Politik

Es brennt in der PFF: Keul fährt schweres Geschütz auf gegen Weykmans, Jadin und Miesen

Der PFF-Abgeordnete Heinz Keul ist unzufrieden mit seiner eigenen Partei. Foto: Gerd Comouth

Der PFF-Abgeordnete Heinz Keul rechnet mit der eigenen Partei ab. In einem Interview fährt der 54-Jährige schweres Geschütz auf gegen Isabelle Weykmans, Kattrin Jadin und Alexander Miesen. In den letzten zehn Jahren habe es ohnehin sehr viel Streit bei den ostbelgischen Liberalen gegeben, und eigentlich sei es in letzter Zeit nicht viel besser geworden, lautet einer seiner Kritikpunkte.

In einem Gespräch mit dem Grenz-Echo bemängelt Heinz Keul grundsätzlich, dass die PFF nicht mehr den Mittelstand vertrete.

„Früher hatten wir viel mehr Selbstständige auf unseren Listen. Nicht nur Fred Evers. Heute sieht das ganz anders aus. Auf der aktuellen Gemeinschaftsliste sollen zwei oder drei Selbstständige stehen, aber das reicht doch bei Weitem nicht aus. Der Mittelstand fühlt sich nicht mehr vertreten. Viele Selbstständige fragen mich, warum sie unter diesen Umständen noch die PFF wählen sollen. Da muss sich die Partei doch wirklich infrage stellen. Unter liberaler Politik verstehe ich zumindest etwas anderes“, so Keul.

Keiner „normalen“ Arbeit nachgegangen

PFF-Präsidentin Kattrin Jadin (hier mit PDG-Präsident Alexander Miesen). Foto: Christian Willems

PFF-Präsidentin Kattrin Jadin (hier mit PDG-Präsident Alexander Miesen). Foto: Christian Willems

Das ist aber noch nicht alles. Ob Isabelle Weykmans, Kattrin Jadin oder Alexander Miesen – sie alle bekommen die Leviten gelesen.

„DG-Ministerin Isabelle Weykmans oder Parlamentspräsident Alexander Miesen sind nie länger einer ’normalen‘ Arbeit nachgegangen und haben in dieser Hinsicht nichts vorzuweisen“, kritisierte der Parlamentarier aus Recht, der bei den Wahlen am 25. Mai nicht mehr kandidieren wird.

Hart ins Gericht geht Keul auch mit PFF-Präsidentin Kattrin Jadin. „Ferdel Schröder war ein guter Parteipräsident. Der hatte ja auch beruflich eine Führungsrolle inne und stand nun mal mitten im Leben. Die heutige Parteipräsidentin Kattrin Jadin will sich aber nicht dreckig machen.“

So habe sich Jadin, als es in Eupen um die Nachfolge des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Fred Evers ging, gar nicht eingebracht. Deshalb habe sich das Gemeindekollegium um diese Angelegenheit kümmern müssen, was überhaupt nicht dessen Aufgabe sei. Zudem habe Jadin nichts unternommen, um die Bildung einer PFF-Liste bei der Kommunalwahl in St. Vith 2012 zu unterstützen.

„Es reicht schon, der Mehrheit anzugehören“

Schade findet Keul überdies, dass die Liberalen bei der PDG-Wahl am 25. Mai nicht mit einem eigenen Anwärter auf den Posten des Ministerpräsidenten antreten.

Ministerin Isabelle Weykmans im PDG. Foto: Gerd Comouth

Ministerin Isabelle Weykmans im PDG. Foto: Gerd Comouth

Keul wörtlich: „Die anderen Parteien nominieren mit Karl-Heinz Lambertz, Robert Nelles oder Oliver Paasch Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten. Nur bei uns passiert das nicht. Es reicht offensichtlich schon aus, der Mehrheit anzugehören. Isabelle Weykmans ist 2004 jüngste Ministerin Europas geworden. Und was hatten wir davon? Die PFF verfügte vor 2004 über sechs Abgeordnete im DG-Parlament. Heute sitzen wir zu viert da.“ (cre)

