Politik

Was wird jetzt aus dem Eupener Capitol?

Das Eupener Capitol an der Neustraße. Foto: OD

Die CSP-Fraktion im Eupener Stadtrat wirft die Frage auf, was jetzt aus dem Gebäude des Capitols an der Neustraße werden soll, wo doch der Umbau des ehemaligen Kinos von der neuen Mehrheit verworfen wurde. Die Christlich-Sozialen wollen wissen, „wo die Karnevalsvereine in Zukunft ihre Sitzungen abhalten werden und was nun mit dem Capitol geschehen soll“.

In einem vom Fraktionsvorsitzenden Martin Orban unterzeichneten Kommuniqué heißt es dazu: „Sofort nach den Wahlen hatte die neue Mehrheit ohne jegliche Konzertierung, angeblich wegen der fehlenden Gerechtsamen, das fertige Ausbauprojekt des Capitols gekippt und mit der DG die zugesagten 80% Bezuschussung aufgekündigt. Damals hieß es, man wolle prüfen, wie das Capitol in der jetzigen Form beibehalten werden könne. Inzwischen sind mehr als 9 Monate vergangen, der Kulturschöffe ist zurückgetreten, das Capitol geschlossen, besonders in der närrischen Zeit wird dieser Traditionssaal in Eupen fehlen.“

Dem Capitol den Gnadenstoß versetzt

Der Fraktionsvorsitzende der CSP, Martin Orban, im Stadtrat (hier mit Karl-Joseph Ortmann und Elmar Keutgen). Foto: Gerd Comouth

Der Fraktionsvorsitzende der CSP, Martin Orban, im Stadtrat (hier mit Karl-Joseph Ortmann und Elmar Keutgen). Foto: Gerd Comouth

Martin Orban: „Wir und alle Kulturschaffenden erwarten von der neuen Mehrheit nach mehr als 9 Monaten eine klare Antwort. Die Eupener CSP bedauert sehr, dass die neue Mehrheit übereilt, ohne jegliche Konzertierung, ohne auch nur versucht zu haben, das Problem mit der Gerechtsamen zu klären, dem Capitol den Gnadenstoß versetzt hat.“

Apropos Gerechtsame: Die Christlich-Sozialen erinnern nochmals daran, dass diese Gerechtsame für das Ausbauprojekt kein Hindernis dargestellt hätte, wie selbst Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) in seiner Eigenschaft als Aufsichtsminister bestätigt habe.

Vorwürfe der neuen Mehrheit „völlig haltlos“

Ein Beitrag von "Ostbelgien Direkt" in "Alles nur Satire": Der ehemalige Schöffe Fred Evers warf der alten Mehrheit seinerzeit "Rechtsbruch" vor.

Ein Beitrag von „Ostbelgien Direkt“ in „Alles nur Satire“: Der ehemalige Schöffe Fred Evers warf der alten Mehrheit seinerzeit „Rechtsbruch“ vor.

Lambertz habe in einem Brief ans Gemeindekollegium bestätigt, „dass die Regierung keinerlei Ansatzpunkte sehe, die die Rechtmäßigkeit des Geschäfts in Frage stellen würde“, so die CSP, die daraus schlussfolgert: „Diese Antwort ist klar und eindeutig, und der Vorwurf, beim Kauf des Capitols sei Rechtsbruch begangen worden und der Stadt ein hoher Schaden entstanden, hat sich somit, wie vieles andere, als völlig haltlos erwiesen.“

Der ehemalige Finanz- und Kulturschöffe Fred Evers (PFF) hatte seinerzeit erklärt, mit dem Kauf des Capitols sei der Stadt ein Schaden von beinahe 580.000,00 Euro zugefügt worden. Überdies behauptete Evers, seiner Einschätzung nach hätten die alte CSP-PDB-Mehrheit und die Autonome Gemeinderegie TILIA mit dem Kauf der Immobilie einen „Rechtsbruch“ begangen. (cre)

Siehe dazu auch Artikel „Eupener Capitol (2. Teil): ‚Verkaufen, damit dort Wohnraum entsteht‘, sagt die SPplus“

35 Antworten auf “Was wird jetzt aus dem Eupener Capitol?”

  1. Öppe Alaaf

    *Satire an*

    Ein Parkhaus? Ein Einkaufszentrum? Eine Fahrradrennbahn? Ein Indoor Kinderspielplatz ?

    Die Karnevalsvereine tagen doch demnächst mit den Techno Fans auf dem Bushof, da reicht ja wohl ein großes Zelt.

    Da passen doch mindestens 200 Wohnungen à 25 qm rein. Das gibt doch fette Mieteinnahmen für die Stadt.

