Zwischenruf

Alexander Miesen ist das neue Gesicht der PFF

Mit der Nominierung von Alexander Miesen für den Parlamentsvorsitz ist den Liberalen ein echter Coup gelungen. Das erinnert an 2004, als die PFF Isabelle Weykmans zur jüngsten Ministerin Belgiens machte. Damals suchte die Partei ein neues Gesicht. Auch die Entscheidung für Miesen entspricht einer solchen Strategie. Eigentlich ist der Mann aus Hergersberg mit seinen 29 Jahren viel zu jung für das Präsidentenamt, das eine gewisse Erfahrung und Reife verlangt, zumal er selbst erst seit einem halben Jahr dem PDG angehört. Auf der anderen Seite ist der ranghöchste Posten, den die DG zu vergeben hat, für den Newcomer und seine Partei das ideale Sprungbrett im Hinblick auf 2014.

Knapp anderthalb Jahre hat Alexander Miesen Zeit, um sich in seinem neuen Amt zu profilieren. Und wenn er keine gravierenden Fehler macht, wovon man ausgehen kann, dürfte ihm das auch gelingen. Dann ist er bei den Wahlen 2014 vielleicht für die PFF das, was der junge Mathieu Grosch in den 80er Jahren für die CSP war: ein Shooting Star.

Man darf schon jetzt darauf gespannt sein, wie sich Alexander Miesen in der Rolle des Parlamentspräsidenten behaupten wird. Trotz der vielen anderslautenden Beteuerungen, die wir zuletzt gehört haben, liegt in der DG im Verhältnis zwischen Parlament und Regierung einiges im Argen. Die DG braucht einen Parlamentspräsidenten, der den Mut hat, die Oberhoheit der Legislativen gegenüber der Exekutiven zu behaupten und zu verteidigen.

Höflich, aber resolut…

Eine Panne wie diejenige, die sich Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz geleistet hat, indem er sich bis heute weigerte, eine parlamentarische Anfrage von Seiten der Opposition zu beantworten, darf es in einer Demokratie nicht geben. Da muss auch ein Parlamentspräsident willens sein, den Regierungschef an seine Pflichten zu erinnern und sein Verhalten in aller Öffentlichkeit zu denunzieren.

Übrigens kann Alexander Miesen dies gleich in seiner Antrittsrede tun – etwa mit folgender Anrede: „Herr Ministerpräsident, wissen Sie eigentlich, dass Sie allen noch eine Auskunft schulden? Ich danke für Ihr Verständnis!“

Höflich, aber resolut: Das erwartet der Bürger von einem Parlamentspräsidenten.

GERARD CREMER

Siehe auch Artikel „Überraschung: PFF nominiert Alexander Miesen für Parlamentsvorsitz“

 

6 Antworten auf “Alexander Miesen ist das neue Gesicht der PFF”

  1. „Übrigens kann Alexander Miesen dies gleich in seiner Antrittsrede tun – etwa mit folgender Anrede: “Herr Ministerpräsident, wissen Sie eigentlich, dass Sie allen noch eine Auskunft schulden? Ich danke für Ihr Verständnis!“

    Na ja Herr Cremer, schön wär’s!

    Bin aber gespannt, wie die“rauhe Wirklichkeit“ denn so aussieht.
    Jedenfalls scheint es so, dass die PFF mit ihrem“Shooting-Star“, die Geschichte mit ihrem „Problembären“ (Weykmans)
    dann im kommenden Wahljahr „auf die Reihe“ bekommt.
    Die Chance ist groß, dass A.Miesen, sollte er sich weiter profilieren, einen gewissen „Beckenbauer-Effekt“ nach sich zieht.Wie gesagt, Wahlen hier bei uns sind, Parteien-Programm hin oder her, PERSONEN-Wahlen. Und das könnte, so meine Meinung, der PFF neuen Auftrieb geben und der MP wäre gerettet in Bezug auf eine Koalition für die nächste Regierung. Alles bliebe sozusagen „beim alten“.
    Wiederum zum Leidwesen der CSP.? Wo ist deren „Beckenbauer?“

  2. Treesche

    Als Einwohner des Treeschlandes begrüße ich natürlich, dass Alexander dieses Amt bekommt. Ich traue ihm auch einiges zu. Nur hoffe ich, dass er nicht zu früh von der Politik verheizt wird. Frischer junger Wind ist vielleicht auch nicht schlecht.

  3. Herr Miessen ist das Gesicht einer Partei, die kein Gesicht hat !
    Wofür die Liberalen eigentlich stehen, weiß keiner. Sie selbst wohl auch. L. Goebels fühlt sich als Sozialdemokrat, I. Weykmanns ist Fettnäpfchenexpertin. Frau Jadin ist hübsch aber ohne jegliches Profil und Herr Miessen? Ja was soll denn jemand für ein Gesicht haben, der in allen Bereichen, die jemanden für ein solches Amt qualifizieren, NICHTS vorzuweisen hat. Die deutschen Liberalen haben es in ihrem Jugendwahn vorgemacht: ein blasser und profilloser Parteipräsident, der die Liberalen auf 2% geschrumpft hat. Der politische Liberalismus ist tot. Denn keiner weiß mehr, was er beinhaltet. Schönes Gesicht !

  4. Auszug aus obigem OD-Artikel :
    Zitat:
    „Eine Panne wie diejenige, die sich Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz geleistet hat, indem er sich bis heute weigerte, eine parlamentarische Anfrage von Seiten der Opposition zu beantworten, darf es in einer Demokratie nicht geben. Da muss auch ein Parlamentspräsident willens sein, den Regierungschef an seine Pflichten zu erinnern und sein Verhalten in aller Öffentlichkeit zu denunzieren.

    Übrigens kann Alexander Miesen dies gleich in seiner Antrittsrede tun – etwa mit folgender Anrede: “Herr Ministerpräsident, wissen Sie eigentlich, dass Sie allen noch eine Auskunft schulden? Ich danke für Ihr Verständnis!”

    Bei dem zuletzt erwähnten Satz muss ich unwillkürlich schmunzeln und an amerikanische Krimis denken, wo das in etwa so etwa lauten könnte:
    „Herr Ministerpräsident,Sie haben das Recht zu schweigen, denn alles , was Sie ab jetzt sagen, kann gegen Sie verwendet werden“.

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