Politik

Eupener Capitol (3. Teil) – Schöffe Hunger: „Umbau hätte keinen Mehrwert“

Kattrin Jadin und Philippe Hunger (Bildmitte) mit Bernd Gentges (rechts) im Eupener Stadtrat. Foto: Gerd Comouth

Nach der CSP und der SPplus (siehe frühere Berichte) äußert sich jetzt auch der neue Eupener Kulturschöffe Philippe Hunger (PFF) zum Streitthema Capitol. Umbau oder Verkauf? Das ist jetzt die Frage, die zur Diskussion steht. Für Hunger steht fest, dass ein Umbau des ehemaligen Kinos keinen Mehrwert erbringen würde.

Gegenüber „Ostbelgien Direkt“ erklärte Philippe Hunger, der erstrebte Mehrwert, den das Capitol nach dem Umbau bieten sollte, nämlich eine Infrastruktur für größere Kulturveranstaltungen, könne aufgrund der baulichen Einschränkungen nicht erreicht werden. Darüber hinaus wäre die ursprüngliche Projektkostenschätzung von rund 3 Millionen, die die alte Mehrheit hinterlassen habe, wohl aktuell nicht einzuhalten.

Für Karnevalsvereine wurde vorgesorgt

Das Eupener Capitol an der Neustraße. Foto: OD

Das Eupener Capitol an der Neustraße. Foto: OD

Die von der CSP-Fraktion gestellte Frage, wo denn beispielsweise die Karnevalsvereine in Zukunft ihre Sitzungen abhalten werden, stellte Hunger fest: „Von den sieben Karnevalsgesellschaften sind genau zwei, die ihre Sitzungen im Capitol abgehalten haben, wobei die KG Eulenspiegel drei Sitzungen veranstaltet, hinzu kommt in manchen Jahren die Prinzenproklamation. Für diese beiden Vereine und für die Prinzenproklamation ist gemeinsam mit den Akteuren eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden worden. Seitens der Stadt ist alles dafür getan worden, dass diese Veranstaltungen erfolgreich abgehalten werden können. So finden die kommende Prinzenproklamation und die Sitzungen der KG Eulenspiegel in der Sport- und Festhalle Kettenis und die Kinderprinzenproklamation der Stadtwache Grün-Weiß im Saal Bosten statt. So sind alle uns bekannten Veranstaltungen, die im Capitol regelmäßig stattgefunden haben, anderswo untergekommen. Die jeweiligen Veranstalter zeigten sich in Gesprächen sehr zufrieden.“

Zu Capitol siehe auch Artikel „Was wird jetzt aus dem Eupener Capitol?“

Zu Capitol siehe auch Artikel „Eupener Capitol (2. Teil): Verkaufen, damit dort Wohnraum entsteht, sagt die SPplus“

 

9 Antworten auf “Eupener Capitol (3. Teil) – Schöffe Hunger: „Umbau hätte keinen Mehrwert“”

  1. Jugendlicher

    Tja, wenn man Zuschüsse von 80 % (!!!) einfach abschiesst oder verstreichen lässt oder wie auch immer und wenn man als Mitglied des BSK nicht bereit ist, bzw nicht in der Lage ist für die eupener Kultur zu kämpfen, dann ist das Projekt Capitol effektiv für den A*sch. Allerdings wäre dann nicht nur das Capitol für den A*sch. Glaubt ihr etwa, das euch die anderen Projekte, wenn ihr dann irgendwann in ferner Zukunft mal ein eigenes ausbrütet (und nicht einfach nur übernehmt), dass euch das so in den SchoB fällt? Das Einzige, was euch in den SchoB fällt, sind die Kuhfläden von den Rindern an deren Hintern ihr euch festhaltet.
    Man kann es sich auch zu einfach machen, scheint ja bisher euer Lieblingsmotto zu sein…

  2. brf4ever

    Ich glaube das ganze Problem ist entstanden, als man Eupen die Wahnwitzige Idee der Kulturmeile Nord ins Leben gerufen hat.

    Damals hätte man sich für ein Kulturzentrum alla Triangel am Standort Alter Schlachthof entscheiden sollen, aber ein sehr fordernder Kulturanbieter hat seine Ideen der alten Mehrheit und der DG aufgezwungen.
    Wenn man bedenkt, wieviel Geld schon in dieses Projekt geflossen ist und wie wenig schon realisiert wurde, kann man vom größten Flop der letzten Jahre sprechen.

    Man muss natürlich nicht vergessen wie lange in St.Vith für das Triangel gekämpft wurde.
    Aber vor vielen Jahren war diese Idee auch in Eupen im Umlauf, es wurden sogar Bausteine für das Kulturzentrum verkauft.

