Knapp ein Jahr ist es her, dass am Jugendheim in Raeren neue Schanzen eingeweiht worden sind. 50 000 Euro kostete das Projekt, wovon der Jugendtreff in Form einer VoG ein Fünftel selbst übernehmen musste. „Was für uns eine ordentliche Stange Geld ist“, so Tom Rosenstein, der „Vater“ des Projekts.
Doch auch nach diesem Ausbau machte sich der Sozialarbeiter weiter Gedanken, wie man den noch vorhandenen Platz ideal nutzen könnte: „Wir haben mittels einer Umfrage geschaut, was sich die Jugendlichen wünschen und was ihnen gefallen würde.“ Ziemlich schnell wurde klar, dass weitere Schanzen für mehr Abwechslung bei den Teenagern an oberster Stelle standen. „Klar war aber auch, dass wir kaum Geld hatten, um ihre Ideen und Vorschläge zu verwirklichen. Aber sie haben nicht locker gelassen, und so haben wir uns dann nach Möglichkeiten umgeschaut.“
„Es war alles für uns arrangiert“
Mit Erfolg: Ein Bauunternehmen lieferte kostenlos Erdaushub, der mittels eines geliehenen Baggers durch ein Mitglied der Verwaltungsrates aufgeschüttet wurde. „Danach haben wir die Jugendlichen in die Verantwortung gerufen. Denn es waren ihre Vorstellungen, die umgesetzt werden sollten. Sie haben sich um die Planung und die Modellierung der Schanzen gekümmert und selbst mit angepackt.“
Die Jugendlichen stehen voll und ganz hinter ihrer Arbeit. „Es war schließlich alles für uns arrangiert worden, da hatten wir auch Lust, mitzuhelfen“, sagt der 16-jährige Dennis Kaiser gegenüber „Ostbelgien Direkt“. Er kommt zum Fahren und Trainieren immer aus Kettenis nach Raeren. „Wenn man beachtet, dass wir so etwas vorher noch nie gemacht haben, ist das Ergebnis wirklich gut. Wir sind stolz auf unsere Arbeit.“
Eine sinnvolle Freizeitgestaltung
Skaten und BXM fahren sei nicht nur ein Phase oder Trend, sondern ein Sport, der immer mehr an Beliebtheit gewinnt. „Es ist eine interdisziplinäre Sportart, das macht sie für die Jugendlichen so interessant. Wir haben im letzten Jahr beobachtet, wie viele Jugendliche große Fortschritte machen, ohne dass man sie anspornen musste. Sie motivieren sich ganz selbstständig zum Trainieren.“ Zudem sei es eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die auch andernorts erfolgreich wäre. „In Eupen gibt es diese Szene auch. Dort könnte man die Jugendlichen ebenfalls in ein solches Projekt einbinden, aber dazu müsste die Stadt ebenfalls dahinter stehen.“ Am Samstag wurde der Dirtpark offiziell eröffnet.
Künftig vielleicht ein Hindernisparcours
Weitere Projekte sind zwar noch nicht geplant, schweben bei Tom Rosenstein allerdings schon im Hinterkopf herum. „Ich würde gerne einen Hindernisparcours errichten. Denn ich halte es für wichtig, die Motorik zu trainieren.“
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Und dennoch: Den Platz, um zum großen Sprung anzusetzen, den gibt es jetzt.
JANNIS MATTAR (Text und Fotos)
Ich frage mich, wie es dem Jungen geht, der am Eröffnungstag so schwer verunglückt ist. Hoffentlich ist er auf dem Weg der Besserung.