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BMW schlägt kostenlose Parkplätze oder eine eigene Autobahnspur für E-Autos vor – Schwache Nachfrage

Foto: Shutterstock

Zuckerbrot statt Peitsche: Der Münchner Autobauer BMW sieht das Verbrennerverbot in der EU kritisch und würde stattdessen wegen der schwachen Nachfrage lieber mehr Vorrechte im Verkehr für die Stromer sehen.

BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic möchte Elektroautos im Straßenverkehr klar bevorzugen und so die Nachfrage in Schwung bringen. „Etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn“, sagte er dem „Münchner Merkur“: „Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen.“

Eine Ladestation für Elektrofahrzeuge. Foto: Peter Kneffel/dpa

Eine solche Bevorzugung wäre eine Alternative zu dem von der EU geplanten Verbrennerverbot. Staatliche Kaufprämien als Anreiz seien auf Dauer auch nicht sinnvoll, sagte Nedeljkovic.

– Autobauer kämpfen mit Überkapazitäten: Die sinkenden Verkaufszahlen vor allem bei E-Autos machen der Branche zu schaffen. Weil Käufer fehlen, sind die Werke kaum ausgelastet. Bei Audi steht jetzt erstmals ein ganzer Standort auf dem Prüfstand. Weitere könnten folgen. „Alle müssen sich überlegen, wie viel Produktion man braucht und wo diese Produktionskapazitäten zu möglichst wettbewerbsfähigen Kosten aufgebaut werden“, sagt der Branchenexperten Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach.

Die ersten Autobauer ziehen Konsequenzen. Ford hatte schon 2022 angekündigt, das Werk in Saarlouis Ende 2025 dicht zu machen. Bei Audi steht jetzt Brüssel auf der Kippe.

Das Audi-Werk in der Brüsseler Gemeinde Forest. Foto: Belga

Das gleiche Schicksal könnte der Gläsernen Manufaktur in Dresden drohen, wo VW inzwischen offen über eine Nachnutzung ohne Fahrzeugfertigung nachdenkt. Zuletzt war vor zehn Jahren in Deutschland ein großes Autowerk geschlossen worden: 2014 machte Opel den Standort Bochum dicht. Anderswo wird die Produktion zumindest gedrosselt.

– Schwache Nachfrage dauert an: Ein baldiges Ende der schwachen Nachfrage erwartet Constantin Gall von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY nicht. „In den nächsten 24 bis 36 Monaten ist sicher nicht mit einem signifikanten Anstieg der Nachfrage zu rechnen“, sagte Gall. „Mittelfristig werden wir eine Überkapazität im System haben.“

Und auch langfristig werde es in Europa kaum Wachstum geben, ergänzt Branchexperte Bratzel. „Der europäische Markt ist im Wesentlichen ein gesättigter Markt. Ein hohes Mengenwachstum wird es sicherlich nicht geben.“ Mehr als eine Rückkehr zu dem Vor-Corona-Niveau von 2019 sei kaum zu erwarten. „Und auf dem Level wird es wohl auch die nächsten zehn Jahre bleiben.“ (dpa)

42 Antworten auf “BMW schlägt kostenlose Parkplätze oder eine eigene Autobahnspur für E-Autos vor – Schwache Nachfrage”

  1. Der Mann hat wohl nicht mehr ...

    Der Mann hat nicht mehr alle Latten im Zaun! Die Dummköpfe in der deutschen Automobilindustrie sind den grünen Wahnsinnigen auf den Leim gegangen und haben Milliarden in die E-Fahrzeugentwicklung gesteckt und weil sie diese Karren nicht los werden – was voraus zu sehen war – wollen sie jetzt die Autofahrer ZWINGEN ihre Fehlplanung zu bezahlen … ich könnte …

  2. Pensionierter Bauer

    Die Industrie macht jetzt im Grünwahn genau den gleichen Fehler als im NS- und Coronawahn, sie unterwirft sich dem von Spinnern ausgerufenen Zeitgeist. Und wahrscheinlich fallen dann auch wieder viele Leichtgläubige darauf rein.

    • Geht gar nicht .
      Die Manager der Autoindustrie , hätten besser überlegen müssen , ob die Verkehrsteilnehmer das E-Fahrzeug auf Anhieb akzeptieren .
      Man hätte besser kleinere Produktionslinien aufgebaut, und bei Gefallen der Kunden , diese erweitern können.
      Von politischer Seite wiederum , die Leute zum Kauf eines völlig überteuerten Fahrzeugs zu zwingen, dass energietechnisch und sicherheitsmässig noch nicht ausgereift ist, könnte sogar ein rechtliches Nachspiel haben.
      Wenn dann auch noch die EU-Kommission dieser Kranken Idee zustimmt und dadurch der Verkehr von Verbrennerfahrzeugen erblich behindert wird ,
      dann darf man nicht nur von einer Diskriminierung reden , sondern von einer erneuten Straftat , die zur Spaltung der Gesellschaft beitragen soll.
      Außerdem hat man anscheinend im Hause BMW , zusätzlich nicht gut überlegt .
      Es sieht nicht nach einer Werbekampagne für dieses Unternehmen aus , sondern wird wohl eher das Gegenteil bewirken .

