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Kathrin Hendrich und die anderen DFB-Frauen staunen schon vor dem Finale über Wembley: „Beeindruckend“

29.07.2022, Großbritannien, Watford: Deutschlands Alexandra Popp (l) trägt neben Kathrin Hendrich einen Schnauzer aus Kinesiotape. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Mit großen Augen schauten die deutschen Fußballerinnen beim Abschlusstraining am Samstagabend durchs weite Rund von Wembley mit seinen 90.000 roten Sitzen. „Das Stadion ist auch schon im leeren Zustand beeindruckend. Die Vorfreude ist sehr, sehr groß“, sagte Vize-Kapitänin Svenja Huth vor dem EM-Traumfinale gegen England an diesem Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und RTBF2 „Tipik“).

Der Rekord-Europameister aus Deutschland mit der aus Kettenis stammenden Kathrin Hendrich  kann zum neunten Mal den Titel holen, für England wäre es der erste Triumph bei einem internationalen Turnier überhaupt.

27.07.2022, Großbritannien, Milton Keynes: Deutschlands Team steht vor dem Spiel für ein Gruppenfoto zusammen und zeigen das Trikot von ihrer Kollegin Klara Bühl. Vordere Reihe in der Mitte (Nr. 3): Kathrin Hendrich. Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

Unabhängig vom Ausgang des Finales der 13. EM haben die DFB-Frauen mit einem bisher überzeugenden Turnier die Rückkehr auf die große Bühne geschafft: 2017 bei der EM und 2019 bei der WM war der Olympiasieger von 2016 jeweils im Viertelfinale ausgeschieden und hatte die Tokio-Spiele verpasst.

Die deutsche rainerin Martina Voss-Tecklenburg hat zwar als Spielerin schon vier EM-Titel gewonnen. Das Gefühl, nach drei teilweise schwierigen Jahren jetzt in Wembley gegen England spielen zu dürfen, empfand sie zumindest am Samstag noch als überwältigend.

„Ich saß dann schon heute Morgen in meinem Hotelzimmer, mit dem Rücken angelehnt im Bett, und habe gedacht: Wow! Das ist wirklich wahr. Und als wir gerade hier ankamen und ich dieses Stadion gesehen habe: Ja! Es ist wahr“, berichtete sie bei der Abschluss-Pressekonferenz am Samstag.

Sarina Wiegman weiß schon, wie es ist, als Trainerin Europameisterin zu sein. 2017 triumphierte die Niederländerin mit dem Oranje-Team bei der Heim-EM, jetzt kann sie mit den Engländerinnen den Pokal holen.

Das Londoner Wembley-Stadion. Foto: Shutterstock

Dass Voss-Tecklenburg den Gastgeberinnen den größeren Druck zuschob, da von den 87.000 zugelassenen Fans die ganz große Mehrheit England unterstützen wird – davon wollte Wiegman nichts wissen.

„Beide Teams haben Druck, beide Teams wollen gewinnen. Wir empfinden nicht mehr Druck als Deutschland“, sagte die 52-Jährige. 3.000 deutsche Fans hatten noch kurzfristig Karten bekommen.

Die Bundestrainerin wiederum wollte die Frage nicht hören, ob die DFB-Auswahl um Kapitänin Alexandra Popp schon so viel erreicht habe, dass sie nichts mehr zu verlieren habe. „Natürlich haben wir was zu verlieren. Nämlich ein Spiel, das wir nicht verlieren wollen“,  sagte die 54-Jährige. Wie ihre Spielerinnen mit der Kulisse umgehen werden? „Ich kann noch nicht ganz einschätzen, wie schnell wir das beiseite schieben können“, sagte Voss-Tecklenburg.

Svenja Huth war anscheinend schon bei der Pressekonferenz in einer Art Kinosaal im Bauch von Wembley schwer beeindruckt. So drehte sie neben Voss-Tecklenburg sitzend den Spieß um und fotografierte all die Medienvertreter mit ihren Kameras, Mikrofonen und Laptops. „Unsere Perspektive“, schrieb sie dazu mit zwei Emojis. (dpa)

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