    Aber es ist so wie bei alle Politischen Entscheidungen: man muss irgendwann ein Entscheidung treffen, auch wenn diese Entscheidung nicht alle glücklich macht.
    Besser ein Entscheidung die getroffen wird statt ewiges verschieben.

    Beispiel: wenn ich ein Auto kaufe, muss ich es irgendwann kaufen, auch wenn das nächste Modell vielleich besser wird.

    Deshalb finde ich die Entscheidung, das Capitol zu verkaufen eine mutige Entscheidung.

    Ich bin kein Karnevalist aber kann die Sorgen verstehen und wünsche mir auch ein Lösung, aber auch für andere Kulturvereine.

  3. Es sind ja nicht nur die Karnevalsvereine die im Capitol Feste abhalten,mann kann sich auch alles schön reden Herr Hunger,und soviel ich weis waren es im Capitol Die Eulen-Die Blauen-Die Grünen wovon alleine 3Sitzungen der Eulen.
    Ich weiss auch nicht woher Sie sagen können das die Veranstalter glücklich und zufrieden sind,sie wurden dazu gezwungen und können im Moment jarnicht anders als in Ihrem Sportpalast die Sitzungen abzuhalten unter teuren Bedingungen.

  4. Johann Klos

    Ich glaube, der ganze Wahnsinn ist dadurch entstanden das ein Stadtrat mit Anhang in der heutigen Zeit, den Erfordernissen eines modernen, weitsichtigen Städteentwicklungskonzepts auf der Basis einer langfristigen realen kalkulatorisch ermittelten Ein und Ausgabenprevision alleine nicht mehr gewachsen ist.

    Solche Projekte gehören in die Hände von übergeordneten Fachgremien.

    Eine Menge an Fehlplanungen und Fehlinvestitionen könnten vermieden werden wenn nicht je nach der jeweiligen Couleur „ aus dem Bauch heraus Investitionspolitik betrieben würde.

    Dies soll kein Freibrief für die Restaurierung des „alten Kinogebäudes“ im Gegenteil.

    Hier kann ich nur auf die Ermahnungen der letzten Jahre durch Herrn Bosch erinnern. Mir ist unklar in wieweit Herr Bosch schon damals den Kauf des Gebäudes durch die Stadt moniert hatte.

    Die jetzige Erkenntnis in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit dieser –Gott sei Dank – noch nicht vollzogenen Investition musste schon vor dem Kauf des Gebäudes allen klar gewesen sein.

    Somit bestätigt sich der Ruf nach einem Sinneswandel für die zukünftige Investitionsplanungspolitik von Städte und Gemeinden.

    Die zukünftigen Steuereinnahmen werden in Belgien eher fallen wenn man die Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden Gewerbes auf Vordermann bringen will. Die Fixen Ausgaben von Städte und Gemeinde aber eher steigen, sodass in Zukunft jede Investition sitzen muss.

    Der Bürger muss die Zeche zahlen meine D u H, somit hat er ein Recht auf eine ordentliche, gewissenhafte, zielorientierte und nach dem Kosten-Nutzen Effekt ermittelte Investitionspolitik.

    • Réalité

      Guter Kommentar Herr Klos!
      Zumal den letzten Satz sollten sich einige Leute „da oben“ merken!Der Bürger sollte,zumal es ja seine Flocken sind,die da fliessen,in solche Projekte im vor hinein eingebunden sein!Und nicht einfach so drauf los wie zur Zeit…..Sie wissen ja….!?

  5. Jim Knopf

    Bravo Herr Klos, sachlich richtig.

    Es ist nicht zwangsläufig so, dass wenn ich irgendwo zufällig noch ein Gebäude habe, der Standort für die Nutzung optimal ist.

    Es gibt keinen, außer vielleicht ein historischer, Grund wofür ein maroder Saal in einer Wohnzone ohne Fenster und Parkplätze erhalten bleiben soll.

    @Jugendlicher

    Man soll also nur weil es Andere bezahlen, Ihr Hinweis 75%(nicht 80%), Milionen für drei Veranstaltungen ausgeben. Wieviel Jahre könnten Sie den Saal Bosten mieten inkl. Freibier, fûr diese Summe. Da wirft man der Politik Verschwendung vor, aber wenn es um den Karneval geht ist das in Ordnung.

    Es ist gesamtwirtschaftlich gesehen die Beste Entscheidung. Und glaube Herrn Hunger als angagierter Karnevalist, dass er einen Konsens gefunden hat. Besser geht immer, die Frage, ist es immer auch notwendig, zählt hier genauso.

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