Siehe auch Artikel „Kattrin Jadin kontert: Heinz Keul hat mich und vor allem die PFF mit Dreck beworfen“

59 Antworten auf “Es brennt in der PFF: Keul fährt schweres Geschütz auf gegen Weykmans, Jadin und Miesen”

  1. Die PFF ist nur noch eine Spaßpartei. Dabei hat sie wirklich nichts zu lachen. In der PFF bringst du es schnell von 0 auf 100, so wie Weykmans, Miesen und Jadin, aber irgendwann rächt sich der Mangel an Berufs- und Lebenserfahrung. Dann fällt die PFF wieder auf 0 oder fast auf 0.

  2. Einer der mal Klartext redet und sich traut – nicht schlecht Herrr Keul!
    Auch wenn man mit Ihren politischen Ideen auch nicht immer einverstanden sein muss.Aber den Mut muss man dich erst aufbringen um so klare Aussagen zu veröffentlichen!

  3. Vereidiger

    Dieser Auftritt von Heinz Keul ist einfach jämmerlich. Was kann er denn in der DG-Politik vorweisen, außer den eigenen Leuten Knüppel zwischen die Beine zu werfen? Als es um die Wahl eines Parlamentspräsidenten ging, hat er vornehm gekniffen – warum sich also beklagen, wenn jemand jüngeres in die Bresche gesprungen ist (und diese Aufgabe übrigens hervorragend erledigt)? Auch in St.Vith hat er torpediert, wo es nur ging. All seine Erfahrung in der „Privatwirtschaft“ in Ehren, aber wer sich so in einem Betrieb verhält, der wäre schon vor Jahren gefeuert worden!! Herr Keul will nichts hören, nichts tun (von Engagement kaum was zu bemerken) und nichts begreifen – er gehört nun wirklich einer Vergangenheitsgeneration an!

    • Beobachter

      Guten Abend Herr Vereidiger, Du sitzt bestimmt nicht weit weg vom PFF Büro, das Du um diese Zeit dumme Äusserungen machst. Wer hat Dich denn dazu beauftragt ? Für den Parlamentspräsidenten ist er gar nicht gefragt worden; da hatten sich schon ein paar hungrige Collasdérivés sich untereinander geeinigt. Das er mit dem Schuljungen nicht einverstanden ist, da steht er ja wohl bei weitem nicht alleine da. In Sankt Vith hat er seine Arbeit für die Wahlvorbereitung gemacht, das diese Arbeit von Kreins sabotiert wurde, weisst Du doch auch, Du sitzt ja nicht weit weg. Euch allen geht es nur um einen ergiebigen Posten, sonst nichts. Aber das wird Euch noch vergehen. Die Wählerstimmen von Keul werden Euch fehlen, die Koalition ist futsch, Minister spielen und bla bla bla, Ende und Aus.

  4. Ich bin wirklich liberal, Neoliberalismus ist für mich Sozialismus. Ideengeschichtlich ist der Neoliberalismus ein Sammelbegriff für Ordoliberalismus, Keynesianismus und katholische Soziallehre, bzw. evangelische Sozialethik. Deshalb tue ich mit einer sozialdemokratischen Partei wie dem MR auch so schwer. Nun kann man sagen, in einer Demokratie wählt man halt das kleinere übel. Oder man wählt gar nicht, wie ich das meistens tue.
    Aber die heutig PFF geht gar nicht. Ich will den Froleins und dem jungen Mann gar nicht vorwerfen, dass sie noch nie richtig gearbeitet haben, obwohl das sicher besser gewesen wäre, schon eher, dass sie nur Berufspolitiker sind, aber das Schlimme ist, dass sie wirklich für gar nichts stehen. Sie wollen einfach nur dabei sein, basta. Und die Jadin hat damals als Abgeordnete eines Parlaments, das zur Belustigung der halben Welt gefühlte hundert Jahre nicht in der Lage war, eine Regierung im eigenen Land zu bilden, mit dafür gestimmt, Libyen kaputt zu bomben und die Islamisten ans Ruder zu bringen.
    Diese Frau hat Blut an den Händen.

    • Johann Klos

      Im Allgemeinen – wenn Ihnen danach ist – schreiben Sie tiefgründig – auch wenn ich nicht immer ihren Ausführungen folgen kann, so wie hier in ihrem ersten Satz.

      In wiefern ist der heutig praktizierte Neoliberalismus vergleichbar mit dem Sozialismus. In der Geburtsstunde schon, aber heute?
      Glaube das die „liberalen Jusos“ gar nicht mehr wissen was Neoliberal mal bedeutete.

      • Tuquoquefili!

        Wenn Sie erlauben: Die Parallele zwischen Neoliberalismus und Sozialismus? In meinen augen, beide Ideologien zwingen die Leute nur in eine Richtung zu denken – TINA („There is no alternative“ (zum (Ultra)Liberalismus), wie Thatcher zu sagen pflegte…
        Oder?

        • Thatcher war keine Liberale, dafür war sie zu konservativ. Und eigentlich war sie für eine Konservative zu ideologisch. Ihre Politik wird mit dem in Verbindung gebracht was man heute als neoliberal bezeichnet.
          Ich meinte aber den alten Begriff des Neoliberalismus, der als Sammelbegriff für die oben genannten Schulen des Ordoliberalismus, Keynesianismus und der katholischen Soziallehre diente.
          Und das sind für mich Formen des Sozialismus, schließlich bin ich ultraliberal.
          In meiner Welt würde der Staat so weit schrumpfen – ich möchte den Staat allmählich schrumpfen lassen, nicht von heute auf morgen zusammenstreichen, meine Ziele sind radikal, nicht meine Methoden – bis er sich nur noch auf das Wesentliche wie Justiz, innere und äußere Sicherheit und vielleicht noch rudimentäre Daseinsvorsorge für Arme (die es im Kapitalismus fast nicht mehr geben würde)
          beschränken würde. In meiner Welt gäbe es keine Bürokraten, fast keine Steuern, keinen Schulzwang, keine Bankenrettungen und keine Angriffskriege.
          Man wird mir gleich sagen, das sei eine Welt der Konzerne, da frage ich: Wieviele Konzerne sind denn unabhängig von staatlicher Protektion entstanden, bzw. können sich ohne behaupten? Das Big Business gäbe es ohne Staat so gut wie gar nicht, jedenfalls nicht in der heutigen Form.

  5. Es besteht zwar der Verdacht, dass Keul die Partei nur deshalb kritisiert, weil er damals nicht Parlamentspräsident geworden ist, als ein Nachfolger von Ferdel Schröder bezeichnet werden musste. Trotzdem hat er natürlich Recht. Die PFF steht für gar nichts mehr. Weykmans und Miesen sind zwar sehr bemüht, aber sie haben zu wenig Charisma. Jadin begnügt sich mit der einen oder anderen Frage in der Kammer, aber das ist natürlich viel zu wenig. Auch hat sie keine kritische Distanz zur MR, weil sie als Kammerabgeordnete, die beim nächsten Mal wiedergewählt werden möchte, abhängig ist. Die jungen Frauen brachten anfangs frischen Wind, aber sie haben zu wenig Substanz, wie sich vor allem in den letzten Jahren gezeigt hat. Schon immer wurde die PFF als mögliche Verliererin der Wahl für das DG-Parlament gehandelt. Die Verbalttacke von Heinz Keul macht die Lage nicht besser.

  6. Ich denke nicht, dass er das tut, weil er kein Parlamentspräsident geworden ist, sondern weil er nicht einer Partei zugehören möchte, in der sich rein gar nichts ändert und wo keiner etwas tut! Wenigstens einer der sich traut die Wahrheit zu sagen!
    Ein richtiger Rechter eben :)

  7. Man soll nicht auf jemanden treten, der bereits auf dem Boden liegt. Das tut Keul in diesem Fall. Im Französischen heißt es: „Ne tirez pas sur l’ambulance“. Andererseits kann ich Keul auch verstehen. Wahrscheinlich hat er die Parteifreunde schon mehrfach auf einige Missstände hingewiesen, ist aber bei Jadin, Weykmans & Co auf taube Ohren gestoßen. Deshalb wohl dieser Aufschrei.

