Politik

CSP Eupen zum Thema Kirchstraße: „Übereilte Entscheidung ohne Bürgerdialog“

Die Kirchstraße in Eupen. Foto: OD

„Mit größter Verwunderung“ hat die CSP-Fraktion im Eupener Stadtrat auf die Entscheidung des Gemeindekollegiums zur zukünftigen Verkehrsführung in der Innenstadt reagiert. In einer Pressemitteilung bedauern die Christlich-Sozialen, dass der von der Mehrheit gepriesene „Bürgerdialog“ nicht stattgefunden habe. Die CSP fordert deshalb, dass der Vorschlag des Mobilitätsschöffen Arthur Genten, die Kirchstraße in eine Fußgängerzone umzuwandeln, zurückgenommen werde.

Dies sei eine „übereilte Entscheidung“, so die CSP: „Auf unsere Frage im letzten Stadtrat zur zukünftigen Verkehrsführung entgegnete das Gemeindekollegium noch, dass zunächst die Fertigstellung der Arbeiten abgewartet werde. Daher ist es für uns überraschend, dass nur 2 Wochen später das Gemeindekollegium diese überhastete Lösung präsentiert.“

Nachteile für schwache Verkehrsteilnehmer

Mitglieder der CSP-Fraktion (v.l.n.r.): Hubert Streicher, Karl-Joseph Ortmann, Martin Orban und Elmar Keutgen. Foto: Gerd Comouth

Mitglieder der CSP-Fraktion (v.l.n.r.): Hubert Streicher, Karl-Joseph Ortmann, Martin Orban und Elmar Keutgen. Foto: Gerd Comouth

Die Opposition bedauert, „dass die Mehrheit durch die Einrichtung einer Fußgängerzone mitten in der umgebauten Innenstadt den seit Jahren einvernehmlichen Konsens zur Einrichtung einer Begegnungszone in Eupen verlässt“. Die Begegnungszone lebe von der Idee, dass alle Verkehrsteilnehmer vollständig gleichberechtigt seien und diese verkehrsberuhigte Zone im gegenseitigen Respekt benutzen. Dies werde durch diese Fußgängerzone stark aufgeweicht.

Die CSP befürchtet, dass sich mit der Einrichtung einer Fußgängerzone in der Kirchstraße Nachteile für die schwachen Verkehrsteilnehmer an anderen Stellen der Innenstadt ergeben. Damit würden die derzeitigen Probleme nicht gelöst, sondern nur verlagert.

Darüber hinaus heißt es in der Stellungnahme: „Der Bürgerdialog hat nicht stattgefunden.“

Unter dem Druck der TEC zusammengebrochen

CSP-Rad3topnews

Dieses Foto wurde am Vortag der Stadtratswahl vom 14. Oktober 2012 gemacht. Elmar Keutgen, Martin Orban und CSP-Lokalpräsident Fabrice Paulus (von links) warben für die CSP und für ihr Projekt Begegnungszone. Foto: OD

Nach Meinung der CSP ist das Gemeindekollegium zudem unter dem Druck der TEC zusammengebrochen: „Einerseits wird die TEC in Eupen keine kleinen Citybusse einsetzen, und andererseits ist es eine Bedingung der TEC, die Kirchstraße für PKWs zu sperren, damit dort täglich 80 große Busse durchfahren können. Dies entspricht nicht dem Gleichberechtigungsgedanken einer Begegnungszone.“ Es dränge sich der Eindruck auf, so die Christlich-Sozialen, dass die TEC über die Verkehrsführung in Eupen entscheide – und nicht das Gemeindekollegium, und schon gar nicht der Stadtrat.

