Nachrichten

Aachen: Radfahrerin gerät unter Bus und stirbt – Mahnwache nach Unfall

28.04.2017, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Am Hansemannplatz werden auch noch am Tag nach dem Unfall Blumen niedergelegt und Kerzen angezündet. Am Vortag war eine 29-jährige Radfahrerin unter einen Linienbus geraten. Foto: OD

In Aachen ist am Donnerstag eine 29-jährige Radfahrerin bei einem Unfall mit einem Bus ums Leben gekommen. Der tragische Vorfall wirft erneut die Frage nach der Sicherheit für Radfahrer in der Aachener Innenstadt auf.

Der Unfall ereignete sich um 15.33 Uhr. Auf dem viel befahrenen Hansemannplatz war die Radfahrerin beim Abbiegen in die Peterstraße gestürzt und unter einen Linienbus geraten, der von der Monheimsallee in die Peterstraße abbog. Die Frau starb noch vor Ort an der Unfallstelle.

Der genaue Unfallhergang müsse noch geklärt werden, so die Aachener Polizei.

Das Gelände rund um den Unfallort wurde für mehrere Stunden – u.a. mit einer Sichtschutzwand – von der Polizei abgeriegelt, was zu kilometerlangen Staus führte. Erst gegen 19 Uhr hob die Polizei die Straßensperren auf.

Der Hansemannplatz in Aachen. Foto: OD

Nach dem tödlichen Unfall ist die Kritik an der Aachener Verkehrsführung für den Bus- und Radverkehr wieder lauter geworden.

Die Radfahrer-Bewegung „Critical Mass“ hatte schon oft bemängelt, dass Radfahren in Aachen gefährlich sei. Nach dem Bekanntwerden des tödlichen Unfalls hat „Critical Mass“ noch am Abend eine Mahnwache am Hansemannplatz abgehalten.

Unbekannte sprühten ein Rad-Piktogramm in weißer Farbe auf den Asphalt, daneben das Datum und ein Kreuz.

In Aachen ist die Zahl verunglückter Radfahrer 2016 wieder gestiegen: Im vergangenen Jahr kamen laut Statistik 316 Radler zu Schaden, also fast einer pro Tag.

Obwohl die Stadt Aachen in den letzten Jahren etliche Maßnahmen ergriffen hat, um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen (Ausbau der Verkehrsampeln für Radfahrer, Radfahrerschutz-Markierungen…), üben Radsportverbände immer wieder Kritik an der ihrer Meinung nach viel zu gefährlichen Situation für Radfahrer in Aachen. (cre)

12 Antworten auf “Aachen: Radfahrerin gerät unter Bus und stirbt – Mahnwache nach Unfall”

  1. Pensionierter Bauer

    Seitdem es in Aachen die Radfahrstreifen rechts von der PKW Spur gibt, kann man nicht genug aufpassen. Obwohl der Winker den Richtungswechsel des PKW bzw. LKW anzeigt begeben sich die Radfahrer selbstbewusst in den toten Winkel hinein. Extrem gefährlich ist zB. die Kreuzung Schanz.
    Ein solcher Unfall ist natürlich äußerst tragisch. Den betroffen Angehörigen, aber auch dem Busfahrer wünsche ich jetzt viel Kraft.

  2. der lustige Unterstädter

    Es handeltsich wohl scheinbar wieder um einen tragischen Unfall aufgrund der Unterschätzungeines toten Winkels.

    Ich kann nur jedem anraten sich doch bitte mal hinter das lenkrad eines Busses oder Lkw zu setzen und selbst malm zu sehen was der Fahrer sieht. Und ihr werdeterstaunt sein was ein Fahrer alles nicht sehen kann. Selbstfahrer die sehr vorsichtig fahren bekommen oft nicht mit wenn sich ein Fahrad rechts neben ihnen befindet und es kann zb sein dass das grosse Fahrzeug an der Kreuzung wartet sich von hinten ein Radler nâhert der sich dann auf einmal in dem nicht einsehbaren Bereich befindet.

    Dies ist keine Sache von mehr Raum schafen für Radfahrer oder mehr Sicherheit , bleibt einfach ein paar Meter hinter Lkw oder Bus denn die vorderste Ecke kann eure letze gewesen sein.

    Gegenseitiger Respekt sollte vor dem Recht sein sich dort aufhalten zu dürfen.

  3. volle zustimmung und weil das so ist, müssen wir autofahrer beim abbiegen besonders obacht geben.
    Ich hab z.B. meine probleme mt den holländischen kreisverkehren, an denen der radfahrer vorrang hat.
    Die A säulen nehmen sichtfläche weg, die radfahrer fahrer kommen plötzlich und fahren ohne auch nur zu verlangsamen über meine strasse und die anderen verkehrsteilnehmer muss ich auch noch im auge behalten. dazu ist ggf. auch nich der rechte spiegel zu nutzen, ggf. mit kopfwenden…….und ich bin auch keine 18 mehr….

    • Pensionierter Bauer

      Sorry Frau Nix, nach Angaben der Ermittler ihaben sich Bus und Radfahrerin möglicherweise berührt. So kann der tote Winkel schon von Bedeutung sein. Generell ist das Verhalten vieler Radfahrer, insbesondere auf ihrem sogenannten Fahradschutzstreifen, aber auch dass der Bussfahrer oftmals sehr bedenklich. Von defensivem Fahren halten beide, sich im Bereich der Gutmenschen befindlichen Verkehrsteilnehmer rein gar nichts. Sie fühlen sich immer und überall im Recht. Die Pedalritter leben mit diesem Verhalten aber sehr gefährlich.

    • Bin in der Vaalserstr. Richtung Vaals aus dem Bus raus und bin faßt von eine/m Radler/rin erfasst .worden.
      Nur zur Fahrweise einiger Radler/innen.Ebenso gibt es Flitzer/innen, auch auf Gehwegen.

  4. Kein Mitleid

    Ich finde es ja interessant wenn man so viel für die Radfahrer macht, aber die Radfahrer nutzen die Radwege nur selten. Selbst bei blauen Schildern, die die Radfahrer zur Benutzung verpflichtet, fahren diese mitten auf der Straße und benehmen sich als seien sie im Recht und das an Stellen wo der Radweg 3 m breit ist. Noch eben bei rot über die Ampel , ab über den Gehweg ,das ist es wie ich ich die Radfahrer in letzer Zeit sehe . Dazu kommen die Rentner, die ihre E-Bikes kaum unter Kontrolle haben .
    Ja, ich fahre selber Rad aber ich halte mich an die Regeln.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern