Die Urlaubssaison beginnt. In den Reisebüros ist um diese Jahreszeit eigentlich schon viel erledigt worden. Trotzdem gibt es in diesen Tagen einiges zu tun. Der Anschlag in Sousse letzte Woche hat doch etliche Tunesien-Urlauber verunsichert. Die Griechenland-Touristen hingegen scheinen sich trotz der Turbulenzen infolge der Schuldenkrise keine allzu großen Sorgen zu machen.
„Ostbelgien Direkt“ begab sich am Montagmorgen in das Eupener Reisebüro Check-In Travel in der Gospertstraße, um sich über die Auswirkungen der Krise in Griechenland auf das Urlaubsgeschäft zu erkundigen.
Nun, Auswirkungen hat Nathalie Oedekoven, die Inhaberin des Reisebüros, noch nicht zu spüren bekommen. Dabei sind Reisen nach Griechenland nach wir vor sehr beliebt. Nach Athen zieht es im Sommer nur wenige Touristen, weil zu heiß. Hingegen erfreuen sich die Inseln großer Beliebtheit.
Im Fall einer Individualreise Bargeld mitnehmen
Im Allgemeinen hat die Nachfrage nach Reisen nach Griechenland nicht zuletzt wegen der Gefahr von Anschlägen in Nordafrika und Ägypten als Urlaubsziel zugenommen, war dieser Tage in verschiedenen Medien zu lesen.
Storniert hat jedenfalls bisher im Eupener Reisebüro Check-In Travel noch niemand.
Individualreisenden empfiehlt die Inhaberin des Eupener Reisebüros auf jeden Fall, möglichst viel Bargeld mit nach Griechenland zu nehmen, auch wenn dies natürlich nicht ganz ohne Risiken ist. Bargeld kann man verlieren oder gestohlen bekommen. Normalerweise soll man zwar mit einer Kreditkarte Geld abheben können, aber was ist, wenn der Automat keine Scheine mehr ausspuckt?
Eventuell Streiks und Demonstrationen
Wer eine Pauschalreise gebucht hat, braucht sich keine großen Sorgen zu machen. Flüge, Hotelübernachtungen und Bustransfers sind bereits eingekauft und vertraglich abgesichert. Die Veranstalter rechnen mit den griechischen Anbietern in Euro ab – egal, ob es zu einem „Grexit“, also zu einem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone, kommt oder nicht.
Von den Reiseveranstaltern hat Nathalie Oedekoven bisher jedenfalls noch keine Empfehlungen oder sonstige Informationen speziell für Griechenland-Urlauber erhalten. Noch ist alles im grünen Bereich, so scheint es.
Ein größeres Problem als der Zahlungsvekehr könnten für Griechenland-Touristen mögliche soziale Unruhen sein. Wegen der zugespitzten Lage könnte es zu Streiks und Demonstrationen kommen. Betroffen wären u.a. Flug- und Schiffshäfen. Der Schiffsverkehr ist in Griechenland von großer Bedeutung.
Wer mit dem eigenen Auto oder einem gemieteten Pkw Griechenland bereist, ist ebenfalls gut beraten, sich regelmäßig zu informieren, denn je nach Ausmaß der Krise ist gut möglich, dass das Benzin in Griechenland knapp wird. (cre)
Siehe Artikel „Paasch kritisiert Haltung der Regierung Tsipras als unverantwortlich“
Siehe auch Artikel zur aktuellen Entwicklung in Sachen Griechenland
Griechenland, die Wiege der europäischen Kultur, mit der islamischen Barbarei zu vergleichen, ist schon ein starkes Stück.
Na ja, in Eupen rollt man seine Teppiche ja schon seit längerem Richtung Katar.
Sehr informativ, dieser Bericht. Danke. Ich fahre zwar selbst nicht in Urlaub, kenne aber genug Leute die „in die Sonne“ wollen. (Dabei soll es ja noch in dieser Woche über 35° hier werden). Ich gönne wirklich jedem Menschen einen schönen, erholsamen Urlaub. Aber nach Griechenland ? Das wäre mir -und einigen anderen auch- VIEL zu sehr mit Risiken verbunden. Man stelle sich nur vor, was passiert, wenn dort eine wochenlange Streikwelle ausbricht. Geschäfte leer, kein Geld zur Verfügung (wer nimmt schon -zigtausend € mit ???), keine Rückkehrmöglichkeit…. und dann ? (das alles ist so gut wie sicher, glaubt man gewissen aktuellen Berichten von Reise-Experten). Ich verstehe auch die nette Dame vom Reisebüro. Die sagt zwar, „niemand“ habe bisher die Griechenland-Reise storniert, aber wie viele Urlauber haben denn eine solche gebucht ? Sicher ist, überall kann etwas „passieren“. Aber hier geht es mit Ansage.
Hoffen wir, daß alle gesund und ohne Probleme zurück kommen. Hoffen wir !
MfG.
HINWEIS: DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) hat am Montag in einer Pressemitteilung die Haltung der griechischen Regierung scharf kritisiert: https://ostbelgiendirekt.be/paasch-kritisiert-regierung-tsipras-als-unverantwortlich-76673
In 20 Jahren wird die DG das Griechenland Belgiens, dank Paaschoufakis, Antoniadis und Lambertini.
Zum Photo: Da is et Nathalie aber jut jetroffen :-)
Überall hört man, bei einer Reise nach Griechenland sollte man Bargeld mitnehmen. Ich halte diese Empfehlung für gefährlich. Ich bin mal gespannt, wann in Griechenland der erste Tourist überfallen wird, weil sich jeder Grieche denken kann, dass der fremde Gast Bargeld bei sich hat.
Wie lange soll das gut gehn? Ich laufe Deutsch sprechend durch eine rote Hochburg wie Thessaloniki, ziehe mir 600 am Automaten während die 10 Einheimischen in der Schlange hinter mir auf die selbe Summe warten. Zusammen! Ist bestimmt prickelnd…
Die Zeit ist gekommen um griechische Produkte zu boykottieren: Somit keine Reisen mehr dorthin.
@Grexit
Wie sind Sie denn drauf. Vielleicht sollten alle Europäer das mal mit Deutschland machen. Deren Wohlstand hängt am Export. Da wäre es normal gerade jetzt griechische Produkte zu kaufen.