Wieder ein Stück Europa mehr: Für die Versicherten der Christlichen Krankenkasse Eupen/Verviers (CKK) und der AOK Rheinland/Hamburg wird es in Zukunft noch einfacher, einen Facharzt jenseits der jeweiligen Grenzen aufzusuchen.
Am Freitag unterzeichneten Vertreter beider Kassen in Eupen ein Abkommen, das einen Vorgriff auf eine künftig europäische Gesundheitsversorgung aufzeigen könnte. Angeschlossen ist auch die niederländische CZ-Gruppe.
Die drei Kassen bieten ihren Versicherten auf Antrag die neue Gesundheitskarte „eGCi“ und „elZOM“ an, die in den Grenzregionen Maas-Rhein/Rhein-Maas-Nord/Rhein-Waal und in der Euregio Maas/Rhein gilt. Umgekehrt können auch die Versicherten der AOK Rheinland/Hamburg beide Karten für Behandlungen in Belgien und den Niederlanden beantragen.
Alleinstellungsmerkmal gegenüber Konkurrenz
Bisher lief für die Versicherten in Ostbelgien die Prozedur so ab: Wer in Deutschland eine medizinische Facharztbehandlung wünschte, musste sich bei seiner belgischen Krankenkasse ein E 112-Formular besorgen, damit zur deutschen AOK-Filiale gehen, um sich dort einen Quartalsschein für einen deutschen Facharzt ausstellen zu lassen.
Künftig kann der Versicherte, sofern er im Besitz einer elZOM-Gesundheitskarte ist, sofort zu einem deutschen Facharzt gehen. Der prüft über seinen Computer, ob eine Berechtigung vorliegt, und kann die Behandlung sofort beginnen und auch entsprechend abrechnen.
Grundsätzlich ist das IZOM-Projekt in der Euregio ein alter Hut. Seit dem 1. September 2000 besteht die Möglichkeit, grenzüberschreitend bei bestimmten Leistungen vom Facharzt seiner Wahl (Zahnärzte sind ausgenommen) behandelt zu werden.
Mit dem am Freitag in Eupen unterzeichneten Vertrag verschaffen sich die drei beteiligten Krankenkassenorganisationen ein bestimmtes Alleinstellungsmarkmal gegenüber der Konkurrenz, zumal die übrigen Krankenversicherten im alten zeitraubenden Schema mit Ausstellung eines E-Scheins und entsprechender Prozedur verbleiben müssen.
Praxisnahe und wegweisende Lösung
„Mit diesem Projekt sind wir der EU-Patientenrechte-Richtline, die ab 2014 eine Staatenkooperation in Gesundheitswesen einfordert, ein gutes Stück voraus“, lobte sich der Chef der AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann, bei der Vertragsunterzeichnung am Freitag in Eupen. „Wir haben hier eine praxisnahe und
wegweisende Lösung geschaffen, die den Menschen in den Grenzregionen zugute kommt.“
Für Madeleine Grosch-Hennes, Präsidentin der Christlichen Krankenkasse Ostbelgien (COK) , die die Vereinbarung mitunterzeichnete, soll das Abkommen keine Einbahnstraße sein. Sie geht davon aus, dass in Zukunft verstärkt auch deutsche Kranke zu belgischen Fachärzten finden, um dort Rat und Hilfe zu erfahren.
Noch sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Über 8200 CZ-Versicherte aus den Niederlanden und rund 6000 CKK-Klienten aus Belgien beantragten mit Start der Projekte für 2013 ihre Gesundheitskarte, um medizinische Versorgung in Deutschland in Anspruch zu nehmen. Dagegen nutzten nur 3000 AOK-Versicherte die Karte für mögliche Arztbesuche in Belgien oder den Niederlanden.
ULRICH KÖLSCH
Tolle Sache!!!
Vorausgesetzt die aus Belgien kommenden Kunden werden in Deutschland ebenso wie die in Deutschland ansässigen Kunden behandelt, also ohne zusätzlich Honorarzahlung, dann werden sich aber viele in Belgien praktizierende Medizinmänner neue Einnahmequellen suchen müssen.
Die sogenannten „Fachärzte“ werden noch nicht einmal rot, wenn sie hier von hilfesuchenden Kranken zwischen 45,-€ und ca.200,-€ abkassieren.
Was aber die propagierten Spracherleichterungen anbetrifft wäre ich sehr vorsichtig, es sei denn man ist einer slawischen oder arabischen Sprache mächtig. Um heutzutage einen Medizinmann zu verstehen, egal ob in Belgien oder Deutschland oder sonst wo, muss man sich schon des
„Pschyrembel“ bedienen.
@gar, ich habe im Juli diesen Jahres die erste reguläre Herzuntersuchung in D, die ich jedes Jahr vornehmen lassen muss. Habe mich vorab in D nach den Kosten informiert, scheinen so in etwa null zu sein. In B war ich gezwungen alljährlich so an die 150 Euro zu zahlen.
Das gibt es zumindest zwischen der „mutuelle chrétienne“ und der „Techniker Krankenkasse“ schon seit Jahren. Das Alleinstellungsmerkmal liegt, so vermute ich, darin, dass nun drei Länder kooperieren.
…ich gehe übrigens lieber in Belgien zum Arzt, weil ich dort mehr Transparenz über die Kosten habe und nicht diese IGEL Leistungen aufgeschwatzt bekomme, die letztlich dem Arzt mehr nutzen als mir. Am Ende zahlt es die Krankenkasse, aber ich finde, dass belgische Ärzte patientenorientierter sind.
Öppe „endlich weniger Grenzen in Europa“ Alaaf
Eine tolle Sache! Hier haben Leute Mal etwas sinnvolles auf die Beine gestellt.
Lobenswert, am Ball bleiben und weiter ausbauen.
Super Sache nur die Mitarbeiterinnen der CCK wollen einem bei konkreten Fragen nicht weiter helfen und kontern nur mit dem Spruch : „Ob es denn nötig sei ins Ausland zu gehen und ob es in Belgien keine guten Fachärzte gäbe“. ( … ) Und die CKK bietet es den Kunden an ???
Die Direktion müsste mal bei den Mitarbeiterinnen St.Vith und Eupen einen kleinen „Höflichkeitskurs“ anbieten.
nochmal Belgien! Betreff Mitarbeiter und Höflichkeit bei meiner entsprechenden ersten Anfrage zur Herzuntersuchung war man zwar höflich bei meiner KK, doch irgendwie glaubte auch ich so ein bestimmtes „Zieren“ zu spüren
@Und die CKK
da kann man sich sehr gut helfen gegen!Wenn Sie in St Vith oder Umfeld wohnen,gehen Sie doch man in die Malmédyer Strasse oder nahe dem Rathaus genau gegenüber der CKK.Es gibt sicher noch andere,eventuell sogar billigere und freundlichere.
Wo bitte ist es „einfach“?
Ich arbeite und wohne in Deutschland. Möchte jetzt in die DG nach Belgien ziehen. Liste von der Gemeinde Lontzen bekommen. Unter anderen brauche ich eine Bescheinigung der AOK das ich auch in Belgien versichert bin. Wohlgemerkt die sagten ich brauch dies um mich anzumelden. Die AOK sagt ist nicht,bekommen sie erst wenn sie die Anmeldung von Lontzen hier vorlegen. Ne is klar.Europa,bin ich froh das Staubsauger und Glühbirnen einheitlich sind.