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Tag der DG am 15. November gesetzlicher Feiertag für alle? – Idee von Minister Dermagne spaltet Arbeitswelt

PDG-Präsident Karl-Heinz Lambertz (links) und Ministerpräsident Oliver Paasch werben Ende Oktober 2015 für "#MeinTagderDG". Foto: OD

Die föderale Regierung will allen Belgiern einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag gewähren. Es wäre der elfte. Als Termin hat der föderale Minister Pierre-Yves Dermagne (PS) den Festtag der jeweiligen Gemeinschaft ins Gespräch gebracht. Für die DG wäre dies der 15. November.

Ein zusätzlicher Feiertag ist im Regierungsabkommen vom 30. September 2020 festgelegt. Flandern und Brüssel würden sich für ihre regionalen Feiertage entscheiden: den 11. Juli bzw. den 8. Mai. Auf wallonischer Seite ist der Montag nach den Fêtes de Wallonie (am dritten Sonntag im September) im Gespräch.

In der DG fällt der Festtag auf den 15. November. Bisher ist dies kein allgemeiner gesetzlicher Feiertag, wohl aber ein freier Tag in den Schulen und in der öffentlichen Verwaltung der DG.

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (l) am 15. November 2018 bei seiner Ansprache zum Tag der DG in der ständigen Vertretung Ostbelgiens in Brüssel. Foto: Kabinett Paasch

Für Arbeitnehmer, die in einer Region wohnen, aber in einer anderen beschäftigt sind, gilt das Datum des Festtages der Region oder Gemeinschaft, in der ihr Unternehmen seinen Sitz hat. So würde ein Flame, der in Brüssel beschäftigt ist, nicht am 11. Juli, sondern am 8. Mai einen freien Tag erhalten.

Die zehn gesetzlichen Feiertage, die es heute in Belgien gibt, sind: Neujahr 1. Januar, Ostermontag, Tag der Arbeit 1. Mai, Christi-Himmelfahrt, Pfingstmontag, Nationalfeiertag 21. Juli, Mariä-Himmelfahrt 15. August, Allerheiligen 1. November, Waffenstillstand 11. November, Weihnachten 25. Dezember.

Allerdings erntet die Idee, dem Jahr einen elften Feiertag hinzuzufügen, nicht nur Zustimmung. Das Regierungsabkommen sieht vor, dass ein zusätzlicher Feiertag geschaffen werden soll, aber keine zusätzlichen Kosten verursachen dürfe – für den Staatshaushalt.

Das Problem ist aber, dass ein elfter gesetzlicher Feiertag sehr wohl zusätzliche Kosten zur Folge haben würde – zwar nicht für den Staat, wohl aber für die Unternehmen, denen ohnehin schon die Inflation und die steigenden Energiepreise zu schaffen machen.

Zehn gesetzliche Feiertage gibt es bisher in Belgien. Künftig sollen es elf sein. Foto: Shutterstock

Es verwundert also nicht, dass die Gewerkschaften die Initiative von Arbeitsminister Dermagne begrüßen. „Die Einführung eines zusätzlichen bezahlten Feiertags wäre eine nette Geste angesichts der Anstrengungen, die die Arbeitnehmer unternommen haben, um unsere Unternehmen und die Wirtschaft während der Coronavirus-Krise unter schwierigen Umständen am Laufen zu halten“, heißt es in einer Stellungnahme der Arbeitnehmerorganisationen. Außerdem würde diese Einführung den Rückstand unseres Landes in Bezug auf Feiertage im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aufholen. Laut einer Vergleichsstudie haben nur vier EU-Länder weniger bezahlte Feiertage als Belgien.

Die Arbeiterverbände sind hingegen dagegen. Sie verweisen unter anderem darauf, dass die Einführung eines zusätzlichen Feiertags zu einem Anstieg der Lohnkosten führen würde. Dies wäre für Belgien ein noch größerer Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu den Nachbarländern. (cre)

27 Antworten auf “Tag der DG am 15. November gesetzlicher Feiertag für alle? – Idee von Minister Dermagne spaltet Arbeitswelt”

    • Da stehen die zwei Schildträger und lachen, an dem Tag schmeissen sie anstatt Kamelle Eintrittskarten und sonstigen Flunder unters Volk, und meinen gross was sie gutes täten!? Am Möhnentag ist dann wieder Feiertag, all das zu Lasten des Steuerzahlers. Dreimal Alaaf.

    • @Fakt ist(09/07/2022 11:17)
      Zum Satz;
      „Alle Selbständigen arbeiten, wie am 1sten Mai“
      Ach néh.
      Wenn eine Bäckerei es sich leisten kann an (ALLEN) Sonntagen und Feiertagen geschlossen zu bleiben dann wird es den Selbständigen noch nicht so schlecht gehen.
      Bzw. wenn eine Bäckerei dann an diesen Tage öffnet ist das bis 13 Uhr.
      Oder Restaurants die 3,5Tage/Woche bzw. Kneipen mit 5 Öffnungstage/Woche geöffnet sind.