    *Satire aus*

  2. Jugendlicher

    Ja jetzt kann man Gift spucken gegen welche Partei man auch will, aus alter oder neuere Mehrheit, aber diese Fragen sind gerechtfertigt.
    Es wurde geschlossen und Fred hat wieder mal mit dem Finger um sich gezeigt (wie sich ja, mal wieder, herausgestellt hat ohne vernünftige Grundlage und ich wage mal zu behaupten auch, um eine massive Rauchwand aufzuziehen. Das ist ja alles schön und gut, aber;

    Wie geht es jetzt weiter? (Verfallen lassen?)
    Dazu haben wir noch nichts gehört. Die „nach-1-Stunde-gebildete-neue-Mehrheit“ scheint auch hier nicht in der Lage zu sein ausser Vorwürfe etwas vernünftiges auf die Beine zu stellen. Eine weitere Vorführung dessen, dass die Neuen ausser für Oppositionspolitik von einer absoluten Inkompetenz sind.
    Vielleicht habe ich ja irgendwann mal ein Interview von der Claudia oder vom Karl-Heinz oder so nicht mitgekriegt, aber wenn ich versuche jemanden aus dem BSK zu erreichen geht das seit der Machtübergabe nicht mehr so einfach wie vorher. Das ist bestimmt, damit die sich mehr auf die Pläne für mehr Bürgernähe konzentrieren können…

    Ich frage mich, ab wann die eisernen Verfechter der neuen Mehrheit endlich einsehen, dass diese Leute, die die gewählt haben, bisher nichts anderes als Wahlbetrug betreiben.

  3. Jugendlicher.
    Sie haben vollkommen recht. Vielleicht möchte auch Schöffe Genten noch ein Hotel dort bauen, so hätten wir dann schon die zweite unvollendete Baustelle auf der Neustrasse.(schöner Anblick)

  4. senfgeber

    Auf die Frage, „wo die Karnevalsvereine in Zukunft ihre Sitzungen abhalten werden“, würde ich den Fragestellern empfehlen, erst mal zu prüfen, ob sich nicht die Räumlichkeiten ihrer Partei dazu eignen.

  5. Wo die Eupener Karnevalsvereine in Zukunft Ihre
    Sitzungen abhalten können ,interessiert doch keinem im Eupener Stadtrat,weil sie damit nicht glänzen können oder nur dann wenn sie zu Präsentationszwecke in Brüssel oder irgendwo gebraucht werden.
    Wenn ein finanzstarker Eupener schlau währe und das Capitol kauft und saniert würde er mit Sicherheit geld machen da das Capitol ja nicht unter Veranstaltungsmangel klagen konnte und dort die Vereine auch Versammlungen abhalten könnten,sowie als Tagescafe geöffnet
    sein könnte(nur mal so nachgedacht)

  6. Da der Ursprung von Karneval sich aus dem christlichen Glauben ableitet gibt es hierfür eine einfache Erklärung.

    Genau wie der Weihnachtsmarkt, der Tannenbaum und einiges Andere fällt aus Rücksicht vor unseren andersgläubigen Mitbürgern auch dieses allzu weltliche „Besäufnis“ aus. Genau darum haben die Eupener doch diese Koalition gewählt.

    Sollte ich da falsch liegen bieten sich die Umkleidekabinen im Wetzlarbad noch an, denn auch da gibt es eine ganz kleine Verzögerung bei der Realisierung des Kombibades.

    Achtung junge Familien: in dem derzeitigen Rhythmus laufen Sie Gefahr das ihre Kinder erst mit dem Erreichen der Volljährigkeit schwimmen erlernen.

    Ansonsten sollte man darüber nachdenken das die Unterstädter Kirche – ohne Pfarrer in 2014 – auch ein würdiger Rahmen für solche Veranstaltungen abgeben könnte.

    Nicht klagen selber schuld

  7. pumpernickel

    @ 2014er „Da der Ursprung von Karneval sich aus dem christlichen Glauben ableitet“

    Geschichte: 0/20

    Bereits 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung gab es karnevalistische Feste; die Christen haben sich, wie so oft, wieder einmal ein „heidnisches“ Fest angeeignet und zu „ihrem“ gemacht. Heute würde man das plump „Plagiat“ nennen.

    • NA-Na 0/20

      Haben Sie schon mal einen Politiker gesehen der immer die Wahrheit spricht.

      Heiligt der Zweck nicht -ab und zu – die Mittel?

      Sie sehen doch an sich selbst wie man einen Diskussionsverlauf je nach Schreibstil beeinflussen kann – oder?

