Inter-Star Romelu Lukaku erlebte eine Kindheit in bitterer Armut. Und kämpfte sich gegen alle Widerstände nach oben. Wie er es als Knirps seiner Mutter versprochen hatte. Am Montag war der Belgier mit zwei Toren am imposanten 5:0-Sieg der Mailänder gegen Schachtjor Donezk beteiligt. Im Finale bekommt es der 27-Jährige mit dem FC Sevilla zu tun.
Als er sechs Jahre alt war, gab Romelu Lukaku seiner über die Armut weinenden Mutter ein Versprechen. Mit 16 werde er Profi in Anderlecht, und dann werde „sich alles ändern“, habe er gesagt, berichtete der Stürmer in einem Beitrag für die US-Sportseite „The Players‘ Tribune“ schon 2018. „Uns wird es gut gehen. Du musst dir keine Sorgen mehr machen müssen.“ Wie recht er hatte.
Im „Final 8“ der Europa League in Nordrhein-Westfalen gehört der Belgier in Diensten von Inter Mailand zu den großen Stars. Mit 27 ist Lukaku einer der weltbesten Stürmer, weil er vieles vereint. Trotz seiner körperlichen Wucht ist er beweglich und schnell. Trotz seiner Torgefahr und Zielstrebigkeit spielt er sehr mannschaftsdienlich. Er hat die Erfahrung aus guten und schlechten Zeiten seiner Profikarriere. Und die Demut beim Blick auf das Leben davor.
Profi zu werden, habe er beschlossen, als seine Mutter die Milch mit Wasser verdünnen musste, berichtete Lukaku im „Players‘ Tribune“-Beitrag: „Ich konnte meine Mutter nicht so leben sehen. Nein, nein, nein.“
Sein Vater Roger war Profi gewesen und sogar Nationalspieler von Zaire, wie die Demokratische Republik Kongo damals hieß, doch Geld aus der Karriere war keines übrig geblieben. Wochenlang wurde der Strom abgestellt, das Kabelfernsehen mit der Champions League sowieso. Im Dunkeln habe er Gebete gesprochen, dass sein Traum in Erfüllung geht, erzählte Lukaku.
„Ich wollte der beste Fußballer in der belgischen Geschichte sein. Nicht gut. Nicht groß. Der beste“, sagte Lukaku: „Ich habe mit so viel Wut gespielt, wegen vieler Dinge. Wegen der Ratten, die in unserer Wohnung herumrennen. Weil ich die Champions League nicht sehen konnte. Weil die anderen Eltern mich immer angesehen haben.“ Auch das Thema Rassismus begleitete Lukaku sein Leben lang.
Er biss sich durch. Am 16. Geburtstag unterschrieb er seinen ersten Profivertrag. Elf Tage später debütierte er in einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft. Als er Meister, Torschützenkönig und Nationalspieler war, war er immer noch erst 16 Jahre alt.
Die Karriere lief danach nicht gradlinig. Beim FC Chelsea schaffte er den Sprung als 18-Jähriger nicht. Bei Manchester United gab es Höhen und Tiefen, weswegen er den 65-Millionen-Euro-Transfer zu Inter mit einem Trainingsstreik erwirkte.
In Mailand startete er dann dermaßen durch, dass viele glauben, Inter könne im kommenden Jahr die Meisterserie von Juventus Turin nach neun Titeln in Folge beenden. Schon in dieser Saison fehlte nur ein Punkt. Zuvor könnte Lukaku mit Inter den ersten Sieg im kleinen Europacup seit 22 Jahren schaffen. Damals war ein gewisser Ronaldo Inter-Torjäger.
Ein Wunsch bleibt dem Belgier aber unerfüllt. Gerne würde er seinen verstorbenen Opa anrufen und ihm von seinem neuen Leben erzählen. „Siehst du? Ich habe es dir gesagt“, würde er sagen: „Deiner Tochter geht es gut. Es gibt keine Ratten mehr in der Wohnung. Und wir müssen nicht mehr auf dem Boden schlafen.“
Nach 5:0 gegen Donezk: Inter im Europa-League-Finale
Italiens Fußball-Vizemeister Inter Mailand ist dem FC Sevilla ins Finale der Europa League gefolgt. Die Mannschaft von Trainer Antonio Conte setzte sich am Montagabend im zweiten Halbfinale gegen den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk hochverdient mit 5:0 (1:0) durch.
Die Doppeltorschützen Lautaro Martinez (19./74. Minute) und Romelu Lukaku (78./84.) sowie Danilo D’Ambrosio (64.) erzielten in Düsseldorf die Treffer für die Norditaliener. Das Finale des Achterturniers in Nordrhein-Westfalen findet am kommenden Freitag (21.00 Uhr) in Köln statt. Der FC Sevilla hatte das Finale am Vorabend durch ein 2:1 (1:1) gegen Manchester United erreicht. (dpa)
Ein toller Spieler und einfach ein toller Kerl. Noch nie hat man etwas schlechtes über ihn gehört, er spielt mannschaftsdienlich, will nicht im Mittelpunkt stehen und am beeindruckendsten ist seine Beweglichkeit, trotz seiner Statur. Stolz kann man als Belgier auf den (noch immer) jungen Mann sein!
Auf jeden Fall kein Milchgesicht. Aber warten bis Peter M. etwas Negatives über Romulu nationale einfällt
Der Autor vergisst so einige Preir League Clubs und Zwischenstationen!? Solchen Mittelstürmer gibt’s nicht so oft!? Bullig und Drang zum Tor! Das trifft er trotz seiner Statur sehr oft, und nur das zählt! Er kann den Ball hervorragend abschirmen und sieht auch seine Nebenspieler! Sehr guter Mann, der Conte liebt ihn!
Romelu Lukaku, ein toller Sportsmann und ein großartiger Mensch.