Politik

Margaret Thatcher prägte Großbritannien, Europa und die Welt

Margaret Thatcher war eine der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Foto: dpa

Die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher ist tot. Thatcher starb am Montag im Alter von 87 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls, wie ihr Sprecher Lord Timothy Bell unter Berufung auf die Familie Thatcher bekanntgab. Die „Eiserne Lady“ prägte in den 80er Jahren Großbritannien, Europa und die Welt, wie aus einigen Pressekommentaren von Online-Ausgaben, die „Ostbelgien Direkt“ veröffentlicht, deutlich hervorgeht.

Margaret Thatcher hatte bereits mehrere Schlaganfälle erlitten. Nach Angaben ihrer Tochter war sie seit Jahren dement. Sie hatte sich nur noch selten in der Öffentlichkeit gezeigt.

Thatcher war von 1979 bis 1990 Premierministerin Großbritanniens. Sie machte sich vor allem durch den Falkland-Krieg gegen Argentinien und ihre Rolle innerhalb der damaligen Europäischen Gemeinschaft einen Namen. Ihre Worte „Ich will mein Geld zurück“, mit denen sie den sogenannten „Britenrabatt“ durchsetzte, sind legendär geworden.

Zwei "Hardliner" unter sich: Margaret Thatcher und Ronald Reagan. Foto: dpa

Zwei „Hardliner“ unter sich: Margaret Thatcher und Ronald Reagan. Foto: dpa

Thatcher hat die britische, aber auch die europäische und die Weltpolitik in den 1980er Jahren stark geprägt. In der Innenpolitik Großbritanniens erregte vor allem ihr harter Kurs gegen die lange Zeit starken Gewerkschaften Aufsehen. Sie sorgte dafür, dass Sozialleistungen gekürzt wurden. Sie brachte auch eine Welle von Privatisierungen in Gang.

Es folgen einige Pressestimmen zum Tode von Margaret Thatcher:

Spiegel Online: „Die Frontfrau der Tories war ein political animal, sie lebte von der Kontroverse. Mit ihrer sozialen Kahlschlagspolitik polarisierte sie die Briten wie kaum ein anderer Premierminister vor und nach ihr. Die Europäer verprellte sie mit ihrem ständigen ‚No, no, no‘ in Brüssel. Den Bundeskanzler Helmut Kohl trieb sie mit ihrem zähen Widerstand gegen die deutsche Wiedervereinigung zur Verzweiflung. Als Mitglied der Kriegsgeneration traute sie den Deutschen nicht über den Weg. Auch im Rest der Welt sorgte sie für Kopfschütteln – etwa durch ihre bis zuletzt demonstrierte Nibelungentreue zum chilenischen Diktator Augusto Pinochet, den sie als aufrechten Kommunistenhasser schätzte.“

Margaret Thatcher bei einem Truppenbesuch auf Bermuda im April 1990. Foto: Wikipedia

Margaret Thatcher bei einem Truppenbesuch auf Bermuda im April 1990. Foto: Wikipedia

Die Zeit Online: „Innen- wie außenpolitisch war Margaret Thatcher eine Hardlinerin, die keine Angst vor Konflikten hatte. 1982 führte sie ihr Land in den Falklandkrieg gegen Argentinien, innenpolitisch legte sie sich vor allem mit den bis dahin äußerst einflussreichen britischen Gewerkschaften an. So umstritten sie war, als erste Regierungschefin in London prägte sie ihr Land nachhaltig. Konservative Politiker verehren noch heute ihre Politik des Thatcherismus.“

Die Welt Online: „Die erste Frau an der Spitze der britischen Politik hat eine tiefe Spur hinterlassen. Margaret Thatcher gehört zu den historischen Figuren, mit denen man die Zeitrechnung einteilt in Davor und Danach.“

Süddeutsche Zeitung (Online-Ausgabe): „Als Premierministerin führte sie Krieg gegen Argentinien, gegen Gewerkschaften, gegen den Wohlfahrtsstaat. Margaret Thatcher war eine knallharte Reformerin. Eine, die es den Männern zeigte, ohne Feministin zu sein. Eine, die auch nach ihrem Tod vergöttert werden wird – und gehasst.“

28 Antworten auf “Margaret Thatcher prägte Großbritannien, Europa und die Welt”

  1. Diese Frau steht für ein zerstörtes Sozialsystem und eine verkaufte britische Industrie. Wegen ihrer Politik wird man sie ganz sicher nicht vermissen in UK. Dort war sie auch nicht sonderlich beliebt.

