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EU: Digitaler Führerschein und einheitlichere Strafen

Foto: Shutterstock

Führerschein auf dem Handy, früher hinters Steuer, schonend für die Umwelt fahren: Die EU-Kommission will Europas Straßen mit neuen Vorschlägen für einheitliche Regeln sicherer machen. Gleichzeitig präsentierte die Brüsseler Behörde am Mittwoch auch Maßnahmen, um Verkehrsvergehen grenzüberschreitend besser zu ahnden.

„Sicheres Fahren ist entscheidend für unsere Bemühungen, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Adina Valean.

Im vergangenen Jahr kamen in der EU mehr als 20.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Über die neuen Vorschläge müssen die EU-Staaten und das Europaparlament nun verhandeln.

– Führerschein auf dem Handy statt in der Brieftasche. Unter anderem läutet die EU-Kommission das Ende des Führerscheins als Scheckkarte ein. So sollen Autofahrer ihren Führerschein bei Verkehrskontrollen oder der Autovermietung künftig auf dem Handy vorzeigen können.

Ein belgischer Führerschein. Foto: OD

„In nicht allzu ferner Zukunft wird Ihr Führerschein auf Ihrem Handy oder einem anderen digitalen Gerät gespeichert sein“, sagte Valean. Damit werde „das kleine Stück Plastik der Vergangenheit angehören“. Man werde jedoch weiterhin eine physische Version beantragen können. Ziel ist es unter anderem, Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Digitale Führerscheine sollen demnach einfacher ersetzt, erneuert oder umgetauscht werden können.

– Grünes Fahren: Ergänzungen auf dem Fahrschul-Stundenplan. In der Ausbildung von Fahranfängern soll klimaschonendes Fahren künftig mehr Raum einnehmen. Um besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer besser zu schützen, sollen Fahrschüler künftig zudem dafür sensibilisiert werden, dass es vermehrt neuere Fahrzeuge wie E-Scooter oder E-Bikes gibt.

– Größere Wohnmobile auch mit gewöhnlichem Führerschein fahren. Mit dem herkömmlichen Pkw-Führerschein der Klasse B sollen laut Kommission künftig auch Fahrzeuge bis zu 4,25 Tonnen Gewicht wie größere Wohnmobile gesteuert werden dürfen – vorausgesetzt, dass es sich um emissionsfreie Fahrzeuge handelt. Bisher liegt die Gewichtsgrenze für diese Klasse in Deutschland bei 3,5 Tonnen. Batteriebetriebene Autos seien schwerer, begründet die Kommission ihren Vorschlag.

Theoretische Führerscheinprüfung. Foto: Shutterstock

– Führerschein mit 17 EU-weit, auch für Lkw. Junge Menschen sollen bereits mit 17 Jahren den Führerschein machen und Erfahrungen durch begleitetes Fahren sammeln können. Ab 18 dürften sie dann alleine fahren. Um mehr Lkw-Nachwuchsfahrer zu finden, sollen diese Regeln künftig auch für Führerscheine der Klasse C gelten.

– Verkehrssünder im EU-Ausland besser ahnden. Wer im EU-Ausland zu schnell gefahren ist oder falsch geparkt hat, soll künftig seltener glimpflich davonkommen: Mehr als 40 Prozent der grenzüberschreitenden Verkehrsdelikte in der EU würden ohne Strafe eingestellt, sagte Verkehrskommissarin Valean. Dabei dürfe es nicht bleiben. Deshalb soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden erleichtert werden.

Verursacher von besonders schweren Delikten sollen ihren Führerschein nicht nur in einem Land verlieren, sondern in der gesamten EU. Zu solchen Delikten zählen Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 50 Stundenkilometern oder Unfälle mit Toten und Verletzten. (dpa)

10 Antworten auf “EU: Digitaler Führerschein und einheitlichere Strafen”

  1. 9102Anoroc

    Solange man Knöllchen nicht dem Gehalt anpasst, wird es immer Leute geben die über eure Maßnahmen lachen.
    Und selbst wenn beim Falschparken , oder das Einsparen der Parkgebühr,
    ein Knöllchen für den Normalverdiener 20 € kostet , dann sollten Leute mit einem im Vergleich fünffachen Gehalt, 100 € zahlen , sonst parken Sie am nächsten Tag natürlich wieder falsch, oder zahlen einfach wieder keine Parkgebühr.
    Und selbst über die 100 € würden noch einige lachen, also spricht ja nichts dagegen.

  2. der gläserne Mensch

    „früher hinters Steuer, umweltschonend fahren“. Alleine daran sieht man, wie bescheuert das alles ist. Also noch MEHR Fahrer, aber Hauptsache, auf GRÜN machen. Grün hinter den Ohren, also noch mehr, nicht bloß Fahrer, sondern Gefahren! Denn vor allem die Jüngeren werden wohl kaum auf mit ihren Lebensinhalt Nr 1, den Smombiephone, verzichten, wenn „hinter dem Steuer“. Egal was von der Politik kommt, egal, alles wird unternommen um mehr Unruhe, Chaosu und vor allem Verblödung der Jüngeren beizutragen.
    Farbe anstatt Punkte, keine prüfungen während des Schuljahres, noch mehr Elektrokram und MeRdien im Unterricht, das sind nur 3 Erneuerungen, die dies bestätigen.
    Und diese „Digitalisierung“… Nöwj, hat nüüsss mit dem gläsernen Menschen zu tun, nöwjjjj…

  3. Karli Dall

    „Führerschein mit 17 EU-weit, auch für Lkw.“….
    u.a.

    Wer solche Vorschläge macht, sollte zuerst einem Intelligenztest unterzogen werden oder gleich in die Psychiatrie kommen….

    • 9102Anoroc

      @ – Karli Dall 10:06

      👍 Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen .
      Außer die Erkenntnis, dass wenn man die besten Reiter vom Hof ekelt ;
      es mit Küken auch nicht besser machen kann, als mit günstigen Reitern aus weiter Ferne.
      Politische Fehlentscheidungen machen sich leider oft Jahre später erst so richtig bemerkbar.
      Aber viele politische Fehlentscheidungen zu treffen , liegt auch jetzt noch im Trend und man hat das Gefühl, dass jeder den Spitzenplatz dieses Trends erreichen möchte.

      • Karli Dall

        #9102Anoroc

        „Aber viele politische Fehlentscheidungen zu treffen , liegt auch jetzt noch im Trend und man hat das Gefühl, dass jeder den Spitzenplatz dieses Trends erreichen möchte.“ 👍

        …oder als „Größter Depp Europas“ von den Aachenern ausgezeichnet werden möchte.

  4. Anonymos

    Seht Euch mal den detuschen EU Führerschein und den belgischen EU Führerschein an, bevor die Strafen einheitlich geregelt werden sollt man den angeblich einheitlichen EU Führerschein einheitlisch machen.

    Auf dem deutschen Schein gibt es Klassen die gibt es in Belgien nicht einmal und umgekehrt genau so.

    Und Sorry, man hat richtig lauferrei um den Schein umschreiben zu lassen, weil keiner weiß wie die Klassen von DE auf BE und umgekehrt übertragen werden müssen.

    Dazu kommt noch dass man in DE mit z.B. Klasse B und A nicht die selben Fahrzeuge fahren darf wie hier in Belgien.

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