  8. Wahrheit

    Wenn die PFF so schlecht ist wie Herr Keul tut verstehe ich nicht warum er bis vor einer Woche noch unbedingt für einen der vorderen Listenplätze gekämpft hat. . Vielleicht ist seine Reaktion auch nur darauf zurückzuführen das er eben nicht einen dieser vorderen Plätze erhalten sollte.

  9. Erfahrener

    Herr Keul, ich bewundere ihren Mut mal Klartext zu reden. Ich weiss schon lange, dass es in der PFF brodelt. Normal, seitdem Fred Evers, der Übervater der PFF, weg ist, läuft nichts mehr in der PFF. Er hielt die ganze Mannschaft zusammen und einen solchen Mann gibt es nicht mehr in eurer Partei. Sehe daher schwarz für die Wahlen am 25. Mai.

  10. Ja ja der Fred Evers der hat doch haufenweise fähige PFFler die nicht nach seiner Pfeife tanzten vergraul und nun wundert es nicht daß dort ein riesen Vakuum hinterlassen wurde. Liebe PFF selber Schuld, ich werde Euch meine Stimme nicht mehr geben.

  11. anscheinend ist Zoff in der PFF aber auch auf Ebene der PFF-Fraktion.
    Auch der Fraktionsführer der PFF taugt nicht. Gerade er müsste doch eigentlich ein Machtwort sprechen und die Fraktionsmitglieder zur Ordnung rufen. Aber, … er schweigt! Hat nichts zu sagen!
    Auch er ist nur eine Marionette des Jadins-Clans.

    Aber vielleicht kann ja noch die Tante, der Onkel oder die liebe Verwandtschaft der Jadins die PDG-Liste vervollständigen.

  12. Die PFF war schon mal weg vom Fenster. Das war Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger. Dann kam Evers… Jetzt läuft die Partei wieder Gefahr, in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Ich muss aber bemerken, dass Weykmans und Miesen ihre Arbeit nicht schlecht machen. Jadin na ja…

    • Beobachter

      Das er jetzt raus ist aus dieser „Partei“ wird vor allem ihm selbst gut tun. Die Partei kann dadurch nur verlieren. Der Einzige, der noch etwas taugt ist der Dannemark. Ich bin mal gespannt, wie die Wählerliste aussehen wird. Ihn werden sie wohl auch an den Schwanz setzen wollen. Ich freue mich jetzt schon auf die Wahlen, das wird noch viel Gesprächsstoff, und vor allen Dingen bittere Tränen geben.

      • Liberal?

        Dannemark gut? Besonders die „freie Rede“…
        Übrigens, die PFF hat der Verschuldung und dem „mehr an DG-Staat und Staatsapparat“ immer bedingungslos zugestimmt. Wenn das liberal ist, dann doch besser „nein danke“!

  13. Viele denken , ein Studium würde reichen.
    Dem ist aber nicht so.
    Einen guten Menschenverstand,wissen wie es in einem Betrieb zugeht.
    Was will ein Schulabgänger den wissen,was andere über Jahre an Erfahrung gesammelt haben?
    Hier liegt der Hase im Pfeffer .
    Habe vor Jahren mit eigenen Auge /Ohren erlebt wie Mitglieder der PFF von hinten im Bürgerbüro der SP reingingen um Probleme zu lösen.
    Nach deren Auskunft gab es keine Anlaufstelle bei den Liberalen!!
    Hier sitzen einige, die denken mit etwas höhere Schule kann man gute Politik machen.
    Erfahrung sammeln über lange Zeit ist und bleibt als einzigen Weg.
    Geduldigt euch noch einige Jahre,dann könnt ihr noch mal anklopfen.

