Wie vor wenigen Tagen in einem kurzen Artikel berichtet, gewann der Eupener Springreiter Edgar-Henri Cüpper vor 40 Jahren bei den Olympischen Spielen in Montreal mit der belgischen Mannschaft die Bronzemedaille. „Ostbelgien Direkt“ führte am Montag, dem 40. Jahrestag des bisher größten Erfolgs in der ostbelgischen Sportgeschichte, mit Cüpper ein längeres Interview.
Nachfolgend das Gespräch mit dem heute 67-jährigen Edgar-Henri Cüpper, das wir auf seinem Anwesen am Eichenberg in Eupen führten.
OD: Herr Cüpper, welches Bild von Montreal 1976 ist in Ihrer Erinnerung haften geblieben?
Cüpper: Das Besondere an dem damaligen Nationenpreis war, dass er – im Gegensatz zu den anderen Reiterwettbewerben, die auf einem Reitgelände rund 70 km von Montreal ausgetragen wurden – im Olympiastadion von Montreal stattfand. Zudem war dies der letzte Wettkampf bei diesen Olympischen Spielen vor der Schlussfeier. Die Arena war vollbesetzt. So viele Zuschauer hatte ich bei einem Reiterwettbewerb noch nie gesehen. Das war einmalig.
OD: Wie waren Sie eigentlich zu Olympia gekommen? Mussten Sie sich qualifizieren?
Cüpper: Um für Olympia nominiert zu werden, musste man zunächst einmal über ein sicheres und seriöses Pferd verfügen, das über einen längeren Zeitraum gute Ergebnisse erzielen konnte. Dazu gab es verschiedene Auswahlspringen, bei denen man gut abschneiden musste. Eines davon war das CHIO in Aachen. Schließlich hatten das Nationale Olympische Komitee und der Equipe-Chef zu entscheiden, welche Reiter an den Spielen teilnehmen durften.
OD: Wer durfte Sie und Ihr Pferd „Le Champion“ nach Montreal begleiten?
Cüpper: Es gab einen Equipe-Chef. Jeder Reiter durfte einen Pferdepfleger mitnehmen. In meinem Fall war dies Manfred Reuter. Dazu stand allen vier Reitern ein Mannschafts-Tierarzt zur Verfügung. Unser Mannschaftsquartier lag in den Bergen, in einem Holzblockhaus, herrlich gelegen, das war wunderbar.
OD: Im Pferdesport ist ja der Transport des Pferdes manchmal nicht unproblematisch, insbesondere bei einer Flugreise auf einen anderen Kontinent. Wie war der Flug mit „Le Champion“ nach Kanada?
Cüpper: Das war unproblematisch, wobei ich sagen muss, dass „Le Champion“ immer ein sehr gelassenes, ruhiges Pferd war.
OD: War der Gewinn einer Medaille vorher fest eingeplant, oder kam dieser Erfolg völlig überraschend?
Cüpper: Fest einplanen kann man eine Medaille nie, denn dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Am Ende haben wir auch Schwein gehabt, denn wir beendeten die 2. Runde nur ganz knapp vor den USA. Der Boden im Olympiastadion war nicht unbedingt geeignet für ein Reitturnier, zumal es die Tage zuvor viel geregnet hatte. Deshalb waren auch fehlerfreie Ritte an diesem Tag sehr selten.
OD: Erzählen Sie uns ein wenig von Ihrem damaligen Pferd „Le Champion“. Woher kam dieses Pferd, was zeichnete es aus?
Cüpper: Das Pferd kam aus Polen. Ich habe es aber in Deutschland gekauft, als es 6 Jahre alt war. Damals hieß es noch „Historic“. Ich habe es dann in meinem jugendlichen Leichtsinn in „Le Champion“ umbenannt, ohne anfangs zu wissen, ob es wirklich erfolgreich sein würde. Es war ein sehr sicheres Pferd, auf das man sich als Reiter hundertprozentig verlassen konnte.
OD: Bei Ihrer Rückkehr sind Sie dann erst in Brüssel und später in Eupen begeistert empfangen worden. In Eupen machten Sie nach einem Empfang im Rathaus noch eine Stadtrundfahrt im offenen Cabrio durch die Stadt. Das muss für Sie als Sportler ja ein Traum gewesen sein, oder?
Cüpper: So ist es, es war ein Traum, aber als noch junger Mensch mit 27 Jahren geht man damit sehr gelassen um, ohne groß nachzudenken.
OD: Bei den folgenden Olympischen Spielen 1980 in Moskau war Belgien wegen des olympischen Boykotts nicht dabei.
Cüpper: Wahrscheinlich hätte ich auch an den Spielen in Moskau teilgenommen, wenn diese nicht vom Westen wegen des Einmarsches der sowjetischen Truppen in Afghanistan ein Jahr zuvor boykottiert worden wären. Ich hatte inzwischen auch ein anderes Pferd namens „Cyrano“, das im Vergleich zu „Le Champion“ mehr ein Siegerpferd war. Es war aber nicht so konstant und zuverlässig wie „Le Champion“.
OD: Vier Jahre später fanden die Olympischen Spiele in Los Angeles statt. Was war damit? Waren Sie auch 1984 in L.A.?
