen stirbt.
    Tendiere deshalb zu 40km/h

    So, weil Sie das scheinbar immer noch nicht verstanden haben und haben Ihnen in meiner ersten Antwort recht gegeben . Ich finde gut, dass Sie langsamer fahren und dazu aufrufen.Wenn 70km/h in vielen Fällen noch zu schnell ist, um sicher einen Unfall zu vermeiden

      • Genau zugehört

        Mit „Zuhören“ haben Sie echt ein Problem. Vielleicht nennen Sie sich deshalb so.
        Damit jeder weiss, der faselt nur und hört nicht zu.

        Zugegeben. Auf die Fledermaus bin ich ein bisschen stolz. Ich war schneller als ihr Ultraschall-Radar.

  4. Don Quichotte

    Vorsicht mit dem letzten Paragraphen des hier wiedergegebenen dpa-Artikels. Dort steht, was in Deutschland gilt. Das ist in Belgien bzw. in der Wallonischen Region anders. Hier gilt: den Unfall binnen 48 Stunden bei der Polizei melden und dann sofort anschließend bei der Versicherung. Den Jäger lässt man hier besser schlafen. Im Gegensatz zu Deutschland darf man hier das verendete Wildtier zum Verzehr behalten, vorausgesetzt, der Unfall geschah während der Jagdzeit der betreffenden Tierart. Außerhalb der Jadgperiode fälllt das auch hier unter Wilderei. Bei Wildschweinen sollte man wegen Zoonosen und Trichinen aber vorsichtig sein. Man kann das Tier übrigens auch dem Öshz zur Verfügung stellen wenn es augenscheinlich noch zum Verzehr geeignet ist, am besten via dem lokalen Forstbeamten falls man den kennt.

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