Abschließend fordert die CSP‐Fraktion, dass das Gemeindekollegium diese übereilte Entscheidung zurücknimmt und gemeinsam mit den Bürgern, dem Mittelstand, der TEC und dem Stadtrat „in einem ernstgemeinten Dialog“ eine „für alle tragfähige Verkehrsführung“ erarbeitet. (cre)

Siehe auch Artikel und Kommentare „Kirchstraße in Eupen: Mittelstand richtet Protestschreiben an die Stadt“

Siehe auch Artikel und Kommentare „Eupen: Kirchstraße wird Fußgängerzone“

 

23 Antworten auf “CSP Eupen zum Thema Kirchstraße: „Übereilte Entscheidung ohne Bürgerdialog“”

    • Aha, die haben also 25 Jahre keine Entscheidung getroffen. Auch die ganze Umgestaltung der Innenstadt geht also auf die kappe der aktuellen Mehrheit. Dadurch, dass die anderen nie etwas entschieden haben und dass die CSP endlich den Mut hatte Entscheidungen zu treffen hat sich überhaupt etwas getan. Das es besser hätte laufen können steht ausser Frage, dass die aktuelle Mehrheit es hätte besser machen können ist ein schlechter Witz! Im übrigen waren damals alle damit einverstanden, auch die, die jetzt versuchen zu verkaufen, sie hätten das nie gewollt.

  1. Öppe Alaaf

    Jetzt auch noch die CSP. Kann man denn den trägen Eupenern noch nicht mal in Ruhe Beine machen? Wen interessiert denn das Gewäsch der Eingeborenen Minderheiten?

    Es geht doch gar nicht um die Einrichtung eine Fußgängerzone, sondern um die …ja was eigentlich?

    Sind die Eupener Wähler denn so unmündig, dass die Politik noch nicht einmal offen kommunizieren kann? Warum kommt nun Eins zum Anderen?

    Dieses Herumgeklüngel ist unter allem Niveau, meine Damen und Herren. Eupen wird seit vielen Jahren nur verwaltet, nicht entwickelt. Anscheinend ist mit der Zeit die Fähigkeit verloren gegangen, Dinge vernünftig zuende zu bringen.

    Öppe „watt machs du nur“ Alaaf

  2. Jim Knopf

    Oh mein Gott CSP.

    80 Busse. Mal eben rechnen. Öffnungszeiten von 9:00 bis 18:00 Uhr. Sind 9 Stunden. In 9 Stunden sollen also 80 Busse durch die Innenstadt. Das macht ja 8,8 Busse pro Stunde. Dass heißt jede 7 min. würde ein Bus durch die Innenstadt fahren. Wo sollen die denn her kommen? Haben Sie City-Bus immer noch nicht verstanden? Die Schulbusse und die aus den Dörfern brauchen nicht durch die Innenstadt ! zumindest nicht alle.

    Den Rest an Erleuchtung braucht man erst gar nicht lesen.

    Erklären könnten Sie mir mal Ihre Finanzpolitik. Aber da verstehen Sie ja auch nichts von.

  3. Ich verstehe sowieso nicht wieso täglich 80 BUSSE
    die Kirchstrasse befahren sollen (müssen)dafür gibt es doch jarnicht genug Fahrgäste,und wohin weicht ein Autofahrer aus der aus Richtung Neustrasse kommt wenn so ein Ungetüm in einer schmalen Strasse entgegen kommt,lasst es wie es ist ,den ausser Frankendelle gibt es keine vernüftige Umgehung der Stadt,oder man müsste Rotenberg und Lascheterweg komplett ausbauen
    was ja nicht möglich ist.Vielleicht sollte man im Gemeindekollegium mal denken ehe man handelt
    wenn dann überhaupt gedacht wird?

  4. Junge, Junge. Man braucht doch nur mal mit ein paar Fußgänger, Autofahrer, Eupener und Nicht-Eupener zu sprechen. Die Mehrheit ist gegen eine Sperrung der Kirchstrasse. Purer, übers Knie gebrochener Aktionismus. Von wegen Bürgerbeteiligung, Offenheit und Mitspracherecht. Alles nur nicht gehaltene Wahlversprechen! Ich kann die Geschäftsleute gut verstehen! Entscheidung zurücknehmen und REDEN!

