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Ein Gericht in Antwerpen verurteilt einen iranischen Diplomaten wegen Terrorplan

04.02.2021, Belgien, Antwerpen: Demonstranten protestieren vor dem Justizpalast während der Urteilsverkündung im Prozess gegen einen iranischen Diplomaten, der einen Bombenanschlag auf eine Großkundgebung in Frankreich geplant haben soll. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Unter heftigen Protesten der Regierung in Teheran lieferte Deutschland 2018 den Iraner Assadollah A. an Belgien aus. Jetzt wurde der Mann mit Diplomatenpass als Drahtzieher eines vereitelten Anschlags verurteilt. Empörung in Teheran ist programmiert.

Im Prozess um einen vereitelten Sprengstoffanschlag auf eine Großkundgebung von iranischen Exil-Oppositionellen in Frankreich ist der Hauptangeklagte zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.

Ein Gericht in Antwerpen sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass der 49 Jahre alte iranische Diplomat Assadollah A. für den Terrorplan gegen die Veranstaltung mit Tausenden Teilnehmern verantwortlich ist. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde der Mann wegen versuchten Mordes und Beteiligung an einer terroristischen Organisation schuldig gesprochen.

04.02.2021, Belgien, Antwerpen: Zwei bewaffnete Polizisten patrouillieren vor dem Justizpalast während der Urteilsverkündung im Prozess gegen einen iranischen Diplomaten, der einen Bombenanschlag auf eine Großkundgebung in Frankreich geplant haben soll. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Brisant ist das Urteil, weil Assadollah A. den Ermittlungen zufolge Mitarbeiter des iranischen Geheimdienstes MOIS ist, zu dessen Aufgaben die Beobachtung und Bekämpfung oppositioneller Gruppierungen innerhalb und außerhalb des Irans gehört. Es gilt deswegen als möglich, dass den Anschlagsplänen ein direkter staatlicher Auftrag zugrunde lag.

Diese These vertritt auch die im Iran verbotene Oppositionsgruppe NWRI. Der Nationale Widerstandsrat Iran (NWRI) hatte die Großkundgebung am 30. Juni 2018 in Villepinte bei Paris organisiert. An ihr hatten auch zahlreiche westliche Unterstützer teilgenommen, darunter der Anwalt des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, Rudy Giuliani.

Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe vehement zurück und behauptet, dass die Terrorplanungen von Regimegegnern inszeniert worden seien. Sie hatte bereits gegen die Festnahme von Assadollah A. in Deutschland heftig protestiert, weil der Mann zum Tatzeitpunkt an der iranischen Botschaft in Wien als Diplomat akkreditiert war.

Assadollah A. war am 1. Juli 2018 an einer Autobahnraststätte bei Aschaffenburg (Bayern) verhaftet und dann von Deutschland an Belgien übergeben worden. (dpa)

2 Antworten auf “Ein Gericht in Antwerpen verurteilt einen iranischen Diplomaten wegen Terrorplan”

  1. Gelinde Andlerberg

    Richtig so, den Gotteskriegern sollte man eben nicht nur, wie Steinmeier, zum Geburtstag ihrer Revolution Glückwünsche aussprechen. Die brauchen schon mal einen vor den Latz.

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