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Eupen: Verschwinden jetzt auch die Blumenkübel?

Im Rahmen des OHArt-Projekts wurden die Kästen in kunstvolle Meisterwerke verwandelt, die das Stadtbild verschönern sollen. Foto: OD

Seit Jahren prägen sie das Bild der Eupener Oberstadt. Von Anfang waren sie ein großes Ärgernis. Die Frage ist, ob mit der alten Mehrheit im Eupener Stadtrat auch die Blumenkübel verschwinden werden.

In den siebeneinhalb Jahren wurden es weniger, sie wurden zum Teil auch kleiner, neuerdings sind die Blumenkübel den Bürgern sogar ein wenig sympathischer geworden: Im Rahmen des OHArt-Projekts wurden die Kästen in kunstvolle Meisterwerke verwandelt, die das Stadtbild verschönern sollen.

Die großen Blumenkübel waren im Mai 2017 an mehreren Stellen im Stadtzentrum aufgestellt worden.

Ärgernis Blumenkübel in der Eupener Innenstadt. Foto: OD

„Es wurde immer gesagt, in der Innenstadt sieht alles grau in grau aus. Dem wirken wir nun entgegen und verschönern zudem das Zentrum“, erklärte damals Bauschöffe Michael Scholl (PFF).

In Wirklichkeit hat sich die Eupener Bevölkerung mit den quadratischen Ungetümen nie richtig anfreunden können. Viele empfanden sie als Teil einer Politik der Gängelung der Autofahrer.

Im Herbst 2017 ergab eine Online-Umfrage von „Ostbelgien Direkt“, dass 64 Prozent der Meinung waren, die Blumenkübel sollten sofort verschwinden. 23 Prozent sprachen sich dafür aus, dass die Blumenkübel deutlich kleiner gestaltet werden. Nur 11 Prozent wollten, dass die Blumenkübel so wie bisher bleiben.

An der Kreuzung zwischen Kirchstraße, Klötzerbahn und Bergstraße kam es regelmäßig zu gefährlichen Situationen. Wenn gleichzeitig aus Kirchstraße, Klötzerbahn und Bergstraße ein Auto kam, musste einer von drei Autofahrern nachgeben.

An dieser brisanten Stelle wurden mit der Zeit die großen Blumenkübel durch kleine ersetzt. Dadurch werde die Sichtbarkeit der Fußgänger erhöht und die Einfahrt für die Autos vereinfacht, hieß es.

Die Blumenkübel waren im Eupener Karnevalszug 2018 ein Thema. Foto: OD

Der designierte Eupener Bürgermeister Thomas Lennertz (CSP) hat im Wahlkampf erklärt, dass in Eupen in den vergangenen Jahren eine Verkehrspolitik gemacht werde, die nicht darauf abzielt, den Autofahrer, den Radfahrer und den Fußgänger gleich zu behandeln, sondern klar den Fokus auf die Fahrradfahrer richtet. „Wir möchten in Zukunft eine Verkehrspolitik praktizieren, die alle Verkehrsteilnehmer gleich behandelt“, so Lennertz.

Auf die Frage von „Ostbelgien Direkt“, ob die Blumenkübel unter der neuen Mehrheit von CSP, OBL und PFF verschwinden werden, erklärte der designierte Eupener Bürgermeister Thomas Lennertz am Dienstag:

„Die Frage der Blumenkübel in der Innenstadt wird das neue Kollegium, das bekanntlich zum heutigen Tage noch gar nicht besteht, unter Federführung des zukünftigen Mobilitätsschöffen nach dem Mehrheitswechsel prüfen. Es kann durchaus sein, dass besagte Kübel vollständig oder zumindest teilweise entfernt oder versetzt werden. Nicht jedoch, weil sie ein Symbol der Verkehrspolitik der alten Mehrheit darstellen, sondern vielmehr, weil einige der Kübel eine potenzielle Gefahr darstellen, insofern sie die Sicht der Autofahrer versperren – beispielsweise auf spielende Kinder. All dies wird selbstverständlich von dem Gesamtkonzept abhängen, welches die neue Mehrheit in Sachen Mobilität in den kommenden Wochen und Monaten ausarbeiten wird. Die genaue Vorgehensweise muss demzufolge durch das zukünftige Kollegium besprochen und anschließend gemeinsam entschieden werden. Aus diesem Grunde ist es zum heutigen Tage noch nicht möglich, zu diesem Thema eine definitive Aussagen zu treffen.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

