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Arimont zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit: „Jetzt mehr europäische Koordination“

Eine mit der Blauzungenkrankheit infizierte Kuh steht im Stall und leckt sich die Schnauze. Foto: Lars Penning/dpa

Das für Wiederkäuer gefährliche Blauzungenvirus breitet sich in Europa weiter aus. Der aktuelle Ausbruch der Krankheit hatte in den Niederlanden begonnen und sich dann nach Süden und Westen ausgebreitet. Fälle wurden zunächst in Belgien und Deutschland gemeldet. Nun meldet auch Tschechien einen Fall der Tierseuche.

Das Blauzungenvirus wird von bestimmten Mücken übertragen. Vor allem Schafe und Rinder infizieren sich damit. Auch südamerikanische Kamelarten, Ziegen und Wild-Wiederkäuer sind empfänglich. Ein gewisser Schutz vor der Krankheit ist über eine Impfung zu erreichen.

Die klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit bei Rindern sind Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien mit Bläschenbildung und Ablösungen der Schleimhäute insbesondere an Zunge, Maul und Kronsaum.

Der ostbelgische Europaparlamentarier Pascal Arimont. Foto: Europäisches Parlament

Das Virus bleibt in den Tieren in der Regel 100 Tage aktiv. Die Krankheit kann ausheilen. Anschließend bilden die Tiere eine belastbare Immunität aus.

Gemeinsam mit 39 Abgeordneten hat der ostbelgische Europaparlamentarier Pascal Arimont (CSP/EVP) eine parlamentarische Anfrage an die EU-Kommission gerichtet, um eine bessere europäische Koordination in Bezug auf die Bekämpfung des Blauzungenvirus einzufordern.

„Wir kritisieren eine mangelnde Koordination auf europäischer Ebene, die insbesondere Viehzüchter teuer zu stehen kommt. Die Folgen der Krankheit sind für Landwirte erheblich. In Belgien sind viele Viehzuchtbetriebe betroffen, was bereits zum Verlust von 11.000 Schafen und 6.000 Rindern sowie zu einem Rückgang der Milchproduktion geführt hat“, so Arimont.

Schafe stehen in einem Stall. Vor allem Schafe und Rinder infizieren sich mit dem Blauzungenvirus. Foto: Peter Kneffel/dpa

Steigende Zahlen sind auch in den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich, Italien, Deutschland und der Tschechischen Republik zu verzeichnen. Eine zentrale Impfstrategie ist von der EU-Kommission dennoch nicht vorgesehen worden. Dabei kommt es laut Arimont zu Benachteiligungen: In einigen Ländern würden die Kosten für den Impfstoff teilweise oder vollständig erstattet, während in anderen Ländern die Landwirte selbst dafür aufkommen müssten.

„Außerdem nutzen einige Staaten die Krankheit, um protektionistische Maßnahmen zu ergreifen, indem zum Beispiel keine Tiere mehr aus bestimmten Ländern importiert werden dürfen. Der freie Verkehr innerhalb der EU muss aber weiterhin garantiert werden. So sollten Tiere, die als seuchenfrei getestet wurden, auch weiter frei zirkulieren können. Darum fordern wir – 40 EU-Abgeordnete – parteiübergreifend, dass die Kommission eine europaweite Impfkampagne unterstützt und die Präventions- und Kontrollmaßnahmen zwischen den Mitgliedstaaten koordiniert, damit auch der innereuropäische Handel nicht weiter behindert wird“, unterstreicht der ostbelgische EU-Abgeordnete. (cre)

9 Antworten auf “Arimont zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit: „Jetzt mehr europäische Koordination“”

  1. Oswald H.

    Koordinierung von Europa????
    Europa kann nichts; wir ertrinken und sterben an der Bürokratie. Die EU muss radikal verändert werden oder aufgelöst werden. VDL und Kollegen sind der Untergang Europas.

  2. Coach im Königsland

    Herr Arimont soll angeblich ein Gesundheitsexperte sein? (Medizinstudium oder Tiermedizinstudium). Mal setzt er sich ohne wissenschaftlich haltbar Erkenntnisse ein für experimentelle Stoffe. Der Universalexperte wirft einiges durcheinander. Belgien hat den BVD Statut angeblich nicht weitergemeldet. Darum dürfen Tiere von Belgischen Landwirten nicht nach Deutschland. Blauzunge ist mittlerweile durch.. Mit den sinkenden Temperaturen ist diese Krankheit vorbei. Eine Immunisierung hat auch wahrscheinlich stattgefunden. Die schwächsten Tiere haben es einfach nicht überlebt. Nun kommt ein Lobbyist und will die Landwirte retten. Na herzlichen Glückwunsch. Die Pharmaindustrrie lässt grüssen. Die EU funktioniert halt einfach nicht.

  3. Oma Doof

    Ich wäre schon froh, wenn ich einen Fernsehbeitrag von ZDF oder ARD hier in Ostbelgien in der Mediathek sehen könnte.
    Herr Arimont, könnten Sie da auch mehr europäische Koordination bewirken, oder bleibt es wie immer nur bei Angeberei?

  4. betroffener Tierhalter

    Schon wieder macht Herr Arimont Werbung für einen Impfstoff, der nicht zugelassen wurde und dessen Wirkung für den Aufbau einer Immunität nicht sicher ist. Hat er sich zumindest einmal bei Tierärzten erkundigt?
    Die Tierärzte empfehlen zwar die Impfung, aber bieten gleichzeitig auch andere Präventions-Maßnahmen an, wie zB Insektizide gegen Fliegen oder Behandlungen welche die Immunität stärkt, Antibiotika um Folgeerkrankungen zu lindern und Entzündungshemmern.
    Das eigentliche Problem kommt aber noch auf die Landwirte zu: die Monate andauernde Unfruchtbarkeit der erkrankten Tiere!
    Wenn Herr Arimont den Landwirten helfen will, dann reicht es nicht, so bei bei Covid, wie blöd alles zu impfen sondern man muss die ausgebildeten Ärzte ihre Arbeit machen lassen, was den Ärzten bei Covid auch verboten wurde. Manche haben ihre Zulassung verboten, weil sie Patienten behandelt haben und die EU hat das ganze zu verantworten!

    Herr Arimont, Sie haben nichts aus der Covid Pandemie gelernt. Halten Sie sich aus Gesundheitsfragen raus wenn Sie nichts davon kennen! Wenn Sie jedoch dafür eintreten die Landwirte zu entlasten, dann denken Sie weiter als nur bis zur Impfung! Sorgen Sie dafür, dass allgemein Medikamente und Behandlungen medizinischer Art (wie zB Fruchtbarkeitstests und Ultraschall-Untersuchungen) für jeden bezahlbar und verfügbar sind. Sorgen Sie dafür, das wir nicht allein von Impfmitteln abhängig sind, deren Wirkung und Nebenwirkung nicht bekannt sind.

  5. Goodbye Belgien

    …eine bessere europäische Koordination…
    „Und täglich grüßt das Murmeltier“
    Arimont fordert …. Arimont möchte …… Arimont interveniert……
    Resultate: Grenzen in Europa während Covid geschlossen , z.Z. wieder deutsche Grenzkontrollen.
    Von Geoblocking hört man auch nichts mehr…..und jetzt „Berater für die Landwirte“. Seine Chefin wird schon wieder genügend Steuergeld für die Pharmaindustrie locker machen. (Natürlich wieder alles geheim und dann die Daten schnell gelöscht!)
    Für sowas braucht man den „Eurozirkus“ zwischen Brüssel, Luxemburg und Straßburg.

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