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Steinreicher Amazon-Chef Bezos gibt Vorstandsvorsitz ab – Rekordzahlen für 2020

19.09.2019, USA, Washington: Jeff Bezos, Gründer von Amazon, spricht bei einer Pressekonferenz im National Press Club. Foto: Pablo Martinez Monsivais/AP/dpa

Beim Internet-Giganten Amazon steht ein Chefwechsel bevor: Im dritten Quartal will Jeff Bezos, der den Konzern vor rund 27 Jahren gründete, den Vorstandsvorsitz abgeben. An Ruhestand denkt er aber nicht: „Ich hatte noch nie mehr Energie“, betont der 57-jährige Top-Manager.

Vor rund 27 Jahren gründete Jeff Bezos in einer Garage bei Seattle einen Online-Buchladen. Aus seiner Faszination für das Internet und einer großen Vision entstand einer der wertvollsten Konzerne der Welt: Amazon.

Nach über einem Vierteljahrhundert leitet der weltgrößte Onlinehändler nun den Wechsel an seiner Vorstandsspitze ein – Bezos wird den Vorsitz im dritten Quartal 2021 an Andy Jassy abgeben, den Leiter des boomenden Cloud-Geschäfts.

25.10.2016, USA, Laguna Beach: Andy Jassy, CEOfficer von Web Services bei Amazon.com Inc, spricht während der WSJD Live Global Technology Konferenz. Foto: Patrick Fallon/ZUMA Wire/dpa

Eine Ära endet damit aber noch nicht, Bezos will weiter mitmischen. Amazons am Dienstag nach US-Börsenschluss veröffentlichter Geschäftsbericht für 2020 wurde angesichts der großen Personalie zur Nebensache.

Bezos dürfte als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist, auch künftig viel Einfluss bei Amazon ausüben. In einem Memo an die Mitarbeiter erklärte der 57-Jährige, dass es bei seiner Entscheidung nicht darum gehe, sich in den Ruhestand zu verabschieden.

“Ich hatte noch nie mehr Energie“, betonte Bezos. In seiner zukünftigen Rolle als Verwaltungsratschef wolle er seine Energie und Aufmerksamkeit auf neue Produkte und Initiativen ausrichten. Außerdem gewinne er so mehr Zeit für andere Projekte wie seine Stiftungen, seine Raumfahrtfirma Blue Origin oder die Zeitung „The Washington Post“, die in seinem Privatbesitz ist.

Alles begann im Juli 1994 mit einem Online-Buchhandel

Am 5. Juli 1994 gründeten Jeff und seine damalige Ehefrau MacKenzie Bezos in Bellevue bei Seattle einen Online-Buchhandel. Das Unternehmen hieß zunächst Cadabra, wurde jedoch rasch in Amazon umbenannt. Laut der Bezos-Biographie „Der Allesverkäufer“ von 2013 klang Cadabra zu sehr nach Kadaver.

24.04.2018, Berlin: Amazon-Chef Jeff Bezos und seine damalige Ehefrau MacKenzie Bezos kommen zur Verleihung des Axel Springer Awards. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Was mit Büchern begann, entwickelte sich zum größten Internetkaufhaus der Welt. Heute ist Amazon noch viel mehr als das und hält mit seinen Cloud-Services, die etwa Start-ups IT-Anwendungen und Speicherplatz im Netz bieten, unzählige Firmen am Laufen. Mit Whole Foods betreibt Amazon zudem eine eigene US-Supermarktkette.

Damit noch nicht genug: Im Streaming-Geschäft versucht Amazon mit seinem Prime-Dienst Marktführer Netflix Konkurrenz zu machen; mit dem Aufbau einer eigenen Lieferlogistik setzt der Konzern Paketzusteller wie UPS, Fedex und DHL unter Druck. Und niemand weiß so recht, welche Branchen Amazon als nächstes aufmischen wird.

Bezos machte der Erfolgszug seines Unternehmens als Großaktionär steinreich. Mit einem geschätzten Vermögen von 197 Milliarden US-Dollar (163,5 Mrd Euro) ist er dem „Bloomberg Billionaires Index“ (Stand Mittwoch) zufolge derzeit der zweitwohlhabendste Mensch der Welt hinter Tesla-Chef Elon Musk.

An der Börse hatte der rasant expandierende Bezos-Konzern wegen chronisch roter Zahlen indes lange Zeit einen schweren Stand. Doch seit Bezos zuverlässig Gewinne liefert, ist er zum Liebling der Wall Street geworden.