  5. Die CSP ist nicht in der Mehrheit und die Bürger haben die aktuelle Mehrheit demokratisch gewählt und somit können diese jetzt handeln ohne die Leute noch mal zu fragen.
    Die CSP hätte sich diesen mutigen und richtigen Schritt nicht getraut.

    Also einfach umsetzten

    • Die CSP sind diejenigen, die sich überhaupt etwas getraut haben, als der Fred noch das sagen hatte ist nichts passiert. Der CSP Feigehit vorzuwerfen ist einfach nur dumm. Die neue Mehrheit ist doch gewählt worden, gerade weil die versprochen haben, die würden den Bürger viel mehr einbeziehen. Als ich weiss nur eins, vor den Wahlen hat es zum Thema Innestadt unzählige Versammlungen gegebn, bei denen der Bürger mit dabei war, nach den Wahlen gar nichts mehr… Das ist noch nicht mal ein gebrochenes Versprechen, das ist das genaue Gegenteil des Versprechens tun!!!

  6. Als Anwohnerin vom Lascheterweg bin ich nicht sehr glücklich über die Entscheidung des Gemeindekollegiums. Haben wir nicht jetzt schon genügend Lärmbelästung, Stau…
    Vielleicht wäre es sinnvoll, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und nach anderen Optionen zu suchen!

  7. Jim Knopf

    @Aha
    Geschwätz. Natürlich haben Versammlungen stattgefunden. Herr Bosch kann lesen, ist interessiert und war demzufolge auch bei den Veranstaltungen anwesend. Wie im Übrigen auch die csp.

    @mari
    Alle wollen das Problem in den Griff bekommen, nur keiner möchte dazu beitragen.

  8. Schnecke

    Eupen ist einfach nur noch grausam. Baustellen überall, Stau, überall leere Geschäfte und die, die noch da sind, werden von dummen Entscheidungen der Mehrheit kaputt gemacht. Diese Stadt besitzt nicht mehr viel Lebensqualität und kaum noch Anziehungskraft für Touristen. Zum Glück gibt es noch schöne Städte wie Aachen, Masstricht usw. Ich habe es aufgegeben in dieser chaotischen Stadt einzukaufen. Wenn der Träumer von Ecolo, Herr Genten meint das die Leute erst im Stau stehen und sich dann irgendwo einen Parkplatz suchen müssen um einzukaufen, in dieser ach so schönen Stadt liegt er vollkommen daneben. Woanders bekommt mehr geboten als in diesem tristen, teuren und chaotischen Eupen.

  9. Sehr geehrter Herr Chefredakteur.

    Bitte -bitte -bitte, können Sie nicht einfach mal einige Kommentare unter dem Teppich kehren.

    Das ganze wird immer niveauloser man hat schon Angst überhaupt OD zu öffnen.

    Sie sollten eine Aufnahmeprüfung für Kommentatoren einführen.

  10. Heute Donnerstag gegen 17.20 Uhr, Hufengasse gesperrt, durch den Lacheterweg gefahren…. Eine Zumutung…

    Es hat über 15 Minuten gebraucht, bis ich am Kaperberg wer…

    Desweiteren gibts immer einige Schlaumeier, die oben an der Kreuzung links abbiegen.

    Ein Hoch auf den Wechsel… Vielleicht haben wir den Slogan der PFF nur falsch verstanden, denn es sollte wahrscheinlich der Wechsel in eine katastrophale Strassenfuehrung heissen….

    Wie war das Motto nochmals ? die Bürger sollen mit zu Rate genommen werden…

    Ja dann Prost Mahlzeit

    • und durch die Sperrung der Hochstrasse, erhöht sich automatisch der aus Richtung Garnstock kommende Verkehr, der die Wartezeiten am Lascheterweg verlängert und dem Kreisverkehr zusätliche Belastung bingt. Alaaf wenn demnächst die Hufengasse dauerhaft hinzukommt.