    • Der Alte

      Zur Corona-Zeit kann ich nichts schreiben. Der Nationalsozialismus war für die Industrie jedoch eine goldene Zeit. Gewinne noch und nöcher, Arisierungen, Vermögen in die neutralen Länder verbracht und nach der Zerstörung in neue Produktionsanlagen investiert. Dem Großkapital waren zudem recht schnell nach Yalta die Zonengrenzen bekannt.

  3. Zuhörer

    Was nützt eine separate Fahrspur,wenn die Akkus in kürzester Zeit leer sind? Daß würde bedeuten; eine Parkspur auf der Autobahn.
    Jetzt weiß ich auch, was mit kostenlose Parkplätze gemeint ist. 🤭😄

    Die beste Technik soll einfach weggeworfen werden, um unzuverlässige E-Autos durchzusetzen? Wie kann man in Europa sich nur solche Utopien ausdenken? Auch wenn wir Europäer überhaupt nicht existieren würden, würde es auf das Klima keinen Eindruck machen. Das ist übrigens auch Wissenschaftlich bewiesen. Was haben die Weltverbesserer nur vor? Selbstzerstörung, Weil sie sich selbst nicht leiden können?

  4. Es ist schon schlimm genug wenn der Steuerzahler den E-Autokäufern die Fahrzeuge mitbezalt, nämlich das sind staatliche Kaufprämien. Jetzt sollen die auch noch Extrawürstchen gebraten bekommen. Wenn ich mir jetzt einen Verbrenner kaufe und den in wenigen Jahren nicht mehr fahren darf ist das nicht gut für die Umwelt. Verstehen viele nicht, ist aber auch egal. Auf jeden Fall gibt es dann Ärger. Weiter so, ihr schafft das.

  5. Karli Dall

    „Alle müssen sich überlegen, wie viel Produktion man braucht und wo diese Produktionskapazitäten zu möglichst wettbewerbsfähigen Kosten aufgebaut werden“, sagt der Branchenexperte Stefan Bratzel.

    Hier bietet sich die Sahara an:

    Kostenlose Parkplätze da viel Platz, reichlich Sonnenenergie… und vor allen Dingen:
    die günstigen afrikanischen Fachkräfte müssten nicht mit knallroten Gummibooten die gefährliche Seereise antreten – Heimspiel.

  6. Robin Wood

    Wäre BMW mal nicht auf der grünen Welle gesurft, hätte er heute genau so guten Absatz wie vorher. E-Autos haben nunmal keine lange Fahr-Kapazität und sind viel zu teuer.
    Sie habe sich mächtig verkalkuliert – trotz Warnungen.

  7. René Baart

    Das prioritäre Ziel ist eine Spaltung unserer Gesellschaft. Die „Bösen“ würden vielleicht im Stau stehen und die „Guten“ würden ihre Fahrt auf der, ausschließlich für Gute, reservierten Fahrbahn fortsetzen dürfen – das alles mit dem Segen des grün-linken Zeitgeistes …
    Gab es eine solche ideologische Dekadenz nicht bereits vor achtzig Jahren ? Falls ja, dann sind die Linken die neuen Rechten oder das schlimmere Wort, das ich hier nicht verwenden darf …

      • Besorgte Mutter

        Und was hat es den Geimpften genutzt!
        Gar nichts, denn wir Ungeimpften feierten die besseren Partys in unseren Kellern und Hinterhöfen und weil wir so stark waren, durften auch wir bald wieder alles mitmachen. Nur eine Tatsache ist auch, dass kaum noch etwas so richtig angelaufen ist. Dies konnte man gut am Samstag auf der Walhorner Kirmes sehen.
        Und hier wird es genauso sein, denn trotz aller Vorteile die man E-Fahrern gibt, kauft kaum jemand diese richtig umweltschädlichen E-Karren.
        Aber auch hier genau wie bei Corona, immer wenn man denkt „schlimmer geht nicht mehr“ kommt auch schon der nächste Troll um die Ecke.

        • Besorgte Oma

          Da haste Recht, Kind.