    • Diese Frau steht auch für ein Land, dass auf direkten Weg zum Staatsbankrott war und dieses durch Ihr Amt bis heute nicht mehr ist. Ein strenges Sozialsystem in einem zahlungsfähigen Staat ist meiner Meinung nach immer noch besser als ein grosszügigeres Sozialsystem eines bankrotten Staates. Sagen Sie mir bitte H.T., wie bezahlt ein pleite gegangener Staat auch nur eine einzige Sozialleistung? Richtig, gar nicht. Ein strenges Sozialsystem ist immerhin noch ein Sozialsystem. Ein sehr wohl gut funktionnierendes Sozialsystem gibt es in Finnland. Aber da gibt es auch 80 % Steuern, ich bin mir sicher, Sie sind der erste, der lauthals schreien würde, wenn solche Steuerverhältnisse Sie treffen würden. Sie müssen sich von der Illusion verabschieden, dass Geld an Bäumen wächst, oder Esel Gold scheissen…

  2. Margaret Thatcher hat die britische Industrie vor der endgültigen Zerstörung durch die Gewerkschaften bewahrt. Vor Thatcher war UK zwar politisch in der Nato aber wirtschaftlich praktisch im Ostblock.
    Und die Kommentare der Gewerkschaftsheinis beweisen einmal mehr, dass linke Asoziale einfach keinen Anstand haben.
    Es wäre schön in Belgien eine Frau zu haben, die diese elende FGTB zur Strecke bringt.

    • Es würde schon reichen, wenn man aus den Gewerkschaften eine juristische Person macht. Dann sind die für die Schäden, die diese verursachen auch haftbar. Jetzt ist das ja mehr Hetzerei und Leute dazu bringen Sachen kurz und klein zu schlagen, Menschen der Freiheit zu berauben (Arcelor Mital) usw. Was die nicht bedenken, ist, dass wenn die in Brüssel protestieren und Schaufenster oder ähnliches kaput schlagen, dass die die Existenz der Shopbetreiber gefährden, das soll dann aber OK sein. Und wer wird zur Rechenschaft gezogen? Klar, der kleine Mann, der den Ziegelstein ins Fenster geworfen hat (falls der ausfindig zu machen ist und die Tat nachweisbar ist). Der muss auch bestraft werden, denn das geht nicht, aber die Leute, die den angestifftet haben, den wild gemacht haben, mit dessen Existenzängsten gespielt haben um den zu einer solchen Tat zu bringen, denen kann man nichts. Das geht gar nicht. Da ist die Situation in Deutschland besser. Wenn die Gewerkschaften streiken und etwas passiert, müssen diese auch dafür gerade stehen, so sollte es bei uns auch sein.
      Wieso muss der Staat (damit sind wir alle gemeint) für den Schaden und die Sicherheitskosten aufkommen, welche um ein vielfaches höher sind als normal, da die Gewerkschaften ja keine Konsequenzen zu befürchten haben. Die beklagen sich ständig, dass man immer alles zu Lasten des kleinen Mannes macht, tun aber selbst genau das gleiche (ich weiss, ist ein unangenehmer Fakt, ist aber so). Ich bin mir sicher, wenn man den Gewerkschaften sagt, so ihr kommt für die Kosten der Sicherheit eurer Aktionen sowie für sämtlichen dabei entstandenen Schaden auf, dann würden die von selbst akribisch darauf achten, dass friedvoll protestiert wird, denn sonst würden die sich selber schaden. Das ist wie mit der Politik, solange, die selbst nicht zur verantwortung gezogen werden können, tun die was die wollen. Wenn aber schlechtes Verhalten der eigenen Sache schadet, löst sich das Problem fast von selbst.

  3. Die „Lady“ ist der Bart de Wever Englands, nur deutlich extremer.
    Ich wüsste nichts aber auch garnichts positives aus ihrem politischen Lebens.
    Sorry aber der Vergleich mit BdW wäre für ihn zu beleidigend.

    • Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Frau England aus einer tiefen Krise geführt hat, aufgepäppelt hat und für die folgenden Jahrzehnte für die Weltwirtschaft fit gemacht hat (dass die Nachfolger es nicht geschafft haben die Massnahmen den veränderten Umständen anzupassen, sind diese selber schuld, nicht die Frau). Ich meine zu wissen, dass England noch nicht um Geld betteln musste, wie Griechenland, Spanien, Irland, Italien, Zypern, Portugal, usw .
      Bart de Wever hat das Gegenteil getan, er hat versucht zu blockieren um den politischen Willen eines Drittels der Hälfte des Volkes (17,4%) zu erzwingen und genau das getan, bis dass man ihn aus den Ring geworfen hat.
      Brittenrabbat und noch andere Sach kann man ihr nicht vorwerfen! Sie ist Engländerin gewesen und hat die Interessen der Engländer durchgesetzt. Man kann doch nicht von einem Politiker erwarten die Interessen anderer Länder vor die eigenen zu setzen.
      Kurz gesagt hat die Frau, die 40% Stimmen bekommen hat, für das Wohl des ganzen Landes gekämpft und war erfolgreich. Sie mit einem Bart de Wever zu vergleichen, der mit 17,4%, also noch nicht mal halb so viele Stimmen, auch noch das Land torpediert um seinen Minderheitswillen der breiten fast 5 mal grösseren Masse aufzuzwingen, ist eher eine Beleidigung dieser Frau als unseres eigenen kleinen rechten Bart…

      • eifelzulux

        @ anonym:
        Vergessen Sie aber auch nicht in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass eine Partei, die knapp 14 Prozent der Wählerstimmen hinter sich hat, seit Jahrzehnten dem ganzen Land eine linke Politik aufzwingt, die jedenfalls die Hauptursache ist für die ganze Misere, die Unfähigkeit zu Reformen und auch für die Unregierbarkeit des Landes (auch wenn viele GE/Soir Leser und RTBF/BRF Konsumenten von der Propaganda erfolgreich dahingehend indoktriniert sind, die Schuld nur bei der NVA suchen).

        Eine eiserne Lady würde dem Land, und ganz besonders unserer schönen und wirtschaftlich ach so blühenden Wallonie gut tun, jedenfalls mehr als alle PS „Mashallpläne“ zusammen….

  4. Marc Van Houtte

    Die EU war schon immer sehr Landwirtschaftlich Orientiert und fördert dieses. Da hat die Lady halt gesagt, da Ihr Land was die Bauern angeht kaum etwas da stellt und weniger als zb Frankreich profitiert was ich sehr gut nachempfinden kann. Frankreich profitiert immer noch sehr viel von der EU.Ihr Umgang mit den Gewerkschaften war die Rettung des Landes. Die starke Haltung gemeinsam mit Ronald Reagan hat dazu geführt das die Öffnung mit dem Osten kam und zwar nicht weil die uns plötzlich alle lieb hatten sondern sclicht Pleite gerüstet waren.

    • Altweltaffe

      Diese Politikerin hat aber auch dem Ausverkauf der Staatsbetriebe begonnen, mit dem Resultat, dass England das schlechteste/marodeste Schienen- und Wasserverteilungsnetz Europas hat. Ein Staatsberieb mag zuviel Geld verschlingen wenn er nicht richtig geführt wird. Ein Privatunternehmen, das öffentliche Dienste übernimmt, ist aber nicht besser und man hat keinerlei Kontrolle mehr über die Preise. (das Thema Privatisierung der Wasserversorgung ist ja gerade jetzt wieder ein Thema und in England sieht man wohin das führen kann)

      • Die Netze in England sind durch jahrzehntelange Staatsbewirtschaftung marode. Da ist es doch erstaunlich, dass es Leute gibt, denen das vorher nie aufgefallen ist, sondern erst nach der Privatisierung.
        Man kann jetzt nicht erwarten, dass sich alles von heute auf morgen verbessert, alles braucht seine Zeit.

  5. Ja und nicht vergessen das Gesundheitssystem, bis zu acht oder sogar mehr Leute auf ein Zimmer und wer im Jahr mehr als 30.000@€ Behandlungskosten benötigt muss, bei zb Krebspatienten, selber sehen wie er klar kommt, sprich sterben.
    Ich liebe unsere Heimat aber da mist mir fast schon der Bart lieber. Besser als die SP allemal und die starke Wallonie.
    /

    • Das britische Gesundheitswesen ist allerdings unter aller S..
      Schließlich wurde der NHS von Labour nach dem Krieg geschaffen und kann wie jeder Staatsapparat nur ineffizient wirtschaften. Thatcher hätte das britische Gesundheitswesen gerne privatisiert, ist aber leider nicht mehr dazu gekommen. Ihr jetzt die Mängel im britischen Gesundheitswesen anzukreiden, zeugt von der Angewohnheit der Linken, anderen die Schuld an den eigenen Fehlern zu geben.

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