24 Antworten auf “Eupen: Verschwinden jetzt auch die Blumenkübel?”

  1. Zu verschwinden brauchen sie ja nicht
    Es reicht ja schon , wenn die Bösen Kübel den Verkehr nicht behindern .
    Man findet bestimmt eine Ecke außerhalb der Straßen , wo sie in Ruhe altern dürfen .-)

  2. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERT – Auf die Frage von „Ostbelgien Direkt“, ob die Blumenkübel unter der neuen Mehrheit von CSP, OBL und PFF verschwinden werden, erklärte der designierte Eupener Bürgermeister Thomas Lennertz am Dienstag:

    „Die Frage der Blumenkübel in der Innenstadt wird das neue Kollegium, das bekanntlich zum heutigen Tage noch gar nicht besteht, unter Federführung des zukünftigen Mobilitätsschöffen nach dem Mehrheitswechsel prüfen. Es kann durchaus sein, dass besagte Kübel vollständig oder zumindest teilweise entfernt oder versetzt werden. Nicht jedoch, weil sie ein Symbol der Verkehrspolitik der alten Mehrheit darstellen, sondern vielmehr, weil einige der Kübel eine potenzielle Gefahr darstellen, insofern sie die Sicht der Autofahrer versperren – beispielsweise auf spielende Kinder. All dies wird selbstverständlich von dem Gesamtkonzept abhängen, welches die neue Mehrheit in Sachen Mobilität in den kommenden Wochen und Monaten ausarbeiten wird. Die genaue Vorgehensweise muss demzufolge durch das zukünftige Kollegium besprochen und anschließend gemeinsam entschieden werden. Aus diesem Grunde ist es zum heutigen Tage noch nicht möglich, zu diesem Thema eine definitive Aussagen zu treffen.“

    • Man braucht kein Kollegium , sondern einen Gabelstapler und einen Gabelstaplerfahrer .
      Dass die Kübel sicherheitstechnisch nichts taugen und eine Gefahr darstellen , ist mir am ersten Tag aufgefallen .
      Aber gut . Wenn das Kollegium zuerst den Gabelstaplerführerschein macht , müssen wir uns noch etwas gedulden :-) Hoffentlich passiert in dieser Zeit , nichts schlimmeres .

  3. Man könnte die Kübel als Mahnmal stehen lassen, damit niemand vergisst, welchen Quatsch eine Partei veranstalten kann.
    Wenn sie allerdings unbedingt aus dem Stadtbild verschwinden sollen, ich wüsste eine Stelle in Kettenis ..,., 😇🙈👍🤣

  4. Unfallträchtige Positionierung

    Ein guter Anfang wäre schon gemacht, wenn man die unfallträchtige Positionierung dieser „Monster“ ändern würde. So wie sie seinerzeit aufgestellt wurden, erhöhte man (strategisch?) die Unfallgefahr hauptsächlich zu Lasten von Kindern und Fußgängern!

  5. Ich höre kaum jemanden über die Blumenkübel schimpfen. In meinem Umfeld (worunter einige Autofahrer dabei sind) finden diese Kübel gar nicht so verkehrt.

    @Herr Cremer: Wieso erwähnten Sie eigentlich nicht, dass die Online-Umfrage von OBD mit knappen 1.000 Teilnehmern nicht unbedingt repräsentativ ist? Es sind immerhin 7 Jahre vergangen seitdem. Es wäre doch sicherlich Zeit für eine neue Umfrage – oder wäre das Resultat einer neuen Umfrage dann kein Aufreger mehr für Ihr Publikum hier? ;-)
    Noch interessanter: Die Unfallzeilen aus der Zeit damals mit heute vergleichen.

  6. Cordon sanitaire

    Lieber Herr Cremer, aus dieser „Aktualisierung“ geht nicht hervor, ob es sich um eine Antwort von Thomas Lennertz auf Ihre Anfrage handelt.

    Wenn dem so wäre, wäre der „Cordon sanitaire“ gegen das (unser) Medium OD durchbrochen – das wäre dann mal eine positive Meldung aus dem politischen Leben in unsere Stadt.

  7. Ostbelgische „kunstvolle Meisterwerke“ gehören in’s Ikob oder schmücken die Räume im Parlament.
    Die DG hat bestimmt ein Budget für den Ankauf solcher Kunstobjekte, die auch als Gastgeschenk für hohe Gäste in frage kommen.

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