    • Schon Shakespare wußte es:

      Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein,
      Mit glatten Köpfen und die nachts gut schlafen,
      Der Cassius dort hat einen hohlen Blick;
      Er denkt zuviel: die Leute sind gefährlich!

      Lies er es doch seinen Lamperts sagen… oder war es Cäsar??
      Egal, wohlbeleibt und Glatze schliesst zuviel Jugend aus.

  14. senfgeber

    Die klaren Worte von Herrn Keul sollte man loben, nicht überall, wo „liberal“ draufsteht, ist auch „liberal“ drin, und die PFF ist nicht die einzige Bauernfängertruppe

    Und nicht überall, wo „sozial(istisch)“ draufsteht, ist auch „sozial(istisch)“ drin, wenn da „der Mensch im Mittelpunkt“ steht, dann der Mensch der eigenen Partei.

    Nicht überall, wo „ProDG“ draufsteht, ist auch „Pro“ drin. Eher „Pro-Ex-Banker“, „Pro-Ich“ oder „ProAbnicker“.

    Nicht überall, wo „christlich-sozial“ draufsteht, ist auch „christlich-sozial“ drin.

    Nicht überall, wo „grün“ draufsteht, ist auch „grün“ drin.

    Lasst euch nicht von Verpackungsaufschriften der Blockparteien täuschen!

    Besonders die Worte von Keul über die fehlende längere ’normale‘ Arbeit, dass sie in dieser Hinsicht wenig vorzuweisen haben bringen die Sache ziemlich gut auf den Punkt.

    Allerdings gibt es in Kappesland nicht wenige, die in den Blockparteien lange Jahre auf Steuerzahlerkosten in der Politik herumgelümmelt haben.

    Sie vertreten sich selbst und geben Millionen Euro Steuergeld für Bauten aus, die sie dann selbst nutzen.

    Das nennen wir dann „Fassaden-Demokratie“.

    Wer diese Leute in den Blockparteien abwählen will, kann das im Mai tun.

  15. Luxemburger

    Mal wieder ein Artikel der auf einer fundierten journalistischen Recherche von OD oder (cre) basiert: „In einem Gespräch mit dem Grenz-Echo…“…
    Warum braucht eine liberale Partei unbedingt Selbstständige auf ihrer Liste?
    Ein wenig journalistische Recherche Herr Cremer: Liberalismus komme aus der englischen Revolution des 17. Jahrhunderts, wurde aber erst ab 1812 in Spanien geprägt. Leitmotiv war das Individuum und die daraus resultierende Grundnorm der individuellen Freiheit der Person.
    Desweiteren steht Liberalismus für Marktwirtschaft, freier Wettbewerb. Steht alles auch auf dem Menuplan der anderen Parteien…mit und ohne mehr oder weniger Selbstständigen.
    Jede Partei sollte eigentverantwortlich Ihren Kompetenzkatalog in Bezug auf Personen bestimmen.

    • Ostbelgien Direkt

      @Luxemburger: Aus Artikeln oder Interviews anderer Medien zu zitieren, gehört zum journalistischen Handwerk (siehe „Handbuch des Journalismus“). Die einzige Bedingung ist die Quellenangabe. Das macht übrigens der BRF schon seit vielen Jahren, und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Das ist ganz normale und alltägliche Medienarbeit. Gruß

      • „Das macht übrigens der BRF schon seit vielen Jahren, und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Das ist ganz normale und alltägliche Medienarbeit.“

        Sie sind ein wahrhaftig großer Vor-, Quer- und Nachdenker, Herr Cremer. Respekt.

  16. @Luxemburger: Ist es nicht das Problem der Politik, dass man keinen Plan mehr hat, wofür eine Partei noch steht? Also die PFF stand früher ganz sicher für den Mittelstand. Jetzt steht sie eher für die Politik der Konzerne. Der Mittelstand als solcher, ist nicht mehr vertreten. Aber gerade dieser Mittelstand ist die Basis für eine gesunde Wirtschaft. Große Konzerne sind Gift für die Gesellschaft. Genau wie das tolle Europa, wie es uns heute verkauft wird. Deshalb kann ich gut verstehen, dass Herr Keul das aktuelle Bild, welches die PFF abgibt, nicht OK findet.

