Politik

Über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz – CSP: „Wir müssen unsere Schulen fit machen für KI“

V.l.n.r.: Europaabgeordneter Pascal Arimont (CSP), PDG-Spitzenkandidat Jérôme Franssen (CSP), Digitalpolitiker MEP Axel Voss (CDU), PDG-Abgeordnete Stephanie Pauels (CSP), PDG-Abgeordnete Patricia Creutz-Vilvoye (CSP), Medienpädagoge und KI-Forscher Florian Nuxoll und PDG-Kandidat Etienne Simar (CSP).

Auch Ostbelgiens Schulen brauchen einen verlässlichen Rahmen für die Nutzung von Künstlicher Intelligenz! Diesen Appell richtet die CSP an die Politik in der DG nach einem Themenabend im Kino Corso in St. Vith über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf das ostbelgische Bildungswesen.

An der Debatte waren beteiligt der Europaabgeordnete Axel Voss (CDU/EVP), der Medienpädagoge Florian Nuxoll sowie die CSP-Politiker Jérôme Franssen, Stephanie Pauels und Etienne Simar.

Spätestens seit ChatGPT besteht kein Zweifel mehr über die weitreichenden Auswirkungen, die Künstliche Intelligenz auf unseren Alltag haben wird – auch auf Schule und Ausbildung.

„KI-Programme werden das Bildungswesen, wie wir es heute kennen, fundamental prägen, Althergebrachtes verändern und etablierte Gewohnheiten umwälzen. Zwar muss dieser Epochenwechsel nicht per se negativ sein, in jedem Fall ist er aber kurz- und mittelfristig eine Herkulesaufgabe für ein ohnehin reformbedürftiges Bildungswesen“, so die CSP in einer Pressemitteilung.

Foto: Shutterstock

„Nie zuvor waren Schülerinnen und Schülern so viele Informationen so einfach zugänglich wie heute. Gleichzeitig sind bisherige Prüfungsformen obsolet, wenn der Aufsatz in Sekundenschnelle von einem Computerprogramm geschrieben wird“, so CSP-Parteipräsident Jérôme Franssen. „Technologischer Wandel ist immer faszinierend – insbesondere medialer Wandel. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, unseren Alltag zu verbessern, beispielsweise in der Mobilität, im Gesundheitswesen oder eben auch in der Bildung. Gleichzeitig drohen Gefahren.“

Franssen erinnerte in diesem Zusammenhang an die Veranstaltung des CSP im vergangenen Herbst mit der Spiegel-Bestsellerautorin Silke Müller über die Gefahren von Social Media. Für den Präsidenten und Spitzenkandidaten der CSP steht fest, dass KI unser alltägliches Zusammenleben und somit auch unser Bildungssystem fundamental verändern wird.

Silke Müllers Bestseller „Wir verlieren unsere Kinder! Gewalt, Missbrauch, Rassismus: Der verstörende Alltag im Klassen-Chat“. Foto: Amazon

„Die Uhr werden wir nicht zurückdrehen können. Entscheidend ist daher, wie wir mit dieser Technologie umgehen. Daher brauchen wir eine klare Werteorientierung, auf deren Grundlage wir einen verantwortlichen Umgang mit dieser Technologie schaffen. Konkret bedeutet das, dass wir einen Rechtsrahmen definieren, der die Chancen maximiert und die Gefahren minimiert“, so Franssen.

Zusammen mit dem Digitalisierungspolitiker und Europaabgeordneten Axel Voss (CDU/EVP) und dem Tübinger Medienpädagogen und KI-Forscher Florian Nuxoll beleuchteten die CSP-Kandidaten Etienne Simar und Steffi Pauels die Chancen und Risiken, die KI für unser Bildungswesen mit sich bringt.

Axel Voss gehöre seit Jahren zu den führenden digitalpolitischen Stimmen unseres Kontinents und habe unter anderem beim jüngst verabschiedeten europäischen “AI Act” – dem weltweit ersten Rechtsrahmen für KI – eine prägende Rolle gespielt, so die CSP.

„KI-Anwendungen wie ChatGPT sind einfach zu bedienen und liefern in Sekundenschnelle sehr gute Ergebnisse, wenn die Frage richtig formuliert wurde“, so Etienne Simar (CSP), Informatiklehrer in Eupen. „Natürlich müssen wir sicherstellen, dass die Schüler erkennen können, ob die KI-Systeme falsche Informationen liefern. Sie stellen aber auch eine große Chance dar, den Schulunterricht endlich stärker zu individualisieren und an die Bedürfnisse und Interessen der einzelnen Schüler anzupassen. Dies sollte motivierend wirken, um das Interesse am Lernen zu wecken und ihre Kompetenzen zu verbessern.“

