Gesellschaft

Umweltaktivisten greifen weiter Kunstwerke an: Nach van Gogh ein Monet und Wachsfigur von König Charles

23.10.2022, Potsdam: Klimaaktivisten der Klimaschutz-Protestgruppe „Letzte Generation“, nachdem sie das Gemälde „Getreideschober“ (1890) von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini mit Kartoffelbrei beworfen haben. Foto: Uncredited/Letzte Generation/AP/dpa

AKTUALISIERT – Die beiden Aktivistinnen, die Mitte Oktober ein Gemälde von Vincent van Gogh in der Londoner National Gallery mit Tomatensuppe beworfen hatten, haben relativ schnell Nachahmer gefunden.

Am Wochenende verübten Aktivisten der Klimaschutz-Protestgruppe „Letzte Generation“ im Potsdamer Museum Barberini eine Attacke auf ein wertvolles Gemälde des französischen Impressionisten Claude Monet. Ein Bild aus der Serie „Les Meules“ (Getreideschober) wurde am Sonntag mit Kartoffelbrei bespritzt.

„Da das Bild verglast ist, hat es der umgehenden konservatorischen Untersuchung zufolge keinerlei Schäden davongetragen“, hieß es in einer Mitteilung am Abend. Bereits am Mittwoch soll das Werk wieder in den Ausstellungsräumen zu sehen sein.

24.10.2022, Großbritannien, London: Dieses Videostandbild zeigt zwei Aktivisten, die einen Schokoladenkuchen auf ein Wachsmodell von König Charles III. bei Madam Tussauds in London werfen (bestmögliche Qualität). Foto: Just Stop Oil/PA Media/dpa

Insgesamt seien vier Personen an der Aktion beteiligt gewesen, berichtete Museumssprecherin Carolin Stranz. Polizeisprecher Mario Heinemann berichtete, Beamte hätten im Museum zwei Personen in Gewahrsam genommen. Die beiden sollen gegen 15.00 Uhr das Gemälde mit einer Flüssigkeit überschüttet und sich anschließend daneben festgeklebt haben. Gegen die beiden Personen werde wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung ermittelt.

Die Protestgruppe veröffentlichte auf Twitter ein Video von der Attacke auf das Gemälde. Sie forderte in der Erklärung am Sonntag von der Politik wirksame Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels.

Museumsdirektorin Ortrud Westheider sagte dazu: „Bei allem Verständnis für das drängende Anliegen der Aktivisten angesichts der Klimakatastrophe bin ich erschüttert über die Mittel, mit denen sie ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen suchen. Gerade in den Werken der Impressionisten sehen wir die intensive künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur.“ Solche Landschaftsgemälde könnten Besuchern auch dazu Anstoß geben, „ihre Beziehung zur Umwelt zu reflektieren und zu hinterfragen“.

14.10.2022, Großbritannien, London: Die zwei Demonstrantinnen, von denen eine die Dose Tomatensuppe hält, haben Vincent Van Goghs berühmtes Werk „Sonnenblumen“ von 1888 in der National Gallery in London mit Dosensuppe beworfen. Foto: Just Stop Oil/PA Media/dpa

Vor gut einer Woche hatten Umweltaktivistinnen das Gemälde „Sonnenblumen“ (1888) des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh in der National Gallery in London mit Tomatensuppe beworfen. Dabei wurde der Rahmen leicht beschädigt.

Am Montagvormittag haben zwei Umweltaktivisten Torten auf die Wachsfigur von König Charles III. im Londoner Madame Tussauds geworfen. Nach der Protestaktion seien die beiden sowie zwei weitere Menschen wegen Sachbeschädigung festgenommen worden, teilte die Polizei mit.

Mehrere von der Protestgruppe Just Stop Oil veröffentlichte Videos zeigen, wie sich ein Mann und eine Frau neben die Figuren der königlichen Familie stellen, ihre T-Shirts mit dem Namen der Organisation enthüllen und schließlich das Gesicht der Wachsfigur mit jeweils einer Torte bewerfen.

Die britische Regierung solle die Vergabe neuer Genehmigungen für die Öl- und Gasförderung komplett stoppen, hieß es in einer Mitteilung auf sozialen Medien. Der Monarch habe angeblich kürzlich auf Anraten der Premierministerin Liz Truss entschieden, nicht am Weltklimagipfel teilzunehmen und dort keine Rede zu halten. Die COP27 soll im November in Ägypten stattfinden.