Cüpper: In Los Angeles war ich auch dabei, ich war sogar Fahnenträger der belgischen Olympia-Mannschaft bei der Eröffnungsfeier. Leider war mein Pferd „Dino“ lahm wegen einer Fußverletzung, die es sich vielleicht auf der Flugreise zugezogen hatte. Das war fürchterlich, denn ich konnte nichts machen. Zudem herrschte eine große Hitze. Nach Hause konnte ich auch nicht. Ich saß nur rum.
OD: Es kam dann auch zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Ihnen und den Verantwortlichen der belgischen Reiterequipe, weswegen Sie in der Folgezeit bei Turnieren für Luxemburg gestartet sind. Das wollen wir jetzt nicht weiter vertiefen. Zum Schluss noch ein Wort zum Reitsport im Allgemeinen. Man sagt, Reiten sei ein „Reichensport“. Stimmt das?
Cüpper: Heute kann man das schon so sagen, weil ein Springpferd sehr viel Geld kostet. Es gibt aber unter den Topreitern kaum noch jemand, der sein eigenes Pferd reitet, wie das zu meiner Zeit noch der Fall war. Heute benötigt man einen Mäzen oder jemanden, der das Pferd als Anlageobjekt einsetzt. Und am besten ist, wenn der Reiter dazu noch einen zahlungskräftigen Sponsor hat. Denn heute geht die Saison nicht mehr von März bis September, sondern das Jahr kennt mit den Hallenturnieren im Winter keine Pause mehr. Mit einem Pferd ist man nirgendwo, mit drei Pferden auch noch nicht sehr weit. Da hat sich im Vergleich zu früher viel geändert. (cre)
Nachfolgend noch einige Fotos von Edgar Cüpper von heute und gestern (zum Vergrößern Bild anklicken):
Zwei Fragen an „Ostbelgien direkt“:
1. Welche Turniererfolge hatte Edgar-Henri Cüpper damals noch außer „Montréal“? Wie lange dauerte die „Hochphase“ seiner Karriere?
2. Gibt es noch Filmmaterial aus seiner glorreichen Zeit? (Olympiade 1976, CHIO Aachen usw.)
Herr Küpper hat einen schönen Reiterhof. Wird dieser weitergeführt bzw. hat er schon einen Nachfolger bzw. Nachfolgerin gefunden?
Man sollte ihm ein Denkmal setzen. Wer auch schöne Erinnerungen weckt ist auf dem Bild Ivo V.D.
Lieber Edgar Küpper,
vielen Dank für die unvergesslichen Erlebnisse ich Ihr Können und unnachahml. Eleganz
bei vielen Turnieren geniessen konnte.
Weshalb dieser Neid?
Ihr Erfolge waren bestimmt nicht darauf zurück zu führen,dass Ihnen unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung standen.
Im Vergleich zur Konkurrenz (auch zur lokalen,die es aber zu nichts brachten)waren Ihre finanziellen Aufwendungen sehr gering.
Ihre Liebe,totale Aufopfernung, Verständnis für die Pferde unnachahml.
Natürlich mussten Sie auch teilweise sehr konsequent sein.
Ihnen stünde grössere Verehrung zu!
Sie sind zu bescheiden.Selbstdarstellung ist nicht Ihr Feld.
Schön,dass es Sie gibt.
Edgar-Henri Cüpper war ein großartiger Reitsportler. Neben der Olympia-Medaille in Montréal gab es noch zahlreiche Höhepunkte in seiner einzigartigen Karriere. Er war bisher der beste Eupener Sportler, den es je gab. Seine internationalen Erfolge bleiben unvergessen. Danke.
Kritiker
Bravo,da sehr ehrlich!
…und im Luftgewehrschiessen soll er auch ganz gut gewesen sein…:-)!
Und Sie, worin sind Sie gut?? In Boah nee…? Jo doch!
Gegenfrage?
…in nichts.
Boah nee
Luftgewehr?!Das war doch nichts.Zum Glück hatten die mich nicht provoziert.
I
@ Boah nee…, der Edgar hat aber nicht getroffen, auf so einer kurzen Entfernung….
Ekel Alfred
Aber Sie hätten bestimmt getroffen und nebenbei alle olympischen Medaillen gewonnen.
Sie Lebensversager.
Sie vergreifen sich aber ziemlich im Ton, Luxembourger. Bei Herrn Cüpper schleimen Sie was das Zeug hält; widerlich. Den Alfred beleidigen Sie massiv. Schämen Sie sich! Ich hoffe dass Sie höchstens zwanzig sind; ansonsten bleibt keine Entschudigung für so ein miserables Verhalten.
Da kann man ihnen nur beipflichten, Fenster. Ansonsten mögen Sie den Alfred ja nicht so gut, aber wer recht hat, hat recht!
@ Luxembourger, eine Wildsau zierte unsere Soldatenuniform und wir treffen uns heute noch….
Na die Sau passt ja….
@ Luxembourger, ich würde Sie auch gerne treffen, fragt sich nur „WO“?…. Sie hatten bestimmt eine schwierige Jugend…. Was den „Lebensversager“ betrifft, so ist meine Familie, meine Verwandtschaft sowie mein Freundeskreis gar nicht Ihrer Meinung…. Sie sollten dieses Wort schon definieren können, ansonsten fehlt Ihnen „Bildung“….