Politik

Eupen und Namur legen Grundstein für Städtepartnerschaft

Vertreter von Eupen, Namur und DG-Regierung bei einer Pressekonferenz am Montag im Rathaussaal. Foto: OD

Bei einem Treffen im Eupener Rathaus haben am Montag die Verantwortlichen von Eupen und Namur im Beisein von DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) den Grundstein für eine Partnerschaft zwischen beiden Städten gelegt. Die Bürgermeister von Eupen, Karl-Heinz Klinkenberg (PFF), und Namur, Maxime Prévot (CdH), erklärten, zwischen beiden Städten gebe es eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten.

Bei diesem ersten Treffen wurde eine Liste jener Bereiche erstellt, bei der eine Zusammenarbeit sinnvoll ist. Da wäre zunächst die Tatsache, dass Eupen und Namur im föderalen Belgien eine Rolle als Hauptstadt zu spielen haben, was mit spezifischen Aufgaben verbunden ist.

Namurs Bürgermeister Maxime Prévot (links) trägt sich im Beisein seines Eupener Amtskollegen Karl-Heinz Klinkenberg ins Goldene Buch der Stadt Eupen ein. Foto: OD

Namurs Bürgermeister Maxime Prévot (links) trägt sich im Beisein seines Eupener Amtskollegen Karl-Heinz Klinkenberg ins Goldene Buch der Stadt Eupen ein. Foto: OD

Die Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft und die der Wallonie sind Parlaments- und Regierungssitz und haben deshalb auch polizeilich zusätzliche Verantwortung zu tragen, etwa bei Großveranstaltungen oder beim Empfang hochrangiger Persönlichkeiten.

Im Bereich Tourismus bieten sich mögliche Synergien an, wie Namurs Bürgermeister Prévot unterstrich. Für Namur könne Eupen eine Bindegliedfunktion zum deutschen Tourismusmarkt einnehmen. Eine gemeinsame Werbung auf internationalen Messen biete sich ebenfalls an.

Klinkenberg und Prévot erinnerten zudem daran, dass beide Städte Begegnungszonen hätten, die – so der Eupener Bürgermeister „genauso gut oder genauso schlecht funktionieren“. Jedenfalls könnten wichtige Erfahrungen im Bereich der Mobilität ausgetauscht werden.

„Geburt zehn Monate nach der Zeugung“

DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz nahm die Gelegenheit wahr, wie inzwischen bei fast jeder Pressekonferenz, um erneut eine Lanze für ein „Belgien zu viert“ zu brechen.

Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (links) erhielt vom Bürgermeister von Namur, Maxime Prévot, als Geschenk ein Tim-und-Struppi-Buch in wallonischer Sprache. Foto: OD

Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (links) erhielt vom Bürgermeister von Namur, Maxime Prévot, als Geschenk ein Tim-und-Struppi-Buch in wallonischer Sprache. Foto: OD

Lambertz äußerte seine Genugtuung darüber, dass es schon zehn Monate nach der Zeugung zur Geburt gekommen sei. Bei einem Besuch der DG-Regierung in Namur im April 2013 war die Idee einer Partnerschaft zwischen Eupen und Namur erstmals aufgeworfen worden.

Nach Angaben des Eupener Bürgermeisters Klinkenberg könnte die Partnerschaft im September unterschriftsreif sein. Am Ende der Pressekonferenz wurden noch Geschenke ausgetauscht. Das originellste Präsent erhielt Ministerpräsident Lambertz, der vom Bürgermeister von Namur das Tim-und-Struppi-Buch „Die Juwelen der Sängerin“ in Wallonisch überreicht bekam.

In Zukunft werden auch Gäste aus der jeweiligen Partnerstadt bei wichtigen folkloristischen Festivitäten wie dem Karneval in Eupen oder den Fêtes de Wallonie präsent sein.

Gruppenfoto mit allen Gesprächsteilnehmern im Rathaussaal. Foto: OD

Gruppenfoto mit allen Gesprächsteilnehmern im Rathaussaal. Foto: OD

Siehe auch „Namur soll Schwesterstadt von Eupen werden“ in der Rubrik „Alles nur Satire“

 

20 Antworten auf “Eupen und Namur legen Grundstein für Städtepartnerschaft”

  1. Das Foto oben hat Symbolcharakter. Lambertz redet, und alle hören zu. Der große Anführer hat gerufen, und alle sind gekommen. Armes Eupen! Wie kann sich ein Gemeindekollegium nur so demütigen lassen?

  2. Flascheleer

    Ich kann verstehen, dass Kh Lambertz mit anderen Regionen gute Beziehungen oder Partnerschaften unterhält. Dass er aber bei einem Besuch in Namur im Namen der Stadt Eupen eine Städtepartnerschaft mit Namur anleiert, das geht einfach zu weit. Ich finde es auch beschämend, dass sich die Eupener Mehrheit eine Partnerschaft vom Ministerpräsidenten aufschwatzen lässt. Das zeugt nicht gerade von Gemeindeautonomie.