Magische Marke von einer Billion Dollar Börsenwert geknackt

Im September 2018 gelang es Amazon als zweiter Aktiengesellschaft nach dem iPhone-Riesen Apple, die magische Marke von einer Billion Dollar beim Börsenwert zu knacken. Seitdem ging es weiter kräftig bergauf – die Marktkapitalisierung von Amazon lag zuletzt bei enormen 1,7 Billionen Dollar.

Auch die Nachricht von Bezos‘ Rücktritt konnte Anleger am Dienstagabend nicht schocken – die Aktie hielt sich im nachbörslichen Handel weiter im Plus.

Denn das Geschäft lief auch im Schlussquartal glänzend: In den drei Monaten bis Ende Dezember knackte Amazon beim Umsatz dank des Bestell-Booms in der Corona-Krise und eines starken Weihnachtsgeschäfts erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar.

02.02.2021, USA, Arlington: Die von Amazon zur Verfügung gestellte Künstler-Darstellung zeigt die nächste Phase der Sanierung des Firmensitzes, der in Arlington errichtet werden soll. Die Pläne, die am 02.02.2021 veröffentlicht wurden, zeigen einen 350 Fuß (ca. 106 Meter) hohen, helixförmigen Büroturm, der von außen wie bei einer Bergwanderung bestiegen werden kann. Foto: –/NBBJ/Amazon/AP/dpa

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 44 Prozent auf 125,6 Milliarden Dollar zu. Den Nettogewinn konnte Amazon auf 7,2 Milliarden Dollar (6,0 Mrd Euro) deutlich mehr als verdoppeln. Im Geschäftsjahr 2020 verdiente der Konzern 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entspricht.

Amazons größter Profittreiber ist derweil nicht der Onlinehandel, sondern das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet. Insofern ist es auch nur logisch, dass mit Andy Jassy der Leiter dieser Sparte zum künftigen Vorstandschef befördert wurde.

Amazons Cloud-Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte den Quartalsumsatz um 28 Prozent 12,7 Milliarden Dollar. Trotz des starken Wachstums blieb das Geschäft etwas unter den Erwartungen. Das Betriebsergebnis kletterte derweil um 37 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar, woran klar zu erkennen ist, was für ein attraktiver Gewinnbringer Amazons Cloud-Flaggschiff weiterhin ist.

Durch seinen Erfolg mit Amazon hat sich Bezos bei Weitem nicht nur Freunde gemacht. Dem Konzern wird vorgeworfen, mit seiner großen Marktmacht und seinen Niedrigpreisen den Einzelhandel zu zerstören. Auch wegen umstrittener Arbeitsbedingungen gibt es häufig Kritik an Amazon.

Der mächtigste Feind von Bezos aber saß bis vor kurzem noch im Weißen Haus: Ex-US-Präsident Donald Trump und ihn verband eine erbitterte Dauerfehde. Als Hauptgrund galt indes weniger das Geschäftliche, sondern vor allem Trumps Abneigung gegenüber der „Washington Post“, die häufig kritisch über ihn berichtet. (dpa)

4 Antworten auf “Steinreicher Amazon-Chef Bezos gibt Vorstandsvorsitz ab – Rekordzahlen für 2020”

  1. Corona2019

    @ – ? – Herr Bezos

    Sollten Sie gerne ein Paar sorgen weniger Haben wollen , bin ich gerne bereit ihnen dabei behilflich zu sein .

    Da soviel Geld doch auch eine Schwere last sein kann , schlage ich vor sie zu erleichtern um ihre Sorgen so etwas zu minimieren .

    Sollten Sie meinen Vorschlag für eine gute Idee empfinden , dann kontaktieren Sie einfach Ostbelgien-direkt .

    Bei ihrer Bereitschaft sich zu trennen von einem Betrag der bei rund 5 Millionen € liegen sollte, werden sie Dort meine E-Mail-Adresse erhalten um das weitere Vorgehen für die überweisende Summe zu erhalten.

    Bedenken Sie bitte natürlich auch das je größer die zu überweisende Summe ist , desto erleichtert sind sie danach .

    Für den guten Tipp brauchen Sie aber nicht’s extra zu überweisen.
    Ist ein Geschenk ihres Beraters Corona2019 .
    Nicht’s zu danken .

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