      • pumpernickel

        Ich denke, Sie sollten die Geschichtsschreibung doch den Fachleuten überlassen, die dafür qualifiziert sind.
        Indem Sie geschichtliche Unwahrheiten verbreiten, machen Sie sich unglaubwürdig.
        Man muss sich also fragen, ob man ihre Kommentare überhaupt noch ernst nehmen kann…

  8. Jetzt aber mal Scherz beiseite.

    Wenn das Capitol nur als Verantstaltungssaal für drei bis vier Karnevalsvereinigungen aufgemotzt werden soll dann sollten wir es tatsächlich dabei belassen. Es fehlt ein Gesamtkonzept. Dier „Bude“ muss praktisch mindestens zwei Mal im Monat Kopf stehen ansonsten rechnet sich das Ganze nicht.

    Es soll auch schon Gespräche mit Welkenraedt gegeben haben zwecks Nutzung des „Centre culturelle“

  9. Hallo liebe Eupener,
    nicht um das Capitol weinen. Im neuen Parlament der DG ist bestimmt noch ein Saal frei damit ihr eure Feste dort feiern könnt. Hat ja nichts gekostet, also könnt ihr da umsonst feiern.

  10. Eupener Mehrheit

    Wenn diese Mehrheit bei den nächsten Wahlen wieder an die Macht kommen sollte, wird in Eupen jegliches Fröhlich sein, geschweige denn Jugendliche Party organisieren verboten sein! Es wird eine Stadt des Schweigens. Eupen ist Tod! Und durch unsere jetzige Mehrheit, die aber rein gar nichts dagegen unternimmt weiter absterben! Unsere Jugendlichen fahren Busweise zur Eifel, weil hier nichts los ist! Und warum… Weil die hisiegen Veranstalter einfach keine Möglichkeit haben… Frage : ich will eine Party organisieren. Ich Sage mal mit 500 Eintritten rechne ich… Wo kann ich das in Eupen, wohlgemerkt ohne Probleme, organisieren? Ich spreche nicht von Lärmbelästigungen usw, ich rede Saaltechnisch?? Kannst du vergessen! Wenn ich ein Capitol, mit einem K2 schließe, okay. Aber ich muss Alternativen haben bzw anbieten! Traurig traurig!

    • Ich weiß von einem „Saalbesitzer“, dass die Stadt diesen Saal als „alternative“ zum K2 nutzen/anbieten möchte. Der Saal fasst etwas mehr Leute und liegt m.E. besser als das K2(besser Parkmöglichkeiten, weniger direkte Anwohner). Aber mal schauen was daraus wird!

  11. Zappel Bosch

    Ich übertrage das mal aus der GE-Kommentarspalte :

    Ich habe seinerzeit schon Leserbriefe dagegen geschrieben, weil m.E. die Voraussetzungen für einen Fest- und Kultursaal dort nicht gegeben sind : keine Parkplätze (außer eventuell „good will“ abends am Nopri, bleibt allerdings – mindestens für den Fahrer – das Erklimmen der steilen Treppe zur Neustraße). Materialzufahrt zur Bühne (von hinten, wahrscheinlich mit Lasten Aufzug erforderlich), Anfahrten von PKW (zum Absetzen) vor dem Haus, Parken von Bussen vor dem Haus, beides also auf der vielbefahrenen Neustraße, etc. Was früher mal möglich war, ist es heute nicht mehr.
    Man sollte m.E. „das Ding“ an einen Immobilienpromoter verkaufen (Appartements mit Sicht auf die grünen Spitalwiesen) und einen funktionellen Saalbau am Schlachthof konzipieren und bauen. Das ist wahrscheinlich mit ähnlich viel Geld und ohne Risiko von Verteuerung möglich. Wo?: links vom Schlachthof, auf der vorderen Ettersten-Wiese, mit angegliedertem Parkplatz. Ein Tunnel von dort zum Fuß- und Fahrradweg ins Zentrum wäre möglich. Damit hätte man – mit dem Schlachthof – einen kohärenten Komplex und eine entsprechende Infrastruktur. Ob das von den Grünen so geliebte „Bio-Reservat“ in den Ettersten direkt am Rotenberg oder 100m weiter nach hinten anfängt, ist m.E. sekundär.

  12. eupener Mehrheit

    Richtig! Nur bekommt man diese Säle nicht!!! Und die Stadt tut nicht wirklich was (bzw kann nichts tun) damit sich da was ändert!! Diese Säle wären Perfekt aber man bekommt nichts als Absagen!! Klar ist im Capitol Parkplatz usw nicht optimal, aber zumindest hat man einen Saal oder Raum zum Feiern… Den hat man hier in Eupen nicht mehr!!

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