Als britisches Staatsoberhaupt muss der König traditionell im Einvernehmen mit der Regierung handeln. In der vergangenen Woche verkündete Truss jedoch ihren Rücktritt. (dpa)

60 Antworten auf “Umweltaktivisten greifen weiter Kunstwerke an: Nach van Gogh ein Monet und Wachsfigur von König Charles”

  1. 9102Anoroc

    lst die Jugend jetzt völlig durchgeknallt ?
    oder gilt bestochen werden als eine neue Berufssparte ?
    Dann waren die Damen im politischen Auftrag , wohl noch in der Lehre ?
    Wie dem auch sei, Van Gogh hat sich sicher im Grab gedreht, hoffentlich stört ihn jetzt niemand mehr, Er möge in Frieden ruhen.

  2. Kann ich nicht nachvollziehen, wiso man Kunstschätze beschädigt oder gar zerstört. Das interessiert die Ölmultis sicher nicht und ändert auch sonst nichts im Sinne der Demonstrantinnen.

  3. Robin Wood

    @9102Anoroc
    „lst die Jugend jetzt völlig durchgeknallt ?“

    Es scheint wohl so. Die Jugendlichen haben wohl Langeweile. Verstehen aber nicht, dass deren Smartphone von irgendwoher den Strom braucht. Und wie sind die Jugendlichen zur National Gallery gekommen? Per Auto? Öffentliche Verkehrsmittel? Wie werden diese denn angetrieben?
    Es ist nachvollziehbar, dass auch Jugendliche sich um die Zukunft Sorgen machen. Aber Gemälde verschmutzen oder sich an die Wand kleben, löst das Problem nicht.
    Stattdessen sollten die Jugendlichen lieber ihre Ausbildung abschliessen und sich beruflich für innovative Techniken und Energien einbringen. Und vielleicht würde ihnen ein Blick in die Geschichte zeigen, dass deren Vorfahren mit Arbeit und Schweiss diesen Wohlstands-Staat aufgebaut haben, den sie nun so verachten.

    • 9102Anoroc

      Mittlerweile glaube ich sogar dass die Museen davon profitieren .
      wann wurde das letzte Mal so viel über Kunst und Museen diskutiert.
      Durch diese Diskussionen zieht es sicherlich manche neugierige ins Museum die sich noch nie für Kunst interessiert haben.

      Jetzt braucht man am Eingang nur noch darauf zu achten , dass die Besucher keine Konserven dabei haben .-)

  4. Die Wahrheit

    Man muss sich echt die Frage stellen, was in diesen Köpfen vorgeht. Eine wirklich kranke Gesellschaft. So was ist unverzeihlich und Sachbeschädigung muss ordentlich bestraft werden. Es gibt kein Pardon dafür.

  5. Kevin Giebels

    Gut das mal endlich jemand gegen diese kranken Künstler tut!

    ÖL-gemälde in Zeiten des Klimawandels? Der Herr van Gogh soll soch gefälligst für seine Sünden schämen.

    Und nun alle zusammen:

    Greta unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Fleischersatzprodukt gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Ökosündern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Klimawandel.

  6. Dummerchen Pouldeluxe

    Idiot*Innen erster Klasse … Klimaaktionnismus ist das neue « Prada Handtäschen » für das verzogene Luxusgirl (x/m/w/heli) von nebenan… einfach kleben lassen und als « Klimaopfer*etten vor Bild » als zeitgenössische Kunst ausstellen !

  7. Das Problem ist,dass diese sogenannten „Aktivisten“ oder eher Kriminelle über eine ausreichend grosse juristische Lobby zu verfügen scheinen.Sie profitieren vom Einfluss der entsprechenden NGOs und (zumindest in BRD) von der rot-grünen Gesinnung von grossen Teilen des Politik-und Rechtsapparates.

      • Walter Keutgen

        Hugo, vorerst Freilassung mit den Bedingungen kein Museum oder ähnliches mehr zu betreten und keine Farbe mehr zukaufen. Gestanden haben die Damen ja und werden ihr Geständnis nicht zurückziehen, komplizierte Beweisführung ist dann wohl nicht nötig. Aber, um bis zum letzten Gericht zu prozessieren, haben sie sicher die Finanzmittel.

    • Robin Wood

      Wie heisst es doch: Wenn man die Kinder hat, hat man auch die Eltern.

      In deutschen Kitas übt man schon Stromausfälle und bastelt mit Kindern Öfen mit Kerzen.
      „Die Blackout-Kita wurde für dieses Projekt von der Stiftung der „Kleinen Forscher“ ausgezeichnet. Doch dieses ist nicht ganz so unschuldig, wie der Name klingt. Die Stiftung hat offen zum Klimastreik von „Fridays for Future“ aufgerufen. Und das, obwohl sie eine geförderte Initiative des Bundesbildungsministeriums ist – also eigentlich zur Neutralität gezwungen sein sollte. Sie steht namentlich im Koalitionsvertrag und wird jährlich mit 11,9 Millionen Euro Steuergeldern gefördert. Die Kita selbst wird dabei zusätzlich noch vom aktuell grün regierten Bundesfamilienministerium gefördert – aufgrund eines Beschlusses des Bundestages. „

  8. Wenn die Jugend nicht rebelliert wer tut es denn sonst. Die Jugend hat Angst um ihre Zukunft, wir alten Säcke sorgen uns nur um unser Restleben und darum ob unsere Rente reicht.
    Unsere Generation hat viel mehr „Dummheiten “ ( in den Augen unserer Eltern) gemacht als die jetzige Generation.
    Hausbesetzung, freie Liebe oder Steine werfen waren üblich. Meine Kinder bekommen rote Ohren wenn sie das hören.
    Seid Ihr alle nie jung gewesen?

    • Zitat: Die Jugend hat Angst um ihre Zukunft.

      Die meisten Öko Aktivisten haben reiche Eltern und eher langeweile.

      Siehe Gretchen: Fährt mit Schiff von Großbritannien in die USA und mit anderem Schiff zurück.

      Das das 1. Schiff auch wieder zurück muss und dafür 5 Personen geflogen sind statt 2x Gretchen und dementsprechend mehr Treibhausgasausstoß verursachen peilt so jemand nicht.

      • „Die meisten Öko-Aktivisten…“
        Welche Öko-Aktivisten außer Greta können Sie denn noch namentlich anführen, die den Atlantik so aufwändig überqueren oder ähnliche Eskapaden absolviert haben?

    • Zuhörer

      @. Pierre.
      Ja sicher war ich auch mal jung. wenn ich aber nach vierzehn Stunden von der Baustelle kahm, da hatte ich keine Sinne mehr um Blödsinn zu machen.
      Was der verwöhnten Jugend fehlt, ist Beschäftigung. Sie sollten lieber den Wald von Müll säubern, oder sonstige Ehrenamtliche Jobs machen, wenn sie nicht ausgelastet sind.
      Mal was nützliche, anstatt zerstören. Neuerdings ist Reifen zerstechen auf dem Programm. Das aber neue Reifen deswegen produziert werden müssen, und dadurch wieder CO2 verursacht wird, soweit denken diese Weltretter nicht. Hauptsache zerstören.

      • Robin Wood

        @Zuhörer
        Stimme Ihnen zu.
        Dieser Tage haben die Klima-Demonstranten Rote Beete-Saft auf den Treppen irgendeines deutschen Ministeriums verschüttet – dabei prangern sie Lebensmittelverschwendung an.
        Eine Klima-Chaot hat in einem Ministerium den Feueralarm ausgelöst. Es kamen mehr als ein Dutzend Feuerwehrwagen und Krankenwagen angefahren – umsonst und dazu der CO2-Ausstoss und vor allem hätten die Feuerwehrwagen vielleicht einen richtigen Feuerwehreinsatz verpassen können und es hätten Menschenleben auf dem Spiel gestanden. Das ist schon sehr gefährlich.

    • Ja, es wurde auch früher rebelliert. und…? Wurden wir nicht dafür bestraft? Wurde von Seiten der Regierung die Rebellion zum Schwerpunktthema erwählt. Wurde die Gesellschaft, die soziale Gerechtigkeit und die öffentliche Ordnung der Rebellion geopfert und dem entsprechend angepasst? nicht?

    • “ Die Jugend hat Angst um ihre Zukunft, “
      Warum? Weil Sie täglich diesen Schwachsinn aufgetischt bekommt und noch nicht verstanden haben das Sie verarscht werden.
      So wie Teile der Jugend sich verhalten, und bei den Parteien die sie wählen, bzw. zu wählen gedenken, ja das ist dann der wahre Grund weshalb sie Angst vor der Zukunft haben kann

  9. volkshochschule

    Jeder der mal ein Gemäldemuseum besucht hat weiß das die millionenschweren Kunstwerke durch vorgelagertes Sicherheitsglas geschützt sind. Solche Vorfälle sind zwar ärgerlich aber mit reichlich Glasreiniger in kurzer Zeit beseitigt.