  1. Eastwind

    Das Arbeiten wird nicht mehr gewürdigt, es geht nur noch um Feiertage, Feste , Urlaub, Krankheitstage, Elternurlaub…. Kein Wunder, dass Europa in der Welt immer mehr das Nachsehen hat und auf kurz oder lang dem Untergang geweiht ist.

    • Ach Dachs

      /// Habe ich irgendwie nicht mitbekommen.///
      Ach schon wieder so eine Erkenntnis. Wie meinen Sie das. So wie den Klimawandel, den Sie nicht mitbekommen. Oder die Elektromobilität, die Sie auch nicht mitbekommen. Auch die Energiewende bekommen Sie nicht mit. Vielleicht haben Sie mal eine mitbekommen. Mal gegen eine Glastüre gelaufen.

  2. Werte Politiker ,
    Wollt ihr wirklich alles mit Gewalt gegen die Wand
    Fahren . Wie soll kann unsere Wirschaft noch weiter bestehen , wenn ihr den Firmen immer wieder Knüppel vor die Beine werft .

  3. Theaterstück

    Man sollte den Beamten einen Tag streichen, da diese meist eh mehr Ferientage als diejenigen haben, die in der privat Wirtschaft arbeiten und allen aus der privat Wirtschaft 2 zusätzliche geben. Finanziert wird es dann durch das eingesparten Geld der Beamten.

    • Ach Theaterstück

      Ja genau. Und dann sollte man deren Gehälter anpassen, die verdienen schließlich viel weniger, als in der Privatwirtschaft.
      Dr. ALBERN ihr Einsatz mit Neid und Rost, sie wissen schon.

  4. Walther Janssen

    Wenn der 13 . Feiertag kommen sollte, muss es für uns unbedingt der 23. Oktober sein nicht der 15.11. Wir brauchen eine eigene Identität, sonst müssen wir noch den Feiertag der Wallonischen Region feiern

  5. Zu den Satz;
    …Außerdem würde diese Einführung den Rückstand unseres Landes in Bezug auf Feiertage im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aufholen…
    Zu wenig Feiertage(!!!!!)…Bei Karneval(Fett Donnerstag, Rosenmontag), eupener Kirmes sind viele Stellen sowieso geschlossen…
    Die Ämter, Banken wie Versicherungen in jedenfall…(Nur 3 Bsp.)
    Vergisst man dann auch nicht die Brückentage die auch sehr gerne in Anspruch genommen werden…es sich nicht lohnt zu öffnen…
    …Und weil der Arbeitsstress zu groß geworden ist…
    Vor allem weil man nirgends mehr hin kann ohne einen Termin…
    So nach den Moto; 10 Termine/Arbeitstag müsste reichen…mehr ist zu stressig…

  6. Die beiden Herren leben in einer anderen Welt!

    Zu Zeiten in denen sich der „Normalbürger“ Sorgen macht, wie er die nächste Gasrechnung bezahlen soll, machen sich diese Herren Sorgen darüber wann sie den nächsten Feiertag einführen sollen?! Die leben offensichtlich in einer anderen Welt und haben den Knall noch nicht gehört – unglaublich.

    • Walter Keutgen

      Die beiden Herren leben in einer anderen Welt!, das Foto oben ist von 2015. Die Idee ist im Koalitionsabkommen der Föderalen Regierung. Angesichts der aktuellen Lage könnte man das doch fallen lassen.

    • Der einarmige Bandit

      Es sind nicht nur diese beiden Hanspitter welche in einer anderen Welt leben , nein haufenweise schludern noch völlig überzählige von dieser Sorte hier durch unsere Gegend und meinen sie täten sich den Darm herausdrücken mit lauter schleimereien welche diese von sich lassen .
      Der etwas intelligente Bürger hat diese Fritzen schon längst erkannt und weiß gaaaanz genau was er von diesen zu halten hat und damit basta .

    • Welt Verkehrt

      Alles ist auf den Kopf gestellt in unserer Welt! Corona, Kriege, Verrückte und Klownhafte Politiker*innen, Armut, Inflation, Hohe Mieten und Geldknappheit.
      Nur unsere Politiker die lassen sich sehr gut bezahlen, und kennen viele der Probleme nicht.

  7. delegierter

    Ihr habt doch einen Schuss. Ich mache es seit 2 Jahren so, dass ich von Neujahr bis Weihnachten Urlaub mache und meine wohlverdiente Luxemburger Pension genieße.
    Das ist fast so wie Berufspolitiker, nur dass ich nicht gratis durchgefüttert werde bei den täglichen Meetings und Empfängen. Dafür brauch ich auch keinen Traiteur, es gibt ja überall feine Tagesgerichte.
    Die Feiertage wie Ostermontag, Christi-und Maria-Himmelfahrt, Pfingstmontag werden sowieso bald abgeschafft. Die junge Generation weiß eh nicht mehr was da gefeiert wird.

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