Notizen

Belgien-Kroatien 2022 so wie Belgien-Russland 2002: Unbedingt siegen zu müssen, ist oft sogar ein Vorteil

14.06.2002, Japan, Shizuoka: Die belgischen Spieler stellen sich vor dem letzten Spiel der ersten Runde der Gruppe H der Fußball-WM 2002 in Korea und Japan. Belgien erreichte nach einem 3:2-Sieg das Achtelfinale. Von links oben: Geert De Vlieger, Jacky Peeters, Daniel Van Buyten, Glen De Boeck, Marc Wilmots. Von links unten: Nico Van Kerckhoven, Yves Vanderhaeghe, Mbo Mpenza, Johan Walem, Gert Verheyen, Bart Goor. Foto: AFP via Belga

Am Donnerstag um 16 Uhr muss die belgische Fußball-Nationalelf gegen Kroatien unbedingt gewinnen, um ins Achtelfinale zu kommen. Ein Remis könnte zwar auch genügen, aber dafür müsste Marokko gegen Kanada hoch verlieren, womit nicht zu rechnen ist.

Wahrscheinlich wäre es den meisten Fans der Roten Teufel lieber, wenn dem WM-Dritten von 2018 gegen den WM-Zweiten von 2018 ein Unentschieden zum Weiterkommen genügen würde. Aber der Zwang, unbedingt siegen zu müssen, ist nicht unbedingt ein Nachteil, eher noch ein Vorteil – weil er klare Verhältnisse schafft und verhindert, dass man von Beginn an spekuliert.

Man nehme nur als Beispiel die Spiele von Dienstag in den Gruppen A und B. Sowohl Ecuador (gegen Senegal) als auch dem Iran (gegen die USA) genügte eine Punkteteilung im dritten und letzten Gruppenspiel, um ins Achtelfinale zu kommen.

14.06.2002, Japan, Shizuoka: Der Belgier Marc Wilmots (l) und der Russe Egor Titov (r) kämpfen um den Ball während des letzten Spiels der Gruppe H der ersten Runde der Fußball-WM 2002. Belgien besiegte Russland mit 3:2 und qualifizierte sich für die zweite Runde. Foto: Belga

Was aber ist passiert? Der Senegal gewann 2:1 gegen Ecuador und die USA siegten gegen den Iran 1:0. Die beiden Teams, denen ein Remis genügt hätte, sind ausgeschieden!

Übrigens ist Belgien nicht zum ersten Mal in der Situation, das dritte und letzte Gruppenspiel unbedingt gewinnen zu müssen, um die K.o.-Runde zu erreichen: Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea hatten die damals von Robert Waseige betreuten Roten Teufel nach den zwei ersten Spielen gegen Japan und Tunesien, die beide unentschieden endeten, nur zwei Punkte und waren im dritten Spiel gegen Russland, das drei Punkte hatte, zum Siegen verdammt.

Die von ihrem Kapitän Marc Wilmots angeführten Belgier gewannen 3:2 durch Tore von Johan Walem (7., 1:0), Wesley Sonck (78., 2:1) und Marc Wilmots (82., 3:1). Im Achtelfinale lieferten die Roten Teufel dann gegen den späteren Weltmeister Brasilien eines ihrer besten Spiele. Ohne die skandalöse Aberkennung eines regulären Treffers von Wilmots durch Schiedsrichter Peter Prendergast aus Jamaika hätte womöglich sogar Belgien und nicht Brasilien das Viertelfinale erreicht.

Auch bei der WM 2002 gab es jede Menge Ärger um das belgische Nationalteam. Damals aber waren die Spannungen weniger innerhalb der Mannschaft, sondern zwischen dem Team und der Presse. Vor dem entscheidenden Spiel gegen Russland entschieden sich die belgischen Nationalspieler sogar zu einem Presse-Boykott. Alle waren zu 100 Prozent fokussiert auf das entscheidende Spiel gegen Russland. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

6 Antworten auf “Belgien-Kroatien 2022 so wie Belgien-Russland 2002: Unbedingt siegen zu müssen, ist oft sogar ein Vorteil”

  1. Wer zuletzt lacht

    Es ist absurd: Für die Teufel können wir nur noch beten! Etwa so:
    „Heiliger Franziskus, Schutzpatron der Armen, schenke unseren jungen Millionären ein Törchen Vorsprung“.

    • Wer zuletzt lacht

      Dein voreiliger Tipp Ralle orientiert sich offenbar an die deutsch-belgische Jahrhundert-Geschichte:
      Da war Deutschland schon immer eine Nummer groß für das kleine Belgien. Nur wurde am „Feierabend“ nicht in Berlin sondern in Brüssel gefeiert…

  2. Nations league

    Musste Belgien gegen Holland nicht auch unbedingt gewinnen und was war’s nix. Jeremy Doku in den letzten Minuten eingewechselt.Carrasco ebenso. Bei der WM wird Eden ausgewechselt, obwohl er der einzige ist, der sich zumindest bemüht. Statt Eden den lieben Dries rein. Martinez hat keinen Plan und noch viel weniger Ahnung. Kevin hätte rausgemusst. Null motiviert. Martinez hat keinen Plan und die goldene Generation versaut. Egal wrr spielt immer die gleiche Taktik und Aufstellung. Seit Jahren. Ich würde es vorziehen jetzt in der Vorrunde zu scheitern und Martinez endlich loszuwerden. Statt jetzt Kroatian zu svhlagen und dann kläglich gegen Deutschland auszuscheid en. Die Zeit fur einen Neuanfang nach der letzten WM verpasst. Danach gings stetig bergab. Martinez ist unser Löw. Ein Klotz am Bein.

    Ihr redet dauernd über die akte Verteidigung. Das echte Problem ist das nicht existente, langsame und nur rückwärst spielende Mittelfeld. Wir sind Rückpass Weltmeister.Juhu

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern