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FC Bayern München trennt sich nach dem 1:5-Debakel in Frankfurt von Trainer Kovac

29.10.2019, Nordrhein-Westfalen, Bochum: Bayerns Cheftrainer Niko Kovac steht vor dem Spiel am Spielfeldrand. Einen Tag nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt hat sich der Bundesligist FC Bayern München von Trainer Niko Kovac getrennt. Foto: Guido Kirchner/dpa

AKTUALISIERT – Nach dem 1:5 bei seinem Ex-Verein Eintracht Frankfurt gab sich Niko Kovac noch kämpferisch. Doch am Tag nach dem desaströsen Auftritt zogen die Bayern-Bosse Konsequenzen.

Der FC Bayern München hat sich am Sonntagabend von Trainer Niko Kovac getrennt. Das gab der deutsche Fußball-Rekordmeister einen Tag nach der 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt bekannt. Bis auf weiteres wird Co-Trainer Hans Flick die Mannschaft betreuen. Am Morgen hatte Kovac noch das Training geleitet.

Am Samstag hatten die Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge das Frankfurter Stadion nach der höchsten Bundesliga-Niederlage seit über zehn Jahren noch genauso wortlos wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic verlassen.

02.11.2019, Hessen, Frankfurt/Main: Fußball: Bundesliga, Eintracht Frankfurt – Bayern München, 10. Spieltag, in der Commerzbank-Arena. Karl-Heinz Rummenigge (l), Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, und Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München, und Herbert Hainer (M unten) stehen auf der Tribüne. Foto: Uwe Anspach/dpa

Am nächsten Tag sagte Rummenigge laut einer Verreinsmitteilung: „Die Leistungen unserer Mannschaft in den vergangenen Wochen und auch die Resultate haben uns gezeigt, dass Handlungsbedarf bestand. Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic und ich haben mit Niko auf dieser Grundlage am heutigen Sonntag ein offenes und seriöses Gespräch geführt mit dem einvernehmlichen Ergebnis, dass Niko nicht mehr Trainer des FC Bayern ist.“

Am Mittwoch spielen die Bayern in der Champions League gegen Olympiakos Piräus und am Wochenende danach in der Bundesliga gegen Vize-Meister Borussia Dortmund. Jetzt ist zunächst der erst im Sommer gekommene Flick in der Pflicht.

Kovac hatte den Trainerposten bei den Bayern im Sommer 2018 übernommen. Der frühere Bayern-Profi kam als Pokalsieger von Eintracht Frankfurt nach München. Die ersten Monate waren für den ehemaligen kroatischen Nationalspieler und Trainer allerdings schwer. Auch im ersten Herbst als Bayern-Trainer musste er schon um seinen Job bangen. Zu defensiv denke der einstige Profi, so der wiederkehrende Vorwurf.

Besonders dank der Unterstützung des in zwei Wochen aus dem Amt scheidenden Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß durfte er allerdings bleiben. In der Rückrunde machten die Münchner den Rückstand auf Borussia Dortmund wett und holten sich den siebten Meistertitel in Serie. Im Pokalfinale wurde mit einem 3:0 gegen RB Leipzig das Double perfekt gemacht. Als Makel blieb allerdings das Aus im Achtelfinale der Königsklasse gegen den FC Liverpool (0:0, 1:3).

Ruhe hatte Kovac aber auch in seinem zweiten Jahr als Bayern-Trainer nie. Zum Bundesliga-Auftakt gab es nur ein 2:2 gegen Hertha BSC. Glanzpunkt war das 7:2 beim Champions-League-Finalisten Tottenham Hotspur Anfang Oktober. Dann ging es sportlich aber bergab. Es folgten eine Niederlage gegen Hoffenheim, ein Remis in Augsburg sowie glanzlose Erfolge über Piräus, Union Berlin und den VfL Bochum.

Kovac leistete sich zudem mehrere unglückliche Aussagen, wie zur Reservistenrolle von Thomas Müller, der höheren Geschwindigkeit im Liverpool-Spiel oder zu den Frankfurter Fans, die er zu den besten der Liga erklärte – das alles kam in München überhaupt nicht gut an. (dpa)

27 Antworten auf “FC Bayern München trennt sich nach dem 1:5-Debakel in Frankfurt von Trainer Kovac”

  1. Bayern versinkt im Mittelmaß

    Schade, Bayern versinkt immer mehr im Mittelmaß. Wie schön waren die Bayern-Zeiten mit Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes ! Und wie schön waren die Bayern-Zeiten mit den Weltklassespielern wie Lahm Robben, Ribéry und Schweinsteiger ! Was muss nun bei den Bayern geschehen ???

  2. So ein Dämpfer kann der besten Mannschaft passieren. Auch Real Madrid und Barcelona haben zuletzt einige Spiele verloren. Die großen Mannschaften haben immer zwischen 70 und 80 Prozent Ballbesitz. Auch Bayern zum Beispiel vor einigen Wochen im Heimspiel gegen Hoffenheim. Dennoch verloren sie dieses Spiel. Das heißt nichts anderes als das die Gegner, auch schwächere, eine erfolgreiche Taktik haben, den Großen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Für die Spannung in der Meisterschaft kann das nur positiv sein.

  3. Hans Eichelberg

    Die Trainingseinheit am Sonntag wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, teilten die Münchner mit.
    Gut ist, dass trainiert wird – vor allen Dingen muss sehr viel trainiert werden, darauf muss Trainer Kovac achten.
    Die Diskussion um den Trainer ist nicht zielführend, denn der hatte nicht mitgespielt.
    Mitgespielt hatten Boateng, Müller, Kimmich, Neuer, Lewandowski…..
    Und Boateng flog so früh vom Platz (10. Min.) , dass seine Mannschaft nur noch mit 9 Feldspielern unterwegs war.
    Man müsste sich vielleicht mehr um Boateng kümmern?

    • Die Diskussion um die Trainer wird von den Medien absichtlich immer wieder ins Spiel gebracht, egal ob etwas dran ist oder nicht. Die Medien brauchen immer neue Aufhänger, um gelesen oder gesehen zu werden. Die Diskussion um die Trainer ist daher zu 99 Prozent Spekulation. In der Tat hat ein Trainer in allen Belangen die Fäden in der Hand. Er muss die Mannschaft aufstellen, einstellen und heiß auf das nächste Spiel machen. Er muss die richtigen Spieler ein- und auswechseln. Er muss, wenn nötig, die Taktik während des Spiels wechseln. Das alles sind aber nur die Aufgaben eines Trainers, die sichtbar sind. Deshalb ist die Aufgabe des Trainers sehr schwer und verantwortungsvoll, ob bei den Amateuren oder Profis.

  4. delegierter

    es war doch fast wie immer, Müller, der nix hinbekommt außer den Mund aufreißen als wenn er den Ball verschlingen wolle, Neuer , bei dem automatisch bei fast jeder Bewegung sein Reklamier-arm hochgeht und Lewandowski der immer trifft. Aber diese Mannschaft müsste auch zu zehnt gegen jeden Gegner bestehen.
    Ach ja, wetten das in Köln auch morgen eine Stelle frei wird !

  5. Nico Kovac hat das Handtuch freiwillig geworfen. Die Presse hat ihn zur Aufgabe gezwungen. Jede Handlung und jedes Wort wurde in den letzten Wochen gegen ihn verwendet. Z.B. der Fall Müller: Hätte er Coutinho auf die Bank setzen und Müller spielen lassen sollen? Wenn ja, dann braucht man in Zukunft keinen Weltstar mehr zu holen. So ist das nun mal mit den Trainern: Sie müssen sich für einen oder gegen einen Spieler entscheiden. Nach einer Niederlage den Schlauen zu spielen und zu sagen, dass der Trainer die falschen Spieler aufgesetzt hat, das kann jeder. Die Presse sollte mal den Ball flach halten und sich an Fakten halten, statt immer jeden Trainer, der ein Spiel verliert, gleich aufzufordern, doch endlich seine Koffer zu packen.