  3. Zaungast

    War da nicht mal was mit Temse?

    Temse? Ach ja, ein vergessener Park in Eupen heisst so.

    Wird der nun demnächst in Namürpark umbenannt?

    Andere Frage: Warum fehlen auf dem „u“ eigentlich immer die Pünktchen? Schliesslich schreiben wir ja auch „Brüssel“ auf Deutsch.

    • „Temse? Ach ja, ein vergessener Park in Eupen heisst so.“
      Witzbold, wohl noch nie dagewesen, wa? In keinem Park Eupens ist im Sommer so viel los wie da. Un dies dank dem Einsatz der Stadt Eupen und vor allen Dingen der Anwohner.

      • Richtig, @ tulip, da ist wirklich was los, da haben engagierte Bürger was los gemacht, ein starkes Viertel. Diejenigen, die da gestern am Tisch sassen möchten dieses Konzept jetzt promoten, ihre Art der Bürgerbeteiligung. Aber auch dafür müssen sie die Ärmel hochkrempeln und nicht wie bei der Partnerschaft mit Temse alles ruhen lassen!

  4. Namur flirtet mit Eupen.

    Der Flirt passt ja gut in die Jahreszeit. Unter Schwiegermutters wachsamem Blick knipst Namür die Äugenchen. Da versteht man dass Eupens Pandabärchen etwas verschlossener blieben und sich noch nicht so paarungsbereit zeigten. Müsste schon was sexier sein!

  5. wahlen2014

    Wird Eupen denn nicht klug? Es gibt eine Schwesterstadt mit Namen Temse. es gibt ein Schiff mit dem Namen Eupen. Es gab einen Sonderzug nach Temse, voller Eupener. Es gibt den Temsepark in Eupen. Und es gibt die regelmäßige Teilnahme an den Karnevalsumzügen in Eupen (da streiten sich die Geister, ob der Prinz aus Temse mitgehen darf oder nicht) und in Temse (mit Prinz und viel Politik). So, dass ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit nach ??? Jahren. Und jetzt mit Namur. Was soll der Blödsinn denn wieder. Import aus Namur: Politik. Deshalb die Anwesenheit des MP. Export aus Eupen: Karneval. Die Eupener sollen sich ein Beispiel an St. Vith – Kerpen nehmen. Da blüht eine Partnerschaft rund um das städtische Leben. Also meine Meinung als Ur-Eupener: Finger weg von dem Kram. Das bleibt am Ende nur an wenige Personen hängen.

  6. Réalité

    Wie sagt doch MP Lanbi:

    -Breit verwurzelt und tief vernetzt!

    -Überall wo da die Politik sich rein mischt,das taugt nicht viel!
    -Es gibt viel viel wichtigeres zu tun Leute!
    -Hier haben alle Vereine die Köpfe und Arme u Beine am qualmen um ihre Sorgen usw…siehe das Kgl. Männerquartett und überhaupt alle Ehrenämter sind so gesucht wie nur etwas,,und die Politik legt noch eine Schippe drauf!Besonders kurios,dass die Stadtväter und Mütter sich dran kriegen haben lassen!

  7. Zaungucker

    Mein Vorschlag:

    Als nächste Partnerstadt sucht Eupen (oder der MP, der ja anscheinend hinter der ganzen Sache steckt) sich Berlin aus.

    Das wäre dann eine tolle Steigerung: Temse – Namür – Berlin, und Eupen hätte endlich eine Stadt gefunden, mit der auf Augenhöhe „gepartnert“ werden könnte.

  8. gerhards

    Und es gab Tim und Struppi im wallonisch umgekehrt Tim und Struppi in deutsch geht ja garnicht, bin mal gespannt ob in Namur auch nur ein Bewohner sie deutsche Sprache lernt. Übrigens Brüssel wäre auch eine Option gewesen, hätte man direkt im Haus der DG feiern können.

    Alaaf Alaaf Alaaf

  9. Beobachter

    Ja das stimmt leider.
    Es gibt eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten.
    Überall, wo die Sozialisten am Werk sind, kommt nichts Gutes bei raus. Das hat niemand anderes wie K-H Lambertz angezettelt. Hier will er über Umwege doch noch an erweiterte Kompetenzen herankommen. Er kann es einfach nicht sein lassen. Sieht denn niemand, das er keine weiteren Kompetenzen bekommen darf. Mit den Kompetenzen, die er hat, hat er uns bis jetzt schon ganz tief reingeritten. Das wird ja nach den Wahlen hoffentlich vorbei sein, und eine Person wie der Eupener Bürgermeister könnte vielleicht noch das Schlimmste verhindern, aber nur vielleicht noch.

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