Allerdings dürfen laut Simar Teamarbeit und Projektpädagogik nicht vergessen werden: „Künstliche Intelligenzsysteme sollten das pädagogische Fachwissen der Lehrer ergänzen, aber nicht ersetzen. Es ist jedoch wichtig, Zugang zu qualitativ hochwertigem Material und einer guten und stabilen Internetverbindung zu haben. Außerdem müssen die Lehrkräfte eine angemessene interdisziplinäre Ausbildung erhalten, um sich an die neue Realität anzupassen. Aus diesem Grund nehme ich mit meinen Schülern an einem ERASMUS-Projekt über künstliche Intelligenz teil, da uns viele Länder in diesem Bereich weit voraus sind.“

Die Künstliche Intelligenz (KI) weckt die Hoffnungen auf ein neues goldenes Informations-Zeitalter, ist aber auch mit Risiken verbunden. Foto: Pixabay

Im ostbelgischen Bildungswesen bleibe noch viel zu tun, so die CSP-Abgeordnete Stephanie Pauels: „Während unabhängige Experten und die OECD unserem Bildungswesen ernüchternde Zeugnisse ausstellen und umfassende Reformen fordern, bescheinigt uns die jüngste PISA-Umfrage, dass die Lesekompetenz nirgendwo in Belgien so niedrig ist wie in der DG. Diese Probleme müssen wir ernst nehmen. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren und von unseren Schülerinnen und Schülern Leistung einfordern, vor allem in den Grundlagen: Lesen, Schreiben, Rechnen und Französisch. Zudem muss es uns aber auch gelingen, sie für die digitale Zukunft fit zu machen.“

Laut Pauels darf KI nie zu einem Selbstzweck werden, sondern müsse stets einen konkreten Mehrwert schaffen. „Je schneller der technologische Wandel und je tiefgreifender die Umbrüche, desto wichtiger werden persönliche Qualitäten und ein kooperativer Charakter. Die Bildungspolitik der CSP basiert auf dem Leistungsprinzip, den wesentlichen Grundkompetenzen Lesen, Schreiben, Rechnen, Französisch und dem 4K-Modell des Lernens im 21. Jahrhundert: Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken.“

16 Antworten auf “Über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz – CSP: „Wir müssen unsere Schulen fit machen für KI“”

  1. Spaßvogel

    Hier ist eine humorvolle Kritik des Artikels:

    Die KI in Ostbelgien: Ein Märchen vom Technologiezauber

    Die CSP hat es wieder getan! Sie haben uns auf eine aufregende Zeitreise in die faszinierende Welt der Künstlichen Intelligenz entführt, als wäre es ein brandneues Thema, das gerade aus dem digitalen Äther auftauchte. Wer hätte gedacht, dass wir uns plötzlich im Jahr 2024 befinden und noch nie von KI gehört hätten?

    Da sitzen also unsere werten Politiker im Kino Corso in St. Vith und philosophieren über die unergründlichen Tiefen der Künstlichen Intelligenz. Mit dabei der unverzichtbare Europaabgeordnete Axel Voss, der offensichtlich nicht nur das Internet, sondern auch die Zukunft im Griff hat.

    Und was haben sie uns zu sagen? Dass KI unser Leben revolutionieren wird! Aber Moment mal, das haben wir doch schon vor gefühlt einer halben Ewigkeit gehört, oder? Ach ja, richtig, seit ChatGPT das erste Mal die Tasten berührte, haben wir verstanden, dass KI nicht nur eine nette Spielerei ist, sondern eine tiefgreifende Veränderung mit sich bringt. Aber danke, liebe CSP, für die Erleuchtung!

    Die CSP erinnert uns auch daran, dass Technologiewandel faszinierend ist. Ja, wirklich, das ist so faszinierend, wie das Warten auf den Bus bei strömendem Regen. Und wir alle wissen ja, wie viel Spaß das macht!

    Aber Moment mal, was ist das? Ein Appell für einen „verlässlichen Rahmen“ für die Nutzung von KI in Schulen? Ah, natürlich! Denn wer würde schon wollen, dass die Lehrer plötzlich von wildgewordenen Robotern ersetzt werden, die ihnen sagen, wie sie den Unterricht gestalten sollen?

    Und dann diese glorreiche Erkenntnis: „Nie zuvor waren Schülerinnen und Schüler so viele Informationen so einfach zugänglich wie heute.“ Wow, wirklich? Als ob wir nicht schon seit Jahren im Zeitalter des Internets leben würden. Aber hey, besser spät als nie, oder?

    Die CSP betont auch, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT „einfach zu bedienen“ sind. Na, das ist doch beruhigend zu wissen! Denn wer will schon eine KI, die so kompliziert ist wie eine Raumfahrtmission?