  10. HEINZ P.

    Ich hoffe das die im Knast kommen
    Das ist ja ein Gehirn amputieret Hafen
    Die haben Langeweile = Last sie Steine kloppen in einen Steinbruch
    So lange wie möglich und für die Instandsetzung der Bilder
    richtig zahlen .
    Ich möchte mal wissen was die Eltern zu sagen haben , zu ihren Kinder

  11. Der Zyniker

    Volk manipulieren, Menschen diskreditieren, Kinder indoktrinieren, Literatur zensieren, Kunst zerstören,… ich glaube als nächstes steht Bücher verbrennen auf der Agenda.

    Irgendwie kommt mir das bekannt vor – Ich bin mir ziemlich sicher sowas schon einmal in einem Geschichtsbuch gelesen zu haben… (zyn.)

  12. Zitat: Die britische Regierung solle die Vergabe neuer Genehmigungen für die Öl- und Gasförderung komplett stoppen, hieß es in einer Mitteilung auf sozialen Medien.

    Is ja nett gemeint.

    Nur ohne Öl und Gas können die meisten Firmen/Fabriken dicht machen.
    Ohne Öl kommen die meisten Menschen nicht zur Arbeit, nicht jeder kann sich ein Elektro Fahrzeug leisten. Viele Regionalzüge fahren auch noch mit Diesel.
    Geht niemand mehr Arbeiten kassiert der Staat keine Steuern mehr um Geld in Alternative Energien zu investieren.
    Wie gehts dann weiter ?

  13. Solange man diese Personen als Aktivisten bezeichnet, meinen diese, mit ihren „Aktionen“ Recht zu haben. Es sind einfach nur Vandalen, die Kulturerbe zerstören. Zerstören, statt etwas aufzubauen… kontraproduktiver geht nicht.

  14. Die Wahrheit

    Solche Aktionen sind durch nichts zu entschuldigen. Aktivist oder was, egal!!!
    Wo führt das hin, wenn jeder meint, sein Problem durch Vandalismus zu publizieren???
    Klimawandel hin oder her!!!
    Hier muss auf jeden Fall hart durchgegriffen werden, ansonsten gerät das ganze System durcheinander.
    Traurig, auf welchem Weg unsere Gesellschaft ist.

  15. Auf ein Kunstwerk – hinter Glas geschützt – Kartoffelbrei oder Suppe schütten, um auf den Klimawandel und die Folgen aufmerksam zu machen? Ob das okay ist, darüber ist seit der jüngsten „Brei-Attacke“ von Klimaaktivisten auf ein Monet-Bild in einem Museum in Potsdam wieder eine hitzige Debatte entbrannt. Fest steht aber: Die Aktion könnte die beiden Beteiligten – einen Mann und eine Frau – teuer zu stehen kommen: Der Schaden belaufe sich auf eine fünfstellige Summe, wie eine Sprecherin des Museums Barberini in Potsdam auf Anfrage mitteilt. Zwar sei das Gemälde „Getreideschober“ des französischen Impressionisten Claude Monet selbst dank der Verglasung und einer speziellen Filzleiste nicht beschädigt worden, erklärte die Sprecherin. „Der untere Teil des historischen Rahmens wurde allerdings in Mitleidenschaft gezogen und muss durch unsere Restauratorin ausgebessert werden.“ Zudem sei der Brei mit einer großen Wucht auf das Gemälde geschleudert worden, sodass er auf die angrenzende Wand und bis unter die sechs Meter hohe Lichtdecke gespritzt sei. Auch diese Stellen müssten ausgebessert werden – also insgesamt handelt es sich eher um räumliche Renovierungsarbeiten als um die Beschädigung eines Kunstschatzes. Die Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ übernahm dafür die Verantwortung und forderte von der Politik wirksame Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels.

    Mal schauen wer am ende für den Schaden aufkommt.

    • Walter Keutgen

      Franz, vielleicht erhält die Gruppe öffentliche Subventionen und zahlt der Steuerzahler das am Ende so oder so. Nicht zu vergessen, dass die Aktion als Kunstwerk (Happening) gewertet werden kann und somit den Akteuren das Copyright gehört.

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