  6. Peter müller

    Auch Bayern hat schon mal eine Krise. Da steht im Moment B.Monchengladbach an der Spitze, bringt aber International nix. Mal schauen, wer im Winter in den Europaligen noch eine Rolle spielt. Bayern ist und bleibt das Mass aller Dinge, bei unserem Nachbarn . Die anderen, ausser der BVB sind Eintagsfliegen. Kovac war von Anfang an nicht erste Wahl bei den Bayern.

  7. Die „Unbesiegbaren“ Bayern in der „Krise“… nur 4 kleine Punkte vom ersten Platz entfernt und im Mai das Dubel geholt ! Dieser Verein ist an Arroganz und Selbstmitleid nicht zu überbieten.

  8. Didi Hamann hat recht wenn er sagt : “ die Bayern-Bosse müssen aufpassen, dass ihre Mannschaft nicht untrainierbar wird“. Ich habe den Eindruck, dass die Bayern-Führung den Sinn für die Realität längst verloren hat. Klappt es nicht mit deren Millionären in kurzen Hosen, ist sofort der Träiner schuld.
    Es ist doch so, wie es verschiedene andere hier schon erwähnt haben: sämtliche Top-Klubs auch in den besten Ligen haben alle schon ihre Krise durchgemacht; zur Zeit schwächeln beispielsweise auch der FC Barcelona und Real Madrid Die gewinnen auch nicht alle Spiele! Da wird der Trainer nicht gleich gefeuert . Und was kann Nico Kovac dafür, dass Boateng nach nicht mal 10 Minuten vom Platz fliegt und der Gegner auch Fußball spielen kann? Bei über 80 Minuten in Unterzahl hat es auch Bayern schwer gegen einen motivierten und aggressiven Gegner, wie zum Beispiel Frankfurt, zu bestehen.
    Die Zeiten, als Bayern eine ganze Saison lang die BL mangels Konkurrenz beherrschte sind endgültig vorbei, ob die HH Hoeneß und Rummenige das wahrhaben wollen oder nicht, es ist einfach so!

    • Polarlicht

      Kovac war / ist ehrlich , hat gesagt, was er dachte. Das passte den Herren Millionären nicht, und somit wurde gegen den Trainer gespielt! Wenn es aus dem Verein schon heißt, dass die Spieler eben nur Trainer akzeptieren, die schon internationale Titel geholt haben, fällt einem doch nichts mehr ein

    • Kovac wurde von der Presse hinausgemoppt. Wenn die dauernd behaupten, dass der und der Trainer nur noch auf Bewährung dort ist, dann verunsichern sie bewusst das ganze Umfeld. Das ist gewollt, denn die Medien brauchen stündlich neue Schlagzeilen. Ein Trainerrauswurf bringt dann wieder Futter für die nächsten zwei, drei Tagen. Bei Favre versuchen sie es auch, obwohl der ganz fest im Sattel sitzt.

  9. Boah nee...

    „Kovac war nicht nur sympathisch, sondern auch ein guter und talentierter Trainer.“
    Er IST es für mich noch immer! Ich wünsche ihm zukünftig den passenden Verein und alles Gute.

    • Reserve-AchGott

      Kovac war nicht nur sympathisch, ein guter und talentierter Trainer, nein, er hat auch viel für unser Land getan.
      Nico, ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Lebensweg.

  10. peter Müller

    Hamann, Matthaus und Konsorten können nur mullen. Selber haben Sie nix als Trainer gebracht. Genauso Effenberg. Das hat Hoeness erkannt, und Sie nicht für die Bayern arbeiten lassen.

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