          :“…. immer wenn man denkt „schlimmer geht nicht mehr“ kommt auch schon der nächste Troll um die Ecke.“

          Immer wen man das denkt kommst einer von euch Trollen um die Ecke und setzt einen gequirlten Haufen drauf

        • @ – Besorgte Mutter 23:57 – Genau , auch einigen BMW fahren ist der schwere Verlauf durch die Impfung erspart geblieben und manchen sogar der Tod .
          Außerdem kann ich nirgendwo im Artikel lesen,
          dass man vorhat , eine Fahrspur nur für Impfwillige bei der nächsten Pandemie einzurichten.

          Kennen Sie noch den guten alten Plattenspieler ?
          mit diesem hat man die Möglichkeit ( oh -Wunder der Technik ) die B Seite einer Schallplatte zu hören .

  8. Es gibt doch schon überall E-Parkplätze mit Ladestation. Meist näher am Eingang als Behindertenparkplätze.
    Behindertenparkplätze werden dauernd von gesunden Menschen blockiert.
    Auf den E-Karrenplätzen habe ich noch keinen mit Verbrennermotor stehen sehen. Auch die, die hier permanent motzen.

  9. Super Idee, ich bin 100% dafür – aber natürlich verbunden mit der Verpflichtung ausschliesslich diese „E-Autospur“ auf den Autobahnen zu benutzen. Mal sehen wie glücklich die dann sind…. 😁

      • Schon seit Jahren schwirrt das angebliche Schwab-Zitat durchs Internet, „sie werden nichts besitzen aber glücklich sein.“ Schwab hat das nie gesagt. Das Zitat stammt aus einem Essay einer dänischen Politikerin, das 2016 auf der Seite des WEF erschienen war. Aber den Verschwörungstheoretikern ist alles Recht, um die Welt zu destabilisieren.

        • Der Alte

          „Das Zitat stammt aus einem Essay einer dänischen Politikerin, das 2016 auf der Seite des WEF erschienen war“. Habe ich gesagt oder geschrieben, dass dieser Satz aus dem Mund oder der Feder von Klaus Schwab stammt? Er wurde aber laut Logisch auf der Webseite des WEF veröffentlicht. Wer versucht Forumsteilehmer mit intellektuell unlauteren Mitteln zu diskreditieren?

  10. der heilige josef

    Am 9 Juni bei der EU Wahl wurden wieder die Parteien vom Wähler in Mehrheit bestätigt die den Umstieg vom Verbrenner zum E Auto wollen. Und selbst Die umstrittene Frau von der Leyen wurde wieder zur Präsidentin der EU Kommission ernannt. Weil die Wähler eben so gewählt haben, sie haben damit wieder mal den Verbrenner abgewählt.

    • @ – Der Heilige josef 11:17 Ja , schade ;
      dass man für die gesamte EU, Leute Entscheidungen treffen lässt , die auf der Rückbank der S-Klasse , nicht mal merken , ob sie in einem Fahrzeug mit Verbrenner sitzen , oder in einem Elektrofahrzeug .
      Verständlicher geschrieben :
      Die Frau hat keine Ahnung , eventuell wohl vom Pferd und selbst das , darf man noch bezweifeln .

    • Genau. Deshalb kaufen auch alle E-Autos und auch die Wärmepumpen gehen weg wie warme Semmeln. Nein @der heilige Josef, Ihre Wähler-Rechnung geht irgendwie nicht auf. Im Moment ist Stellenabbau in diesen Bereichen.

  11. Bleibt die Frage wie es möglich ist dass jemand so blöde daher redet und es dennoch zu einem BMW Vorstandsposten gebracht hat. Wenn solche Leute Entscheidungsträger sind wundert es nicht mehr dass selbst grosse Konzerne durch eklatante Managementfehler in den Ruin getrieben werden….

  12. Die Deutschen Automobilfirmen haben sich durch die staatlich verordnete E-Mobilität so richtig in den Sumpf geritten und stecken darin fest. Mrd. € in die E-Mobilität investiert und man macht mit jedem verkauften E-Auto weitere Verluste und keine Aussichten auf Besserung in Sicht. Panik macht sich in den Vorstandsetagen breit, Politik und Medien stehen mit dummen Gesichtern daneben und verstehen nicht warum die ach so tollen E-Autos nicht gekauft werden. Da kein Manager zugeben wird dass er total versagt hat überschlägt man sich mit noch so idiotischen Vorschlägen in der Hoffnung damit seinen Kopf, irgendwie, aus der Schlinge zu ziehen. Derweil stehen die E-Autos wie Blei auf den Höfen und wie Gift in den Bilanzen. Kommt davon wenn eine abgehobene Managergeneration der Politik und ihren Hofschreibern nachläuft statt sich um ihre Kundschaft zu kümmern. Marktwirtschaft bedeutet der Kunde entscheidet was gekauft wird und keine durchgeknallte Öko-Sekte….

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