      • Jugendlicher

        Es wird noch schöner, wenn dann der Lascheterweg so schlecht dran ist, dass er neu gemacht werden muss, wird Eupen dann komplette gesperrt oder wird dieser massive Verkehr dann doch durch die Innenstadt geschickt, die danach so beschÄdigtist, dass sowieso alles neu geacht werden muss? Ich seh es schon kommen, das wird dann über Stockem geschickt, wo der Schins mit seinen schweren Gerähten hoch und runter rast. Das es an der Kreusung noch keine Toten gegeben hat ist ein Wunder.

  11. Siggi Lautermann

    Genau so ist es eine Frechheit die Hochstrasse in Eupen als Sackgasse einzurichten, zwischen Herbesthalerstr. und Garnstock Hier sollte schon vor 30 Jahren gearbeitet werden. Aber was macht man jetzt über Nacht, man sperrt die Strasse mit schwere weisse Betonblöcke.
    Die vorigen Stadtväter waren wenigstens so schlau die Strasse offen zu lassen und eine „30 ziger“ Zone einzurichten. Sollte man unbedingt wieder aufheben, wenigstens bis die großen Arbeiten irgendwann anfangen.
    Alles was von Verviers, Dolhain, Baelen, usw kommen und Richtung Autobahn, Industriezone, Aldi, Lidl und co fahren müssen zusätzlich durchs Nadelöhr Kreisverkehr Stadtgarten fahren. Das schöne daran ist das die nächsten Jahre an der Hochstrasse sowieso nichts gemacht wird!

    • Ich bin teilweise Ihrer Meinung. Dass die Hochstrasse zu öffnen ist, damit bin ich voll und ganz einverstanden. Was die Arbeiten angeht ganz und gar nicht. Die schlaglöcher sind die beste und billigste Verkehrsschikane, die es gibt. Die Leute rasten vorher schon volle Kanne da durch. Wenn jetzt auch noch die Schlaglöcher wegkämen, gäbe das Mord und Totschlag…

  12. Anwohner

    Wir Anwohner des Rotenbergs müssen nun den ganzen Verkehr hinnehmen, der aus der Stadt gehalten wird.Morgens putzt man die Fenster und Abends sind sie wieder schwarz von den ganzen Abgasen!!! sehr ärgerlich. Aber das interessiert unsere Herren Politiker ja nicht. Die Entlastungsstrasse die Fred Evers bauen wollte, wäre unbedingt notwendig,da der Verkehr immer mehr zunimmt.

  13. Schinderhannes

    Gestern standen wir noch am Abgrund. Heute sind wir schon einen Schritt weiter. Man kann es einfach keinem Menschen zumuten, sich so durch Eupen fortbewegen zu müssen.! Wir kennen es ja schon seit Jahren mittlerweile zu Stosszeiten bei Schulschluss. Seid 2 Tagen ist dies aber Dauerzustand. Kann es sein, dass man in Eupen auf dem Holzweg ist?

  14. Réalité

    Obwohl aus der Ferne,verfolge ich mit Interesse diesen „Schlamasel“ da in der City!Zur Zeit fuhren wir auch schon mal nach Eupen shopen,jedoch schon lange nicht mehr!Da sind andere Ziele schon um einiges attraktiver,wenn auch ein wenig weiter entfernt!Das amateurhafte Getue und Planen der neuen Mehrheit in Eupen kommt vor wie in einem futuristischen Film!?Da wollen sich wohl einige profilieren, um jeden Preis!?Amateurhaft!Es fehlen vor allem Weitsicht,Fingerspitzengefühl und Bürgernähe!Wird wohl für einige mit einem bitteren Nachgeschmäckle enden!??Wo ist eigentlich Frau Niessen?Von Ihr sieht und hört man nix……und der lange Fred ist „nach am Karten“…..schönes Durcheinander…..!

  15. Jim Knopf

    @Réalité

    Eine Bewertung also aus der Ferne, womöglich aus dem Sessel raus ohne Randinformationen und Dossierkenntnis.

    Danke für die Feststellung. Was würde wir ohne Sie wohl machen?

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