    • Luxemburger

      @Frage: der Plan ist einfach, Links, Mitte oder Rechts, man hat die gleichen Probleme und es gibt keine 100 Lösungswege. Also liberal, Kirche, keine Kirche, man muss Lösungen für Situationen (und nicht für Probleme) finden. Ich kann ihre Bemerkungen sehr gut nachvollziehen, nur haben wir die gleiche Vorstellung von einem Grosskonzern? Wieviele Grosskonzerne, eventuel börsennotiert, hat Ostbelgien? Zéro! Also glaube ich, dass die PFF, das was sie vertreten möchte mit ihren Resourcen gut vertritt. By the way, vielleicht ganz gut, dass es einige Grosskonzerne gibt…Arbeitsplätze!?

  17. BelBacher

    Mich wundert dass Wladimir Dannemark noch nicht in die Thematik eingegriffen hat. Von ihm ist man doch gewohnt dass er jegliche Kritik im Keim erstickt und alles und jeden der nicht seiner Meinung ist übel niedermacht. Traut er sich das etwa nur auf Gemeindeebene wo alle je nach Bedarf den Kopf von oben nach unten oder von rechts nach links bewegen?, Sind die PFF Frauen im PDG ihm zu dominant, zu stark, zu mächtig?

  18. 4701Kettenis

    Lange genug haben sich die Youngster der Politik die Taschen voll gemacht und sich auf jedes Foto nach vorne gedrängt…
    Endlich mal jemand der die Wahrheit sagt,und dann noch aus den eigenen Reihen…das sagt ja Alles.
    Wer für die Arbeitswelt nicht geeignet,der ist in der Politik gut aufgehoben…

  19. Der Jugendwahn hat der PFF nichts gebracht. Die Leute ärgert sogar, dass Leute, die noch nichts geleistet haben, quasi über Nacht zu Ministern oder Kammerabgeordneten oder Parlamentspräsidenten befördert werden. Das stellt auch das Leistungsprinzip, auf das die Liberalen große Stücke halten, auf den Kopf.

  20. Das Problem der nächsten Generation der PFF ist deren sozialer Hintergrund. Viele kommen aus Familien die als Erwerbsquelle nur die öffentliche Verwaltung kennen, damit bildet man zusammen mit PS (sowieso) ECOLO, CSP… eine Gemeinschaft der Transfergeldempfänger die gar nicht mehr verstehen wo die Wirtschaftskraft einer Gesellschaft her kommt. Ich denke das wollte Herr Keul eigentlich sagen, hat es aber recht unbeholfen und aggressiv ausgedrückt. Die Liberalen sollten eigentlich einen Gegenpol zu den roten, grünen oder Herz-Jesu Umverteilungsparteien bilden, die Geld verteilen ohne etwas vom Geld erwirtschaften zu verstehen. Und diese Kernkompetenz in Sachen Wirtschaft wird bei der PFF leider schwächer, man will an die Futtertröge ohne zu erklären wie eine Gesellschaft wirtschaftlich organisiert sein muss, damit überhaupt etwas in den Trog kommt…

    • Johann Klos

      Frage: Leben wir nicht in einem Zeitalter der Transfers. Zu diesen gehört ein immer größer werdender Anteil an „GELDTRANSFEREMPFAENGER“

      Sind Bezieher von Arbeitslosengeld keine Transfergeldempfänger?
      Sind Rentner nicht auch Transfergeldempfänger?
      Ist Kindergeld kein Transfergeld?
      Sind Ersatzeinkommen (CPAS oder ähnliches) kein Transfergeld?
      Sind Invalidenrenten, Kranken und Behindertenbezüge keine Transfergelder?

      Glauben Sie nun nicht auch, dass es sich hier um eine „verdammt große“ Bevölkerungsgruppe handelt?

      Genau für diese Mehrheit gilt es Politik zu machen!

      Genau das aber beschreibt das Dilemma in welcher sich die Liberalen befinden.

      Die Minderheit die sich für die Leistungsträger halten sterben aus!

      Was bleibt dann außer die von Ihnen so geliebten Politiker der sozialen Mitte – auch Sozialdemokraten genannt?

      • Réalité

        @ Johann Klos

        Sie haben recht,Herr Klos!

        die zu Anfang von Ihnen da genannten,sind alle Transferempfänger.Viele,sogar sehr viele,haben Ihr Arbeitslebenlang auch ihren Buckel dafür krumm gemacht,daher…..so zu sagen „gespart“ dafür!

        Für mich sind auch unsere Minister,die Regierenden auch Transferempfänger!
        Was ist nicht letzter Tage wieder ein Getue u Gerede gewesen,um die in Kürze anstehenden Kinderzulagentransfers in der DG!?
        Da wird jetzt ganz gross drumherum und schön geredet,als wenn das ein Weltwunder oder sonst was wäre!
        Sie schreiben:die Minderheiten sterben aus!

        Sind wir denn da nicht zufällig auch dabei??

        Wir der Kleingliedstaat,eine winzige Minderheit von 70.000 Bürgern…..aber wohl mit einem in dem Umfange völlig überflüssigen und aufgebauschten Regierungsapparat,worin eine grosse Menge an „Transfergeldern“ reinfliesst !?
        Das Dilemma der Politik liegt weiss Gott nicht nur bei den Liberalen,nein,vielmehr bei der ganzen Politischen „Transferempfängergesellschaft“,von A-Z!

        -Indem,völlig abgehoben,voller Eigenlob,übersättigt,machtbesessen,eben total am Bürger vorbei….d.h.:nicht alle,aber die ganz grosse Mehrzahl!
        -Die Bürger haben dies lange schon gemekt und im wahrsten Sinne „Wahrgenommen“!
        -Nur eben das letzere,das will die Politik so nicht!
        -Sie macht ganz einfach so weiter…..so wie bisher….und steigert sich darin sogar noch dabei!(ohne es zu merken!)

      • Egal wie groß die Mehrheit der Transfergeldempfänger auch immer sein mag, es nützt ihnen in letzter Konsequenz gar nichts, denn Kaufkraft kann nicht per parlamentarischer Mehrheit geschaffen werden, sondern nur verteilt! Und da, wo nichts mehr erwirtschaftet wird, kann auch nichts mehr verteilt werden! Geld ist nur bedrucktes Papier, und nur die Ertragskraft der dahinter stehenden industriellen Wertschöpfung generiert Wohlstand. Dazu ein anschauliches Beispiel:
        Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro.

        Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus:
        Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.
        Der Fünfte zahlte 1 Euro.
        Der Sechste 3 Euro.
        Der Siebte 7 Euro.
        Der Achte 12 Euro.
        Der Neunte 18 Euro.
        Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.

        Das ging eine ganze Zeitlang gut.
        Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden. Bis – der Wirt unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren. „Weil Sie alle so gute Gäste sind!“ Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.

        Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus?
        Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte?
        Die sechs stellten schnell fest, daß 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt.
        Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.
        Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.

        Heraus kam folgendes:
        Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
        Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis). Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).
        Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis). Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
        Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt 59 Euro (16% Ersparnis).
        Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos.
        Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten.
        „Ich hab‘ nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!“ sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen.
        „Aber er kriegt 10 Euro!“
        „Stimmt!“ rief der Fünfte. „Ich hab‘ nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so viel wie ich.“
        „Wie wahr!!“ rief der Siebte. „Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!“
        „Moment mal,“ riefen da die ersten vier aus einem Munde. „Wir haben überhaupt nicht bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!“
        Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.
        Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn.
        Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas
        Außerordentliches fest:
        Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.

        Und so, liebe Kinder, funktioniert unser Steuersystem. Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten Vorteile einer Steuererleichterung. Wenn sie aber zu viel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch erscheinen.
        In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants.

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