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„Container-Paar“ nahm drei Monate lang den Werthplatz unter die Lupe

In zwei Containern haben 2016 zwei Architekten des Studienbüros „Dear Hunter“ drei Monate verbracht, um den Eupener Werthplatz zu erforschen. V.l.n.r.: Schöffe Michael Scholl, Marlies Vermeulen, die damalige Schöffin und heutige Bürgermeisterin Claudia Niessen und Remy Kroese. Foto: Gerd Comouth

Drei Monate haben zwei Architekten des Studienbüros „Dear Hunter“ in Wohncontainern auf dem Eupener Werthplatz verbracht. Während dieser Zeit haben sie im Auftrag der Stadt Eupen den Platz quasi permanent beobachtet und analysiert.

Marlies Vermeulen und Remy Kroese haben ihren Aufenthalt in Eupen somit beendet, nicht aber ihre Arbeit. In den nächsten Wochen werden die beiden Forscher eine „sozial-räumliche Analyse“ zu den Entwicklungsmöglichkeiten des Werthplatzes erstellen und deren Ergebnisse im Januar 2017 einem größeren Publikum vorstellen.

Der Werthplatz sei weit mehr als nur ein Parkplatz, auf dem nicht viel passiert, lautete ein erstes Fazit der Architekten. Er sei quasi ein „Freistaat“. Das Areal werde neben den darauf stattfindenden Veranstaltungen (Freitagsmarkt, Kirmes, Pigallefest, Lambertusmarkt usw.) von diversen Gruppen unterschiedlich genutzt.

Pressekonferenz in einem der beiden Container auf dem Werthplatz am vergangenen Montag. Foto: Gerd Comouth

Pressekonferenz in einem der beiden Container auf dem Werthplatz am vergangenen Montag. Foto: Gerd Comouth

Zum Beispiel könnten mehr Sitzmöglichleiten für Schüler sinnvoll sein, sagten Vermeulen und Kroese bei einem Treffen mit Mitgliedern des Gemeindekollegiums und Vertretern der Presse am Montag in ihrem Container. Und obwohl es zwei Bushaltstellen gebe, fehle der Schutz vor Wind und Wetter. Überdachungen suche man vergeblich, hieß es weiter. Auch sollte man die chaotische Zufahrtsmöglichkeiten zum Platz überdenken.

Mal sehen, was die Nachforschungen in der Substanz noch so alles ergeben – in der Hoffnung, dass die Studie nicht in einer Amtsschublade der Stadt Eupen vermodert…

An Plänen hat es in der Vergangenheit nicht gefehlt, auch nicht an Ideen. Geschehen ist jedoch – bis auf den wenig erfolgreichen Bau des ATC bzw. „Eupen Plaza“ sowie die Restaurierung der Werthkapelle und neuerdings auch des Kriegerdenkmals – nicht viel.

„Wir haben ziemlich lange diskutiert: Was ist uns der Werthplatz wert?“, wurde Claudia Niessen, Schöffin für Stadtentwicklung, vom BRF zitiert: „Wir möchten ihn ändern, aber wir haben uns nie so richtig getraut, etwas anzufangen. Ich denke, jetzt haben wir den Mut und auch die Lust, hier Veränderungen zu machen – weil wir eben keine große Lösung brauchen, wie bisher vielleicht gedacht. Wir müssen keine Bagger anrollen lassen und das komplette Bild vom Werthplatz verändern.“ (cre)

Remy Kroese und Marlies Vermeulen. Foto: Gerd Comouth

Remy Kroese und Marlies Vermeulen. Foto: Gerd Comouth

Eine Außenansicht der beiden Container. Foto: Gerd Comouth

Eine Außenansicht der beiden Container. Foto: Gerd Comouth

21 Antworten auf “„Container-Paar“ nahm drei Monate lang den Werthplatz unter die Lupe”

    • FackUJötttt

      Ich bitte Sie! Die liebe Hirsche – dear deer – haben immerhin das festgestellt, was jederbeim Vorbeifahren… feststellen kann. Also, immerhin haben sie sich nichts Hinrrissiges aus der NAse gezogen. Mal abwarten was jedoch mit den „Lösungen“ ist; die werden mit Sicherheit nicht so billig und einfach wie es nur geht sein, sondern umgekehrt. Und, üherhaupt, wieso muß ALLES immer gestaltet werden? Kann nicht einmal etwas etwas in Ruhe gelassen werden? Die Stadt wird seit – wie lange noch schon, bzw.? – umgestaltet und ist daran zugrunde gegangen. HAuptsache es werden Vermögen verpulvert – die uA im Kampf den Terror oder für eine bessere Umwelt fehlen. Ihr habt ‚ze echt nicht alle.

    • @ Fenster auf

      Sie können das Fenster wieder zu machen.Wenn ich den Bericht richtig gelesen habe werden jetzt erst mal die Erkenntnisse analysiert und im Januar ein Bericht mit Vorschlägen vorgelegt. Eigentlich ein ganz normaler Vorgang, vielleicht kann man sich mit „Kritik“ noch so lange bremsen bis der Bericht vorliegt. Dann könnt ihr ja nach Belieben und alter Gewohnheit wieder draufhauen.

  1. Harie's Kommentar

    Keine Sorge: demnächst gehen in Eupen die Steuern rauf. Wir sind schon bei 8%. Ansonsten kann man den ganzen ‚Pröll‘ nicht verwirklichen. Steuern rauf bedeutet auch, Dienstleistungen an anderer Stelle zu kürzen. mit dem Eingesparten kann man dann die neuen Dinge mitfinanzieren, damit es nur nicht dem Otto-Normal-Bürger auffällt, dass ein Projekt zu teuer ist.

  2. Senseless

    Jetzt haben die Stadtverantwortlichen laut Frau Niessen „Mut“ und „Lust“ etwas zu verändern??
    Was kostet dieses Studie und hat sie noch andere Erkenntnisse gebracht, als oben beschrieben? Dass die Feste und der Wochenmarkt dort stattfinden, ist jedem Eupener bewusst. Dass es zwei Freiluft-Bushaltestellen gibt ist ebenfalls nicht neu. Dass der Platz zum Parken benutzt wird um Jugendliche und Kinder in Schulnähe abzuladen bez. aufzunehmen und dass es abends auch mal laut werden kann sind ebenfalls keine tief schürfenden Erkenntnisse. Welchen Mehrwert hat also diese Studie (deren bisher offen gelegte Erkenntnisse, nicht über das Wissen des normalen Anwohners des Werthplatzes hinausgehen) und vor allem wieso weckt sie „Mut und Lust“ bei den Stadtverantwortlichen? vielleicht hätten die Stadtväter mal die Archive zwecks Inspirationen konsultieren sollen…vor circa 100 Jahren war der Werthplatz anscheinend wunderschön und sehr belebt…Und das alles wäre…? Ömesös gewesen:)!!

  3. Martin Heinrichs

    Dieser Satz ist gut : sowie die Restaurierung der Werthkapelle und neuerdings auch des Kriegerdenkmals !
    Man mache sich selber davon ein Bild, erkennen wird man nichts. Da zwar gereinigt wurde, jedoch anscheinend das Versiegeln vergessen wurde (diese Vorgehensweise, wurde von der Stadt so gezahlt und ja scheinab auch abgesegnet). Ein Hoch

  4. … das Bildarchivmaterial des Platztes könnte Bände sprechen.
    Da unsere Stadtväter jetzt zu sehen und zu hören bereit scheinen !
    Ausserdem gab es früher auch Kutschen in Eupen und Umgebung.
    Ich freue mich über die Neueröffnung des Platztes im Sommer 2017 vor der Kirmes …
    Wir danken unseren Stadtvätern, Sie führen uns aus der Dunkelheid ins Licht der Erkenntnis …

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