    Aber im Ernst, liebe CSP, es ist schön zu sehen, dass ihr euch um die Bildung sorgt. Lasst uns hoffen, dass eure Erkenntnisse nicht nur so tiefgreifend sind wie ein Twitter-Thread, sondern auch zu konkreten Maßnahmen führen, die uns tatsächlich in die Zukunft führen, anstatt uns im Kino Corso zurückzulassen, um über längst bekannte Tatsachen zu schwadronieren.

    • Spaßvogels spießiger Bruder

      Ich finde ihren Beitrag lustig und stimme der subtilen Kritik auch zu. Dennoch bin ich froh, dass die CSP das Thema aufgreift, bzw. Generell überhaupt Themen aufgreift und solche Veranstaltungen schafft. Vom Rest hört man nichts. Wenn die Opposition der Mehrheit zeigt, wie man kommuniziert und informiert, stimmt hier etwas nicht.

  2. Wo ist die Ministerin

    Von der Ministerin Klinkenberg hört man hierzu nichts. Auch wenn mir das Thema Angst macht und der Schwachsinn in unseren Schulen nichts zu suchen hat, kümmert sich die CSP.

  3. Alles Schönreden hift nichts...

    denn, was die Herrn Politiker unterschlagen ist dass diese/all KI Systeme faktische Waffen sind, die skrupellos gegen die eigen Bevölkerung eingesetzt werden und werden wird… Die Geschichte lehrt uns, dass jedes neue Werkzeug auch als Waffe eingesetzt wird, und zwar von den Erfindern selbst, zwecks Machterhalt, und Versklavung der Dummen, pardon, der Konsument, die dumm gehalten werden, dank socher systemisch konform agierender Mitläufer-Politiker !
    Wer diese KI Systeme, egal welche, nicht als Waffe erkennt und brandmarken will, der wird morgen aufwachen und sich wundern, dass diese/solche Waffen auf ihn, den Entscheider, selbst ziehlen und ihn noch besser, unnötig bis überflüssig machen ! Gratulation an unsere mit Humandummheit gesegneten Politiker !

  4. Postscrotum

    Wenn ich mir ChatGPT und anderes Spielzeug so angucke, dann stelle ich zwei Dinge fest:

    1. Politisch tendenziös bis zum Erbrechen, rassistisch und im Zweifel kann man gewisse Fragen nicht beantworten.
    2. Das soll intelligent sein? Im Ernst?

    Es sollte inzwischen selbst zum biedersten linksgedrehten BRF-Hörigen vorgedrungen sein, dass die der Masse zur Verfügung gestellte Technik vor allem den Zweck erfüllt, sie in eine gewisse Richtung zu lenken. Dabei ist es meist nicht die, die man vordergründig vermuten würde. Viel wichtiger ist aber folgende Frage: Wenn eine App auf einem Handy schon „intelligent“ anmuten kann, über welche Technik verfügen dann Geheimdienste, Militär und sonstige Institutionen, die es ja, wie wir spätestens seit den RKI-Files wissen, nur gut mit uns meinen?

    • Ja richtig so , klärt die Schüler mal auf ;
      über die Chance und Risiken der KI ;
      über die Chancen und Risiken der Joints ;
      über die Chancen und Risiken , zum Wechsel von der Schule , zu Heidi Klum .
      usw……
      Erst wenn ihr dieses Wissen vermittelt habt , könnt ihr euch auf die Schulter klopfen .

      KI – ??????? das Thema ist so alt , das schon der Staub drauf liegt .
      Jedes Kind im Vorschulalter weiß doch mittlerweile, dass die Entwicklung der KI auch dazu beitragen wird,
      Kriege auszulösen und uns mit dieser dummen Erfindung , bzw Entwicklung , auf Dauer an das eigene Stuhlbein sägen werden .
      Spätestens wenn ihr überflüssig werdet , merkt ihr dann auch , dass der Zug schon abgefahren ist.
      Wenn aus politischen Reihen alles hingenommen wird, bleibt euch ja auch nichts anderes übrig, als den Schülern Blödsinn zu erzählen.
      Gut , ändern lässt sich das nicht mehr , dafür ist es zu spät, bzw die Schmiermittel in den obersten vereinzelten Rängen , zu hoch gewesen , um eine Umkehr zu erreichen.
      Bei den Wahlen der Zukunft ,klärt ihr dann auf , wie man mit Stift und Block auch lernen Kann ;
      wenn nach dem Krieg , im Netz nichts mehr geht .
      ich hoffe dass ich das nicht mehr erleben muss und kurz vor dem Krieg das Zeitliche segne .

  5. Kasperle

    Bei soviel KI sind die Schüler bald überflüssig und können sich dem Konsum hingeben der ihnen von der KI angepriesen wird.
    Man braucht schließlich keine Studenten sondern Konsumenten.

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