Topnews

„Mach dat Ding aus!“: Infoabend der CSP zum Thema Kinder- und Jugendschutz im digitalen Zeitalter

V.l.n.r.: Jérôme Franssen, Etienne Simar, Pascal Arimont, Silke Müller, Steffi Pauels, Marcel Henn, Patricia Creutz-Vilvoye, Lea Schommer, Saskia Langer und Loïc Jacob. Foto: CSP

Am Mittwochabend fand im Kino Corso in St. Vith der Themenabend „Mach dat Ding aus!“ der CSP Ostbelgien statt. Im Mittelpunkt standen die Nutzung von Smartphones und sozialen Medien sowie die damit verbundenen Gefahren für Kinder und Jugendliche.

Nach der ersten CSP-Veranstaltung im November 2023 in Eupen – ebenfalls mit der niedersächsischen Schulleiterin und Digitalexpertin Silke Müller – wurden beim Nachfolgeabend die Risiken sozialer Medien und der Künstlichen Intelligenz für junge Menschen vertieft behandelt.

Insgesamt nahmen rund 150 Personen an der Veranstaltung teil. Die Veranstaltung begann mit einem Impulsreferat von Silke Müller. Sie ist Autorin des Buches „Wer schützt unsere Kinder? – Wie künstliche Intelligenz Familien und Schule verändert und was jetzt zu tun ist“.

Silke Müller, Schulleiterin und Digitalbotschafterin aus Niedersachsen, bei ihrem Impulsreferat. Foto: CSP

Müller zeigte anhand realer und teils erschreckender Beispiele, welche Gefahren in sozialen Netzwerken wie TikTok und Reddit lauern. Sie erklärte, wie sich die unkontrollierte Nutzung digitaler Medien auf Kinder und Jugendliche auswirken kann – sowohl in der Schule als auch im Alltag. Schlafmangel, Konzentrationsstörungen und Suchtverhalten seien nur einige der Gefahren. Die Verantwortung liege bei den Erwachsenen, Kindern einen sicheren Rahmen im Umgang mit digitalen Medien zu bieten, so Müller.

Im Anschluss diskutierten in einer Podiumsrunde: Silke Müller, Bildungsminister Jérôme Franssen, Fraktionsvorsitzende und Lehrerin Steffi Pauels, PDG-Abgeordneter und ehemaliger Schulleiter Marcel Henn sowie Studentin Lea Schommer.

Steffi Pauels betonte, dass man sich der Künstlichen Intelligenz nicht verschließen könne. Umso wichtiger sei es, neben den Grundkompetenzen auch Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Kollaboration zu fördern – ein Schwerpunkt, der auch im Fokus des aktuellen Bildungsministers liegt und bearbeitet wird. Diese Fähigkeiten sind, so Pauels essenziell, um junge Menschen auf eine zunehmend digitale und komplexe Welt vorzubereiten.

„Wir brauchen einen klaren Rahmen, der diesen Entwicklungen Rechnung trägt. Digitale Bildung und KI dürfen nicht losgelöst gedacht werden, sie müssen integraler Bestandteil jeder Unterrichtseinheit sein. Auch Eltern und Lehrkräfte dürfen dabei nicht außen vor bleiben. Sie benötigen Unterstützung, um Kinder und Jugendliche kompetent begleiten zu können“, so Pauels abschließend.

Foto: Shutterstock

Marcel Henn machte deutlich, dass bereits Grundschüler stark betroffen seien. Er unterstrich die Bedeutung früher Medienbildung, um Kinder von Beginn an zu stärken.

Die Studentin, Lea Schommer, schilderte, wie präsent und zugleich belastend die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones im Schulalltag sei. Gruppendruck, permanente Benachrichtigungen und der Einfluss sozialer Medien beeinträchtigten nicht nur die Konzentration, sondern auch das soziale Miteinander.

„Ich setze mich mit Nachdruck dafür ein, eine verbindliche Altersbeschränkung, zum Beispiel 14 Jahre, für soziale Medien sowie verpflichtende Altersverifizierungen auf den Plattformen gesetzlich zu verankern. Auf europäischer Ebene werde ich alles daransetzen, dass die Plattformen künftig mehr Verantwortung für den Schutz junger Nutzer übernehmen müssen!“, so der Europaabgeordnete Pascal Arimont.

Im schulischen Kontext gingen Silke Müller und Minister Jérôme Franssen auf das Handynutzungsverbot an Schulen ein, das der Minister im vergangenen Jahr für die Schulen der DG erarbeitet hat und das ab dem kommenden Schuljahr in Kraft tritt. Dieses Verbot sei ein wichtiges Instrument, allerdings müsse die Nutzung digitaler Medien auch im Alltag ganzheitlich betrachtet werden. Beide betonten, dass dieses Verbot eines von vielen wichtigen Instrumenten ist.

Die Veranstaltung bot ebenfalls Raum für persönliche Erfahrungen, Sorgen und Anregungen aus dem Publikum. Eltern, Lehrkräfte und weitere Interessierte nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen direkt an die Podiumsteilnehmenden zu richten.

Die CSP Ostbelgien zieht ein positives Fazit des Abends. „Die rege Beteiligung und die offenen Gespräche zeigen, wie wichtig das Thema ist. Die Partei wird sich weiterhin für konkrete Maßnahmen zum Schutz junger Menschen in der digitalen Welt einsetzen und den Dialog mit Eltern, Lehrkräften und Fachleuten fortführen.

2 Antworten auf “„Mach dat Ding aus!“: Infoabend der CSP zum Thema Kinder- und Jugendschutz im digitalen Zeitalter”

  1. Warten wir auf die KI, die...

    …solche Verantstalltungen als ‚verkappte Wahlwerbung und politische Nebelkerzen‘ entlarvt, und die dem Bürger auch mal vor Augen führt, wer denn diese ‚von der Politik und ihren Mitläufern beanstandete heutige Situation‘ seit Jahren bewust verursacht u/o mitverursacht hat (auch die CSP)… Der einstige Jugendschutz wurde seit den 1990 Jahren der heiligen Abzockerkuh der Wirtschaft und Geldpolitik geopfert, und die damaligen wie heutigen Politiker spiele diesbezüglich und nach wie vor das ‚Unschuldslamm und Vogel Strauss‘ in einem…
    Beim anderen Medien lautet die Schlagzeile zu dieser Veranstalltung : „Willkommen im Pädagogik-Kabarett „

  2. Irgendwo gefunden im netz…..“Welche Nation wurde nicht verkauft? Wo wird kein Geoengineering betrieben und in welchen westlichen Nationen hat BlackRock noch nicht die Kontrolle übernommen? War Musk eigentlich schon mit einem Kamerateam in Fortnox? Ihre Interessen und Prioritäten sind doch deutlich sichtbar: K.I.-Infrastruktur, Digitalisierung, Bitcoin als Digitales Gold und Kryptowährungen zum Handel der Großunternehmen. Das ist der Fortschritt in ihren Augen. Für uns bedeutet es totaler Kontrollverlust……“ Können die CSP Trolle aber nicht verstehen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern